Von Wolfram Schrems*
Wie man vor einigen Wochen lesen konnte, habe Papst Leo die Sommerfrische in Castel Gandolfo zum Aktenstudium genützt.
Was Seine Heiligkeit jetzt dringend tun sollte, bedarf wirklich keines Aktenstudiums.
In wenigen Monaten, am 10. Dezember, jährt sich die Offenbarung von Pontevedra, nämlich das Heilsversprechen an alle, die die fünf Sühnesamstage praktizieren, an Sr. Lucia dos Santos zum hundertsten Mal. Wir haben darüber hier schon ausführlich geschrieben.
Bekanntlich wurde diese Andacht niemals kirchenamtlich verbreitet, was umso skandalöser ist, als die kirchliche Hierarchie die Ereignisse von Fatima als glaubwürdig eingestuft und als Botschaft an die ganze Kirche verstanden hat. Unsere Liebe Frau verlangte Sühneleistung für die Blasphemien gegen ihre Vorzüge und ihre Rolle im Heilsgeschehen. Diese Blasphemien haben sich, wie wir alle um uns herum auch ohne Aktenstudium sehen, vervielfacht und sind allgegenwärtig, von „Antifa“-Demonstrationen bis zur akademischen Theologie.
Seine Heiligkeit möge also ohne weitere Prokrastination das tun, was vom Himmel seit einhundert Jahren gefordert wird, nämlich zunächst die Andacht der fünf Sühnesamstage feierlich proklamieren.
Und noch etwas möge er tun, was seit sechsundneunzig Jahren aussteht:
Einhundert Jahre Verweigerung der Weihe Rußlands – die Folgen
Mit dem unbestimmten Gefühl einer zu Ende gehenden Frist und der Drohung apokalyptischer Ereignisse blickt man auf einen anderen Jahrestag: In knapp vier Jahren, am 13. Juni 2029, wird sich die Forderung nach der Weihe Rußlands an das Unbefleckte Herz Mariens in Einheit mit dem Weltepiskopat zum hundertsten Mal jähren (Botschaft, die im galicischen Tuy/Tui empfangen wurde). Auch darüber wurde hier schon gehandelt.
Der Zeitpunkt der Forderung war im Jahr 1929 insofern passend gewählt, als damals (laut Mark Fellows, Fatima in Twilight) Rußland effizient begann, seine „Irrtümer“ über die Welt zu verbreiten und „Verfolgungen der Kirche und das Martyrium der Guten“ zu verursachen.
Eine Bekehrung Rußlands hätte die versprochene Periode des Friedens gebracht.
Was aber dann kam, war bekanntlich zunächst der mißverständlich so genannte Spanische Bürgerkrieg, eigentlich ein unvorstellbares Gemetzel an Katholiken, darunter geschätzte sechstausend Priester und Ordensleute, eine regelrechte Christenverfolgung – noch vor dem sehr lange hinausgezögerten Eingreifen der Generäle am 17. Juli 1936. Der Sieg der katholischen Seite war angesichts der sowjetischen Einflußnahme in Spanien keineswegs eine ausgemachte Sache. Immerhin konnte sich Papst Pius XI. durchringen, diesem Unternehmen ausdrücklich seinen Segen zu erteilen. Nach etwa drei Jahren war der Sieg errungen und Papst Pius XII. gratulierte General Franco.
Die Weigerung von Papst Pius XI., die Weihe durchzuführen, führte gemäß der Botschaft vom 13. Juli 1917 zu dem anderen, schrecklicheren Krieg. Das Zeichen dafür war der blutrote Nachthimmel vom 25. auf den 26. Jänner 1938 (dessen Verbindung mit der Fatimabotschaft auch auf Wikipedia thematisiert wird).
Nach Millionen Toten und zerstörten Städten wurde Osteuropa kommunistisch, Westeuropa zum großen Teil eine Art US-Protektorat mit verordneter Dekadenz. Dann wurde China kommunistisch, wieder Millionen Tote.
Die Christenverfolgung im Sowjetblock scheint heutzutage kaum noch im Bewußtsein zu sein.
Im Jahr 1989 schien der Kommunismus überwunden und die Sowjetunion löste sich auf.
Das postsowjetische Rußland unter Boris Jelzin wurde von den „Oligarchen“ und deren westlichen Freunden förmlich geplündert, unter Wladimir Putin trat eine Phase der Selbstbehauptung ein. Was Putin genau will, ist allerdings unbekannt. Sowjetnostalgie trifft auf Orthodoxie, Solschenizyn-Gedenken und Zarennostalgie. Es paßt nicht alles zusammen. Klar ist aber, daß von einer Bekehrung Rußlands nicht die Rede sein kann.
Es ist auch die Frage, ob man überhaupt von einer Überwindung des Kommunismus reden kann. Manche meinen, daß nur die Strategie geändert wurde: Der EU-Moloch, maßgeblich inspiriert vom Kommunisten Altiero Spinelli, setzt auch ohne russische Panzer die Forderungen des Kommunistischen Manifests um: Verstaatlichung der Kinder, Zerschlagung der Familie, Zerschlagung der Staaten, Enteignung, Schikanierung des privaten Verkehrs bis hin zur Kollektivierung der Transportmittel, Verarmung des Mittelstandes, Krieg gegen die Religion.
Konkrete Kriegsvorbereitungen des Westens
Die versprochene Periode des Friedens ist aufgrund des Ausbleibens der Weihe nicht eingetreten.1
Wie (Stand 29.07.2025) bekannt, werden bereits Pläne der NATO zum Blitzangriff auf Königsberg (amtlich Kaliningrad) durchgespielt. US-General Christopher Donahue äußerte sich am 16. Juli in Wiesbaden dazu überraschend freimütig. Die Begründung ist, daß in Königsberg Störsysteme gegen den Flugverkehr aktiv sind. Mit Hilfe der Palantir-Technologie könne die Lage sehr rasch gut eingeschätzt und entsprechend gehandelt werden.
SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius will über 2000 Kilometer reichende Waffensysteme (Typhoon) in den USA kaufen und Bundeswehrgeneral Christian Freuding überlegt eine gemeinsame deutsch-ukrainische Produktion von Waffen, die tief in russisches Territorium eindringen können.
Nach anderen Berichten sei ein Angriff der NATO im Jahr 2029 auf Rußland geplant (in westlichen Hauptstrommedien heißt es umgekehrt, Rußland könne in vier Jahren die NATO angreifen und Deutschland müsse vorbereitet sein).
Das ist kompletter Wahnsinn.
Leider sind wir Österreicher auch mittendrinnen.
Und jeder spürt, daß die Lage eskaliert. –
Bis der Weiheakt nicht vollzogen ist und Rußland nicht bekehrt ist, wird es eben, wie angekündigt, als Geißel Gottes fungieren können. Das ist ohnehin offenkundig, weil verblendete Kräfte im Westen glauben, Rußland militärisch bedrohen zu müssen. Das kann nicht gut ausgehen.
Es gibt aber noch eine andere Bedrohung:
Kommunismus via WHO-Diktatur?
Es ist überhaupt eine absurde Situation: Die manchmal so genannte „freie Welt“, also in überlieferter NATO-Diktion die USA und Westeuropa (oder eben „der Westen“), ist dabei sich dem Terrorregime der Globalisten per Gesundheitsrichtlinien (International Health Regulations) zu unterwerfen, scheint sich aber nicht sehr um den Freiheitsverlust zu bekümmern.
Die WHO ist ein Vehikel für Weltmachtphantasien. Die avisierten Maßnahmen im „Pandemie“-Fall kann man mit einigem Recht (Lockdowns, Zwangsimpfungen, Reisebeschränkungen als Waffen gegen Freiheit, Familie, Eigentum und nationale Souveränität) als „kommunistisch“ bezeichnen.2 Das kommunistische China ist bekanntlich mit WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus in bestem Einvernehmen und spielte in der Corona-Inszenierung eine wichtige Rolle.
Das ist aber fast nicht im Bewußtsein der „freien Welt“. Stattdessen wird Rußland mit Sanktionen bekämpft (derzeit das 18. Sanktionspaket) und seit Jahren in einem schreiend disproportionalen, koordinierten medialen Dauerfeuer dämonisiert. Zweck ist wohl die Auslösung eines Krieges und Niederwerfung Rußlands, um eine homogene Neue Weltordnung zu errichten.
Der Widerspruch ist eklatant: Unsere Propaganda bezichtigt die russische Führung der Auslösung eines Angriffskrieges und aller möglichen Menschenrechtsverletzungen (sicher nicht ohne Tatsachensubstrat), verschweigt aber die viel größere Gefahr der Viren-Diktatur – wenn sie nicht sogar für sie gleichsam als unfaßbar wichtige medizinische Vorsorgemaßnahmen (gegen „the next pandemic“, wie sich Bill Gates, Ghebreyesus und viele andere offenherzig ausdrückten) Werbung macht. Das ist ein Meisterstück der Lüge. –
Wie auch immer, Papst und Kirche sollten die Hundertjahrfrist von Tuy im Auge behalten. Es gibt nämlich einen Präzedenzfall für die Folgen der Verweigerung der Durchführung einer klaren Anweisung des Himmels, damit zum Kern des Themas:
Einhundert Jahre nach 1689: Revolution und Königsmord – die Warnung von Rianjo (1931)
Sr. Lucia von Fatima empfing im August 1931 im galicischen Rianxo (Rianjo) eine Botschaft des Herrn, der sich über die Verzögerung der im Juni 1929 geforderten Weihe Rußlands beklagt, wir folgen hier den Ausführungen auf fatima.org:
„Teile Meinen Dienern mit, daß sie, wenn sie dem Beispiel des Königs von Frankreich bei der Verzögerung der Ausführung Meines Befehls folgen, ihm ins Unglück folgen werden […].
Sr. Lucia schrieb auch:
„Später beklagte sich Unser Herr in einer innerlichen Mitteilung mir gegenüber: ‚Sie wollten meine Anordnung nicht beachten! … Wie der König von Frankreich werden sie das bereuen und sie werden sie umsetzen, aber es wird spät sein. Rußland wird seine Irrtümer bereits über die Welt verbreitet und damit Kriege und Verfolgungen der Kirche ausgelöst haben. Der hl. Vater wird viel zu leiden haben.“
Unser Herr bezog sich hier ausdrücklich auf die Anordnungen des Heiligsten Herzens, die durch die hl. Margarete Maria Alacoque mitgeteilt wurden. Als ein Resultat der Weigerung von König Ludwig XIV., sowie von König Ludwig XV. und König Ludwig XVI., Frankreich öffentlich dem Heiligsten Herzen Jesu zu weihen, wie es vom Himmel durch eine anerkannte französische Heilige jener Zeit angeordnet worden war, konnte die freimaurerische Gegenkirche (die Kirche war schon durch den Protestantismus geschwächt) die Revolution von 1789 erfolgreich durchführen.
Am 17. Juni 1789, damals Fest des Heiligsten Herzens, also auf den Tag genau einhundert Jahre, nachdem die hl. Margarete Maria die großen Pläne des Himmels für den König niedergeschrieben hatte, erhob sich der Dritte Stand und erklärte sich zur Nationalversammlung. Am 21. Jänner 1793 enthauptete Frankreich seinen König und seine Königin, als wären sie Verbrecher.
In Rianjo warnt uns der Herr, daß sich dieses dunkle Kapitel der Geschichte wiederholen wird, und dieses Mal werden die Diener seiner Kirche – die Bischöfe und vielleicht sogar der Papst selbst – unter den Opfern sein. (Soweit in Anlehnung an die Ausführungen des Fatima Center.) –
Die Anordnung Jesu, den König von Frankreich Ludwig XIV. aufzufordern, die Nation dem Heiligsten Herzen zu weihen, war mit der Verheißung verbunden, daß er „über alle Feinde der Heiligen Kirche triumphieren“ werde. Der moralische Zustand des französischen Königshauses war seit den Tagen des hl. Ludwig IX. (1214 – 1270) steil abgefallen. Da Frankreich das Heilige Römische Reich im Westen bedrängte und die Grenze teilweise bis an den Rhein vorschob sowie die Türken und die Schweden in ihrem Kampf gegen den Kaiser unterstützte, hätte eine solche Weihe diese unentschuldbaren Intrigen beendet und Frieden zwischen der „ältesten Tochter der Kirche“ und dem Reich gebracht. Der König von Frankreich hätte sich in seinen kriegerischen Aktivitäten auf „alle Feinde der Heiligen Kirche“ fokussiert und nicht die Christenheit geschwächt. Die geforderte Weihe hätte also auf das deutsch-französische Verhältnis der kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte segensreiche Auswirkungen haben müssen.
Aber es endete im Blutbad der Revolution, im Königsmord und im Völkermord an den Katholiken der Vendée.
Was sollte Papst Leo tun? – Ein Vorschlag der vox populi
Es bedarf wahrhaftig keines Aktenstudiums, um zu erkennen, was jetzt zu tun ist.
Da die Hierarchie der Kirche seit Jahrzehnten die Gläubigen auffordert, ihren Beitrag zu leisten und sich zu äußern, sei hier seitens eines einfachen Laien festgehalten, was die gegenwärtige Lage vom Papst erfordert. Folgendes sollte ohne Verzug geschehen:
Die 1929 angeordnete Weihe Rußlands in Einheit mit dem Weltepiskopat ausdrücklich an das Unbefleckte Herz Mariens und nichts anderes. Die Promulgation der 1925 geoffenbarten Sühnesamstage. Die Revision der Erklärung vom 26. Juni 2000 zu Fatima und der Deutung der veröffentlichten Vision auf das Attentat auf Johannes Paul II. am 13. Mai 1981. Die Aufhebung der schlimmsten Entscheidungen von Papst Franziskus (Amoris laetitia, Abu Dhabi, Traditionis custodes). Die Wiederherstellung der gottgefälligen Liturgie, sowie die Beseitigung der Blasphemien, falschen Lehren und sinnlosen Phrasen im Gefolge von Konzil, „neuem Pfingsten“ und „Synodalität“ und keine weitere Wortmüllproduktion.
Damit könnte sich das kompromittierte Papstamt entsühnen.
Papst Leo ist auch aufgerufen, die Weltmachtphantasien im Umfeld der WHO zu exorzieren. Die Globalisten hätten ohne Kollaboration von Papst Bergoglio ihre sinistren Pläne nicht durchführen können.
Und schließlich:
Die Wahrheit über den Verbleib von Sr. Lucia muß auf den Tisch. Was geschah mit ihr nach dem 26. Dezember 1957, dem Gespräch mit Pater Fuentes? Wer ist die Person, die ab 1967 Sr. Lucia repräsentierte?
Erzbischof Carlo Maria Viganò, ehemaliger Nuntius in den USA und daher bestens informiert, hat sich großer Verdienste um die Kirche in der Causa McCarrick und anderen Fragen erwiesen. Vielleicht kann er sein Netzwerk aktivieren, um Licht in die Vorgänge um Sr. Lucia zu bringen.
Auch hier ist der Papst aufgerufen, bei der Aufklärung der Ungereimtheiten mitzuwirken. –
Die Inhaber des Petrusamtes haben ab 1925, der Offenbarung von Pontevedra, nicht angemessen auf die Botschaft von Fatima reagiert. Die Folgen waren verheerend.
Ein Akt der Sühne seitens des hl. Vaters wäre daher höchst dringlich.
*Wolfram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Katechist, Pro-Lifer, interpretiert die Kirchenkrise als Folge der Verweigerung der Fatima-Botschaft durch die Hierarchie
Bild: KI-Collage
1 Daß der Weiheakt von Papst Franziskus in mehrfacher Hinsicht mangelhaft und daher allenfalls teilweise und temporär wirksam war, haben wir vor gut drei Jahren hier schon behandelt. Im Rückblick betrachtet hat dieser Weiheakt weder die Bekehrung Rußlands noch die Periode des Friedens bewirkt.
2 Ich habe zur Geschichte der WHO und ihrem Gründungsgeneraldirektor eine kurze Recherche auf Vita et veritas mit dem Titel WHO-Machtergreifung verzögert, aber nicht abgesagt – dringliche Informationen (Artikel vom 23.07.2025) veröffentlicht.
