(Rom) Die Vorbereitungen für die Amazonassynode laufen auf Hochtouren. Am vergangenen Mittwoch wurde das Instrumentum laboris beschlossen, das Arbeitsdokument auf dessen Grundlagen die Synodenarbeiten stattfinden werden, wie das Presseamt des Vatikan gestern mitteilte.
Am 14./15. Mai tagte im Vatikan die zweite Vorsynode zur Amazonassynode. Daran nahmen Kardinäle, Bischöfe, Ordensleute und Laien als Vertreter der Kirche der Amazonasregion teil sowie Experten und Berater des Generalsekretariats der Bischofssynode „und Sondergeladene“.
Kardinal Lorenzo Baldisseri, der Leiter des Generalsekretariats der Bischofssynode, informierte über die Aktivitäten, die seit der ersten Vorsynode stattgefunden haben.
Am 14./15. November 2018 fand die zweite REPAM-Versammlung in Manaos statt. Die Red Eclesial Panamazonica (Pan-Amazonisches Kirchennetzwerk) wurde 2014 zur Vorbereitung und Durchführung der Amazonassynode gegründet, obwohl deren Einberufung erst im Herbst 2017 offiziell bekanntgegeben wurde. Papst Franziskus bestätigte REPAM in dieser Funktion und übertrug dem Netzwerk damit maßgeblichen Einfluß auf die Synodenausrichtung.
Treibende Kräfte hinter REPAM sind Kardinal Claudio Hummes (Gesamtvorsitzender von REPAM) und der emeritierte, österreichische Missionsbischof Erwin Kräutler (Vorsitzender von REPAM-Brasilien). Beide sind notorische Verfechter der Zölibatsaufhebung und Zulassung verheirateter Priester sowie Befürworter des Frauenpriestertums. An der Versammlung in Manaos nahmen die Bischöfe teil, die in den Amazonas-Anrainerstaaten REPAM vertreten sowie Delegierte der regionalen Bischofskonferenz der Brasilianischen Bischofskonferenz im Amazonasbecken.
Vom 25. – 27. Februar 2019 fand eine Studientagung zur bevorstehenden Amazonassynode im Vatikan statt, die vom Generalsekretariat der Bischofssynode und Repam veranstaltet wurde, um die „regionale und universale Dimension“ der Sondersynode über den Amazonas auszuleuchten „einschließlich der Hauptthemen: die Mission der Kirche und die integrale Ökologie“.
Vom 19.–21. März 2019 fand unter Teilnahme des Generalsekretariats der Bischofssynode in Washington die internationalen Konferenz „Integrale Ökologie: Eine synodale Antwort der Amazonasregion und anderer Biome/Territorien für di Bewahrung des gemeinsamen Hauses“ statt, die von REPAM, dem Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, der Ständigen Vertretung des Heiligen Stuhls bei der UNO und der Konferenz der Jesuitenprovinziale der USA und Kanadas organisiert wurde.
Hauptthema der zweiten Vorsynode in den vergangenen Tagen war das Arbeitsdokument, das Grundlage der Synodenarbeit sein wird. In verschiedenen Sitzungen wurde das Dokument geprüft. Die Vorarbeiten waren durch die genannten Veranstaltungen geleistet worden. Das Material dazu war über regionale Veranstaltungen der REPAM gesammelt, ausgewertet und weitergeleitet worden. Das Instrumentum laboris besteht aus drei Hauptkapiteln:
- Die Stimme des Amazonas
- Die integrale Ökologie
- Die Kirche mit Amazonaswurzeln.
Wörtlich heißt es in der vom vatikanischen Presseamt veröffentlichten Stellungnahme:
„Der Zweck des Textes sind die Darstellung der pastoralen Situation dieses Gebietes und neue Wege für die eine nachhaltigere Evangelisierung im Amazonas.“
Zudem sei das Arbeitsdokument „auch eine Reflexion über das ökologische Problem in dieser Region gemäß der Enzyklika Laudato si“.
Die zweite Vorsynode beschloß am Ende das Instrumentum laboris, das „auf allen Ebene weit verbreitet wird, um das Volk Gottes in den synodalen Prozeß einzubinden, und das den betroffenen Bischofskonferenzen und anderen Vertreter übermittelt wird, die an der Synodenversammlung teilnehmen werden.“
Seit Ende 2015 nehmen führende Beobachter noch eine tiefere, geheime Agenda der Amazonassynode an: das Stichwort heißt „Kirche mit Amazonaswurzeln“ Über den Umweg Amazonien wollen westliche Kirchenvertreter, vor allem aus dem deutschen Sprachraum, möglichst unerkannt einer Alt-68er-Forderung zum Durchbruch verhelfen: der Aufhebung des priesterlichen Zölibats. Offiziell schweigt sich der Vatikan dazu aus, doch hochrangige, dem Papst nahestehende Vertreter haben die Anti-Zölibats-Agenda mehrfach bestätigt. Je näher die Amazonassynode rückt, desto offener wird dieses Thema angesprochen.
Es verwundert daher nicht, daß sich in der offiziellen Presseaussendung des vatikanischen Presseamtes nichts davon findet. Die Vorgehensweise ist subversiv. Erzbischof Bruno Forte, Sondersekretär der Familiensynode, enthüllte die Methode im Mai 2016 und bestätigte, daß Papst Franziskus selbst der Hauptakteur im Hintergrund ist.
Vor wenigen Tagen kam eine Bestätigung auch vom Dominikaner Frei Betto, einem führenden Ideologen der marxistischen Befreiungstheologie. Am 4. Mai sagte er der dominikanischen Tageszeitung Diario Libre:
„Die katholische Kirche ist heute ein konservativer Körper mit einem progressiven Kopf.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Dies gilt für alle angestoßenen Prozesse der letzten 6 Jahre: „…daß Papst Franziskus selbst der Hauptakteur im Hintergrund ist.“
Das Abschlusszitat des Artikels lässt sich übrigens auf die Person des Papstes selbst anwenden:
„Die katholische Kirche ist heute ein konservativer Körper mit einem progressiven Kopf.“
Jorge Mario Bergoglio hat einen konservativen Körper/eine konservative Erscheinung mit einem progressiven Kopf/ mit ‚modernistischem‘ Denken.
Gerade habe ich mir noch einmal ein Interview mit Prof. Dr. Alma von Stockhausen durchgelesen.
Ich nehme Bezug vor dem Hintergrund des Abschlussitates in diesem Kapitel darauf:
„Die katholische Kirche ist heute ein konservativer Körper mit einem progressiven Kopf.“
Alma von Stockhausen:
„Die katholische Scholastik [Ich setze den Begriff Scholastik jetzt einmal gleich mit dem Begriff Lehramt.] denkt logisch, die protestantische Scholastik denkt dialektisch [Vgl. Aussagen Kardinal Kaspers]. Wenn ich aber dialektisch denke, dann heißt das, dass ich das Gute und das Böse als gleichrangig zu betrachten habe, dann gibt es keine Moral mehr.“
Frage: „Gibt es für unsere Gesellschaft Auswege aus dieser Dialektik?“
Stockhausen: „Ich glaube wirklich, dass die Grundlage für diese Dialektik Luther selber ist. Die falsche Theologie. Wenn ich, wie Luther, das Böse auf Gott übertrage und in Gott selbst den größten Widerspruch sehe, dass er gut und böse ist, dass er erst Teufel werden muss, bevor er Gott werden kann. Wenn der Lutherische Gottesbegriff die schrecklichste Dialektik ausdrückt, also den fürchterlichsten Widerspruch, dann muss ich diesen Protestantismus überwinden. Und das, was wir heute machen, dass die katholische Kirche sich der evangelischen anpasst [sic!], ist in meinen Augen der Untergang für die katholische Kirche, der schlimmste Trick des Teufels. Wir müssen den Protestantismus überwinden – dann haben wir die Wurzel der Dialektik überwunden.“
Papst Franziskus beschreitet m. A. n. den pastoralen Weg der Inklusion des Bösen in den Körper des Guten. Damit wird der Körper der Kirche nicht geheilt, sondern er zerfällt.
Esrt am Schluss bröckelt auch die Fassade und wir feiern das Ende der Religion und der Liturgie als Befreiung des Menschen zu Gott.
Das Vehikel dazu ist u.a. die Befreiungstheologie, wie hier [auf katholisches.info] vor kurzem angedeutet werden konnte.