
(Riad) Gestern endete in der saudischen Hauptstadt Riad der dreitägige G20-Gipfel (Gruppe der Zwanzig). Von Freitag bis gestern hatten sich die Staats- und Regierungschefs der 20 „wichtigsten Industrie- und Schwellenländer“ versammelt, um über Klimawandel und Corona-Pandemie zu sprechen. Dabei wurde eine Rede gehalten, deren Inhalt Aufmerksamkeit verdient:
„Die Erde ist unser gemeinsames Haus. Wir müssen im Lichte des Verständnisses von der Menschheit als Gemeinschaft mit gemeinsamer Zukunft handeln und uns gemeinsam den Herausforderungen in Bezug auf Klima und Umwelt stellen, um diesen blauen Planeten zu schützen.“
Diese Worte stammen nicht von Papst Franziskus, der sich am 21. November mit einer Videobotschaft an die Teilnehmer an der Parallelveranstaltung zum G20-Gipfel „The Economy of Francesco“ (Die Wirtschaft des Francesco) wandte, die sich vom 19.–21. November in Assisi versammelt hatten. Sie könnten seinen Apostolischen Schreiben Laudato si’ und Fratelli tutti entnommen sein. Mit diesen Worten begann Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am 22. November seine Ansprache an die übrigen 19 Teilnehmer des Gipfels, die er mit „geschätzte Kollegen, Freunde“ anredete.
In seiner Rede legte der kommunistische Diktator den anwesenden Staatsvertretern einen Drei-Punkte-Katalog nahe:
- „Verstärkt auf den Klimawandel reagieren.“
- „Den Übergang zu sauberer Energie vertiefen.“
- „Das Ökosystem aus Respekt für die Natur schützen.“
Zum Klimawandel führte er aus:
„Die Gruppe der Zwanzig sollte weiterhin die Führung bei der Bekämpfung des Klimawandels übernehmen. Wir müssen den Leitlinien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen folgen und auf die vollständige und wirksame Umsetzung des Pariser Übereinkommens drängen.“
Papst Franziskus hatte das Zustandekommen des Übereinkommens von Paris im Dezember 2015 mit Nachdruck unterstützt (siehe auch „Papst Franziskus hat die Kirche in Sachen Umwelt und Demographie in eine Sackgasse manövriert“).
Insgesamt präsentierte Xi Jinping sein Land als „die“ führende Nation in Sachen „saubere Energie“, Klima- und Naturschutz, wie überhaupt auch die Corona-Pandemie am kommunistischen Großreich so gut wie spurlos vorübergegangen scheint. Deren Ende war von der Volksrepublik China bereits am 15. August verkündet worden.
Xi Jingping vereint in seinen Händen eine Machtfülle, wie sie kein westlicher Staatsmann kennt: Er ist Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas, Staatspräsident der Volksrepublik China und Vorsitzenden der Zentralen Militärkommission. Vom kommunistischen Regime wird er daher als „Höchster“ oder „Oberster Führer“ bezeichnet.
Die Benennung der G20 als die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer ist irreführend. Es handelt sich in Wirklichkeit um 19 Staaten. Hinzu kommt die Europäische Union, vertreten durch die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und Charles Michel, den Vorsitzenden des Europäischen Rates, das sind die Regierungschefs der 27 Mitgliedsstaaten.
Als Beobachter waren noch die Schweiz, Ägypten, Jordanien, Spanien und Singapur sowie supranationale Einrichtungen anwesend.
Wie gesagt, das erwähnte Zitat stammt nicht von Papst Franziskus. Die Übereinstimmung in der Wortwahl und den gemeinsamen Zielen ist verblüffend.
Text: Andreas Becker
Bild: fmprc.gov.cn (Screenshot)
Klima und Umwelt
Sein Engagement für „das Klima kann“ kann er zu 100% einsparen. Das Klima ist genauso, wie Gott es möchte oder zulässt.
Wenn er auf das Klima Einfluß hätte, hätte er es längst als kommunistisches Eroberungsinstrument benutzt.
Mit dem Schutz der Umwelt hat er schon genug zu tun in China.