
(Rom) Der Bericht der Studienkommission über das Frauendiakonat ist fertiggestellt und liegt bereits auf dem Schreibtisch von Papst Franziskus.
Berichtet wird das vom progressiven National Catholic Reporter. Gestern wurde die Nachricht auch von der italienischen Presseagentur ANSA gemeldet.
Zwei US-amerikanische Mitglieder der Kommission, die Theologin Phyllis Zagano und der Jesuit Bernard Pottier, hielten an der Fordham University in den USA Vorträge. Dort sagten sie, es gebe zahlreiche Beweise dafür, daß Frauen in der Kirche eine lange Geschichte hätten, womit die Ausübung von Aufgaben und Ämtern gemeint ist. „Die Geschichte allein“ reiche aber nicht aus, um in der Sache Entscheidungen zu treffen, wie sie präzisierten.
Die Kommission war vor zwei Jahren von Papst Franziskus errichtet worden und setzt sich aus zwölf Mitgliedern zusammen. Dazu wurden paritätisch Frauen und Männer berufen. Den Vorsitz übertrug Franziskus dem damaligen Sekretär der Glaubenskongregation, Luis Ladaria Ferrer SJ, der heute Glaubenspräfekt ist.
Zur Entscheidung, die Papst Franziskus in der Sache treffen werde, äußerten sich die beiden Kommissionsmitglieder nicht. Zagano, die eine bekannte Verfechterin eines „Frauendiakonats“ ist, sagte lediglich, daß Papst Franziskus „ein Mann des tiefen Gebets ist, und sehr konkret ist“.
Irritationen
Die Errichtung der Kommission sorgte 2016 für einige Irritationen.
Papst Franziskus empfing am 12. Mai 2016 rund 870 Generaloberinnen katholischer Frauenorden, die in der Internationalen Union der Generaloberinnen (UISG) zusammengeschlossen sind. Unter den Fragen, die der Papst bei dieser Gelegenheit beantwortete, war auch eine zum „Frauendiakonat“. Modernistische Tendenzen in Teilen der UISG sind seit längerem bekannt.
Zahlreiche Medien berichteten am nächsten Tag, der Papst habe eine „Bereitschaft zur Öffnung“ signalisiert. Vatikansprecher P. Federico Lombardi SJ bezeichnete solche Meldungen jedoch als „verfrüht“. Franziskus habe lediglich „spontan“ gesprochen. Die genauen Absichten des Papstes seien noch gar nicht klar.
Der Vatikansprecher umschrieb damit allerdings einen Dauerzustand des derzeitigen Pontifikats, der sich knapp zusammenfassen läßt: Der Papst versucht einerseits den jeweiligen Gesprächspartnern entgegenzukommen, ist dabei wenig konkret und läßt sich insgesamt nicht in die Karten schauen.
Die Kehrseite dieser Taktik ist allerdings, daß damit in der Kirche zu immer neuen Themenfeldern Unsicherheit erzeugt wird.
Nimmt man die Aussagen des Papstes gegenüber den UISG-Oberinnen wörtlich, gab er zu verstehen, sich bisher faktisch nicht mit der Frage der Frauenordination befaßt zu haben, was mehr als unwahrscheinlich ist. Damit begründete er auch die Einsetzung einer Studienkommission, die das Thema beleuchten werde, um ihm eine Grundlage zur Meinungsbildung zur Hand zu geben.
Diakonissen oder Diakoninnen?
Die Antwort des Papstes, aber auch die darauf folgende Veröffentlichung des vatikanischen Presseamtes, war von einer unsauberen Begriffsverwendung gekennzeichnet. Zwischen den Begriffen Diakonissen und „Diakoninnen“ wurde nicht sauber unterschieden. In seiner direkten Antwort an die Oberinnen hatte Franziskus von Diakonissen gesprochen. In der Erklärung des Presseamtes war aber von „Frauendiakonat“ die Rede. Gleiches gilt für die damalige Berichterstattung von Andrea Tornielli, dem Hausvatikanisten von Franziskus, der Diakonissen und „Diakoninnen“ wie Synonyme gebrauchte.
Diakonissen und Diakoninnen sind jedoch, trotz der Namensähnlichkeit, zwei Paar Schuhe.
Diakonissen gab es in der frühen Kirche, weil im Geschlechterverständnis der antiken Welt Priester, da Männer, bestimmte Aufgaben nicht erfüllen konnten, die Frauen betrafen. Das galt für Hausbesuche einer alleinstehenden Frau, etwa zur Kommunionspendung oder die Taufe einer Frau, da sie damals noch als Ganzkörpertaufe von Erwachsenen praktiziert wurde. Es ging also um praktische Aufgaben innerhalb der Gemeinde, teils aufgrund von gesellschaftlichen Zwängen. Deshalb wurden Diakonissen eingesetzt, die aber keinen Anteil am Weihesakrament hatten und für ihre Aufgaben auch nicht brauchten. Daran ändert auch nichts, daß es Belege eines eigenen Beauftragungsritus für sie gibt.
Das Frauendiakonat, also weibliche Diakone, ist hingegen eine ganz junge Forderung. Sie ist Ausdruck des nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und den 68er-Umbrüchen in die Kirche eingedrungenen Feminismus und will im Geschlechterkampf nach dem männlichen Weiheamt greifen. Als Begründerinnen der feministischen Theologie im deutschen Sprachraum sind Ute Ranke-Heinemann und Elisabeth Gössmann nennen.
Den Anstoß zur feministischen Forderung bot das Zweite Vatikanische Konzil mit der Wiederherstellung des Diakonats als eines vom Priestertum getrennten Weiheamtes. Auf die historische Entwicklung des Weihesakraments kann an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden. Nur soviel: Die Behauptung einer „Wiederherstellung“ vermittelt den irrigen Eindruck, daß das heutige Diakonat und die damit verbundenen Aufgaben jenen einer frühchristlichen Situation entsprechen würden, was nachweislich nicht der Fall ist. Das Diakonat, wie es inhaltlich vom Konzil konzipiert wurde, gründet zwar auf historischen Elemente und verwendet solche, ist aber in seiner Komposition eine Neuschöpfung.
Warum reaktivierte das Konzil zu einer Zeit, als es noch zum Bersten volle Priesterseminare gab, ein gesondertes Diakonat?
Offenbar nicht des Diakonats wegen. Dahinter stand eine besonders im deutschen Sprachraum starke, modernistische Strömung, die den priesterlichen Zölibat kippen wollte. Als die Widerstände zu groß waren wurde als „Kompromiß“ das eigenständige Diakonat reaktiviert und zwar auch ohne Zölibat gemäß der ostkirchlichen Praxis. Die Abschaffung der niederen Weihen im neuen Ritus, wie sie im überlieferten Ritus gelten, stehen auch damit in einem Zusammenhang.
Aus heutiger Sicht kann von einem schlechten Kompromiß gesprochen werden, da Türen aufgestoßen wurden, die zu den heutigen Konflikten führten, die offen ausgetragen werden oder unterschwellig köcheln: der Forderung nach dem Frauendiakonat und der Forderung nach verheirateten Priestern.
Die Mißverständnisse, die den heutigen Konflikt gefördert haben, liegen in den Begriffen. In der Antike finden sich Hinweise, daß die Tätigkeit der erwähnten Diakonissen auch als Diakonat und somit Frauendiakonat bezeichnet wurde, wenn es auch nichts mit dem Weihesakrament und der feministischen Forderung im heutigen Sinn zu tun hatte. Solange beide Seiten verstanden, wie es in der Antike der Fall war, daß das männliche Diakonat etwas ganz anderes als das weibliche Diakonat ist, stellte das kein Problem dar.
Heute ist das aufgrund des innerkirchlichen Feminismus anders, weshalb eine saubere begriffliche Trennung geboten scheint, um unnötige Mißverständnisse zu vermeiden und Unklarheiten auszuschließen.
Auf die Kommission folgt die Kommission
Die Übertragung des Vorsitzes an Luis Ladaria Ferrer, den Sekretär und nicht den damals amtierenden Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Müller, hatte nicht nur damit zu tun, daß er Jesuit ist wie der Papst: Ein Aspekt, der grundsätzlich bei Ernennungen für Franziskus nicht ohne Bedeutung ist. Ob der Papst bereits Anfang August 2016 die Absicht hegte, Kardinal Gerhard Müller nach Ablauf der fünfjährigen Amtszeit nicht im Amt des Glaubenspräfekten zu bestätigen, kann angenommen werden, bleibt aber Spekulation. Die Übertragung des Vorsitzes an Ladaria hatte vor allem damit zu tun, daß sich Kardinal Müller sich in den Jahren zuvor eindeutig gegen ein Frauendiakonat ausgesprochen und dies auch nach der Papst-Audienz für die UISG-Oberinnen wiederholt hatte.
2012, als der damalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, das Frauendiakonat gefordert hatte, stellte Müller als soeben neuernannter Glaubenspräfekt unmißverständlich klar:
„Für Diakoninnen gibt es keine Grundlage und für Diakonissen keinen Bedarf“.
2016 machte Kardinal Müller darauf aufmerksam, daß eine Kommission erst vor wenigen Jahren das Thema erschöpfend studiert und ein klares Ergebnis vorgelegt hatte. Frauen hatten nie Anteil am Weihesakrament.
Franziskus hätte nur auf deren Ergebnisse verweisen können. Er wußte aber, um die Unduldsamkeit feministischer Kirchenkreise und die innerkirchliche Agitation, die zum Thema vor allem im deutschen Sprachraum betrieben wird.
Franziskus ernannte im Hochsommer 2016 die neue Kommission und gab sogar zu verstehen, damit die Frage „auf die lange Bank“ schieben zu wollen. Diese erstaunliche Offenherzigkeit, die einer Desavouierung der Generaloberinnen gleichkam, erhöhte in glaubenstreuen Kirchenkreisen die Sorgen eher noch, als sie zu zerstreuen. Denn damit war unklar geworden, ob die Ernennung einer laut Kardinal Müller überflüssigen Kommission der Beruhigung der feministischen Kreise oder/und die Aussage von der „langen Bank“ der Beruhigung von glaubenstreuen Kreisen dienen sollte.
Unklar ist in diesem Zusammenhang noch etwas: Wenige Tage nachdem Franziskus den UISG-Oberinnen die Einsetzung einer Studienkommission zugesichert hatte, soll das vatikanische Staatssekretariat Anfang Juni 2016 exkommunizierte „Priesterinnen“ empfangen haben.
Die Fakten
Am 17. September 2001 veröffentlichten drei römische Kongregationen, die Kongregationen für die Glaubenslehre, die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung und die Kongregation für den Klerus, eine gemeinsame Notifikation mit einem klaren Nein zum Frauendiakonat. Darin wurden Initiativen jeglicher Art in Richtung Frauendiakonat untersagt. Das Gegenteil sei eine „seelsorgerische Irreführung“.
Bereits 1994 hatte Papst Johannes Paul II. mit dem Apostolischen Schreiben
Ordinatio sacerdotalis festgestellt, daß die Ordination von Frauen definitiv unmöglich ist. Kirchenrechtler messen der Entscheidung dogmatische Bedeutung zu, womit die Frage ein für allemal entschieden sei. Den dogmatischen Rang bestätigte indirekt auch Papst Franziskus, indem er selbst und sein Umfeld erkennen ließ, daß an Ordinatio sacerdotalis kein Weg vorbeiführt.
Allerdings gab der damalige Erzbischof von Mailand, Kardinal Carlo Maria Martini SJ, als Antwort auf die Entscheidung von Johannes Paul II, eine neue, sophistische Strategie aus. Man solle nicht mehr vom Frauenpriestertum reden, sondern sich auf das Frauendiakonat konzentrieren, denn das sei von Johannes Paul II. nicht explizit erwähnt worden.
Da das Weihesakrament – Diakon – Priester – Bischof – aber nicht teilbar ist, gilt, so oder andersrum, ein alles oder nichts. Entweder haben Frauen keinen Anteil an diesem Sakrament, dann auch nicht am Diakonat, oder sie können „Diakoninnen“ werden, dann aber auch „Priesterinnen“ und „Bischöfinnen“. Da dies aber von Johannes Paul II. kategorisch und definitiv ausgeschlossen wurde, ist auch diese Frage eigentlich entschieden und vom Tisch.
Umstritten ist eine Änderung des Kirchenrechts durch Papst Benedikt XVI. vom 26. Oktober 2009. Er schärfte das eigenständige Profil des Diakons gegenüber dem Priester und präzisierte, daß nur letzterer „in persona Christi“ handelt. Was als Reaktion auf die erwähnte „Wiederherstellung“ des Diakonats durch das Zweite Vatikanische Konzil war, die in manchen Ländern erst sehr spät umgesetzt wurde, in manchen Diözesen noch heute nicht, wird von feministischen und modernistischen Kreisen als Vorbereitung ausgelegt. Ihrer Meinung nach habe Benedikt XVI. durch die „Trennung“ von Priestertum und Diakonat, „den Weg freigemacht“ für Diakoninnen. Dergleichen äußerte Benedikt XVI. allerdings nie.
Für weitere Unsicherheit sorgten irritierende Signale aus dem Umfeld von Papst Franziskus. Die römische Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica veröffentlichte einen Artikel, mit dem sogar das Frauenpriestertum erneut aufs Tapet gelegt wurde.
Im Zuge der Vorbereitungen der Amazonassynode, deren Geheimagenda die Aufweichung des priesterlichen Zölibats ist, wurden in den vergangenen Monaten auch verstärkt Forderungen nach dem Frauendiakonat registriert.
Die von Papst Franziskus mit der Synodenvorbereitung beauftragte Organisation REPAM, die von Kardinal Claudio Hummes und dem emeritierten, österreichischen Missionsbischof Erwin Kräutler geleitet wird, also fest in progressiver Hand ist, schreibt in Werbepublikationen kryptisch über „neue Ämter“ für Frauen. Sowohl Hummes als auch Kräutler sprachen sich in der Vergangenheit sowohl für verheiratete als auch weibliche Priester aus.
Ende November 2016 traf sich die Studienkommission zu ihrer ersten Sitzung. 26 Monate später liegt das Ergebnis ihrer Arbeit auf dem Schreibtisch von Papst Franziskus.
Und niemand weiß, was er zur Sache denkt, und wie er handeln wird.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube/LifeSite/womensordinationcampaign (Screenshots)
Der Antichrist (Apk 17,5) zeigt der Kirche Gottes wie das Wirken des Satans seine Kirche an den Abgrund bringen kann. Weshalb lässt Gott dies zu? Oder haben viele Gläubige eine falsche Wahrnehmung? Gilt das Fundament – das Credo, die Hl. Schrift, die Lehre seiner Kirche und die der Kirchenväter nicht mehr; waren es Fehler der Vergangenheit? Sein Acker trägt mehr Unkraut als Weizen! Gibt es überhaupt einen Gott? Papst Franziskus und seine Vasallen spielen sich als Verfügungsberechtigte auf und „entwickeln die Lehre Jesu und seiner Kirche weiter“, sie machen sie der Welt gleich. „Diese Generation ist böse“, sagt Jesus in Lk 11, 29–32. Wo ist da Gott?
Durch die Reformation von Franziskus kommen wir wieder zum Protestantismus. Hoffen wir, dass Gott eingreift!
Als ökumenisch bewegte Christin frage ich mich, wie jemals eine echte Einigung stattfinden, so lange reaktionäre katholische Kreise die Frauenordination ablehnen. Frauen sollen „dienen,“ im Sinne von anderen den Deppen machen, aber niemals innerhalb der Kirche etwas anderes als Kirchenputzen tun dürfen. Machen die evangelischen Pfarrerinnen eine schlechtere Arbeit?
Na ja, das Beispiel der ev. Pfarrerinnen ist nicht eben berauschend, was sich überhaupt über den Protestantismus im Ganzen behaupten lässt.
Schon so gesehen scheint kaum ein Anlass zu „ökumenischer Bewegtheit“ bestehen. Aber wahrscheinlich habe ich für eine solche nicht das richtige das Organ oder wie man das auch immer nennen will.
Was hingegen Sie betrifft, so muss Ihnen schon die Frage gestellt sein, warum Sie, sofern überhaupt formal Katholikin, was aus Ihren Auslassungen ja nicht hervorgeht, nicht gleich zum Protestantismus hinüberwechseln wollen? Nur weil es Ihnen unerträglich ist, dass die nachkonziliare Kirche noch nicht nachgezogen ist?
Und wenn Sie partout „dienen“ mit „den Deppen machen“ gleichsetzen wollen, so würde ich Ihnen ein gewisses christliches Grundlagenstudium empfehlen.
Was die von Ihnen offenbar gewünschte „echte Einigung“ betrifft, so habe ich dafür nur ein herzliches: Nein, danke, bzw Nein ohne Dank übrig. Ich bleibe lieber Katholik.
Hier kann man nur in Andeutungen antworten, alles andere wäre zwecklos:
„Den Sohn Gottes in dir findest du nur auf dem Berg der Stille und der Leidenschaftslosigkeit.“
(Ben = arab. Sohn)
(Ben = schott./ir. Berg)
Liebe Mathilde Vietze, haben Sie sich mal mit Maria der Mutter Jesu ein wenig näher befasst? Darf ich Ihnen dazu eine Empfehlung aussprechen, damit Sie Maria und ihre Haltung und ihre Berufung – und auch Ihre eigene – ein wenig besser verstehen können?
Beten Sie möglichst täglich den Angelus (Der Engel des Herrn brachte Maria die (frohe) Botschaft) und betrachten Sie dieses Gebet täglich, evtl. sogar dreimal täglich (und lesen gelegentlich die Text-Stellen im Lukas-Evangelium dazu). Außerdem darf ich Ihnen vielleicht empfehlen, das Magnificat Mariens häufiger zu beten, denn auch darin ist die Berufung der Gottesmutter geheimnisvoll enthalten. Seit vielen Jahren darf ich selbst diese Gebete täglich (betrachtend) beten; und außerdem das Berufungsgebet des heiligen Franziskus von Assisi:
„O höchster glorreicher Gott,
erleuchte die Finsternis(se) meines Herzens und schenke mir
rechten Glauben, gefestigte Hoffnung, vollendete Liebe und tiefgründende Demut,
gib mir o Herr, das Empfinden und Erkennen,
damit ich deinen heiligen Auftrag erfülle, den du mir in Wahrheit gegeben.
Amen.“
Durch diese Gebete habe ich – über einen längeren Zeitraum – entdecken dürfen, dass die Heiligen von ihrem Eigenwillen abgeschwört haben und sich vom Heiland, unserem Erlöser, und seiner heiligsten Mutter haben IHM ähnlich machen lassen wollen, damit sie die Schöpfungsidee Gottes von ihrem Leben erfüllen konnten; auch die Liebe zur Wahrheit, die Liebe zu Gott, die Liebe zur Reinheit und durch stetige Umkehrbereitschaft haben sie gelebt und ständig an sich gearbeitet .…
Der geheimnisvolle dreifaltige Gott segne Sie, Maria die Mutter der Kirche und unser aller Mutter schütze Sie und der heilige Joseph der Patron der heiligen Kirche Jesu Christi sei mit seiner liebevollen Fürsorge immer bei Ihnen …
Das wünscht Ihnen von ganzem Herzen
Cyrill Erswill
Da hier auch davon gesprochen wird, sich der Mutter Maria anzuvertrauen, nutze ich das Stichwort ‚Maria‘ für eine Richtigstellung:
In einem früheren Artikel wurde von einem Bischof berichtet, der die Jungfräulichkeit Mariens anzweifelte.
Ich erwähne diesen Artikel hier und jetzt noch einmal, da im Kommentarbereich von einem Kommentator damals behauptet wurde, auch Kardinal Gerhard Ludwig Müller leugne in seiner Dogmatik die Jungfräulichkeit Mariens.
Ich habe das Werk nun eingehend studiert und kann dem entsprechenden Nutzer und allen Lesern von katholischs.info versichern:
Kardinal Müller leugnet an keiner Stelle die Jungfräulichkeit Mariens auch nur im Ansatz. Im Gegenteil, er kommt etwa ein halbes dutzend Mal immer wieder zu dem Ergebnis: Maria empfing Jesus als Jungfrau und blieb zeit ihres Lebens Jungfrau.
Er sagt zudem, nirgendwo in den Evangelien sei die Rede ‚von Söhnen und Töchtern Josefs und Mariens‘, sondern nur von Brüdern Jesu. Die Formulierung ‚Söhne und Töchter‘ sei aber für Kinder, also Verwandte ersten Grades, damals üblich gewesen. Die Bezeichnung Jesu ‚Brüder‘ sei damit wahrscheinlich bewusst gewählt worden, um auf Vettern und Verwandte, nicht aber auf ‚Söhne und Töchter‘ der Jungfrau hinzuweisen.
Die Behauptung Josef sei bereits einmal verheiratet gewesen, stamme von Origines. Dem sei aber von anderen Vätern heftig widersprochen worden.
Soviel also an dieser Stelle zum Stichwort „Maria“.
Gerade weil so häufig der Zölibat angegriffen wird, sollte man alle Priester, die um das Keuschheitsgelübde ringen, auf die allzeitreine Jungfrau Maria verweisen.
Maria ist Jungfrau, Mutter und Fürsprecherin.
Bischof Müller leugnet in seiner Dogmatik das Dogma von der Jungfräulichkeit Mariens in der Geburt,[1] also die Lehre, dass Maria ihren Sohn ohne Verletzung ihrer körperlichen Unversehrtheit geboren hat.[2]
[1] Vgl. den Katechismus der katholischen Kirche, Nr. 499, 510
[2] „Es geht nicht um abweichende physiologische Besonderheiten in dem natürlichen Vorgang der Geburt (wie etwas die Nichteröffnung der Geburtswege, die Nichtverletzung des Hymen und der nicht eingetretenen Geburtsschmerzen), sondern um den heilenden und erlösenden Einfluß der Gnade des Erlösers auf die menschliche Natur, die durch die Ursünde ‚verletzt’ worden war. … Der Inhalt der Glaubensaussage bezieht sich also nicht auf physiologisch und empirisch verifizierbare somatische Details“ (Katholische Dogmatik für Studium und Praxis, Freiburg 52003, S. 498). In Wahrheit meint die traditionelle katholische Lehre eben doch solche physiologischen Besonderheiten.
Sehr geehrte Frau Vietze, Sie fassen alle Vorurteile zusammen, die heute auf dem Markt der freien Meinungsäußerungen angeboten werden, nichts Neues. Aber aus Ihrer Zuschrift und den dahinter stehenden Vorurteilen ergeben sich auch Fragen? Worüber wollen Sie sich einigen. Der Glaube bedeutet vom griechischen Wortlaut her, sein tiefstes Vertrauen setzen in Gott. Mit wem verlangen Sie dort eine Einigung? Mit Gott? Oder mit der Kirche? Die Kirche verkündet doch nur das, was Gott geoffenbart hat. Sofern sie mehr oder etwas anderes verkünden würde, wäre sie nicht nicht mehr die Kirche Christi, die eine Religion verkündet, sondern ganz simpel nur eine Ideologie. Noch in der gestrigen Epistel hieß es, dass das Priestertum nach der Ordnung des Melchisedek eingerichtet wurde.
Sie schreiben ferner, dass „reaktionäre katholische“ Kreise die Frauenordination ablehnen. Da ich all das, was ich oben geschrieben habe, auch glaube, obgleich ich kein Priester bin, muss ich mir also auch den reaktionären Rock anziehen. Mich hat die Antwort eines Priesters zutiefst überzeugt, der mir sagte, dass er um des Himmelreiches willen Priester (mit allen Verzichten) ist, und dass er auch deswegen coelibatär lebt. Um Mißverständnisse zu vermeiden: Er meinte mit der Aussage „um des Himmelreiches willen“ nicht egoistisch um seines eigenen Himmelreiches willen, sondern um des Himmelreiches aller willen, seines, meines und Ihres.
Notabene zu Ihrem Vergleich mit der evangelischen Pfarrerin. Sie wissen, dass Sie Äpfel mit Birnen vergleichen. Der katholische Priester fühlt sich in unserem Verständnis von Gott berufen und erhält eine sakramentale Weihe, der evangelische Pfarrer wird nicht geweiht.
Was soll ich unter „oekumenisch bewegter Christin“ verstehen? Beachten Sie dabei, dass es nur eine Wahrheit gibt?
Das heißt klar ausgedrückt – Frauen hatten in der 2000-jährigen Kirchengeschichte niemals Anteil am Sakrament der Priesterweihe.
Und da dieses Weihesakrament geschlechtsspezifisch nicht auf ein Diakon- oder Priesteramt alleine teilbar ist, ist es selbst für den kreativen Papst Franziskus unmöglich Diakoninnen einzuführen.
Warum dann diese Kommission? Um den Anschein zu erwecken, ein Frauendiakonenamt wäre in irgendeiner Weise verhandelbar oder gar möglich? Letztenendes dürfte es ein Theater um nichts und wieder nichts werden. Außer man will die katholische Lehre über Bord werfen.
Und man kann weder aus Maria Magdalena, nur weil sie als erste Person den auferstandenen Jesus sah, nicht zu irgendeiner Priesterin oder gar Päpstin machen, wie es einige Spinner fehlinterpretiert haben.
Aus den Paulusbriefen geht eindeutig hervor, was die Rolle von Männern und Frauen innerhalb einer Ehe ist. Und dass Männer Priester sein sollen, nicht Frauen. So einfach ist das.