Von Wolfram Schrems*
Kardinal Christoph Schönborn, der immer wieder den Eindruck erweckt, ein gehorsamer Diener der österreichischen Politik und von deren Hintermännern zu sein, ließ in der ORF-Fernsehpressestunde am heurigen Palmsonntag wieder einmal schmerzlich vermissen, vor allem die Kirche und die Gläubigen zu vertreten. In allen wichtigen Fragen, die uns derzeit beschäftigen, von der Rußland-Ukraine-Thematik über die „Flüchtlinge“ („Keiner verläßt freiwillig seine Heimat“ [!?]) und die „Verschwörungstheorien“ bis hin zu seiner altbekannten Propaganda für die Homosexualität war völlige Gleichförmigkeit mit dieser Agenda gegeben. Er sprach sogar ein „Lob an den ORF“ aus.
Und selbstverständlich sprach sich der Kardinal wieder einmal für die COVID-Tyrannei und die sie rechtfertigende „Wissenschaft“ aus. Diese Passage war für viele Katholiken und andere Zeitgenossen besonders irritierend. Ausdrücklich hält er die Impfpflicht für „legitim“ (!). Im Zusammenhang mit kritischen Geistern formulierte der Kardinal beleidigend und eigentlich den Namen Gottes mißbrauchend: „Lieber Gott, laß Hirn regnen“.
Gottesmänner gegen den Corona-Terror
Der Kardinal äußerte sich schäbig über Seelsorger, die die Menschen vor den irreversiblen Folgen der COVID-Gen-Impfung bewahren wollen:
„Wir haben eine ganze Reihe von Priestern, die ganz massive Impfgegner sind und das im Volk vertreten. Das ist mühsam.“
Angesichts dessen, daß auch Priester auf dem Territorium der Erzdiözese Wien schwere Schäden durch die Impfung erlitten haben, wovon mindestens einer gestorben ist (weil die „Impfung“ die Krebsabwehr supprimiert und daher der Krebs wieder aufflammte), ist eine solche Aussage Anzeichen galoppierenden Wirklichkeitsverlustes.
Der Kardinal korrigierte auch nicht die freche und verleumderische Unterstellung der Interviewerin des ORF, der damalige und mittlerweile vom Kardinal seines Amtes enthobene Polizeiseelsorger (dessen Name in der Pressestunde aber nicht genannt wurde, nämlich Diakon und Psychotherapeut Uwe Eglau) wäre bei einer Kundgebung (am 15. Jänner am Wiener Heldenplatz) „mit Menschen von Rechtsaußen aufgetreten“.1
Diakon Eglau, der einen Brief von etwa sechshundert Polizeibeamten an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) als Sprecher unterzeichnet hatte, sprach bei dieser Kundgebung und äußerte sich sehr vernünftig und ausgewogen, ein echter Seelsorger und Gottesmann. Und so jemand wird kurzfristig hinausgeworfen. Eine Schande.2
Die Vorgeschichte der Aktion Priester22
Vermutlich meinte der Kardinal in der Pressestunde diejenigen Priester (und dann auch Diakone), die die wichtige Aktion Priester22 gestartet hatten.
Es handelt sich um 121 Priester und Diakone, die sich mit einem umfangreichen Memorandum vom 11. Februar zunächst diskret an die Bischöfe wandten und die Gewissensfreiheit bezüglich der Impfung (gemäß II. Vaticanum, Gaudium et spes 16) einmahnten. Sie wiesen auch auf die vielen Fälle schwerer Impfschäden und Todesfälle hin. Die episkopalen Reaktionen auf das Memorandum fielen dürftig aus. Daher gingen die Initiatoren mit einer stark gekürzten Version des Memorandums als einem offenen Brief, betitelt mit „Confirma! – Stärke! (Lukas 22,32)“ und datiert mit 25. März 2022, an die Öffentlichkeit.
Leider sind die Zeiten so schlimm, daß sich nur wenige dieser Geistlichen auch namentlich exponieren können. Die Unterschriften sind bei einem oberösterreichischen Notar deponiert.
Mit einem Interview an die Öffentlichkeit getreten sind stellvertretend für alle Unterzeichner Kalasantinerpater Andreas Schöffberger (Wien), Dechant und Pfarrer Erich Neidhart (Pfarrverband Orth/Donau-Engelhartstetten, Erzdiözese Wien) und der schon erwähnte Diakon Uwe Eglau (Wien). Da Youtube das Video, das dort am 19. April veröffentlicht und etwa eine Woche verblieben war, gelöscht hat, findet man es auf Odysee.com auf dem Kanal von St. Boniface Institute.
In englischer Übersetzung ging der offene Brief über achtzig Kanäle in die ganze Welt. Rückmeldungen kamen sogar aus Südafrika und Neuseeland.
Wie man aus den Reihen der Organisatoren hört, sind fast alle österreichischen Diözesen und einige Orden vertreten. Einige der betreffenden Ordensleute seien aber schon von ihren Oberen gemaßregelt worden und dürften sich zum Thema nicht mehr äußern.
Nach Einschätzung der Organisatoren lebten die Bischöfe „in einer Blase“.
Die seelsorgliche Erfahrung zeige, daß auch hochgebildete und auch naturwissenschaftlich versierte Katholiken keinen kritischen Blick auf die Vorgänge, auf „Maßnahmen“ und „Impfung“ hätten.
Auch im Klerus und in den Orden gebe es verstärkt schwere Erkrankungen und Todesfälle, bei denen aber reflexartig jeder Zusammenhang mit der Impfung geleugnet werde. Oder es werde einfach Stillschweigen befohlen.
Wie man also sieht, ist es mit „Transparenz“ und „Dialog“ nicht weit her, wenn es um die Interessen politischer Mächte geht.
Übrigens ist man bei den Organisatoren von Priester22 naturwissenschaftlich und medizinisch gut informiert und weiß aufgrund der Fachliteratur und der Erfahrung der Ärzte natürlich um die verheerende Wirkweise der mRNA-Impfung: Diese führt zum Niederfahren des Immunsystems, zum Wiederaufflammen von bereits erfolgreich zurückgedrängtem Krebs, zur Wiederkehr von Tbc, zu massivem Auftreten von Gürtelrose (Herpes zoster) und zu anderen Störungen (Persönlichkeitsveränderungen, trunkenheitsähnliche Symptome wie Artikulationsstörungen, Geschmacksverlust u. a.).
Aus dem Offenen Brief
Im folgenden ein kurzer Überblick über die Stellungnahme von Priester22.
„In Österreich gibt es schätzungsweise zwei Millionen Staatsbürger, die aus wohlüberlegten Gründen eine Impfung ablehnen. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Kirche auch für diese Personen einzutreten hat, gemäß dem Pauluswort: Allen bin ich alles geworden (1 Kor 9,22b). Die Spaltung innerhalb der Gesellschaft, die offensichtlich ist, wird nicht dadurch behoben, dass man diejenigen, die die Impfung ablehnen, mit unsäglichen Schlagwörtern ins Eck stellt.“
Sehr kritisch nehmen die Initiatoren Stellung gegen die einkalkulierten Schäden der „Maßnahmen“:
„Durch die unverhältnismäßigen Maßnahmen der Regierung wurden bereits tausende Existenzgrundlagen zerstört. Menschen (Familien, kleine, mittelständische wie auch manche große Unternehmen, Angestellte, Studenten usw.) stehen vor dem existentiellen Ruin. Hinzu kommen psychischer Druck und Mobbing. (…) Nicht zu vergessen die prekäre Situation von älteren Menschen in Pflege- und Seniorenheimen, welche unzumutbaren Besuchsrestriktionen ausgesetzt sind, die gestiegene Suizidrate sowie die von Ärzten attestierte Zunahme an psychiatrischen Erkrankungen, zumal unter Kindern und Jugendlichen. Ganz zu schweigen von den Rissen, die quer durch Familienverbände und Freundschaften gehen. Die Kirche darf diesbezüglich nicht schweigen. Und mehr: Sie hat unmissverständlich auf der Seite der Bedrängten und Hilfsbedürftigen zu stehen. Das Herrenwort ist eindeutig: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt… (Mt 25,40).“
Eine wichtige ethische Frage ist die Abtreibungsverseuchung der Impfstoffe:
„Wie man den seriösen Analysen des Lozier-Instituts entnehmen kann, sind alle Impfstoffe, die derzeit in Österreich zur Anwendung kommen (bzw. kamen) mit der Abtreibung liiert – sei es, dass sie fötale Zelllinien enthalten, sei es, dass Labortests mit fötalen Zelllinien durchgeführt wurden. Die Abtreibung nennt das 2. Vatikanische Konzil in Gaudium et spes 51 ein ‚verabscheuungswürdiges Verbrechen‘. Dem Argument, welches besagt, dass derjenige, der den Impfstoff benutzt, sein Gewissen derart beruhigen kann, dass er ja lediglich an einer entfernten Mitwirkung teilhabe, ist entgegenzuhalten, was Lebensschützer im Einklang mit dem heiligen Johannes Paul II. immer wieder betonen, dass man ‚bei der Verwendung solcher Impfstoffe von einer Struktur des Bösen profitiert und diese Struktur zumindest implizit unterstützt.‘ Die fortdauernde Entwicklung solcher Zelllinien und die sonstige und wachsende Verwendung humanen fetalen Gewebes bis zum heutigen Tag gibt ihm recht.“
Die Initiatoren betonen auch, daß wahrheitsgemäße Untersuchungen über die Gefährlichkeit von COVID, über die Spitalsbelegung und über die Wirksamkeit der Impfungen kaum gemacht worden sind. Sie kritisieren auch den unfaßbaren Meinungsdruck:
„Gibt es nicht zu denken, dass seit Beginn der Covidkrise kritische Stimmen von Experten systematisch unterdrückt, disqualifiziert, lächerlich gemacht, zensiert oder sogleich mit dem ehrabschneidenden Etikett »Covidiot« gebrandmarkt und dass von Ärzten erprobte alternative Behandlungsmethoden in den Medien verschwiegen bzw. allzu oft diskreditiert wurden? Und sind die vorliegenden Daten zu den katastrophalen Impfnebenwirkungen nicht ein überdeutlicher Aufruf, der zur Besinnung und Korrektur aufruft?“
Zum Schluß heißt es:
„Ein Letztes: Lassen wir nicht zu, dass die österreichische Gesellschaft gespalten bleibt oder weiterhin gespalten wird. Wir wissen, wer spaltet. Als Seelsorger haben wir für die Einheit in der Wahrheit zu kämpfen. Wir nehmen uns das Wort des Herrn, welches Er mahnend Petrus sagte, zu Herzen: Und du, wenn du dich wieder bekehrt hast, dann stärke deine Brüder! (Lk 22,32) Bekehren und stärken: Wo wir zu lange geschwiegen haben, bitten wir um Verzeihung. Der Aufgabe des Stärkens wollen wir mit dieser Stellungnahme nachkommen. Presseanfrage bitte schriftlich an: priester22@gmx.at
Reaktionen
Die Initiatoren veröffentlichten etwa 200 Zuschriften von Katholiken, die für den Offenen Brief dankten. Eine dieser Reaktionen wird dann wie folgt kommentiert:
„‘ENDLICH! Endlich kommt ein Wort aus der Kirche!‘ Dieses Zitat aus einer der zahlreichen Rückmeldungen auf unseren öffentlichen Brief drückt ein oft anklingendes Motiv aus.
Warum alles so lange gedauert hat und wie sich alles entwickelt hat, soll hier in kurzen Zügen dargelegt werden.
Wir Priester und Diakone des Netzwerkes ‚Priester22‘ sind genauso konfrontiert worden mit den Entwicklungen der vergangenen zwei Jahre wie alle anderen Menschen. Auch wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, wie plötzlich nur noch ein Thema das Tagesgeschehen zu beherrschen begann: Corona! Die Maßnahmen! Die Impfung! So wie die anderen Menschen und Gruppierungen mussten auch wir uns mit dem Thema beschäftigen und Position beziehen. Gott sei Dank gab es auch alternative Nachrichtenkanäle, wo andere Sichtweisen und warnende Stimmen hörbar wurden.“
Resümee
Die Kirche in Österreich scheint zutiefst mit den politischen Mächten verbunden, was man wohl auch als Erbe des unglücklichen Josephinismus begreifen wird müssen. In der Corona-Kampagne haben sich hochrangige und prominente Kleriker, angefangen mit Kardinal Schönborn, zu unfaßbaren Aussagen hinreißen lassen. Bekanntlich sprach sich Caritas-Präsident Michael Landau mehr oder weniger verklausuliert für die Zwangsmaßnahmen aus. Der Wiener Dompfarrer Toni Faber gab zu Protokoll, daß er „kein Mitleid mit den Ungeimpften“ hätte.
Auf diesem Hintergrund ist die Aktion Priester22 eine erfreuliche Überraschung.
Möge sie reiche Frucht bringen!
*Wolfram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., kirchlich gesendeter Katechist, Pro Lifer
Bild: Youtube/AUF1 (Screenshots)
1 Ich selbst war bei dieser Kundgebung dabei und stellte fest, was ich seit gut eineinhalb Jahren feststelle, nämlich daß die maßnahmenkritischen Demonstrationen und Kundgebungen Redner und Teilnehmer aus sehr verschiedenen, oft konträren weltanschaulichen Lagern vereinen. Für den ORF ist freilich schnell etwas „Rechtsaußen“, wenn es der politischen Agenda nicht entspricht.
2 Es sei auf das eindrucksvolle, kurz nach der Entpflichtung geführte Interview vom 25. Jänner, das Marie-Christine Giuliani von FPÖ-TV mit Diakon Eglau führte, verwiesen. Ein aktuelles Interview mit Diakon Eglau und Pater Schöffberger findet sich auf der Online-Nachrichtenplattform AUF1.
Die Initiative „Priester22“ und ihr Wirken sind großartig. Diese Gottesmänner wagen den Ausbruch aus der unheiligen Corona-Allianz von Staat und Kirche, retten die Ehre der österreichischen Teilkirche. Derartiges wäre auch in Deutschland dringend nötig. Doch davon kann man nur träumen. Für deutsche Katholiken, die sich ein unabhängiges Denken bewahrt haben, ist die Realität eher ein Albtraum. Die meisten der hiesigen Priester und Diakone glauben den Pandemielügen, haben ein falsches Gehorsamsverständnis oder sind Opportunisten, Duckmäuser oder mutlos. Widerstand gegen die Zumutungen der Bischöfe, die sich zum Büttel totalitär agierender Politiker und angeblicher Philanthropen gemacht haben, gibt es höchstens in homöopathischen Dosen. Die wenigen Aufrechten organisieren sich nicht.
So bewundernswert die österreichische Klerikergruppe auch ist, etwas muß bemängelt werden. Warum kleidet sich Diakon Uwe Eglau, eines ihrer Aushängeschilder, so, daß man ihn für einen Priester halten muß? Dieses Auftreten ist unehrlich, man könnte auch von Etikettenschwindel sprechen. Diakon Eglau beschädigt damit seine Glaubwürdigkeit und die seiner Mitstreiter. Des weiteren stört, daß dieser Kleriker und Psychotherapeut ausgerechnet Eugen Drewermann über den grünen Klee lobt. Drewermann vertritt ganz klar häretische Positionen, wurde von seinem Priesteramt suspendiert und hat der katholischen Kirche den Rücken gekehrt. Als Gewährsmann oder gar Vorbild ist Drewermann für Katholiken inakzeptabel. ‒ Für „Priester22“ besteht Korrekturbedarf.