Rußland und der Westen – Überlegungen im Licht von Fatima

Aktuelle Analyse


Wladimir Putin 2018 mit der Äbtissin des Moskauer Fürbittklosters
Wladimir Putin 2018 mit der Äbtissin des Moskauer Fürbittklosters

Von Wolf­ram Schrems*

Anzei­ge

Die Span­nun­gen zwi­schen Ruß­land und der NATO neh­men stän­dig zu. Deut­sche Offi­zie­re erör­ter­ten die all­fäl­li­ge Zer­stö­rung der rus­si­schen Brücke über die Stra­ße von Kertsch. Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ster Pisto­ri­us for­dert die Schaf­fung einer kriegs­be­rei­ten Bun­des­wehr, der­weil Bun­des­kanz­ler Scholz die Prä­senz regu­lä­rer bri­ti­scher Sol­da­ten in der Ukrai­ne aus­plau­dert. Der nie­der­län­di­sche Admi­ral Rob Bau­er mahnt Kriegs­be­reit­schaft gegen Ruß­land ein. Frank­reichs Prä­si­dent Ema­nu­el Macron ließ den ver­ab­scheu­ungs­wür­di­gen Mord an unge­bo­re­nen Kin­dern als ver­fas­sungs­mä­ßig garan­tier­tes Recht fest­le­gen und dach­te zur sel­ben Zeit laut über die Ent­sen­dung von NATO-Mili­tär in die Ukrai­ne nach. Abtrei­bung und Krieg – bei­des gehört, wie man sieht, zusammen.

Auch in Öster­reich hat die Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ste­rin Klau­dia Tan­ner (ÖVP) eine für hie­si­ge Ver­hält­nis­se unüb­li­che mar­tia­li­sche Rhe­to­rik bedient. Bekannt­lich will das Regime nach vie­len Neu­tra­li­täts­ver­let­zun­gen durch NATO-Waf­fen­trans­por­te Öster­reich nun auch gleich dem NATO-Luft­ab­wehr­sy­stem Sky Shield unter­stel­len. Das ist ein wei­te­rer Ver­stoß gegen die Neu­tra­li­tät, der – ana­log zum Zwei-plus-Vier-Ver­trag – den Öster­rei­chi­schen Staats­ver­trag von 1955 in Fra­ge stel­len kann, und eine Ver­ken­nung der Tat­sa­che, daß der Feind, gegen den kein „Him­mels­schild“ hilft, ohne­hin längst zu Hun­dert­tau­sen­den im Land steht.1

Die USA agie­ren so, als wür­den sie durch Pro­vo­ka­tio­nen Ruß­lands bewußt einen Welt­krieg zu ent­fes­seln suchen.2 Die Rede zur Lage der Nati­on (Sta­te of the Uni­on) von Prä­si­dent Biden (7. März) kann nur als gei­stes­krank und bös­ar­tig bezeich­net wer­den. Biden bekann­te sich zu Stell­ver­tre­ter­krieg und direk­ter Betei­li­gung an wei­te­ren Krie­gen, Abtrei­bung und Kastra­ti­on von „Trans“-Kindern. Und der repu­bli­ka­ni­sche spea­k­er nick­te immer wie­der wohl­wol­lend. Eine gespen­sti­sche Szene. –

Im Anschluß an bereits auf die­ser Sei­te geäu­ßer­te Erwä­gun­gen zur Bot­schaft von Fati­ma in bezug auf Ruß­land soll hier eine Aktua­li­sie­rung durch­ge­führt werden.

Hat die Welt­wei­he durch Johan­nes Paul II. vom 25. März 1984, die Ruß­land nicht nament­lich erwähn­te, oder hat gege­be­nen­falls die Wei­he durch Fran­zis­kus vom 25. März 2022 die ver­spro­che­ne Bekeh­rung Ruß­lands und die Peri­ode des Frie­dens gebracht? Da man kla­rer­wei­se ver­nei­nend ant­wor­ten muß, stellt sich die Fra­ge: War­um waren die Wei­hen nicht wirk­sam im Sin­ne der Ver­hei­ßung (womit also nicht aus­ge­schlos­sen wer­den soll, daß sie einen begrenz­ten Effekt gehabt haben mögen)?

Zur Ana­ly­se der Situa­ti­on sei zunächst kurz auf ein wich­ti­ges Medi­en­er­eig­nis eingegangen.

Tucker Carlsons Interview mit Präsident Putin

Das Inter­view Tucker Carl­sons mit Wla­di­mir Putin (ver­öf­fent­licht am 8. Febru­ar) stieß auf enor­mes welt­wei­tes Inter­es­se. Man berich­tet von etwa 200 Mil­lio­nen Auf­ru­fen in den ersten drei Tagen. Per erste März­wo­che sind es schät­zungs­wei­se 500 Mil­lio­nen Men­schen, die das Gespräch gese­hen haben.

Der ame­ri­ka­ni­sche Jour­na­list und Kom­men­ta­tor durch­brach eine von den maß­geb­li­chen Kräf­ten im Westen ver­häng­te Blocka­de für die Selbst­aus­sa­ge Ruß­lands. Bekannt­lich sind die offi­zi­el­len rus­si­schen Inter­net­me­di­en RT und Sput­nik in der EU gesperrt.

Es wäre sicher gut, wenn man sich im Westen dafür inter­es­siert, was Putin zu sagen hat.

Zunächst wird man fest­stel­len müs­sen, daß Putin ver­nünf­tig und maß­voll wirk­te. Frag­los war er gut vor­be­rei­tet. Sein Geschichts­be­wußt­sein und sei­ne dies­be­züg­li­chen Kennt­nis­se sind ein­drucks­voll und ste­hen im Kon­trast zur Ober­fläch­lich­keit west­li­cher Clown-Poli­ti­ker. Er mach­te auch ein kon­kre­tes Frie­dens­an­ge­bot – was nach den west­li­chen Pro­vo­ka­tio­nen und Ver­trags­brü­chen durch­aus bemer­kens­wert ist.

Kri­tisch muß man anmerken:

Prä­si­dent Putin mach­te den weit­ver­brei­te­ten Feh­ler, von einer „ortho­do­xen Kir­che“ zu spre­chen und damit eine Zeit zu mei­nen, die vor dem Schis­ma von 1054 liegt. Das ist natür­lich ein Ana­chro­nis­mus. Die Tau­fe von Groß­fürst Wla­di­mir und der Kie­wer Rus fand im Jahr 988 statt, etwa ein Men­schen­le­ben vor dem Schis­ma, und war damit selbst­ver­ständ­lich katho­lisch. Das ist lei­der nicht im Bewußt­sein vie­ler Zeitgenossen.

Prä­si­dent Putin wich den expli­zit reli­giö­sen Fra­gen von Tucker Carl­son aus. Die­se stel­len ihrer­seits ein klei­nes Wun­der dar, denn sie zei­gen, daß Carl­son offen­bar ein gläu­bi­ger Christ ist (er gehört der angli­ka­ni­schen Epi­skopal­kir­che an) und mehr von Gott redet als so man­che katho­li­sche Kir­chen­füh­rer des deut­schen Sprach­raums. Carl­son frag­te auch, ob Putin das Wir­ken Got­tes in der Geschich­te erken­nen kön­ne. Dar­auf folg­te nichts Kon­kre­tes. Putin sag­te auch, daß Bud­dhis­mus, Islam und Juden­tum im Grun­de die­sel­ben Wer­te wie das Chri­sten­tum ver­tre­ten wür­den. Da liegt er falsch.3

Man hat­te beim Inter­view den Ein­druck, daß die Geduld Putins sehr stra­pa­ziert ist. Die Spren­gung der Pipe­line Nord­stream, von Joe Biden im vor­aus impli­zit ange­kün­digt, kann nur als wei­te­rer Akt eines noch nicht offi­zi­ell erklär­ten Krie­ges ver­stan­den wer­den. Die­ser war durch den Mai­dan-Putsch in eine hei­ße Pha­se getre­ten, die Ruß­land bedroh­lich erschei­nen muß. –

Wen­den wir uns damit expli­zit der Fati­ma-The­ma­tik zu.

Weihe Rußlands und der Ukraine?

In einer Publi­ka­ti­on vom Jahr 2022 befaßt sich der bekann­te Theo­lo­ge Man­fred Hau­ke (Luga­no) mit dem Wei­he­akt von Papst Fran­zis­kus am 25. März 2022.4

Hau­ke zitiert den Papst:

„Gemein­sam mit den Bischö­fen und den Gläu­bi­gen in der gan­zen Welt möch­te ich alles, was wir gera­de erle­ben, fei­er­lich zum Unbe­fleck­ten Her­zen Mari­ens tra­gen. Ich möch­te die Wei­he der Kir­che und der gan­zen Mensch­heit an sie erneu­ern und ihr in beson­de­rer Wei­se das ukrai­ni­sche und rus­si­sche Volk wei­hen, die sie in kind­li­cher Zunei­gung als ihre Mut­ter ver­eh­ren. Es han­delt sich dabei nicht um eine magi­sche For­mel, son­dern um einen geist­li­chen Akt. Mit die­sem Gestus ver­trau­en sich die Kin­der ganz ihrer Mut­ter an […]. Es geht dar­um, die kost­ba­ren Güter der Geschwi­ster­lich­keit und des Frie­dens, alles, was wir haben und was wir sind, in die­ses rei­ne und Unbe­fleck­te Herz Mari­ens hin­ein­zu­le­gen, in dem Gott wider­scheint, damit sie, die Mut­ter, die der Herr uns gege­ben hat, uns beschüt­zen und behü­ten kann“ (15f).

Hau­ke the­ma­ti­siert aber das Nahe­lie­gen­de nicht, näm­lich, daß das kata­stro­pha­le Berg­o­glio-Pon­ti­fi­kat ganz offen­sicht­lich nicht von der Absicht inspi­riert ist, der Kir­che und dem Glau­ben zu die­nen. Eine Wei­he ist aber kein Akt, der sozu­sa­gen „auto­ma­tisch“ funk­tio­niert (oder ex ope­re ope­ra­to), die Gesin­nung und die Lau­ter­keit des­sen, der weiht, sind von aus­schlag­ge­ben­der Bedeu­tung. Durch sei­ne skan­da­lö­se Lehr- und Lei­tungs­po­li­tik war schon 2022 klar, daß hier ein schlech­ter Wil­le vor­liegt. Hau­ke zitiert ja Berg­o­glio, der ganz rich­tig sagt, daß die Wei­he kei­ne „magi­sche For­mel“ (ebd.) ist. Natür­lich nicht, es braucht die rech­te Gesinnung.

Hau­ke weist übri­gens dar­auf hin, daß beim Wei­he­akt Fati­ma gar nicht expli­zit erwähnt wur­de (66). Damit hat Fran­zis­kus selbst die Grund­la­ge des Wei­he­ak­tes ver­deckt und wei­te­re Nach­fra­gen von Gläu­bi­gen und Suchen­den ver­hin­dert. Das kann evi­den­ter­wei­se nicht im Sinn der Bot­schaft von Fati­ma sein.

Es sei die Fra­ge an alle gestellt, die einen gül­ti­gen Voll­zug der Ruß­land­wei­he im Sin­ne Fati­mas, sei es 1984 oder 2022, behaup­ten (was Pro­fes­sor Hau­ke nicht pau­schal tut, wenn ich ihn rich­tig ver­ste­he): Wor­an erkennt jemand, der die­se Gül­tig­keit behaup­tet, daß die Wei­he Ruß­lands wirk­sam ist? Es muß sich ja dann etwas zum Bes­se­ren bewe­gen, nicht? Die Ant­wort nach der Wir­kung der Wei­he war bis zum II. Vati­ca­num klar: „Bekeh­rung Ruß­lands“ heißt natür­lich eine Über­win­dung des Schis­mas und Eini­gung mit der Katho­li­schen Kir­che. Dar­aus folgt auch eine mora­li­sche Ver­bes­se­rung Ruß­lands, das bis dato und trotz der (defi­zi­tä­ren, aber teil­wei­se wirk­sa­men) Wei­he­ak­te eine hohe Abtrei­bungs­ra­te hat und Alko­ho­lis­mus, Gewalt­kri­mi­na­li­tät, Pro­sti­tu­ti­on, Leih­mut­ter­schaft und ande­re Greu­el prak­ti­ziert und in einen Krieg invol­viert ist.

Ruß­land nimmt bei fata­len Ent­wick­lun­gen in der Welt eine frag­wür­di­ge Rol­le ein. Nach dem, was man lesen konn­te, wur­de in der Coro­na-Insze­nie­rung mas­si­ver Impf­druck aus­ge­übt. Ex-Prä­si­dent Dmit­ri Med­we­dew äußer­te sich (in wel­cher Funk­ti­on und Zustän­dig­keit auch immer) zur Imp­fung nicht anders als die Impf­fa­na­ti­ker im Westen.5

Man hört auch von der Imple­men­tie­rung der übli­chen dys­to­pi­schen glo­ba­li­sti­schen Herr­schafts­me­tho­den, wie sie im Westen Ein­zug hal­ten, in Ruß­land: all­ge­gen­wär­ti­ge Kame­ras mit Gesichts­er­ken­nung in den Groß­städ­ten und Plä­ne für den digi­ta­len Rubel.6

Auch ohne Detail­kennt­nis­se der Situa­ti­on an Ort und Stel­le wird man mut­ma­ßen kön­nen, daß der lan­ge Arm der Glo­ba­li­sten höchst­wahr­schein­lich auch nach Ruß­land reicht.7 Wla­di­mir Putin sprach WEF-Grün­der Klaus Schwab ein­mal als „Freund“ an (was ande­rer­seits in der Poli­tik nicht viel hei­ßen muß).8

Dem Beob­ach­ter will aber unter dem Strich schei­nen, daß Putin bei der New World Order nicht so mit­spielt, wie das gewünscht wird.9 Das ist aller­dings noch kei­ne „Bekeh­rung“ Ruß­lands, wie sie in Fati­ma gefor­dert und auch ange­kün­digt wurde.

Das ande­re bedin­gungs­wei­se Ver­spre­chen von Fati­ma ist bekannt­lich die „Peri­ode des Frie­dens“. Die­se ist weder nach der Wei­he 1984 noch nach der im Jahr 2022 ein­ge­tre­ten.10

Resümee

Die Wei­hen waren nicht wirk­sam im Sin­ne der Ver­hei­ßung, weil sie nicht Ruß­land als allei­ni­ges Objekt inten­dier­ten, weil der Wel­tepi­sko­pat nicht ver­pflich­tend ein­be­zo­gen wur­de und weil die Süh­ne­sams­ta­ge nicht pro­kla­miert wur­den. Letzt­lich wur­de seit dem Pon­ti­fi­kat von Pius XI. die Bot­schaft von Fati­ma von kei­nem Papst voll­stän­dig ernst­ge­nom­men und umge­setzt. Die Infil­tra­ti­on des kirch­li­chen Appa­ra­tes durch die ini­mica vis tat das ihri­ge dazu. Der Teu­fel ist seit eini­gen Jah­ren in Kir­che und Welt immer offen­kun­di­ger am Werk. Er hat einen Todes­kult eta­bliert: Abtrei­bung, Eutha­na­sie, Viren­krieg und COVID-Imp­fung, Mes­ser­ste­cher-Inva­si­on in den west­li­chen Län­dern, Kriegs­trei­be­rei. Letz­te­re wird auch von kirch­li­chen Füh­rern betrie­ben.11

Der näch­ste Schritt kann dann nur ein offe­ner Krieg gegen Ruß­land sein, aus­ge­löst von sata­nisch inspi­rier­ten Mäch­ten, die für ihre Zie­le einen drit­ten Welt­krieg brau­chen. Dann kann sich Ruß­land, auch als post-sowje­ti­sches Ruß­land, aber­mals als stra­fen­de Gei­ßel Got­tes für die apo­sta­sier­ten Völ­ker erwei­sen. Es ist wich­tig zu ver­ste­hen, daß nach der Bot­schaft von Fati­ma Ruß­land in der gött­li­chen Vor­se­hung die­se Rol­le bedin­gungs­wei­se zuge­wie­sen wur­de – und zwar unab­hän­gig von der mora­li­schen Qua­li­fi­ka­ti­on der rus­si­schen Füh­rung und ande­ren Umständen.

Die ord­nungs­ge­mäß durch­ge­führ­te Wei­he Ruß­lands an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens und die Pro­mul­ga­ti­on der Süh­ne­sams­ta­ge, sowie die Ver­öf­fent­li­chung des Drit­ten Geheim­nis­ses und eine Auf­klä­rung zur Iden­ti­tät der „Sr. Lucia“ ab 1967 müs­sen die Zie­le der kirch­li­chen Füh­rung sein. Denn jedem ernst­haf­ten Beob­ach­ter wird es bis jetzt klar gewor­den sein, daß sich ein apo­ka­lyp­ti­sches Straf­ge­richt zusammenbraut.

Und wer könn­te ehr­li­cher­wei­se sagen, daß die Mensch­heit dar­an unschul­dig wäre?

*Wolf­ram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Kate­chist, Pro Lifer, ent­deck­te durch Mark Fel­lows, Fati­ma in Twilight (2003), die kirch­li­che Reak­ti­on auf die Fati­ma-Bot­schaft als Schlüs­sel zum Ver­ständ­nis der Glau­bens­kri­se. Mit Dank an Herrn Gerald Tributsch (†).


1 Der­wei­len ist hier­zu­lan­de längst der Teu­fel los: kaum ein Tag ohne Ver­ge­wal­ti­gun­gen oder Mes­ser­mor­de durch Inva­so­ren, mas­si­ve Über­sterb­lich­keit drei Jah­re nach Ein­füh­rung der COVID-Imp­fung, Drag­queen-Lesun­gen für Kin­der, eine sata­ni­sche „Fastentuch“-Installation im Ste­phans­dom, ein geplan­tes „Tri­du­um“ für den Sata­ni­sten Her­mann Nit­sch im St. Pöl­te­ner Dom, ein ernst­haf­ter Bür­ger­mei­ster­kan­di­dat der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei in der Stadt der hll. Rupert und Vir­gil und so weiter.

2 Sie­he etwa die Ana­ly­se des ehe­ma­li­gen Rüstungs­in­spek­tors Scott Rit­ter unter dem Titel How Clo­se Is US to War? vom 11. März (beson­ders ab 22:20).

3 Wir erin­nern uns frei­lich an Reden Putins in den letz­ten Jah­ren, in denen er expli­zit Bezug auf die Berg­pre­digt und das Natur­recht nahm. Ist das alles Pro­pa­gan­da für den Westen? Täu­schung der Nai­ven? Putin wird wis­sen, daß er mit kon­ser­va­ti­ven und christ­li­chen Aus­sa­gen im Westen nur mehr sehr weni­ge Men­schen erreicht.

4 Man­fred Hau­ke, Die Wei­he Russ­lands und der Ukrai­ne an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens, Media Maria, Iller­tis­sen 2022 (zuerst in THEOLOGISCHES, März/​April 2022, erschie­nen). Hau­ke ana­ly­siert den Wei­he­akt und die Umstän­de sehr dif­fe­ren­ziert und arbei­tet inter­es­san­te und rele­van­te Details ein (etwa die Begeg­nung von Papst Fran­zis­kus und Prä­si­dent Putin am 25. Novem­ber 2013, bei der Putin den Papst auf die Wei­he Ruß­lands ange­spro­chen habe, 40ff).

5 Der rus­sisch-deut­sche Autor Ilia Ryv­kin schrieb in sei­nem Buch Rus­sen­däm­me­rung über die poli­zei­li­che Drang­sa­lie­rung eines „coro­na­kri­ti­schen“ alt­gläu­bi­gen rus­si­schen Non­nen­klo­sters. Der Autor lei­te­te die Geschich­te so ein:

„Als der welt­wei­te Virus-Wahn aus­brach, stieß die­ser in Russ­land umge­hend auf kri­ti­sche Stim­men. Die­se kamen sowohl aus der Wis­sen­schaft, von For­schern und Medi­zi­nern, als auch aus der Zivil­ge­sell­schaft, ver­tre­ten von Pati­en­ten­ver­bän­den und Eltern­ko­mi­tees. Poli­tisch war der Pro­test an bei­den Rän­dern der Par­tei­pa­let­te behei­ma­tet: dem radi­kal­frei­heit­li­chen, dem liber­tä­ren und dem patrio­tisch-anti­west­li­chen. Eine brei­te Bewe­gung jedoch, jen­seits der über­leb­ten Schub­la­den­auf­tei­lun­gen, ist bis jetzt in Russ­land nicht zu beob­ach­ten. Auch der Schritt von der Kri­tik in den Wider­stand bleibt eine Aus­nah­me. Der Anstoß, die­sen Schritt zu wagen, ist mit­un­ter der Glau­be“ („Das rebel­li­sche Klo­ster“, Tage­buch­auf­zeich­nung vom 6. März 2021; in: Ilia Ryv­kin, Rus­sen­däm­me­rung, Jun­g­eu­ro­pa-Ver­lag, Dres­den 2023, S. 79). Ryv­kin schreibt, daß sich bemer­kens­wer­ter­wei­se aus­ge­rech­net die rus­si­sche KP gegen die Coro­na­maß­nah­men aus­ge­spro­chen hat (!).

6 Das unglück­li­che Land Ukrai­ne scheint unter dem revo­lu­tio­nä­ren Regime post Mai­dan übri­gens selbst ein Vor­rei­ter der digi­ta­len Tyran­nei zu sein.

7 Sie­he dazu die aus­sa­ge­kräf­ti­ge Ana­ly­se Are Ukrai­ni­an Pre­si­dent Zel­en­skyy and Russia’s Vla­di­mir Putin both glo­ba­lists? auf Life­si­tenews vom 18.03.22.

8 Putin refe­rier­te zwar 2009 als Pre­mier­mi­ni­ster beim Tref­fen des WEF, heut­zu­ta­ge wird er nicht mehr eingeladen.

9 Das schließt nicht aus, daß Putin mit dem Westen ggf. ein gro­ßes Thea­ter insze­niert, um die Welt in Atem zu hal­ten und damit wei­te­re tyran­ni­sche Macht­aus­übung vor­zu­be­rei­ten, eine Insi­der-Akti­on sozu­sa­gen. Ich hal­te das für nicht unmög­lich, nach mei­ner sub­jek­ti­ven Ein­schät­zung nach aber für wenig wahrscheinlich.

10 Zur „Peri­ode des Frie­dens“ nach vati­kan­af­fi­ner Les­art, bspw. von Dr. h. c. Micha­el Hese­mann (der sich außer­halb der Fati­ma-The­ma­tik frag­los gro­ße Ver­dien­ste erwor­ben hat), sie­he mei­ne Aus­füh­run­gen Papst Bene­dikt XVI. und Fati­ma und eini­ge Unge­reimt­hei­ten. Daß Hese­mann sich kon­struk­tiv in die anschlie­ßen­de Dis­kus­si­on ein­brach­te, ist zu würdigen.

11 Völ­lig absurd und unver­ant­wort­lich ist die blin­de, krei­schen­de Kriegs­trei­be­rei durch die Nach­rich­ten­sei­te kath​.net. Man ver­fügt dort offen­bar weder über adäqua­te histo­ri­sche Kennt­nis­se, noch hat man den Wil­len, die Gesamt­si­tua­ti­on zu ana­ly­sie­ren. Die dort geüb­te Ver­teu­fe­lung Putins zeigt den Erfolg der all­ge­gen­wär­ti­gen Emma­nu­el-Gold­stein-Haß­mi­nu­ten und ver­stärkt sie. Da die Wahr­heit in der Pro­por­ti­on liegt, wie Hilai­re Bel­loc sag­te, müß­te man bei kath​.net die mora­li­sche Beschaf­fen­heit der ande­ren agie­ren­den Per­so­nen mit den­sel­ben Maß­stä­ben mes­sen, mit denen man Putin mißt. Das pas­siert aber nicht. Absurd ist auch die Glo­ri­fi­zie­rung des Kriegs­ver­bre­chers Win­s­ton Chur­chill. Es ist jam­mer­voll zu sehen, wenn sich Ex-Zivil­die­ner beson­ders kriegs­geil gerieren.

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!