
In der Ö1-Sendereihe Praxis – Religion und Gesellschaft des Österreichischen Rundfunks wurde am 15. Mai Bischof Benno Elbs von Feldkirch zur Amazonassynode und der Aufhebung des Zölibats als Voraussetzung für das Priestertum befragt. Übrigens wurde im Rahmen der Sendung auch ein hörenswerter Beitrag über die Priesterbruderschaft St. Pius X. gesendet.
Frage: Im kommenden Herbst findet ja die sogenannte Amazonassynode im Vatikan statt. Neben den Themen Ökologie und soziale Gerechtigkeit soll dort auch ein zeitgemäßes Priesterbild diskutiert werden, bzw. auch eine Öffnung in Richtung viri probati, sprich, es soll auch die Aufhebung des Pflichtzölibats diskutiert werden, angeblich. Wären Sie persönlich offen dafür?
Bischof Elbs: Grundsätzlich habe ich hier die Haltung die auch Papst Franziskus in einem Zeit-Interview schon geäußert hat, daß es auch verschiedene pastorale Situation geben kann, wo es sehr sinnvoll ist, daß verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden, und diese Frage wird sicher in der Amazonassynode auch diskutiert. Das Zölibat ist ja nicht eine dogmatische Notwendigkeit für das Priestertum…
Die Antwort von Bischof Elbs bestätigt, daß die Bischöfe des deutschen Sprachraum die Hauptlobbyisten gegen den priesterlichen Zölibat sind, wenngleich derzeit noch etwas geschönt durch den einschränkenden Hinweis, daß die Zulassung verheirateter Männer zum Priestertum nur „in bestimmten Regionen der Welt notwendig und sinnvoll“ sein könnte.
Es gibt nur wenige Bischöfe in unserem Breiten, die in diesem Bereich gegen den Bruch mit einer zweitausendjährigen Tradition sind, die direkt auf Jesus Christus und die Apostel zurückgeht. Die wenigen Bischöfe, die in diesem Punkt am überlieferten Priesterverständnis festhalten wollen, wirken bis auf ganz wenige Ausnahmen defensiv. Von einem Aufstehen für den Zölibat kann keine Rede sein. ‚Man hofft bestenfalls ein „Ende der Diskussion“.
Diese schwache Haltung, die seit Jahren wahrzunehmen ist, weist auf ein schwaches Denken hin. Die mantrahaft wiederholten Angriffe gegen den Zölibat versuchen dessen Bedeutung zu relativieren. Auf rechtlicher Ebene wird er „nur“ als ein Gesetz der Kirche behauptet, und was die Überlieferung anbelangt, so heißt es wahrheitswidrig, daß er erst irgendwann eingeführt worden sei, wahrscheinlich erst um die erste Jahrtausendwende. Diese „Bagatellisierung„durch falsche Legendenbildung ist auch den Worten von Bischof Elbs zu entnehmen.
„Zölibat keine dogmatische Notwendigkeit“
Schwammweich ist auch die Formulierung, bei der er sich hinter Papst Franziskus versteckt, daß es „verschiedene pastorale Situationen“ geben könne, „wo es sehr sinnvoll ist, daß verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden“.
Die pastorale „Notwendigkeit“ heiligt demnach die Mittel, auch das Ende des priesterlichen Zölibats. Die Tatsache, daß die römisch-katholische Kirche als einziger Teil der Kirche den Zölibat in Treue beibehalten hat, scheint nicht als sichtbarer Beweis gesehen zu werden, daß die römische Kirche die wahre Kirche Jesu Christi ist, sondern als nicht mehr verstandener und daher als hinderlich empfundener Ballast.
Er ist auch deshalb lästig, weil ihn die Welt nicht versteht, der Teufel ihn haßt und Kirchenvertreter offenbar hoffen, sich durch seine Abschaffung nicht mehr gegen verzerrende Falschdarstellungen (wie sie hier die ARD verbreitet) oder Spötteleien rechtfertigen zu müssen.
Wetten, daß es im Handumdrehen „sehr sinnvoll“ wird, daß Deutschland, Österreich oder die Schweiz – natürlich nur aufgrund „pastoraler Notwendigkeiten“ – zu den ersten „Regionen der Welt“ gehören, in denen der Zölibat über Bord geworfen wird? Und wahrscheinlich noch vor dem Amazonasurwald, dessen 250.000 Indios bloße Statisten sind, die von westlichen Kirchenvertretern als Vorwand für die modernistische Agenda mißbraucht werden.
Stickler statt Kasper lesen
Anstatt die Schriften von Kardinal Walter Kasper und dessen Anleihen bei Schelling und Hegel zu lesen, sollten die Bischöfe und Priester die Schrift von Kardinal Alfons Maria Stickler lesen: „Der Kleriker-Zölibat. Seine Entwicklungsgeschichte und seine theologischen Grundlagen“, dazu noch die Katechese von Benedikt XVI.: „Der Zölibat ist wahre Gegenwart der Zukunft“, oder auch Theodor Friedrich Klitsche: „Geschichte des Zölibats der katholischen Geistlichen. Von den Zeiten der Apostel bis zum Tode Gregors VII.“
Die bedauernde ARD-Behauptung im obengenannten Beitrag von 2017: „Aber kein Papst hat bislang den Zölibat ernsthaft in Frage gestellt“, könnte so inzwischen wohl nicht mehr behauptet werden. Die Vorbereitungen für die Amazonassynode laufen auf Hochtouren. Sie wurde von Papst Franziskus „nicht einberufen, um zu wiederholen, was die Kirche bereits sagt, sondern um vorwärtszugehen“, wie Kardinal Claudio Hummes im Januar 2018 meinte. Im vergangenen März erklärte er: „Amazonassynode wird über verheiratete Priester entscheiden“. Und vor wenigen Tagen sagte er im Brustton eines wissenden Orakels: „Die Amazonassynode könnte historisch werden“.
Kardinal Hummes ist der Hauptorganisator der Amazonassynode – im Auftrag von Franziskus
Text: Martha Burger/Giuseppe Nardi
Bild: Bistum Feldkirch (Screenshot)
Die Kirche bewegt sich unter Bergoglio nach vorwärts in Richtung Abgrund.
Genauso wenig, wie Frauen Beruf und Familie vereinbaren können (das will ihnen die Politik und die Wirtschaft nur einreden), kann ein Mann Priester und Familie vereinbaren (mal ganz abgesehen von Theologie, Sakramenten und Gottes Willem), nur rein menschlich gesehen. Verheiratete Priester sind Wesen, die mit Ehe und Familie und mit ihrem Priestertum scheitern werden. Ein Priester muss 24 Stunden am Tag für seine Gläubigen da sein.
Unser Gott ist ein Gott der Ordnung. Der Mann soll im Schweiße seines Angesichts arbeiten und die Frau unter Schmerzen Kinder gebären. Der Ehemann und Vater hat Pflichten als Ehemann und Vater, die Ehefrau hat Pflichten als Ehefrau und Mutter und der Priester hat Pflichten als Priester. Nur in der Ordnung Jesu ist Sein Joch süß, nicht in der „Ordnung des gefallenen Menschen“, da wird das Joch unerträglich. Wenn wir den Priestern wieder die Wahrheit sagen, dass ein Priesterleben ganz wunderbar ist und dass sein Priestertum in die Ewigkeit eingeht, warum sollte er dann ohne Berufung (denn Gott beruft einen Priester nicht zu einem Ehemann) zusätzlich noch Ehemann werden wollen, wo es doch die Ehe in der Ewigkeit nicht mehr gibt. Jeder soll in seinem Stand auf Erden versuchen heilig zu werden. Wer redet den Menschen ständig ein, dass man „den Kuchen essen und behalten kann“? – kann man nicht.
Der heilige Johannes von Kronstadt lebte in Josephsehe, da er genau die heute von den Feministinnen verschrieenen Pflichten von Mann und Frau lebte. Er machte seiner Frau klar, dass sie die Ehe nicht vollziehen würden, da er 24 Stunden für die Menschen da sein müsste. – Er wurde zu einem großen Wundertäter.
Seine Frau tat sich anfangs sehr schwer damit, wurde aber später seine beste Mitarbeiterin. Stattdessen adoptierte das heilige Ehepaar ein Kind.
Johannes sagte: „Warum sollen wir die Ehe vollziehen. Es gibt schon genug glückliche Ehen.“ Damit hatte er sich wohl auch etwas euphemisch ausgedrückt. In der Aussage klingt mit: „Es gibt schon genug unglückliche Ehen.“
Johannes musste damals heiraten, um Priester zu werden. Er heiratete die Tochter eines Priesters, an dessen Kirche er dann ebenfalls Priester wurde.
Ein Lesenswertes Buch über den Heiligen ist: Johannes von Kronstadt: Starez Russlands 1829–1908
von Alla Selawry
Lieber@bellis, das war ein kurzer, prägnanter Vortrag in gesundem katholischen Menschenverstand.
Genauso ist es.
Jeder berufene Priester kann nicht 2 Herren dienen, Gott und der Ehe, das schließt sich aus.
Man hat durch das Konzil der Grauens aber soviel an Pflichten des Priesters abgeschafft, bzw. auf Laien übertragen und das Kernstück des Glaubens das hl. Messopfer zerstört, so daß heute gelangweilte Anbieter im Religionswesen in ihren Pfarrämter herumlungern und sich Zeitvertreib suchen.
Sie spielen mit Computern, gehen zu weltlichen Veranstaltungen, treffen Frauen – oder Männer – und fragen sich, warum bei solch guter Bezahlung die Annehmlichkeiten nicht auch für sie zu haben sind.
Das ganze Gequatsche über den Zölibat ist an Heuchelei und Lüge nicht mehr zu überbieten.
Schaffen wir die unselige Kirchensteuer ab, streichen das Konzil und seine Unsinns Beschlüsse, führen die überlieferte Messe wieder ein und bei der Auswahl der jungen Männer wird auf psychische Stabilität sexuelle Normalität und Treue zur Überlieferung geachtet.
Kurzum, der Ganze protestantische und modernistische Sperrmüll soll endlich entsorgt werden.
Wenn wir es nicht tun, Christus wird es tun !
Sie sagen es: „Man hat durch das Konzil der Grauens aber soviel an Pflichten des Priesters abgeschafft, bzw. auf Laien übertragen und das Kernstück des Glaubens das hl. Messopfer zerstört, …“
Man hat Pflichten delegiert, hat Gremien und Räte und Verbände geschaffen, und d.g. mehr. So musstte man schließlich 90 % der Arbeiten dieser Laienpartizipation widmen (ein künstlich geschaffener demokratischer Apparat, der alles durcheinanderbrachte, nicht zuletzt den Priester), während der eigentliche Beruf des Gott geweihten Priesters marginalisiert wurde.
Schaffte man Räte und Gremien ab, könnte der Priester wieder Priester sein und das aufgeblähte Symptom der Arbeitsüberlastung und Aufreibung ginge wie von selbet zurück.
Der Priester muss zuvorderst in der Kirche anzutreffen sein, wie es der heilige Pfarrer von Ars vorlebte.
Er muss beten und opfern.
Wenn das Licht der Gnade in ihm leuchtet, zieht er die Menschen magnetisch an.
Auch wenn wir nur so wenige derartige Vorbilder und Beispiele haben, bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist.
Wir müssen nicht weiter blind-dialektisch ‚progressieren‘ (voranschreiten), sondern noch erhaltenes restaurieren und Kirche ‚reformieren‘ im Sinne und Geist der Gegenreformation.
Aber sicher nicht im Ungeist Martin Luthers.
„rein menschlich gesehen .…..“ :
Stellen wir uns mal verheiratete Priester vor.
Beim einen oder anderen wird dann die Scheidung kommen (übrigens ist die Scheidungsrate beim Beruf !! evangelischer Pfarrer am allerhöchsten – warum wohl ?) und wahrscheinlich sehr häufig eine wiederverheiratung, vielleicht dann auch nur eine wilde Ehe (na, nennen wir es doch barmherzigerweise eine Partnerschaft.
Und solche Priester zelebrieren dann die hl. Messe.
Wer nachdenkt der sieht, dass wenn man diese Türe öffnet, im Gefolge ein Rattenschwanz von Problemen geschaffen werden deren man dann nicht mehr Herr wird.
Schon wieder so ein Jein-Sager. Man beachte, wenn man den Zölibat abschaffen würde und verheiratete Priester erlauben würde, hätten die Priester noch weniger Zeit als jetzt für Seelsorge. Dann müssten sie für eine Familie da sein, also für ihre Frau und ihre Kinder, ein Ehebruch stünde als Möglichkeit im Raum und damit wäre ihr Priestertum ad absurdum geführt.
Die derzeitige Regelung des Zölibats ist gut so, sie ist von Gott gewollt. Der Priester muss ganz rein und auf Gott ausgerichtet sein, darf keine Ablenkungen haben, muss von Herzen ganz dem Herrn gehören, um auch tatsächlich etwas vom unverfälschten, wahren katholischen Glauben weitergeben zu können.
Man beachte auch, viele Priester, Weltpriester vor allem, betreuen jetzt schon bis zu 5 Gemeinden. Logisch, dass in diesen Gemeinden nie das volle Seelsorgeangebot zur Verfügung steht. Kurzfristige Beichten, Aussprachen, Sakramentspendungen sind häufig nicht mehr drin an vielen Orten. Manche Priester haben bereits Burnout, weil sie in organisatorische Dinge mehr involviert sind als in seelsorgliche Angelegenheiten. So hat sich Jesus Christus das Priestertum bestimmt nicht gewünscht. Es ist Folge der Sünde der Menschen nach den beiden Weltkriegen, was im zweiten Vatikanum Ausdruck fand.
Es ist auch das Problem, dass von Priestern Dinge verlangt werden, die nicht ihrer Berufung entsprechen. Wenn einer seelsorglich viel Gutes tun könnte, kann es ihm passieren dass er durch Verwaltungssachen davon abgebracht wird. Ein Priester muss irgendwie alles können und gerade dadurch werden sie in ihrer Wirkfähigkeit zerrieben.
Nicht wenige Priester haben eine Freundin, weil in Medien ständig das Zölibat in Frage gestellt wird und das Priestertum von weltlichen Dingen überschattet wird. Manche gehen lieber Inlineskaten anstatt den Rosenkranz zu beten. Und wer heute als Priester noch nicht die Kommunionbänke entfernt hat, gilt in manchen Kreisen gar als fundamentaler Traditionalist. Obwohl es das Normalste der Welt sein müsste, vor Gott niederzuknien und den Gläubigen, die mancherorts gläubiger sind als der Priester selbst, diese Möglichkeit zu bieten.
Seit dem 2. Vatikanum werden absurde Dinge vorausgesetzt, die in keiner Weise mehr dem katholischen Glauben entsprechen. Nach fast 2000 Jahren kamen Menschen auf die Idee die Handkommunion einzuführen, Altarräume zu verschandeln, aus neugebauten Kirchen bedeutungsleere Geisterbahnen zu machen, Aufgaben die dem Priester aufgrund seiner Weihe zustehen Laien zu übertragen.
Predigten handeln heute mancherorts vom Klimawandel, Flüchtlingsgeschichten und dergleichen. Also die gleichen Inhalte wie in den Fernsehnachrichten. Warum dann als im Glauben Schwankender Mensch in eine katholische Kirche gehen? Klima, Flüchtlinge und den moralischen Zeigefinger hat man auch vor dem Fernsehbildschirm…
Es geht in den Predigten nur noch um Auflösung und darum, diese von Herzen zu bejahen. Sonntag für Sonntag wird uns eingehämmert, wir dürften keine Mauern bauen, indem wir eine Obergrenze für Migranten fordern. Sonntag für Sonntag wird uns eingehämmert, wir müssten tolerant sein gegenüber Ehebruch und Homoehe. Sonntag für Sonntag wird uns gesagt, wir müssten die Freiheit des Gewissens über alles stellen. Sonntag für Sonntag wird uns eingetrichtert, es gäbe keine Sünde mehr; nur wir, die wir auf Moral und Ordnung drängen, seien die einzigen Sünder, Spalter, Steinewerfer. Sonntag für Sonntag werden wir von haltlosen Geistlichen gequält und auf die Probe gestellt.
Und am Ende steht man da uns fragt sich:
„Bin ich noch normal? Irgendwas läuft hier gewaltig schief.“
Sie haben es geschafft, alles zu pervertieren – mit ihrem substanzlosen Gesülze.
Ein priesterlicher Exerzitienleiter: „Also, wenn sie was nicht gerne tun, dann lassen Sie es. – Wenn ich schon von Ordensschwestern höre, „das ist ein Opfer für mich“, dann kriege ich ’so einen Hals‘ (zeigt auf seinen Hals).
Was sind das für Priester, die die Messe und das gottgewollte Leben nicht mehr verstehen. Man soll nur noch das tun, was man gerne macht.
Dabei wissen wir doch alle, dass uns unsere Pflichten wie ein Weizenkorn auspressen und manchmal auch zu töten scheinen. Hinter dem Aushalten und Beharren in den Geboten erst steht der geistige Auftsieg.“
Das Denken der Zölibatsgegner ist nicht ganz falsch: Sie glauben, sei der Zölibat erst einmal abgeschafft, werde der Dienst des Priesters beinage auf ein Messelesen reduziert werdeb können/müssen, und so fänden sich viele viele Kandidaten. Sozusagen als Nebenjob auf 450 Euro-Basis.
In der Tat würde der Priester dann entlastet. Faktisch sehe es aber so aus: Der Priester hätte jede Autorität abgegeben und die Laien hätten zu 100 % die Kontrolle übernommen.
Faktisch gäbe es dann keine Disziplin mehr. Der Priester wäre eine Witzfigur.
Als nächster Schritt käme eine Ausbildung zum ‚Wortgottesdienstleiter*innen‘, wie wir sie in Wochenendkursen heute schon flächendeckend angeboten sehen. Diese Kurse werden zu 95 % von Frauen belegt. Zwischen Wortgottesdienst – und Messleitern wird dann nicht mehr unterschieden werden.
Wenn wir so weiter machen, überholen wir die Protestanten auf der linken Überholsspur.
Wenn Dämme erst brechen, wird alles hinweggespült werden.
Der Protestantismus hatte noch einen gewissen Niet- und Notnagel gegen die Formlosigkeit durch das Abbarbeiten am Feindbild der katholischen Kirche.
An was aber will sich die katholische Kirche festhalten, wenn sie sich selber nicht mehr sehen und ausstehen kann?
Beinahe Die gesamte nachkonziliare katholische Theologie ist ein Spiegel des Kirchenhasses und der Selbstzerstörung. Mit ursprünglicher Theologie (des Sprechens von Gott auf der Erfahrungs-Grundlage der Gottesschau) hat man sich schlichtweg nicht mehr befasst.
Man weiß nicht mehr wer man ist, weil die Orientierung nach außen, statt nach innen geht.
Wenn katholische Priester können heiraten und Frauen zum Priester geweiht werden, werde ich nicht mehr in die Kirche gehen.
Ich werde nur die Mögliechkeit suchen, der tridentinischen Messe beizuwohnen.
Angenommen, wir hätten gegenwärtig einen verheirateten Klerus. Man würde in ihm alles finden: Verhältnisse, Verhütung, Abtreibung, Scheidung. Man würde schließlich zu dem Schluss kommen: Die Verlockungen in der modernen Menschheitsgeschichte sind so immens, dass wir den Klerus schützen, indem wir den Zölibat einführen.
Zudem wird (in Zukunft) die Schedungsrate innerhalb von Priesterehen in einer protestantisierten Kirche genau so hoch sein, wie unter protestantischen Pastoren und ‚Pastörinnen‘ auch.
Meiner Ansicht nach waren die Voraussetzungen für eine Aufhebung des Zölibats noch nie so schlecht wie heute.
Hinzu kommt die in der Pastoral angewandte Gewissensfreiheit hinsichtlich der Anwendung künstlicher Verhütungsmittel.
Ich krieg es einfach nicht hin, mir Priester vorzustellen, die Präservative benutzen und deren Frauen die Pille nehmen.
Die Dynamik einer Partnerschaft im Kontext der heutigen Zeit wird jede Moral über den Haufen werfen. Sicher ist das weitgehend schon Fakt. Aber die Kirche darf diese Entwicklungen („Prozesse“, Papst Franziskus) nicht noch beschleunigen und ’sakramental segnen‘.
Wenn die Grundsätze von Humanae Vitae nicht mehr eingehalten werden, gibt es auch keine Argumente mehr gegen homosexuelles Verhalten.
Also, warum dann nicht auch Homosexuelle sakramental verheiraten? Dann fehlt uns jedes Argument gegen das Naturrecht.
Hinzu kommt die Islamisierung unserer Gesellschaft. Laut Koran ist Sexualität mit Minderjährigen nicht strafbar.
Vor diesen Hintergründen wird das verdunkelte Gewissen zunehmen; Leben nach den Geboten Gottes wird beinahe unmöglich. Denn wenn der Staat Abtreibung – und bald wohl auch Pädophilie – nicht mehr bestraft, dann haben wir Sodom und Gomorrah bei weitem übertroffen.
Es wäre Aufgabe der Kirche, dem dringendst entgegenzuarbeiten – und nicht Zeichen zu setzen, die klar als Signal zur Bereitschaft der schrittweisen Auflösung von Zölibat und sakramentaler Ehe führen müssen.
Interessanterweise werden in der Zölibats-Debatte die „Schattenseiten“ von Ehe und Familie komplett ausgeblendet – Probleme mit der Ehefrau, mit den Kindern scheint es nicht zu geben. Stattdessen eine reine Wohlfühloase, welche mit der Seelsorge völlig kompatibel ist. Was aber, wenn Schul- oder Eheprobleme auftauchen oder langwierige schwere Erkrankungen? Drogenprobleme beim Kind? Hätte der Priester überhaupt „noch einen Kopf“ für die Sorgen und Schwierigkeiten seiner Gemeindemitglieder? Oder wollte er dann nicht (menschlich völlig verständlich) erstmal seine eigenen Probleme lösen und empfindet daher anderer Leute Sorgen als zweitrangig und eher lästig?
Wie sähe übrigens das traute Familienleben aus, wenn der Pfarrer abendlich seelsorgliche Gespräche führen muß, die Gattin aber mißmutig alleine vor dem Fernseher sitzt? Gäbe es starre „Bürozeiten“ und das Priestertum würde ein „nine-to-five-Job“ mit Urlaubsanspruch in den Schulferien?
In den Konzentrationslagern der Nazis sowie in den Gulags der Sowjets waren es so gut wie nur die unverherateten Kleriker (Priester, Mönche, Nonnen), die sich aufopferungsvoll um ihre Mitgefangenen kümmerten.
Die verheirateten Geistlichen waren wie erstarrt in Sorge um ihre Ehefrauen und Kinder. Sie hatten es nicht gelernt, sich selber vollkommen aufzuopfern (d.h. die Messe Jesu zu leben).
Ich sehe den Zölibat als Enthaltsamkeitsgebot bei den Leviten, der der Priesterstamm war und natürlich Nachwuchs haben musste. Aber während des Tempeldienstes mussten sie enthaltsam leben.
Das war sicher eine göttliche Vorschrift an Mose.
Es fällt schwer soviel Unsinn ernst zu nehmen.
In der Kirche ging es immer um das Heil, das Seelenheil, um nichts mehr und nichts weniger. Niemand war für mich überzeugender als Wegweiser zu diesem Heil, als der Mensch oder Priester, der sagte, dass er um des Himmelreiches willen verzichtet.
Womit will der Verheiratete denn überzeugen, dass er es ernst nimmt.
Leider hat die Kirche das Seelenheil als oberstes Ziel abgeschafft. Es wurde aus dem Wortrepertoire des Konzils Vat. II gestrichen und seitdem auch nicht mehr aufgegriffen. Da dem so ist, verliert die Kirche ihre Überzeugungskraft auch auf junge Menschen als zukünftige Priester. Sie geht deswegen allem Anschein nach Ihrem Ende zu. Aber es gibt als letzte Hoffnung noch das Beispiel Christi vom Weizenkorn, das infolge seines Absterbens hundertfache Frucht bringt. Es sind also nicht die „Strukturen“ – wie heute gesagt wird- die Ursache der Sünde, sondern die mangelnde Überzeugungskraft der Verkünder.