Der Umsturz in Syrien, wo islamistische Gruppen, allen voran der syrische Ableger von Al-Qaida, die Macht an sich zu reißen versuchen, wirft viele Fragen auf. Sie betreffen die Zukunft der Christen in diesem Land, in dem diese überaus frei leben konnten, aber durch den Kampf Israels und der USA in die Diaspora getrieben wurden. Anfang des 20. Jahrhunderts stellten die Christen noch rund 30 Prozent der Bewohner des heutigen Syriens. Durch die osmanische Christenverfolgung und vor allem die israelisch-amerikanische Kampagne gegen Assad wurden die Christen regelrecht dezimiert.
In den Alawiten, 20 Prozent der Syrer, denen die Familie Assad angehört, sehen manche Forscher islamisierte Christen. Jedenfalls war ihre Herrschaft wesentlich christenfreundlicher als die der Sunniten. Unvergessen sind die Bilder, wie Islamisten vor wenigen Jahren im Zuge des vom Westen gesponserten Anti-Assad-Kampfes Christendörfer überfielen und die Christen grausamst massakrierten. Es sind die gleichen Islamistenverbände, die nun mit westlicher Hilfe die Assad-Regierung gestürzt haben. Die Fragen betreffen also nicht zuletzt den irritierenden Umstand, daß Al-Qaida mit Hilfe der USA und Israels die Kontrolle über weite Teile des Landes bekommen soll, also jene Organisation, die angeblich 2001 mit 9/11 in New York das größte Attentat der Weltgeschichte verübt und den USA eine der schlimmsten Wunden und Demütigungen zugefügt haben soll. Das will ganz und gar nicht zusammenpassen und wirft schwere Zweifel an den offiziellen Narrativen sowohl von 9/11 als auch dem Nahostkonflikt auf. Das Elend der Christen, die von den Islamisten verfolgt wurden und werden, wird einfach ausgeblendet. Die US-Regierung Obama war es, die es verhinderte, daß damals die Christenverfolgung durch Al-Qaida (Al-Nusra) in Syrien anerkannt wurde. Warum? Weil Israel und die USA die syrische Regierung stürzen wollten und die Islamisten dafür die Drecksarbeit erledigten.
Tatsache ist, daß ein weiteres, relativ stabiles Land der Levante in Elend und Krieg versinkt und um Israel ein Gürtel der Verwüstung geschaffen wird. Das war das eigentliche Ziel des sogenannten „Arabischen Frühlings“, den die Regierung Obama mit Außenministerin Hillary Clinton anstrebte. Untrennbar verbunden mit den israelisch-amerikanischen Bestrebungen zum Sturz von Assad ist der Migrantenstrom, der sich 2015 über Europa ergossen hat. Noch heute leben rund eine Million Syrer in der Bundesrepublik Deutschland, weitere gut 100.000 in Österreich und ebenso viele in der Schweiz, um nur den deutschen Sprachraum zu benennen. Um etwas mehr Durchblick zu gewinnen, als ihn die Mainstream-Medien bieten, veröffentlichen wir die jüngste Analyse von Jeffrey Sachs für Common Dreams. Wir haben aus anderen Gründen Bedenken gegenüber Sachs, doch das soll kein Hinderungsgrund sein, seine detaillierten Kenntnisse in der Nahostfrage hören zu wollen. Hier die vollständige Übersetzung der Analyse, die Verbreitung verdient.
Wie die USA und Israel Syrien zerstörten und es Frieden nannten
Die Einmischung der USA auf Geheiß von Netanjahus rechtsradikalem Israel hat den Nahen Osten in Trümmern zurückgelassen, mit über einer Million Toten und offenen Kriegen in Libyen, Sudan, Somalia, Libanon, Syrien und Palästina, und mit dem Iran nahe an einem Atomwaffenarsenal.
Von Jeffrey D. Sachs und Sybil Fares*
In den berühmten Zeilen des römischen Geschichtsschreibers Tacitus heißt es:
„Verwüsten, abschlachten, unter falschen Titeln an sich reißen, das nennen sie Imperium; und wo sie eine Wüste schaffen, das nennen sie Frieden.“1
In unserem Zeitalter sind es Israel und die USA, die eine Wüste schaffen und es Frieden nennen.
Die Geschichte ist einfach. Unter eklatanter Verletzung des Völkerrechts beanspruchen der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu und seine Minister das Recht, über sieben Millionen palästinensische Araber zu herrschen. Wenn Israels Besetzung des palästinensischen Landes zu militantem Widerstand führt, bezeichnet Israel den Widerstand als „Terrorismus“ und fordert die USA auf, die Regierungen im Nahen Osten zu stürzen, die die „Terroristen“ unterstützen. Die USA, die unter dem Einfluß der Israel-Lobby stehen, ziehen im Namen Israels in den Krieg.
Der Umsturz in Syrien in dieser Woche2 ist der Höhepunkt der israelisch-amerikanischen Kampagne gegen Syrien, die auf das Jahr 1996 zurückgeht, als Netanjahu sein Amt als Premierminister antrat. Der israelisch-amerikanische Krieg gegen Syrien eskalierte in den Jahren 2011 und 2012, als Barack Obama die CIA im Rahmen der Operation Timber Sycamore mit dem verdeckten Sturz der syrischen Regierung beauftragte. Diese Bemühungen haben diese Woche schließlich „Früchte“ getragen, nachdem seit 2011 mehr als 300.000 Menschen im syrischen Krieg ums Leben gekommen sind.
Der Umsturz in Syrien kam schnell aufgrund von mehr als einem Jahrzehnt erdrückender Wirtschaftssanktionen, der Kriegslasten, der Beschlagnahmung des syrischen Öls durch die USA, der Prioritäten Rußlands im Ukraine-Konflikt und vor allem der Angriffe Israels auf die Hisbollah, die der wichtigste militärische Rückhalt der syrischen Regierung war. Zweifelsohne hat Assad seine eigene Rolle oft falsch gespielt und war mit großer interner Unzufriedenheit konfrontiert, aber sein Regime wurde jahrzehntelang von den USA und Israel auf den Zusammenbruch hin bearbeitet.
Bevor die amerikanisch-israelische Kampagne zum Sturz Assads 2011 in die ernste Phase kam, war Syrien ein funktionierendes, prosperierendes Land im Mittelfeld. Im Januar 2009 äußerte sich das Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) wie folgt:
Die Exekutivdirektoren begrüßten die starke makroökonomische Leistung Syriens in den letzten Jahren, die sich in einem raschen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (ohne Öl), einem komfortablen Niveau der Währungsreserven und einer niedrigen und rückläufigen Staatsverschuldung manifestierte. Diese Leistung spiegle sowohl die robuste regionale Nachfrage als auch die Reformbemühungen der Behörden zur Umstellung auf eine stärker marktorientierte Wirtschaft wider.
Seit 2011 hat der andauernde Krieg zwischen Israel und den USA gegen Syrien, einschließlich der Bombardierungen, der Dschihadisten, der Wirtschaftssanktionen, der Beschlagnahmung der syrischen Ölfelder durch die USA usw., das syrische Volk ins Elend gestürzt.
In den ersten beiden Tagen nach dem Zusammenbruch der Regierung führte Israel rund 480 Angriffe in ganz Syrien durch und zerstörte die syrische Flotte in Latakia vollständig. In Verfolgung seiner expansionistischen Agenda beanspruchte Premierminister Netanjahu unrechtmäßig die Kontrolle über die entmilitarisierte Pufferzone auf den Golanhöhen und erklärte, daß die Golanhöhen „für immer“ Teil des Staates Israel sein werden.
Netanjahus Bestreben, die Region durch Krieg zu verändern, besteht seit fast drei Jahrzehnten und spielt sich vor unseren Augen ab. In einer Pressekonferenz am 9. Dezember rühmte sich der israelische Premierminister eines „absoluten Sieges“ und rechtfertigte damit den anhaltenden Völkermord in Gaza und die eskalierende Gewalt in der gesamten Region:
„Ich bitte Sie, stellen Sie sich vor, wenn wir denen nachgegeben hätten, die uns immer wieder gesagt haben: ‚Der Krieg muß gestoppt werden‘, dann wären wir nicht in Rafah eingedrungen, wir hätten den Philadelphia-Korridor nicht eingenommen, wir hätten Sinwar nicht eliminiert, wir hätten unsere Feinde im Libanon und in der ganzen Welt nicht mit einem gewagten Operationstratagem überrascht, wir hätten Nasrallah nicht eliminiert, wir hätten das unterirdische Netzwerk der Hisbollah nicht zerstört und wir hätten die Schwäche des Iran nicht aufgedeckt. Die Operationen, die wir seit Beginn des Krieges durchgeführt haben, demontieren die Achse Stein für Stein.“
Die lange Geschichte der israelischen Kampagne zum Sturz der syrischen Regierung ist nicht allgemein bekannt, doch die dokumentarischen Aufzeichnungen sind eindeutig.
Israels Krieg gegen Syrien begann 1996 mit den US-amerikanischen und israelischen Neocons3, die für Netanjahu bei seinem Amtsantritt eine „Clean Break“-Strategie für den Nahen Osten entwarfen. Der Kern der „Clean Break“-Strategie bestand darin, daß Israel (und die USA) die Forderung „Land für Frieden“ ablehnen sollten, d. h. die Idee, daß sich Israel im Gegenzug für Frieden aus den besetzten Palästinenser-Gebieten zurückzieht. Stattdessen sollte Israel die besetzten palästinensischen Gebiete behalten, das palästinensische Volk in einem Apartheidsystem regieren, den Staat schrittweise ethnisch säubern und den sogenannten „Frieden für Frieden“ durch den Sturz von Nachbarregierungen durchsetzen, die sich Israels Landansprüchen widersetzen.
In der Clean-Break-Strategie heißt es:
„Unser Anspruch auf das Land, an das wir uns seit 2000 Jahren als Hoffnung klammern, ist legitim und edel“, und weiter: „Syrien fordert Israel auf libanesischem Boden heraus. Ein wirksamer Ansatz, mit dem die Amerikaner sympathisieren können, wäre es, wenn Israel die strategische Initiative entlang seiner Nordgrenzen ergreifen würde, indem es die Hisbollah, Syrien und den Iran als die Hauptakteure der Aggression im Libanon angreift…“
In seinem 1996 erschienenen Buch „Fighting Terrorism“ (dt. Ausgabe: „Der neue Terror“, Bertelsmann, 1996) legte Netanjahu die neue Strategie dar. Israel werde nicht gegen die Terroristen kämpfen, sondern gegen die Staaten, die die Terroristen unterstützen. Genauer gesagt, werde es die USA dazu bringen, diesen Kampf für Israel zu übernehmen. 2001 führte er aus:
„Der erste und wichtigste Punkt, den man verstehen muß, ist folgender: Es gibt keinen internationalen Terrorismus ohne die Unterstützung souveräner Staaten… Nimmt man diese staatliche Unterstützung weg, zerfällt das gesamte Gerüst des internationalen Terrorismus zu Staub.“
Netanjahus Strategie war in die Außenpolitik der USA integriert. Syrien auszuschalten war immer ein zentraler Teil des Plans. Dies wurde von General Wesley Clark nach 9/11 bestätigt. Bei einem Besuch im Pentagon wurde ihm gesagt, daß „wir innerhalb von fünf Jahren die Regierungen in sieben Ländern angreifen und zerstören werden – wir werden mit dem Irak beginnen und dann zu Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, dem Sudan und dem Iran übergehen“. Der Irak war der erste, dann Syrien und der Rest. (Netanjahus Kampagne für den Irak-Krieg wird in dem neuen Buch von Dennis Fritz: „Deadly Betrayal. The Truth About Why the United States Invaded Iraq“, „Tödlicher Verrat. Die Wahrheit darüber, warum die USA in den Irak einmarschierten“, detailliert beschrieben. Die Rolle der Israel-Lobby wird in dem neuen Buch von Ilan Pappé: „Lobbying for Zionism on Both Sides of the Atlantic“, „Lobbyarbeit für den Zionismus auf beiden Seiten des Atlantiks“, ausführlich dargelegt.) Der Aufstand, mit dem die US-Truppen im Irak konfrontiert wurden, hat zwar den Fünfjahresplan zurückgeworfen, aber nichts an der grundlegenden Strategie geändert.
Die USA haben inzwischen Kriege gegen den Irak (Invasion 2003), den Libanon (Finanzierung und Bewaffnung Israels durch die USA), Libyen (NATO-Bombardierung 2011), Syrien (CIA-Operation 2010), den Sudan (Unterstützung von Rebellen zur Spaltung des Sudans 2011) und Somalia (Unterstützung der Invasion Äthiopiens 2006) geführt oder unterstützt. Ein möglicher Krieg der USA mit dem Iran, der von Israel vehement angestrebt wird, steht noch aus.
So seltsam es klingen mag, die CIA hat wiederholt islamistische Dschihadisten unterstützt, um diese Kriege zu führen, und die Dschihadisten haben gerade das syrische Regime gestürzt. Schließlich hat die CIA durch die Ausbildung, Bewaffnung und Finanzierung der Mudschaheddin in Afghanistan ab den späten 1970er Jahren dazu beigetragen, Al-Qaida überhaupt erst zu schaffen. Ja, Osama bin Laden wandte sich später gegen die USA, aber seine Bewegung war dennoch eine Schöpfung der USA. Ironischerweise war es, wie Seymour Hersh bestätigt, Assads Geheimdienst, der „die USA auf einen bevorstehenden Bombenanschlag der Al-Qaida auf das Hauptquartier der Fünften Flotte der US-Marine aufmerksam machte“.
Die Operation Timber Sycamore war ein milliardenschweres verdecktes CIA-Programm, das von Barack Obama ins Leben gerufen wurde, um Bashar al-Assad zu stürzen. Die CIA finanzierte, schulte und versorgte radikale und extreme islamistische Gruppen mit Informationen. Zu den Bemühungen der CIA gehörte auch eine „Rattenlinie“ für den Transport von Waffen aus Libyen (das 2011 von der NATO angegriffen wurde) zu den Dschihadisten in Syrien. Im Jahr 2014 beschrieb Seymour Hersh die Operation in seinem Artikel „The Red Line and the Rat Line“ („Die Rote Linie und die Rattenlinie“):
„Ein als streng geheim klassifizierter Anhang zu dem Bericht, der nicht veröffentlicht wurde, beschrieb eine geheime Vereinbarung, die Anfang 2012 zwischen der Obama- und der Erdoğan-Regierung getroffen wurde. Sie bezog sich auf die Rattenlinie. Gemäß der Vereinbarung kam die Finanzierung aus der Türkei sowie aus Saudi-Arabien und Katar; die CIA war mit Unterstützung des MI6 dafür verantwortlich, Waffen aus Gaddafis Arsenalen nach Syrien zu bringen.“
Kurz nach dem Start von Timber Sycamore sagte Obama auf einer gemeinsamen Konferenz mit Premierminister Netanjahu im März 2013 im Weißen Haus: „In bezug auf Syrien arbeiten die Vereinigten Staaten weiterhin mit Verbündeten und Freunden sowie der syrischen Opposition zusammen, um das Ende der Herrschaft Assads zu beschleunigen.“
Für die zionistische Mentalität der USA und Israels gilt der Ruf eines Gegners nach Verhandlungen als ein Zeichen der Schwäche des Gegners. Diejenigen, die auf der anderen Seite zu Verhandlungen aufrufen, werden in der Regel von Israel oder US-Einheiten ermordet. Wir haben dies kürzlich im Libanon erlebt. Der libanesische Außenminister bestätigte, daß Hassan Nasrallah, der ehemalige Generalsekretär der Hisbollah, wenige Tage vor seiner Ermordung einem Waffenstillstand mit Israel zugestimmt hatte. Die Bereitschaft der Hisbollah, ein Friedensabkommen zu akzeptieren, das den Wünschen der arabisch-islamischen Welt nach einer Zwei-Staaten-Lösung entspricht, besteht seit langem. Anstatt aber über die Beendigung des Gaza-Krieges zu verhandeln, ermordete Israel den politischen Führer der Hamas, Ismail Haniyeh, in Teheran.
Auch in Syrien haben die USA, anstatt eine politische Lösung zuzulassen, den Friedensprozeß mehrfach blockiert. Im Jahr 2012 hatten die Vereinten Nationen ein Friedensabkommen in Syrien ausgehandelt, das von den Amerikanern blockiert wurde, die forderten, daß Assad am ersten Tag des Friedensabkommens abtreten müsse. Die USA wollten einen Regimewechsel, keinen Frieden. Im September 2024 sprach Netanjahu vor der UN-Generalversammlung mit einer Karte des Nahen Ostens, der zwischen „Segen“ und „Fluch“ aufgeteilt ist, wobei Libanon, Syrien, Irak und Iran Teil von Netanjahus Fluch sind. Der eigentliche Fluch ist Israels Weg des Chaos und des Krieges, der nun auch den Libanon und Syrien erfaßt hat, wobei Netanjahu inständig hofft, die USA auch in einen Krieg mit dem Iran hineinzuziehen.
Die USA und Israel freuen sich, daß sie einen weiteren Gegner Israels und Verteidiger der palästinensischen Sache erfolgreich vernichtet haben, wobei Netanjahu für sich in Anspruch nimmt, diesen „historischen Prozeß in Gang gesetzt zu haben“.
Höchstwahrscheinlich wird Syrien nun in einem anhaltenden Krieg zwischen den vielen bewaffneten Akteuren untergehen, wie es auch bei den früheren US-israelischen Regimewechseloperationen der Fall war.
Kurz gesagt, die amerikanische Einmischung auf Geheiß von Netanjahus Israel hat den Nahen Osten in Trümmern zurückgelassen, mit über einer Million Toten und offenen Kriegen in Libyen, dem Sudan, Somalia, Libanon, Syrien und Palästina, und mit dem Iran nahe an einem Atomwaffenarsenal, der gegen seine eigenen Neigungen zu dieser Möglichkeit gedrängt wird.
All dies geschieht im Dienste einer zutiefst ungerechten Sache: den Palästinensern ihre politischen Rechte zu verweigern, im Dienste eines zionistischen Extremismus, der sich auf das Buch Josua aus dem 7. vorchristlichen Jahrhundert bezieht. Bemerkenswerterweise waren nach diesem Text – auf den sich Israels eigene religiöse Eiferer berufen – die Israeliten nicht einmal die ursprünglichen Bewohner des Landes. Vielmehr, so der Text, weist Gott Josua und seine Krieger an, mehrere Völkermorde zu begehen, um das Land zu erobern.
Vor diesem Hintergrund haben sich die arabisch-islamischen Nationen und fast die ganze Welt immer wieder im Ruf nach einer Zweistaatenlösung und einem Frieden zwischen Israel und Palästina vereint.
Anstelle der Zweistaatenlösung haben Israel und die USA eine Wüste geschaffen, die sie Frieden nennen.
*Jeffrey D. Sachs ist Universitätsprofessor und Direktor des Center for Sustainable Development an der Columbia University, wo er von 2002 bis 2016 das Earth Institute leitete. Er ist außerdem Präsident des UN Sustainable Development Solutions Network und Kommissar der UN Broadband Commission für Entwicklung. Er war Berater von drei Generalsekretären der Vereinten Nationen und fungiert derzeit als SDG-Anwalt unter Generalsekretär Antonio Guterres. Sachs ist der Autor von „A New Foreign Policy: Beyond American Exceptionalism“ (2020). Weitere Bücher sind: „Building the New American Economy: Smart, Fair, and Sustainable“ (2017) und „The Age of Sustainable Development“ (2015) mit Ban Ki-moon.
Sybil Fares ist Spezialistin und Beraterin für Nahostpolitik und nachhaltige Entwicklung bei SDSN (Sustainable Development Solutions Network).
Übersetzung/Fußnoten: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube (Screenshot)
1 Tacitus: Historiae, Buch 1, Kapitel 30, geschrieben kurz nach 100 n. Chr. Darin kritisiert der Historiker die brutalen Methoden, mit denen das antike Rom unter den Kaisern Vespasian, Titus und Domitian in den Jahren von 69–96 n. Chr. seine Expansionspolitik vorantrieb.
2 Der Artikel wurde am 12. Dezember veröffentlicht.
3 Neocons werden fälschlich als „Neokonservative“ bezeichnet, die in einflußreichen Denkfabriken in den USA sitzen, aber von ihrer politischen Herkunft Trotzkisten sind bzw. stark vom Trotzkismus beeinflußt wurden wie Norman Podhoretz, Irving Kristol und Leon Wieseltier, um nur einige zu nennen. Jüdische Denker spielen in dieser Richtung eine auffällig starke Rolle. Sie sind globalistisch orientiert und bekämpfen isolationistische Bestrebungen in den USA, wie sie von den echten Konservativen vertreten werden. Im konkreten Fall geht es darum, daß nur eine internationalistische US-Außenpolitik Israel die von den Neocons geforderte politische und militärische Rückendeckung bietet.
Was Benjamin Netanyahu durchführt, ist nichts anderes als die Verwirklichung der Prophetie aus Amos 1, 6–8. Ist eigentlich keinem Rabbiner die gotteslästerliche Weise aufgefallen, wie Netanyahu sich die Rolle des Allmächtigen anmaßt und selbst Gericht spielt? Das passiert, wenn Modernisten plötzlich die Religion für sich in Anspruch nehmen. Man sehe auch das Verhalten der „Christian Zionist“ in den USA, die sich schon auf den 21. Januar freuen.
Aber eines sollte man dann doch bedenken: Die HTS-Rebellen, die jetzt Assad gestürzt haben, werden von der Republik Türkei, einem NATO-Mitglied unterstützt. Zwischen der Türkei und Israel sind aber zur Zeit die Fronten mehr als verhärtet. Die BDS-Bewegung (Boycott, Disinvest Sanctions) hat in der Türkei ein öffentliches Büro, Erdogan hat bis zuletzt die Hamas unterstützt, und nun prallen sein Leute und Israel aufeinander. Showdown werden die Golan-Höhen. Das hat dann das Potential die NATO zu zerreißen. Hier die Israel-unterstützenden Staaten USA und Deutschland, Polen und Griechenland dort die Türkei-Unterstützer Frankreich und Großbritannien, Spanien und Kanada. Und hierauf wartet Rußland.
Dem liberalen Westen ist die Selbstkontrolle entglitten, er kann es nicht, trotz aller Lobbyisten, der Rest der Welt tickt eben anders. Mit den Ideologien des Westens kann eben keine Geopolitik gestaltet werden, das ist der gewaltige Irrtum der Freimaurer und ihrer (Nachfolge-)Organisationen, wie NATO, WEF, EU, Scientology, Rotary, Lions, etc. ad infinitum. Atheismus mit aller Gewalt und Theokratie sind die Alternativen, alles andere ist Selbstbetrug, Illusionen, Fiktionen, ja Halluzinationen. Aus diesen wachen so manche jetzt auf. 250 Jahre sind vergangen, Zeit für eine Zeitenwende. Und die ist nur durch dan Triumph des Unbeflekten Herzens Mariens möglich, sonst ist es der Zeiten Ende.
Was die Landnahme des Gelobten Landes nach dem Exodus aus Ägypten anbelangt, so gab es weithin keinen „Völkermord“ an den ansässigen Kanaanitern. Die Kanaaniter waren bekanntlich furchtbare Götzenanbeter und opferten zuhauf auch kleine Kinder in ihrem Wahnsinn. Es kam nach der Landnahme zu „Mischehen“ zwischen Israeliten und den Kanaanitern und bekanntlich fielen viele Israeliten insbesonders auch die führende Oberschicht vom Glauben an JHWH ab- darüber führten die Propheten Klage über Klage.
Die islamistische Regierung der Türkei hatte den Islamisten zum Sieg verholfen und das paßt den Israelis eher nicht. Es gibt auch kein informelles Bündnis zwischen Erdogan und Netanjahu. Ganz im Gegenteil: mit der Beseitigung von Assad tut sich der Abgrund für Israel jetzt erst wirklich auf. Nicht umsonst werden die Waffenlager Syriens mit allen Mittel ausgeschaltet und der Golan annektiert. Aber auf den Waffennachschub aus dem Nato-Staat Türkei werden die jetzigen Herrscher in Damaskus nicht verzichten müssen. Die Islamisten haben Zeit, viel Zeit und die Zeit arbeitet möglicherweise für sie. Ziel von Erdogan und den arabischen wie iranischen Islamisten ist die Eliminierung Israels als politisch starkes Gebilde. Inzwischen bringen die Flüchtlingsströme aus Nahost den Westen Europas immer näher zum Zusammenbruch, was kaum in den Interessen der USA liegen kann.
Der Schuß Israels und der Mächtigen der USA geht nach hinten los. Dann ist da noch Rußland, das seine beiden Militärstutzpunkte in Syrien offenbar beibehalten wird. Fazit: mit dem Sturz Assads hat Israel nichts gewonnen- im Gegenteil. Die Brutalität, mit der Israel vorgeht, wird zum Bumerang werden. Auch die Juden sind keine Übermenschen. Und der Holocaust taugt nicht mehr als Rechtfertigung für eigenes massenhaftes Blutvergießen und überbordender Zerstörung der umliegenden Staaten und Gebiete.
Jeffreys Sachs ist ein Jude und Duginist-eurasischer Propagandist, der sich der Täuschung verschrieben hat und das Ende der westlichen Zivilisation und der katholischen Kirche propagiert.
Es ist daher unklug, sein Material zu bewerben, und es wäre besser, wenn der Plan für eine jüdisch-neosowjetische eurasische „multipolare“ Welt von Katholiken und der Kirche entlarvt würde.
Der maronitische Erzbischof von Damaskus erklärte soeben, froh über den Sturz von Assad zu sein, vom syrischen Geheimdienst überwacht worden zu sein, usw. So großartig dürfte also die Freiheit der Christen auch unter Assad nicht gewesen sein. Außerdem überrascht, dass in dem Artikel die Rolle Russlands, das immerhin seit 1971 die Marinebasis in Tartus unterhielt, mit keinem Wort erwähnt wird. Im übrigen trifft das Tacitus-zitat auch genau auf das zu, was das russische Imperium gerade in der Ukraine tut.
Ihr werdet noch sehen was ihr von der Hurerei mit den islamischen Nazi-Hamas habt!
Wie überaus ekelhaft auf einer christlichen Seite soviel Pseudomitleid mit sadistischen Muslimen zu sehen, die selbst in den übrigen arabischen Staaten meist nur als Abschaum angesehen werden, aber nicht einen Aufruf zur offenen Solidarität, oder vielmehr Bruderliebe mit unseren Glaubensgeschwistern, die unter dem Terror muslimischer Nachbarn leiden, sei es in Pakistan, Sudan oder Nigeria.
Davon mal abgesehen, dass Deutschland ein solcher Terror bsp. in Polen, niemals zugebilligt werden würde, obgleich es auch aufgrund des durch Polen stattgefundenen Völkermordes an den Deutschen spätestens seit 1945, ständigen Reparationsforderungen, entgegen ausdrücklicher vertraglicher Regelungen, auch guten Grund dafür gäbe!
Jetzt ist katholischen.info sich nicht einmal mehr zu schade einen offensichtlich antichristlichen, hochrangigen UN-Funktionär für seinen Israelhass heranzuziehen, und das, wo wir bald Christi Geburt in Bethlehem feiern, die in Israel vielleicht nicht immer reibungslos, aber ganz gewiss ohne Todesopfer ablaufen kann.
Pfui!
Vielleicht hilft uns Shakespeare.
All the world’s a stage,
And all the men and women merely players
Die gesamte Welt ist eine Bühne,
und alle Männer und Frauen sind überwiegend Schauspieler.
Es ist kaum verstehbar, was in der gegenwärtigen Welt abläuft. Sicher ist, es ist eine Bühnenshow. Sicher ist, es ist biblisch.
Gibt es mehrere Schauspieler, die Joe Biden vor der Kamera spielen? Warum tut der Rest der Welt so, als sei Trump schon Präsident? Warum spielt Antony Blinken in einer ukrainischen Kaschemme „Rockin in the Free World“ mit einer lokalen Rocktruppe? Ein Song, der der Politik seiner Regierung diametral entgegengesetzt ist. Warum hat Angela Merkel ein Portrait von Katharina der Großen in ihrem Amtszimmer im Kanzleramt hängen gehabt, auf dem Katharina der Merkel täuschend ähnlich sieht? Warum ist das Ergebnis der Politik der westlichen Bündnispartner Masseneinwanderung/Invasion von Nichtchristen? Warum spricht die Bibel von Masseneinwanderung als Gottesstrafe? Warum fallen 4 Wochen vor der Bundestagswahl plötzlich drastisch die Lebensmittelpreise? Wie kommt es, daß 45.000 seit 7. Oktober nach Israel abgeschossene Raketen keine Todesopfer forderten? Und zu allererst: Warum hat die Bevölkerung der westlichen Länder vergessen, was gestern war?
William Shakespeare war selber ein Bühnenspiel. Bis heute streiten sich die Gelehrten, wer dieser Mann überhaupt war. Unter den Topfavoriten sind ein berühmter Okkultist oder ein Mitglied der Königsfamilie oder eine Gruppe, die gemeinsam schrieb.
https://www.youtube.com/watch?v=jhpvjJKLUX0