
(Rom) Als die flämischen Bischöfe vor einer Woche eine Liturgie für Homo-Paare vorstellten, die in offensichtlichem Widerspruch zur Lehre der Kirche über Homosexualität und zu den jüngsten Leitlinien der Glaubenskongregation stehen, ging von Santa Marta offenbar der Befehl aus, zu der Angelegenheit zu schweigen. Niemand an der Römischen Kurie hat sich nämlich seither zu Wort gemeldet, was als „unterwürfiges Schweigen“ interpretiert werden kann. Zu Wort gemeldet hat sich heute der Erzbischof von Utrecht in den Niederlanden Kardinal Willem Jacobus Eijk. Da die Flamen ethnisch auch Niederländer sind, ist Kardinal Eijk der ranghöchste, nächste Nachbar zu den auf Abwegen geratenen flämischen Bischöfen Belgiens. Heute veröffentlichte La Nuova Bussola Quotidiana (NBQ) exklusiv die Stellungnahme des niederländischen Kardinals. Die Überschrift wurde dabei von der katholischen Online-Tageszeitung gewählt.
Segnung von Homo-Paaren: Die flämischen Bischöfen müssen aufgehalten werden
Von Willem Jacobus Cardinal Eijk
Die belgisch-flämischen Bischöfe überraschten viele innerhalb und außerhalb der Kirche mit der am 20. September 2022 veröffentlichten Erklärung: „Seelsorgerisch den homosexuellen Menschen nahesein: Für eine einladende Kirche, die niemanden ausschließt“. Für Katholiken, die die Lehre der Kirche akzeptieren, war dies keineswegs eine erfreuliche Überraschung. In der erwähnten Erklärung bieten die flämischen Bischöfe die Möglichkeit an, homosexuelle Paare mit einer dauerhaften, monogamen Beziehung zu segnen.
In einer Erklärung liefern sie auch ein Modell für eine Wortgottesfeier und ein Gebet, in dem die Segnung homosexueller Paare Gestalt annehmen kann. Es ist wie folgt aufgebaut:
- Eröffnungswort;
- Eröffnungsgebet;
- Schriftlesung;
- die Verpflichtung beider Interessierten füreinander zum Ausdruck bringen, indem sie vor Gott ihre gegenseitige Verbundenheit bekunden; dies kann z. B. durch folgende Formulierungen geschehen:
Gott der Liebe und der Treue, heute stehen wir vor Dir, umgeben von der Familie und Freunden. Wir danken Dir, daß wir zueinandergefunden haben. Wir wollen in allen Lebenssituationen füreinander da sein. Wir bringen mit Zuversicht zum Ausdruck, daß wir uns Tag für Tag für das Glück des anderen einsetzen wollen. Lasset uns beten: Gib uns die Kraft, einander treu zu bleiben und unser Engagement zu vertiefen. Auf Deine Nähe vertrauen wir, durch Dein Wort wollen wir leben, uns einander zum Guten hingeben.
- Dann folgt das Gemeinschaftsgebet, in dem man, so die flämischen Bischöfe, darum betet, daß die Gnade Gottes in dem Paar wirkt; es ist die Gnade, die es befähigt, füreinander und für die Gemeinschaft insgesamt zu sorgen; es wird auch ein Beispiel für dieses Gebet angeführt:
Gott und Vater, heute umgeben wir N. und N. mit unserem Gebet. Du kennst ihre Herzen und den Weg, den sie von nun an gemeinsam gehen werden. Sorge Du dafür, daß sie sich fest und treu zueinander bekennen. Möge ihr Zuhause mit Verständnis, Toleranz und Fürsorge erfüllt sein. Es soll Raum für Versöhnung und Frieden geben. Möge die Liebe, die sie miteinander teilen, ihnen Freude und Dienst an unserer Gemeinschaft sein. Gib uns die Kraft, mit ihnen gemeinsam in den Fußstapfen Deines Sohnes zu gehen und gestärkt durch den Geist.
- Fürbitten;
- Vater unser;
- Schlußgebet;
- Segen.
Es ist das erste Mal, daß eine Bischofskonferenz (oder ein Teil von ihr) eine Erklärung abgibt, in der ein Beispiel einer Wortgottesfeier und eines Gebets angeführt wird, um einem gleichgeschlechtlichen Paar den Segen zu erteilen. Die flämischen Bischöfe haben den bemerkenswerten Schritt unternommen, die Segnung homosexueller Paare zuzulassen auf der Grundlage ihrer Auslegung bestimmter Passagen von Amoris Laetitia (AL), dem nachsynodalen Schreiben, das Papst Franziskus nach den beiden Synoden über die Familie 2014 bzw. 2015 veröffentlicht hat. Darin erklärt Papst Franziskus unter anderem, „daß jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden muß“ (AL 250).
Unterscheiden, begleiten und integrieren sind nach Ansicht der flämischen Bischöfe die wichtigsten Schlüsselwörter von Amoris laetitia (Kapitel VIII). Es versteht sich von selbst, daß auch Menschen homosexueller Orientierung mit Respekt behandelt werden müssen und ein Recht auf seelsorgerische Betreuung und Beratung haben (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2358–2359). Mit Unterscheidung ist in Amoris laetitia jedoch gemeint, daß Menschen, die sich in einer irregulären Beziehung befinden, dazu gebracht werden zu verstehen, was die Wahrheit über ihre Beziehung ist (AL 300). Kurz gesagt, daß sie soweit kommen, zu begreifen, daß ihre Beziehung gegen Gottes Schöpfungsordnung verstößt und daher moralisch inakzeptabel ist. Integration bedeutet, Menschen, die in einer irregulären Beziehung leben, einen Platz – soweit möglich – im Leben der Kirche geben. Selbstverständlich sind Menschen, die in einer sexuellen Beziehung zu einer Person des gleichen Geschlechts stehen, bei kirchlichen Feiern willkommen, auch wenn sie nicht die Kommunion empfangen oder aktiv an der Feier teilnehmen können.
Die Erklärung der flämischen Bischöfe zur Segnung von homosexuellen Paaren stößt auf mehrere inhärente Einwände:
1. Segnungen sind sacramentalia, nicht Sakramente. Die flämischen Bischöfe erklären auch ausdrücklich, daß die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare keine Ehe ist. Die Sakramentalien hingegen sind heilige Zeichen, die den Sakramenten in gewisser Weise ähneln und die bei den Empfängern des Segens besondere geistliche Wirkungen entfalten und sie auf den Empfang der Hauptwirkung der Sakramente vorbereiten. Die Sakramentalien heiligen auch bestimmte Lebenssituationen (vgl. Kongregation für die Glaubenslehre, Responsum der Kongregation für die Glaubenslehre zu einem Dubium über die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, 22. Februar 2021). Die Sakramentalien sind in gewisser Weise analog zu den Sakramenten. Das vorgelegte Beispiel für eine Erklärung, mit der die homosexuellen Paare sich gegenseitig verpflichten, zeigt eine eindeutige Analogie zu dem „Ja“, das sich ein Mann und eine Frau bei der Trauung geben. Darin betet das gleichgeschlechtliche Paar nämlich: „Wir wollen in allen Lebenslagen füreinander da sein … gib uns die Kraft, einander treu zu bleiben und unser Engagement zu vertiefen“. Diese Analogie zum Ja-Wort von Mann und Frau bei der Trauung finden wir auch im Gemeinschaftsgebet: „Ihr Versprechen füreinander stark und treu sein lassen“. Die Befürchtung ist also nicht unbegründet: Der Übergang von dieser Segnung zur gleichgeschlechtlichen Ehe ist kein großer Schritt und wird in naher Zukunft möglich sein.
2. Ein Segen setzt nicht nur eine gute Absicht des Empfängers voraus. Was gesegnet ist, muß auch der Schöpfungsordnung Gottes entsprechen. Gott hat die Ehe als eine vollkommene und gegenseitige Gabe von Mann und Frau füreinander geschaffen, die in der Zeugung gipfelt (Gaudium et spes, Nr. 48; vgl. Nr. 50). Sexuelle Beziehungen zwischen Personen desselben Geschlechts können nicht zur Fortpflanzung führen. Sie können daher auf der körperlichen Ebene kein authentischer Ausdruck der totalen gegenseitigen Hingabe von Mann und Frau sein, die die Ehe ihrem Wesen nach ist. Situationen, die unter moralischen Gesichtspunkten objektiv falsch sind, können nicht gesegnet werden. Gottes Gnade leuchtet nicht auf dem Weg der Sünde. Man kann keine geistliche Frucht hervorbringen, indem man Beziehungen segnet, die Gottes Schöpfungsordnung zuwiderlaufen (ibid.). Das schließt natürlich nicht aus, daß homosexuelle Menschen gesegnet werden können. Es ist jedoch moralisch nicht zulässig, die homosexuelle Beziehung als solche zu segnen.
3. Die Argumente der Punkte 1 und 2 werden in der Antwort der Glaubenskongregation vom 22. Februar 2021 auf eine Frage zur Segnung homosexueller Beziehungen angeführt. Mit ihrer Erklärung, die die Segnung homosexueller Paare erlaubt, widersprechen die flämischen Bischöfe jedoch der oben genannten Erklärung der Glaubenskongregation. Auch die flämischen Bischöfe sind daran gebunden.
4. Im Gebet der Gemeinschaft anläßlich der Segnung homosexueller Paare, so die flämischen Bischöfe, betet die Gemeinschaft darum, „daß Gottes Gnade in den homosexuellen Paaren wirke“, damit sie füreinander und für die Gemeinschaft als Ganzes sorgen können. Wir können jedoch nicht darum beten, daß Gottes Gnade in einer Beziehung wirkt, die nicht mit seiner Schöpfungsordnung übereinstimmt. Die flämischen Bischöfe sagen nicht ausdrücklich, daß gleichgeschlechtliche Beziehungen zu rechtfertigen sind. Doch selbst der Wortlaut des Gemeinschaftsgebets in ihrem liturgischen Modell für die Segnung homosexueller Paare deutet darauf hin, daß gleichgeschlechtliche Beziehungen moralisch gerechtfertigt sein können. So wird am Ende gebetet: „Gib uns die Kraft, mit ihnen gemeinsam in den Fußstapfen Deines Sohnes zu gehen und gestärkt durch den Geist.“ Treten gleichgeschlechtliche Menschen in ihrer gleichgeschlechtlichen Beziehung in die Fußstapfen Christi? Glauben die flämischen Bischöfe also wirklich, daß gleichgeschlechtliche Paare in ihrer gleichgeschlechtlichen Beziehung in die Fußstapfen von Christus treten? In dem Beispielgebet sagt das homosexuelle Paar: „Durch Dein Wort wollen wir leben“. Aber das Wort Gottes, das in der Heiligen Schrift enthalten ist, stuft homosexuelle Beziehungen eindeutig und unbestreitbar als Sünde ein. Zumindest besteht bei der Formulierung der Mustergebete für das homosexuelle Paar und die Gemeinschaft die Gefahr, daß der durchschnittliche Katholik, der im allgemeinen nur sehr wenig über seinen Glauben weiß, in die Irre geführt wird und zu glauben beginnt, daß dauerhafte, monogame gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen moralisch akzeptabel seien.
5. Wenn homosexuelle Paare, die in dauerhaften, monogamen sexuellen Beziehungen leben, gesegnet werden können, sollte dann nicht dasselbe auch für monogame, dauerhafte sexuelle Beziehungen zwischen einem Mann und einer Frau möglich sein, die zusammenleben, ohne verheiratet zu sein? Die Zulassung der Segnung homosexueller Paare birgt die große Gefahr, daß der Segen entwertet und die Lehre der Kirche über die Moral der Ehe und die Sexualethik untergraben werden.
Die Erklärung der flämischen Bischöfe, mit der sie die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zulassen und auch ein liturgisches Modell dafür vorlegen, stößt auf inhärente ethische Einwände, widerspricht radikal einem jüngsten Urteil der Glaubenskongregation und birgt die Gefahr, daß sie Katholiken zu Ansichten über die Moral gleichgeschlechtlicher Beziehungen führt, die der kirchlichen Lehre widersprechen. Katholiken, die die Lehre der Kirche auch in bezug auf die Sexualmoral akzeptieren, hoffen daher inständig, daß die flämischen Bischöfe bald von kirchlich zuständigen Kreisen aufgefordert werden, ihre Erklärung zurückzuziehen, und daß sie dem nachkommen werden.
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: NBQ
SE Kardinal Eijk von Utrecht kann für sein schnelles und mutiges Auftreten für den Glauben nicht genügend gedankt werden.
Besonders wichtig ist sein Zitieren der Erklärung der „Vlaamse bisschoppen“ mit ihrem erbärmlichen Herumlavieren und im Kontrast dazu Punkt für Punkt die deutliche Widerlegung in klarer Sprache.
Die niederländischen Bischöfe, allen voran die Bistümer ’s‑Hertogenbosch und Utrecht, kennen die Situation im Norden Belgiens sehr gut: Viele Priesterkandidaten aus der letzten 25 Jahren gingen wegen der Homosexualisierung und dem faktischen Glaubensabfall in den nordbelgischen Seminarien ins Exil in die Niederlande.
Die moralische Verrottung in Nordbelgien ist durch persönliche Zeugnisse nicht nur in den Niederlanden bekannt, sondern auch in Frankreich.
Sehr bekannt der Fall des homophilen Seminaristen von Brügge V. O. (inserierte in der Karwoche auf männliche Partnersuche bei der „extra-anti-fake“ Website „www.Gay-Romeo.be“ und mußte dann vor dem angesäuerten Seminardirektor Koen VanHoutte seine Sachen packen).
V. O. kam dann im Großseminar von Lille (Frankreich) unter, wo er wieder auffiel.
Das Großseminar von Lille wurde dann geschlossen (Brügge war schon zugemacht), und der verbrannte VanHoutte wurde durch PFranziskus dann einfach wegbefördert ins Erzbistum Brüssel-Mechelen zu EB/Kard. Jozef DeKesel 🙁 und dann dort auch noch zum Weihbischof ernannt.
Eine echte Mafia.
Überall bekannt.
Die französischen Bischöfe schweigen jedoch stur und verschämt – denn sie sehen vis-à-vis der starken FSSPX keine andere mit der modernen Kirche kompatible Wahl.