Niederländische Bischöfe sagen nein zu Homo-Segnungen

Bischof Gmür ist hingegen begeistert von Fiducia supplicans


Kardinal Eijk und die niederländischen Bischöfe lehnen Homo-Segnungen ab
Kardinal Eijk und die niederländischen Bischöfe lehnen Homo-Segnungen ab

(Amster­dam) Der Wider­stand gegen Fidu­cia sup­pli­cans nimmt kein Ende. Hat­ten die flä­mi­schen Bischö­fe bereits Ende 2022 ein eige­nes Ritu­al für Homo-Seg­nun­gen ent­wor­fen und sich dafür die Zustim­mung von Papst Fran­zis­kus geholt, wird es in den hol­län­di­schen Bis­tü­mern kei­ne Homo-Seg­nun­gen geben. Wer hät­te das vor 40 Jah­ren gedacht.

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Die vier­zehn Bischö­fe der Nie­der­län­di­schen Bischofs­kon­fe­renz unter der Lei­tung von Kar­di­nal Wil­lem J. Eijk, dem Erz­bi­schof von Utrecht, stel­len sich damit direkt gegen ihre eben­falls nie­der­län­disch­spra­chi­gen Mit­brü­der im angren­zen­den Flan­dern (Bel­gi­en). Ein flä­mi­scher Bischof, Johan Bon­ny, hat­te im März 2023 mit der Homo-Errun­gen­schaft der nord­bel­gi­schen Bischö­fe auf der Voll­ver­samm­lung des deut­schen Syn­oda­len Wegs geprahlt.

Tat­säch­lich ist ihr Homo-Seg­nungs-Ritu­al bis heu­te von den zustän­di­gen Dik­aste­ri­en der Römi­schen Kurie kei­ner kri­ti­schen Über­prü­fung unter­zo­gen wor­den. Die schüt­zen­de Hand von Papst Fran­zis­kus zeigt Wirkung.

Kar­di­nal Eijk hat­te damals eine ein­deu­ti­ge Hal­tung ein­ge­nom­men und den Vor­stoß der flä­mi­schen Bischö­fe ver­ur­teilt. Er for­der­te Rom indi­rekt sogar auf, die­ses Trei­ben zu stop­pen. Doch dazu ist es nicht gekom­men. Viel­mehr ver­ord­ne­te Papst Fran­zis­kus den nord­bel­gi­schen Weg der gan­zen Welt­kir­che. Nun stellt sich Kar­di­nal Eijk eben­so ent­schlos­sen gegen Fidu­cia sup­pli­cans und sucht wie ande­re Bischofs­kon­fe­ren­zen nach Stra­te­gien, um die Umset­zung der römi­schen Erklä­rung zu verhindern.

In der Kir­che ist man sich bewußt, wie wenig die Rela­ti­vie­run­gen und Beteue­run­gen der der­zei­ti­gen römi­schen Akteu­re zäh­len. Obwohl Fidu­cia sup­pli­cans und anschlie­ßen­de Klar­stel­lun­gen aus­drück­lich For­mu­la­re und Ritua­le aus­schlie­ßen, gibt es Bischö­fe, die sie wei­ter­hin ver­wen­den oder sol­che anstre­ben, wie jene in der Schweiz. Msgr. Felix Gmür, der Bischof von Basel und Vor­sit­zen­de der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz, war nach der Ver­öf­fent­li­chung von Fidu­cia sup­pli­cans in sei­ner Begei­ste­rung kaum zu brem­sen. Als der katho­li­sche Ver­ein Vera Fides ihn auf­for­der­te, die in der Schweiz bereits ille­gal prak­ti­zier­ten Homo-Seg­nun­gen ein­zu­stel­len, gab Gmür über Kath​.ch, das Nach­rich­ten­por­tal der Schwei­zer Bischö­fe, am 12. Janu­ar, bekannt, wie „die Bischofs­kon­fe­renz“ dem Ver­ein zu ant­wor­ten geden­ke. Homo-Seg­nun­gen, so Gmür, wür­den das Segens-Ver­ständ­nis „erwei­tern und bereichern“:

“Denn der Geist von Fidu­cia sup­pli­cans spricht eine ande­re Spra­che – nicht die des Ver­bots und des Ver­hin­derns, son­dern eine Spra­che des Ermöglichens.“

Das, so Gmür, sei der Geist des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils, der Syn­oda­li­täts­syn­ode und von Papst Fran­zis­kus. Gleich nach der Ver­öf­fent­li­chung von Fidu­cia sup­pli­cans am 18. Dezem­ber hat­te Gmür froh­lockt und in einer Pres­se­er­klä­rung im Namen der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz ver­kün­det, daß die in der römi­schen Erklä­rung vor­ge­se­he­ne Homo-Seg­nung genau „dem Wunsch der Schwei­zer Bischö­fe entspricht“.

Ganz anders die nie­der­län­di­schen Bischö­fe. Mit ihrer Erklä­rung vom 16. Janu­ar distan­zie­ren sie sich von Homo-Seg­nun­gen und damit von jenem „Geist“, der von Bischof Gmür so gefei­ert wird. „Die nie­der­län­di­schen Bischö­fe wol­len nie­man­dem den Bei­stand und die Kraft Got­tes ver­wei­gern.“ Es sei mög­lich, ein „ein­fa­ches Gebet“ für ein­zel­ne Gläu­bi­ge zu spre­chen, auch sol­che in irre­gu­lä­ren Situa­tio­nen, aber nicht als Paar, son­dern nur als Ein­zel­per­son, um „Gott unter Anru­fung sei­nes Gei­stes um Kraft und Bei­stand zu bit­ten, damit der Mensch Got­tes Wil­len für sein Leben ver­steht und wei­ter wächst“.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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