Erzbischof Bruno Fortes Enthüllung über die Hintergründe von „Amoris Laetitia“


Erzbischof Bruno Forte entthüllt Hintergründe zu Amoris Laetitia, Teatro Rossetti, Vasto, 2. Mai 2016
Erzbischof Bruno Forte entthüllt Hintergründe zu Amoris Laetitia, Teatro Rossetti, Vasto, 2. Mai 2016

(Rom) Der Son­der­se­kre­tär der Dop­pel-Bischofs­syn­ode über die Fami­lie von 2014 und 2015, Erz­bi­schof Bru­no For­te, ent­hüll­te ein Hin­ter­grund­de­tail über Amo­ris Lae­ti­tia und die „jesui­ti­sche“ Men­ta­li­tät des Pap­stes. Die Absicht des Erz­bi­schofs, der zu den Papst-Ver­trau­ten zählt, war es, das Apo­sto­li­sche Schrei­ben Amo­ris Lae­ti­tia in sei­ner tat­säch­li­chen Inten­ti­on bes­ser ver­ste­hen zu lassen.

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Erz­bi­schof For­te erklär­te Amo­ris Lae­ti­tia sei­nem Bis­tum Chie­ti-Vas­to in den ita­lie­ni­schen Abruz­zen. Dazu lud die Erz­diö­ze­se ins Teat­ro Ros­set­ti von Vas­to. Die Vor­stel­lung erfolg­te nach den vati­ka­ni­schen Emp­feh­lun­gen an alle Diö­ze­san­bi­schö­fe. Anwe­send war der Lei­ter der Abtei­lung Fami­li­en­pa­sto­ral der Diö­ze­se, Don Nico­la Del Bian­co, ein Ehe­paar und der Erz­bi­schof, wie die Vas­to-Aus­ga­be von Zona​lo​ca​le​.it berichtete.

Die Botschaft von Amoris Laetitia: „Nicht urteilen“

Erz­bi­schof For­te sprach aus­führ­lich über die „Kri­se der Fami­lie“, deren Ursa­chen er im „Man­gel an Arbeit, Wohn­pro­ble­men, Migra­ti­ons­phä­no­me­nen und mate­ri­el­lem und mensch­li­chem Elend“ aus­mach­te. Papst Fran­zis­kus habe dar­auf mit dem Apo­sto­li­schen Schrei­ben Amo­ris Lae­ti­tia geant­wor­tet. Des­sen Bot­schaft lau­te: „Nicht urtei­len, son­dern alle mit dem Blick der Barm­her­zig­keit errei­chen, jedoch ohne auf die Wahr­heit Got­tes zu ver­zich­ten. Es ist leicht zu sagen, ‚die­se Fami­lie ist geschei­tert‘, aber schwer zu hel­fen, damit sie nicht schei­tert.“ Nie­mand dür­fe sich „von der Kir­che aus­ge­schlos­sen fühlen“.

Amo­ris Lae­ti­tia ver­kün­de „kei­ne neue Leh­re, aber eine barm­her­zi­ge Anwen­dung des ‚alten Weins‘, der – wie man weiß – immer der beste ist“, so Msgr. Forte.

Das habe aber natür­lich „prak­ti­sche“ Aus­wir­kun­gen im Bereich der „direk­ten“ Rich­tungs­vor­ga­ben für die „Hir­ten und die kirch­li­che Gemein­schaft“. In die­sem Zusam­men­hang ent­hüll­te Erz­bi­schof For­te bis­her unbe­kann­te Details der Bischofs­syn­ode und ihrer „Aus­wir­kun­gen“.

„Typisch für einen Jesuiten: ‚Wir reden deshalb nicht direkt davon …‘ “

Erzbischof Forte im Teatro Rossetti
Erz­bi­schof For­te im Teat­ro Rossetti

Kon­kret erzähl­te der Erz­bi­schof eine Epi­so­de, bei der Papst Fran­zis­kus zu ihm gesagt habe:

„Wenn wir aus­drück­lich von Kom­mu­ni­on für wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne spre­chen, wer weiß, was die uns dann für ein Casi­no [einen Wir­bel] machen. Wir reden des­halb nicht direkt davon. Mach es so, daß die Prä­mis­sen gege­ben sind, die Schluß­fol­ge­run­gen zie­he dann ich.“

Das sei „typisch für einen Jesui­ten“, wie Erz­bi­schof For­te scher­zend hin­zu­füg­te und die Aus­sa­ge des Pap­stes als „Weis­heit“ lob­te, die es erlaubt habe, zu Amo­ris Lae­ti­tia zu gelangen.

„Ein Betrug“

Msgr. For­te habe viel­mehr „einen Betrug“ ent­hüllt, so Secre­tum meum mihi. Erz­bi­schof For­te sei bereits bei den Bischofs­syn­ode eine der „füh­ren­den anti­ka­tho­li­schen Stim­men“ gewe­sen. Aus sei­ner Feder stamm­te der umstrit­te­ne Zwi­schen­be­richt der Bischofs­syn­ode 2014 zur Homosexualität.

Erz­bi­schof For­te habe mit sei­ner Ent­hül­lung „Ein­blick in die Men­ta­li­tät des Pap­stes gege­ben“. Die Fra­ge, ob wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne die Kom­mu­ni­on emp­fan­gen dür­fen, war mit Bil­li­gung von Papst Fran­zis­kus durch Kar­di­nal Wal­ter Kas­per im Febru­ar 2014 zum eigent­li­chen The­ma der Bischofs­syn­ode gemacht wor­den. Erz­bi­schof For­te habe nun die Tak­tik ent­hüllt, wegen der inner­kirch­li­chen Wider­stän­de gegen die Auf­wei­chung des Ehe­sa­kra­men­tes nicht von der Zulas­sung zur Kom­mu­ni­on zu spre­chen, die­se aber in der Pra­xis umzu­set­zen. Das sei nicht nur in der Sache „anti­ka­tho­lisch“, son­dern auch noch „Betrug“, so Secre­tum meum mihi.

Die auf You­tube ver­öf­fent­lich­te Video­auf­zeich­nung der Aus­füh­run­gen von Erz­bi­schof For­te wur­de inzwi­schen entfernt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: zona​lo​ca​le​.it (Screen­shot)

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2 Kommentare

  1. Selig die Armen im Gei­ste, denn sie kön­nen mit der Wahr­heit nicht hin­ter dem Berg hal­ten! (Des­halb auch der Begriff Bergpredigt!)
    Jetzt ist es end­lich aus­ge­spuckt und wir wis­sen nun 100%ig, was wir bis­her nur ver­mu­te­ten. In der moder­nen Kriegs­füh­rung nennt man sol­ches Vor­ge­hen wie es P.F. bei AL betrie­ben hat auch „fal­se flag operation“!

  2. Aus obi­gem Bericht:
    „Die ver­öf­fent­lich­te Video­auf­zeich­nung der Aus­füh­run­gen von Erz­bi­schof For­te wur­de inzwi­schen entfernt.“
    Ich weiß es nicht und es inter­es­siert mich:
    Wer ver­an­lasst eigent­lich die Ent­fer­nung eines Videos?
    Macht das you­tube selbst auf Bit­ten oder Ver­an­las­sung des­je­ni­gen, der da spricht?
    Wer genau ist dafür zustän­dig und wie läuft das ab?
    Doch unab­hän­gig davon:
    Papst Fran­zis­kus und Ver­trau­en – das sind zwei Begrif­fe, die ich für mich per­sön­lich nicht mehr zusam­men­fü­gen kann.
    Es ist schmerz­lich, aber lei­der so!

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