(Rom) Papst Franziskus stellte seinem Schützling, Pornopräfekt Kardinal Victor Manuel „Tucho“ Fernández, neue Gehilfen zur Seite für die Verteidigung jener neuen Anthropologie, die aus dem derzeitigen Pontifikat aufblitzt.
Am 1. Juni ernannte Franziskus drei neue Mitglieder des Glaubensdikasteriums. Es handelt sich um die Kardinäle José Tolentino de Mendonça, Präfekt des Dikasteriums für Kultur und Erziehung, und Marcello Semeraro, Präfekt des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, sowie um Msgr. Bruno Forte, Erzbischof von Chieti-Vasto in Italien.
Damit sind Gleichgesinnte unter sich. Msgr. Bruno Forte wurde bekannt als Sondersekretär der Familiensynode und Autor des Synodenschlußberichts, der zum umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia führte. Im Zusammenhang mit seiner eisernen Verteidigung von Amoris laetitia machte er päpstliche Schliche publik, die Forte als „typisch jesuitisch“ lobte. Die von Santa Marta nicht geschätzte Enthüllung wirkte sich dämpfend auf Fortes Karriere aus. Er wurde bereits als möglicher Nachfolger von Kardinal Gerhard Müller als Präfekt der Glaubenskongregation genannt, doch daraus wurde nichts mehr. Forte fiel wegen seiner Indiskretion in Ungnade und verblieb dort jahrelang. Das scheint sich nun geändert zu haben, wie seine Neuernennung als Mitglied des Glaubensdikasteriums zeigt. Zudem wird Forte am kommenden 1. August sein 75. Lebensjahr vollenden und müßte damit den Erzbischofsstuhl von Chieti-Vasto räumen. Doch sein Rücktrittsangebot wurde von Franziskus bereits zurückgewiesen, der Forte vorerst eine Verlängerung um weitere zwei Jahre gewährte.
Der Portugiese José Tolentino de Mendonça, auf Wunsch von Franziskus Exerzitienmeister der Fastenexerzitien 2018 für die Römische Kurie, wurde bekannt durch seine Erklärung, die Kirche von ihren Dogmen „befreien“ zu wollen. Das war noch vor seiner Berufung an die Römische Kurie, die wenige Monate später erfolgte. Franziskus ernannte ihn zum Titularerzbischof und berief ihn zum Archivar des Vatikanischen Geheimarchivs (heute Apostolisches Archiv) und Bibliothekar der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek. 2019 kreierte er ihn zum Kardinal und ernannte ihn 2022 zum Präfekten des Kultur- und Erziehungsdikasteriums. Kardinal Tolentino unterhält enge Kontakte zu Aktivisten der kirchlichen Homo-Fraktion wie Sr. Teresa Forcades.
Der dritte Neuernannte ist Kardinal Marcello Semeraro, durch Johannes Paul II. einst Bischof der suburbikarischen Diözese Albano, den Franziskus 2013 mit der Errichtung des C9-Kardinalsrats zu dessen Sekretär ernannte. 2020 erfolgte seine Berufung zum Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse (heute Dikasterium). Im selben Jahr kreierte er Semeraro zum Kardinal und ernannte ihn 2022 auch zum Mitgliede des Gottesdienstdikasteriums.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va/Wikicommons (Screenshots)