Sr. Lucia: „Ich habe nicht alles gesagt“. Die Wahrheit über das Dritte Geheimnis von Fatima

Das Nordlicht und der Krieg


Das Nordlicht vom Sonntagabend und das Dritte Geheimnis von Fatima
Das Nordlicht vom Sonntagabend und das Dritte Geheimnis von Fatima

Von Anto­nio Socci*

Ange­sichts der Kriegs­win­de, die über die Welt wehen, brauch­te es nur das in unse­ren Brei­ten­gra­den sehr sel­te­ne Phä­no­men der Nord­lich­ter am Sonn­tag­abend, um die Pro­phe­zei­un­gen von Fati­ma in Erin­ne­rung zu rufen. 

Es wur­de dar­an erin­nert, daß die Got­tes­mut­ter am 13. Juli 1917 einen Krieg vor­aus­sag­te, der noch schlim­mer sein wür­de als der Erste Welt­krieg, wenn sich die Mensch­heit nicht bekehr­te, und daß der neue Kon­flikt durch eine Nacht ange­kün­digt wür­de, „die von einem unbe­kann­ten Licht erhellt wird“. In der Tat gab es am 25. Janu­ar 1938 das Polar­licht. Und das Phä­no­men wie­der­hol­te sich in den Mor­gen­stun­den des 23. August 1939, jenes Tags, an dem der Rib­ben­trop-Molo­tow-Pakt unter­zeich­net wur­de, der den Weg für den Krieg ebne­te (der am 1. Sep­tem­ber begann). Heu­te befürch­tet Papst Fran­zis­kus einen „stück­wei­sen drit­ten Welt­krieg“, der die Welt in Brand zu set­zen droht. Es ist kein Zufall, daß der Papst am 25. März 2022, nach der rus­si­schen Inva­si­on in der Ukrai­ne, Ruß­land (und die Ukrai­ne) dem Unbe­fleck­ten Her­zen Mari­ens weih­te, wor­um die Got­tes­mut­ter in Fati­ma zum Schutz der Mensch­heit gebe­ten hatte.

Der Zeitpunkt

In bezug auf die­se pro­phe­ti­sche Bot­schaft fragt man sich, ob es etwas gibt, das – wie eini­ge spe­ku­liert haben – noch nicht ent­hüllt wur­de. Um die­se gan­ze Ange­le­gen­heit zu erhel­len, kommt heu­te [gestern] mit pro­vi­den­ti­el­ler Pünkt­lich­keit Save­r­io Gaet­as Essay: „I segre­ti di suor Lucia. Fati­ma, la veri­tà mai det­ta“ („Die Geheim­nis­se von Schwe­ster Lucia. Fati­ma: Die Wahr­heit, die nie gesagt wur­de“, Piem­me, 272 Sei­ten, Euro 19,90) in den Buch­han­del, von dem wir eini­ge der sen­sa­tio­nell­sten Inhal­te vor­weg­neh­men. Gaeta war in der Lage, Doku­men­te zu lesen, die jahr­zehn­te­lang im Vati­kan ver­gra­ben waren und die wich­ti­ge Ent­hül­lun­gen ent­hal­ten. Bevor wir uns eini­ge von ihnen anse­hen, wol­len wir uns die Geschich­te in Erin­ne­rung rufen.

Die Mari­en­er­schei­nun­gen von Fati­ma – vom 13. Mai bis zum 13. Okto­ber 1917 – wur­den von der Kir­che sehr früh aner­kannt, wahr­schein­lich wegen des beein­drucken­den öffent­li­chen Son­nen­wun­ders am 13. Okto­ber. Die Bot­schaft von Fati­ma ist pro­phe­tisch. Die Got­tes­mut­ter hat näm­lich – am 13. Juli 1917 – das bal­di­ge Ende des Ersten Welt­kriegs, die bol­sche­wi­sti­sche Revo­lu­ti­on in Ruß­land und die Krie­ge und Ver­fol­gun­gen (gegen Chri­sten), die sie aus­lö­sen wür­de, vor­aus­ge­sagt; und schließ­lich (wenn die Mensch­heit ihren Kurs nicht ändern soll­te) die Ankunft eines zwei­ten Welt­kriegs, der schlim­mer ist als der erste („ein athe­isti­scher Krieg gegen den Glau­ben, gegen Gott, gegen das Volk Got­tes. Ein Krieg, der das Juden­tum aus­rot­ten woll­te, aus dem Jesus Chri­stus, die Got­tes­mut­ter und die Apo­stel stam­men“, schrieb Schwe­ster Lucia vor vier­zig Jah­ren). All dies – mit der Visi­on der Höl­le – ist in den ersten bei­den Tei­len des Geheim­nis­ses ent­hal­ten. Der drit­te Teil blieb lan­ge in den Mau­ern des Vati­kans ver­bor­gen, was tau­send apo­ka­lyp­ti­sche Gerüch­te über kata­stro­pha­le Ereig­nis­se für die Mensch­heit und schwe­re Kri­sen des Glau­bens und der Kir­che genährt hat.

Die Fra­gen

Schließ­lich beschloß Johan­nes Paul II. im Hei­li­gen Jahr 2000, den Inhalt bekannt zu machen. In die­sem drit­ten Teil beschreibt Lucia die Visi­on vom 13. Juli 1917: eine ver­wü­ste­te Stadt mit vie­len Lei­chen, durch die ein alter Papst schrei­tet, bis er ein Kreuz erreicht, an des­sen Fuß er zusam­men mit einer gro­ßen Zahl von Prie­stern und Gläu­bi­gen den Mär­ty­rer­tod erleidet.

Die Ver­öf­fent­li­chung die­ses Tex­tes warf jedoch neue Fra­gen auf. Es erschie­nen Bücher, die auf der Grund­la­ge ver­schie­de­ner Ele­men­te spe­ku­lier­ten, daß nicht das gesam­te drit­te Geheim­nis ent­hüllt wor­den sei, son­dern ein Teil feh­le, der offen­sicht­lich einen bri­san­ten Inhalt haben müs­se. Nun konn­te Gaeta vie­le Doku­men­te ein­se­hen und ana­ly­sie­ren, die im Rah­men des Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­ses von Schwe­ster Lucia gesam­melt wur­den, und hat eini­ge durch­schla­gen­de Bestä­ti­gun­gen gefun­den. Vor allem der bis­her unbe­kann­te Brief, den Schwe­ster Lucia an Paul VI. schrieb, nach­dem sie sich in Fati­ma nicht per­sön­lich getrof­fen hat­ten. Der Brief, so Gaeta,

„beweist unwi­der­leg­bar, was wir seit eini­ger Zeit ver­mu­ten, indem er wich­ti­ge Hin­wei­se zusam­men­stellt: Der Inhalt des drit­ten Teils des Geheim­nis­ses von Fati­ma, der vom Hei­li­gen Stuhl am 26. Juni 2000 bekannt­ge­ge­ben wur­de (…) ist tat­säch­lich das, was die Rosen­kranz­ma­don­na der Hir­tin wäh­rend der Erschei­nung vom 13. Juli 1917 in der Cova da Iria mit­ge­teilt hat“.

Aber zu die­ser Visi­on, so Gaeta weiter,

„füg­te die Jung­frau (…) Details und Klar­stel­lun­gen hin­zu, die die Bedeu­tung jener erschüt­tern­den Bil­der erhellt haben: sehr wich­ti­ge über­na­tür­li­che Offen­ba­run­gen, die immer noch ver­trau­lich behan­delt wer­den, deren Exi­stenz bereits in der Ver­brei­tung des Hin­wei­ses der Jung­frau deut­lich wur­de, als sie Schwe­ster Lucia am 3. Janu­ar 1944 erlaub­te, end­lich den drit­ten Teil des Geheim­nis­ses zu schrei­ben, wobei sie sich jedoch auf das beschränk­te, „was sie dir befeh­len, aber nicht, was du von sei­ner Bedeu­tung zu ver­ste­hen bekom­men hast“.

Hier also der Text des Brie­fes, den Schwe­ster Lucia am 22. August 1967 an Papst Paul VI. schrieb:

„Eine der Fra­gen, die mir in letz­ter Zeit gestellt wur­den, lau­tet: Ist die gesam­te Bot­schaft bereits der Kir­che über­ge­ben wor­den? Ich habe mit Ja geant­wor­tet. Ich hät­te sagen sol­len: In bezug auf die Fak­ten ja, aber in bezug auf die Per­spek­ti­ve und die beson­de­ren Aspek­te nein. Aber ich habe die­se Ant­wort nicht gege­ben, um kei­ne wei­te­ren Fra­gen auf­kom­men zu las­sen, deren Beant­wor­tung unan­ge­nehm wäre. Die wich­tig­sten Punk­te der Bot­schaft sind: 1. Das uner­meß­li­che Licht, das Gott war und am 13. Juni 1917 mani­fe­stiert wur­de. Ich sag­te, daß die­ses Licht gezeigt wur­de, aber nicht sei­ne Ent­wick­lung. 2. Die Wor­te der Mut­ter­got­tes: ‚In Por­tu­gal wird das Glau­bens­dog­ma immer bewahrt wer­den‘, am 13. Juli 1917. Ich habe sie gesagt und die­se Wor­te sind ver­öf­fent­licht, aber nicht ihre Bedeu­tung. 3. ‚Am Ende wird mein Unbe­fleck­tes Herz tri­um­phie­ren‘. Ich habe die­se Wor­te gesagt und sie sind ver­öf­fent­licht, aber nicht ihre Bedeutung,“

Die­ses Schrei­ben, so Gaeta, sei „ein Grab­stein für die Dar­stel­lung des Vati­kans“ und ins­be­son­de­re für „die sich dar­aus erge­ben­de Fol­ge­rung des ‚alles ist offen­bart‘, die die Hal­tung des Hei­li­gen Stuhls stets geprägt hat“.

Andere Schreiben

Es gibt noch ande­re Schrei­ben von Schwe­ster Lucia, „sogar in den Unter­la­gen, die den Theo­lo­gen zur Ver­fü­gung gestellt wur­den, die die Auf­ga­be hat­ten, den heroi­schen Tugend­grad der Kar­me­li­tin zu ermit­teln“, in denen, so Gaeta, „offen­sicht­li­che Lücken und unver­ständ­li­che Zen­su­ren zu fin­den sind“. Das „auf­fäl­lig­ste Bei­spiel“, so Gaeta, „betrifft einen Vor­fall im Som­mer 1977, nach­dem die Ordens­frau am 31. Mai an Paul VI. geschrie­ben hat­te, um ihn zu ermu­ti­gen, ein Doku­ment zu ver­öf­fent­li­chen, das den mög­li­chen Ein­fluß links­extre­mer Bewe­gun­gen auf die Kir­che ent­schie­den zurück­wei­sen sollte:

„Wir müs­sen unse­re kom­mu­ni­sti­schen und mar­xi­sti­schen Brü­der lie­ben, für sie zu Gott beten und ihnen alles Gute wün­schen, denn sie sind wie wir Kin­der Got­tes. […] Aber wir kön­nen uns nicht an ihre Ideo­lo­gien hal­ten oder sie akzep­tie­ren, da sie auf Athe­is­mus, Unge­rech­tig­keit und Gewalt beru­hen. […] Der Plu­ra­lis­mus recht­fer­tigt vor Gott nicht den Unglau­ben, die Unge­rech­tig­keit und die Gewalt, auch nicht den Man­gel an Wahr­heit, mit dem sie die Men­schen täu­schen, indem sie etwas ver­spre­chen, was sie weder geben noch tun. Die Ver­zö­ge­rung bei der Ver­öf­fent­li­chung die­ses Doku­ments gibt Anlaß zu noch mehr Ver­wir­rung und Miß­ver­ständ­nis­sen über die Posi­ti­on, die wir ein­neh­men müs­sen. Das Schwei­gen kann für bare Mün­ze genom­men werden.“

Gaeta [der nicht die Ori­gi­na­le, son­dern für den Selig­spre­chungs­pro­zeß ange­fer­tig­te Abschrif­ten zu sehen bekam] schreibt dazu:

„Am 3. Sep­tem­ber notier­te (Lucia) in ihrem Tage­buch, daß der Bischof von Coim­bra ihr im Namen des Hei­li­gen Stuhls zwei Fra­gen gestellt hat­te: ‚Ob der Brief, den ich an den Hei­li­gen Vater gerich­tet habe, durch eine über­na­tür­li­che Inter­ven­ti­on moti­viert war? Und zwei­tens, ob er durch das Ein­grei­fen ande­rer Per­so­nen moti­viert war? Ich ant­wor­te­te, daß es aus zwei Grün­den war’. Selt­sa­mer­wei­se erschei­nen jedoch nach die­sem Satz ecki­ge Klam­mern mit den ver­däch­ti­gen Punk­ten, die dar­auf hin­wei­sen, daß der klä­ren­de Tex­te uner­find­li­cher­wei­se nicht wie­der­ge­ge­ben wurde.“

Die­se Klar­stel­lung wäre ange­sichts der zen­tra­len Rol­le, die der Kom­mu­nis­mus und Ruß­land in der Fati­ma-Bot­schaft spie­len, sehr wich­tig gewe­sen. Und die im übri­gen auch in der Geschich­te unse­rer Tage wei­ter­hin eine zen­tra­le Rol­le spielen.

Noch wert­vol­ler wären die „inspi­rier­ten“ Klar­stel­lun­gen, die Schwe­ster Lucia in dem (unver­öf­fent­lich­ten) Brief an Paul VI. auf­ge­führt hat, den ich zitiert habe.

Sie wären beson­ders nütz­lich, um die Visi­on des drit­ten Geheim­nis­ses zu ent­schlüs­seln, die der Vati­kan im Jahr 2000 ver­öf­fent­licht hat – und die sich nach Gaeta offen­bar nicht auf das Atten­tat auf Johan­nes Paul II. im Jahr 1981 bezieht.

Die Aus­füh­run­gen von Schwe­ster Lucia in die­sem Schrei­ben legen nahe, daß das, was noch immer geheim ist, sowohl das Schick­sal der Kir­che als auch das Schick­sal der Welt betrifft. Die Dring­lich­keit, die­se Bot­schaft zu über­mit­teln, und ihre Besorg­nis geben Anlaß zum Nachdenken.

Die Beklemmung

Das „drit­te Geheim­nis“ wird von Anfang an von der Beklem­mung der Sehe­rin beglei­tet. Gaeta schreibt:

„Eine Fra­ge, die sich Pater Alon­so bereits 1976 gestellt hat­te, betraf den Grund für die Schwie­rig­kei­ten, auf die die Sehe­rin beim Schrei­ben des drit­ten Teils des Geheim­nis­ses gesto­ßen war, nach­dem sie bereits ande­re, äußerst schwie­ri­ge Din­ge mit­ge­teilt hat­te: ‚Wenn es sich ein­fach um die pro­phe­ti­sche Ankün­di­gung neu­er und gro­ßer Kata­stro­phen gehan­delt hät­te, wären Schwe­ster Lucia sicher nicht sol­che Schwie­rig­kei­ten ent­stan­den, deren Über­win­dung ein beson­de­res Ein­grei­fen des Him­mels erfor­der­te. Wenn es sich jedoch um inter­ne Strei­tig­kei­ten in der Kir­che selbst und um schwer­wie­gen­de pasto­ra­le Nach­läs­sig­kei­ten sei­tens hoher Hier­ar­chen han­del­te, ist es ver­ständ­lich, daß Lucia eine Abnei­gung emp­fand, die auf natür­li­chem Wege kaum zu über­win­den war‘.“

Wel­ches „Ein­grei­fen des Him­mels“ die Sehe­rin dazu beweg­te, das Drit­te Geheim­nis zu schrei­ben, wur­de vor zehn Jah­ren mit der offi­zi­el­len Bio­gra­fie ent­deckt, die vom Kar­mel von Coim­bra ver­öf­fent­licht wur­de, wo Schwe­ster Lucia leb­te und 2005 starb.

Dort wird näm­lich eine Sei­te aus dem Tage­buch der Sehe­rin wie­der­ge­ge­ben, in der sie berich­tet, daß ihr, wäh­rend sie ver­weil­te und bete­te, „die Mut­ter des Him­mels“ erschien und zu ihr sag­te: „Sei ruhig und schrei­be auf, was sie dir befeh­len, aber nicht, was du von ihrer Bedeu­tung zu ver­ste­hen bekom­men hast“ (d. h. nur die Visi­on und nicht ihre Bedeu­tung, die ihr von der Jung­frau erklärt wur­de). Unmit­tel­bar danach, so Schwe­ster Lucia,

„fühl­te ich, wie mein Geist von einem geheim­nis­vol­len Licht durch­flu­tet wur­de, das Gott ist, und in ihm sah und hör­te ich: die Spit­ze des Speers als eine Flam­me, die aus­bricht, die Ach­se der Erde berührt und sie erbe­ben läßt: Ber­ge, Städ­te, Ort­schaf­ten und Dör­fer mit ihren Bewoh­nern wer­den begra­ben. Das Meer, die Flüs­se und die Wol­ken gera­ten außer Rand und Band, tre­ten über die Ufer, über­schwem­men und rei­ßen in einem Wir­bel­sturm Häu­ser und Men­schen in nicht zu zäh­len­der Zahl mit sich, es ist die Rei­ni­gung der Welt von der Sün­de, in die sie ein­ge­taucht ist. Haß, Ehr­geiz, pro­vo­zie­ren den zer­stö­re­ri­schen Krieg. Danach hör­te ich in mei­nem pochen­den Her­zen und in mei­nem Geist eine sanf­te Stim­me, die sag­te: ‚In der Zeit: ein Glau­be, eine Tau­fe, eine Kir­che, hei­lig, katho­lisch, apo­sto­lisch. In der Ewig­keit: der Him­mel!‘. Die­ses Wort ‚Him­mel‘ erfüll­te mein Herz mit Frie­den und Glück“.

Es ist offen­sicht­lich, daß etwas Wich­ti­ges noch nicht bekannt gemacht wur­de: die Erklä­rung der Visi­on. Bene­dikt XVI. sag­te wäh­rend sei­ner Pil­ger­rei­se im Mai 2010 in Fatima:

„Wer glaubt, daß die pro­phe­ti­sche Mis­si­on Fati­mas been­det sei, der irrt sich“.

Und er sag­te auch, daß durch die Bot­schaft von Fati­ma „Rea­li­tä­ten der Zukunft der Kir­che auf­ge­zeigt (wer­den), die sich nach und nach ent­fal­ten und zei­gen“, und „daher wer­den Lei­den der Kir­che angekündigt“.

Gaet­as auf­se­hen­er­re­gen­des Buch wird eine Debat­te aus­lö­sen und dazu füh­ren, den Hei­li­gen Stuhl auf­zu­for­dern, alles, was noch ver­bor­gen ist, bekannt zu machen. Es ist rich­tig, daß alle wis­sen und ent­schei­den, ob sie der Pro­phe­zei­ung Unse­rer Lie­ben Frau von Fati­ma glau­ben und ihrem Ruf fol­gen wollen.

*Anto­nio Soc­ci stu­dier­te Lite­ra­tur­wis­sen­schaf­ten; bis zu sei­ner Bekeh­rung war er in der radi­ka­len Lin­ken aktiv; seit 1984 Jour­na­list, mit Aus­nah­me von drei Jah­ren, in denen er die Kul­tur­ab­tei­lung sei­ner Hei­mat­pro­vinz Sie­na lei­te­te, Vater von drei Kin­dern, kurz­zei­tig Chef­re­dak­teur der Monats­zeit­schrift 30giorni, Kolum­nist der Tages­zei­tun­gen Il Giorn­a­le, Libe­ro, Il Foglio, 2002–2004 Chef­re­dak­teur-Stv. der Nach­rich­ten­re­dak­ti­on des staat­li­chen Fern­seh­sen­ders RAI 2, 2004–2020 Direk­tor der Hoch­schu­le für Fern­seh­jour­na­lis­mus an der Uni­ver­si­tät Peru­gia (eine Stel­le, von der er nach Pole­mi­ken zu sei­ner Kri­tik an Papst Fran­zis­kus zurück­trat), Autor zahl­rei­cher Bücher.

Der Auf­satz wur­de heu­te zeit­gleich auch in der Tages­zei­tung Libe­ro und auf Anto­nio Soc­cis Blog „Lo Stra­nie­ro“ ver­öf­fent­licht.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Telegram/​MiL (Screen­shot)

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8 Kommentare

  1. Die Rea­li­tät, meist ver­leug­ne­te, ist, daß die Kir­che seit mehr als 10 Jah­ren von Fein­den ganz offen mehr und mehr zer­stört wird. Der Papst muß­te in den Unter­grund, Bene­dikt XVI. Der Ver­wir­rer und Anti-Katho­lik Berg­o­glio wur­de putsch­mä­ßig in Sze­ne gesetzt.
    Es ist doch alles klar. Berg­o­glio ist auch ein Unter­stüt­zer des „Islam“ sowie des Mar­xis­mus und ande­rer zahl­rei­cher Irrlehren.

  2. Es ist erfreu­lich, daß in Sachen Fati­ma tie­fer gegra­ben wird. Die Deu­tung der Visi­on des drit­ten Geheim­nis­ses als das Atten­tat auf Johan­nes Paul II. vom 13. Mai 1981 ist ja unglaubhaft.

    Aller­dings wür­de uns inter­es­sie­ren, was Save­r­io Gaeta und Anto­nio Soc­ci zu Per­son und Iden­ti­tät von Sr. Lucia nach dem 26. Jän­ner 1957, dem Inter­view mit Agu­stin Fuen­tes, bzw. nach des­sen Ver­öf­fent­li­chung zu sagen haben. Eini­ge Zeit ist Sr. Lucia ja von der Öffent­lich­keit weg­ge­sperrt und taucht nach der vati­ka­ni­schen Dar­stel­lung erst 1967 wie­der auf – mit völ­lig ande­rer Phy­sio­gno­mie und ande­rem Verhalten.

    M.a.W.: Kön­nen die Schrei­ben vom 1967 und 1977 wirk­lich von der Sehe­rin sein?

  3. Wohl kaum ist zu erwar­ten, daß von Sei­ten des Vati­kan ver­öf­fent­licht wird, was bezüg­lich des 3. Geheim­nis­ses noch ver­bor­gen ist. Es ist im Grun­de auch nicht not­wen­dig, da es sich sicht­bar vor unser aller Augen zeigt.
    Um die himm­li­sche Mut­ter zu zitie­ren, hier etwas aus dem „Blau­en Buch“ – „An die Prie­ster, die viel­ge­lieb­ten Söh­ne der Mut­ter­got­tes“ von Don Ste­fa­no Gob­bi, des­sen Inhalt aufs Eng­ste mit der Bot­schaft von Fati­ma ver­bun­den ist:
    „Die­se frei­mau­re­ri­sche Unter­wan­de­rung im Inne­ren der Kir­che ist euch schon in Fati­ma von mir vor­aus­ge­sagt wor­den, als ich euch ange­kün­digt habe, daß Satan sich bis in die Spit­ze der Kir­che ein­schlei­chen wür­de.“ (Blau­es Buch S.389)

  4. Das hört sich ja alles sehr inter­es­sant an.
    Nur: Pri­vat­of­fen­ba­run­gen sind eben pri­vat und gehö­ren sowohl gemäß der vor- als auch der nach­kon­zi­lia­ren ver­bind­li­chen Leh­re der katho­li­schen Kir­che nicht zum hin­ter­leg­ten Glau­bens­gut (dem Depo­si­tum Fidei).

    Davon abge­se­hen, hält man sich selbst bei der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., die den Glau­ben an die Fati­ma-Erschei­nung ja fast schon fana­tisch pro­pa­giert, nicht an des­sen For­de­run­gen! Als Bei­spiel sei hier nur die For­de­rung nach den 7 Gebe­ten von Fati­ma angeführt:
    1. War­um soll ich die Sie­ben Gebe­te von Fáti­ma sprechen?
    Weil die Mut­ter­got­tes, der Frie­dens­en­gel und unser Herr uns auf­ge­tra­gen haben, die­se Gebe­te zu sprechen.
    So lau­tet der offi­zi­el­le Fatima-Slogan.
    Die Prie­ster­bru­der­schaft fügt nur ein ein­zi­ges die­ser angeb­lich von der Mut­ter­got­tes, dem Frie­dens­en­gel und unse­rem Herrn selbst auf­ge­tra­ge­nen Gebe­te in den Rosen­kranz ein; die übri­gen 6 Gebe­te wer­den schlicht ignoriert!

    Gera­de dar­an kann man erken­nen, wie irre­füh­rend der gan­ze Hype um die Fati­ma-Erschei­nung ist.

    „Das neu­te­sta­ment­li­che Bild einer boden­stän­di­gen jüdi­schen Frau in einem israe­li­schen Dorf, die ihre ehe­li­chen, müt­ter­li­chen und gesell­schaft­li­chen Auf­ga­ben lie­be­voll, treu und pflicht­be­wußt erfüllt, gerät dane­ben völ­lig aus dem Blick.“ Das schreibt der Anfang der 1970er Jah­re zum Chri­sten­tum kon­ver­tier­te Theo­lo­ge mit israe­li­schem Wohn­sitz David Harold Stern (*1935 bis +2022).

    Manch­mal brin­gen uns erst zum Chri­sten­tum kon­ver­tier­te Juden unse­ren eige­nen Glau­ben wie­der erfri­schend näher.

    • Sehr geehr­ter Herr Mar­kus Schellewald.
      „Das neu­te­sta­ment­li­che Bild einer boden­stän­di­gen jüdi­schen Frau in einem israe­li­schen Dorf, die ihre ehe­li­chen, müt­ter­li­chen und gesell­schaft­li­chen Auf­ga­ben lie­be­voll, treu und pflicht­be­wußt erfüllt, gerät dane­ben völ­lig aus dem Blick.“
      Wür­den sie den Erz­engel Gabri­el als boden­stän­dig bezeich­nen der sei­ne gesell­schaft­li­chen Auf­ga­ben lie­be­voll, treu und pflicht­be­wußt erfüllt hat?

      „Gera­de dar­an kann man erken­nen, wie irre­füh­rend der gan­ze Hype um die Fati­ma-Erschei­nung ist.“
      Herr Schel­le­wald wür­den sie den Tri­umph des unbe­fleck­ten Her­zens der Aller­se­lig­sten Jung­frau am Ende als eine irre­füh­ren­de Hype bezeichnen?

      Per Mari­am ad Christum.

  5. Hal­lo Shuca,

    dan­ke für Ihre kri­ti­schen Fragen.
    Doch hier geht es nicht um den Erz­engel Gabri­el, son­dern um die Mut­ter Got­tes bzw. um das Glau­bens­gut, wel­ches die Apo­stel von ihrem gött­li­chen Sohn emp­fan­gen und ihren Nach­fol­gern authen­tisch hin­ter­las­sen haben, gera­de auch im Hin­blick auf sie, die ver­eh­rungs­wür­di­ge Mut­ter unse­res Erlösers.

    Darf ich Sie dar­an erin­nern, dass die Mut­ter Got­tes in der Lau­re­ta­ni­schen Lita­nei unter ande­rem als „Köni­gin der Fami­li­en“ ange­ru­fen wird? Raten Sie ein­mal, warum. 

    Ihre zwei­te Fra­ge hat mit mei­nem Bei­spiel zum „irre­füh­ren­den Hype um die Fati­ma-Erschei­nung“ über­haupt nichts zu tun. Sie erwäh­nen in Ihrer Fra­ge nicht die Fati­ma-Erschei­nung, son­dern die Aller­se­lig­ste Jung­frau Maria. 

    Um Ihre Fra­ge kon­kret zu beant­wor­ten: Nein, ich wür­de ihren Tri­umph ganz und gar nicht als irre­füh­ren­den Hype bezeich­nen, wohl aber den „Tri­umph“ der Fati­ma-Erschei­nung. Denn die­se bringt die Gläu­bi­gen eher weg von der tra­di­tio­nel­len Marienverehrung.
    Das mag nach dem Geschmack der nach­kon­zi­lia­ren Glau­bens­ver­wäs­se­rer sein; es ist aber nicht nach mei­nem Geschmack.

  6. Herr Schel­le­wald, zu Privatoffenbarungen
    Die Ver­kün­di­gung an die Jung­frau Maria ist eben­so eine Pri­vat­of­fen­ba­rung wie die an den Kauf­mann Moham­med. Und für Gene­sis neh­me ich das auch an. Gene­sis, das wich­tig­ste Sach­buch das wir haben.
    Zu den ehe­li­chen Pflich­ten einen Remp­ler. „Wie soll das gesche­hen, da ich kei­nen Mann erkenne(n will).“ Das sag­te Maria, die schon mit Josef ver­lobt war. Sie hat­te also mit ihrem Bräu­ti­gam eine „Josef­se­he“ ver­ein­bart. Nur des­we­gen kam sie für Gott als Mut­ter sei­nes Soh­nes infra­ge. Daß unser Schöp­fer das so orga­ni­siert hat­te, ist doch klar. Geschwi­ster undenkbar.

  7. Hal­lo Konrad,

    die Ver­kün­di­gun­gen des Engels Gabri­el sowohl an Joseph als auch an Maria, sei­ne Ver­lob­te, sind zen­tra­ler Bestand­teil der ver­bind­li­chen Gesamt­über­lie­fe­rung der Apo­stel des Mes­si­as Jesus in münd­li­cher und schrift­li­cher Form. Da die Offen­ba­rung Got­tes an die Men­schen, gemäß eben­so ver­bind­li­cher Leh­re der legi­ti­men Nach­fol­ger der Apo­stel, mit dem Tode des letz­ten Apo­stels abge­schlos­sen ist, ergibt sich kei­ner­lei Affi­ni­tät zu der Pri­vat­of­fen­ba­rung an Moham­med etwa 600 Jah­re nach dem Tode des letz­ten der Apostel.
    Der Kanon der Bibel, genannt auch Bibel­ka­non und Kanon der Hei­li­gen Schrift, ist jene Rei­he von Büchern, die das Juden­tum und das Chri­sten­tum als Bestand­tei­le ihrer Bibel fest­ge­legt (kano­ni­siert) und so zum Maß­stab (Kanon) ihrer Reli­gi­ons­aus­übung gemacht haben.
    Im Juden­tum wur­de zuerst die Tora, die fünf Bücher Mose, zur nor­ma­ti­ven Hei­li­gen Schrift (ca. 800–250 v. Chr.), der wei­te­re pro­phe­ti­sche und weis­heit­li­che Schrif­ten zur Sei­te gestellt wur­den. Etwa 100 n. Chr. wur­de end­gül­tig fest­ge­legt, wel­che hebräi­sche Schrif­ten zum drei­tei­li­gen Tanach gehö­ren. Da das Juden­tum kei­ne ober­ste Lehr­au­tori­tät kennt, blie­ben grie­chisch über­setz­te Bibel­ver­sio­nen neben dem Tanach bestehen.
    Die Alte Kir­che über­nahm alle Schrif­ten des Tanach und stell­te sie als Altes Testa­ment (AT) dem Neu­en Testa­ment (NT) vor­an, das um 400 end­gül­tig kano­ni­siert wur­de. Damit bestä­tig­te sie die blei­ben­de Gel­tung der jüdi­schen Bibel für den christ­li­chen Glau­ben. Die Römisch-katho­li­sche Kir­che und Ortho­do­xe Kir­chen über­nah­men zudem wei­te­re Bücher aus der grie­chi­schen Sep­tuag­in­ta in ihr AT. (WIKIPEDIA)

    Bezüg­lich der „ehe­li­chen Pflich­ten“ der Mut­ter Jesu, wie Sie es aus­ge­drückt haben, möch­te ich beto­nen, dass David H. Stern aus­drück­lich nicht von „Pflich­ten“ , son­dern von „ehe­li­chen Auf­ga­ben“ spricht, was nicht das­sel­be ist.
    Der Auf­ga­ben­be­reich der Frau­en zur Zeit Jesu in Isra­el beschränk­te sich auf die Haus- und Feld­ar­beit. In einer Fami­lie leb­ten oft meh­re­re Gene­ra­tio­nen zusammen.
    Der Arbeits­tag der Frau­en begann mit dem Mah­len des Getrei­des. Kochen, Nähen, Aus­bes­sern, Waschen und Put­zen, die Ver­sor­gung der Kin­der und deren Erzie­hung waren die zen­tra­len Auf­ga­ben der Frau­en, auch die von Maria. Das Neue Testa­ment nennt aber vor allem aus­drück­lich auch die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten der Tora (sie­he Lukas 2,21–24 und Lukas 2,39–42).
    Fra­ge: Was kann man unvor­ein­ge­nom­men aus dem grie­chi­schen Text des Neu­en Testa­men­tes bezüg­lich der immer­wäh­ren­den Jung­fräu­lich­keit der Mut­ter Jesu schlie­ßen? David H. Stern schreibt in sei­nem Kom­men­tar zum Jüdi­schen Neu­en Testa­ment: „Nach der Leh­re der römisch-katho­li­schen Kir­che (…) blieb Mir­jam [= hebräi­scher Name Mari­as] ihr gan­zes Leben lang Jung­frau, und der Ter­mi­nus »Brüder<>Schwestern<>bis<>aber er hat­te kei­nen Geschlechts­ver­kehr mit ihr, bis sie … gebo­ren hatte<>Jungfrauengeburt<>Mutter, das ist dein Sohn.<>Das ist dei­ne Mutter.«“
    Hät­te es leib­li­che Brü­der und Schwe­stern gege­ben, so hät­te Jesus die­sen sei­ne Mut­ter anver­traut. Doch die gab es nicht.
    (Die Bibel­zi­ta­te stam­men aus der Über­set­zung von David H. Stern.)
    Fazit: alles, was die katho­li­sche Kir­che lehrt, stimmt!

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