
(Brüssel) Aus einem weiteren Land liegen nun Zahlen über den Corona-Niedergang der Kirche vor. In Belgien ist der Meßbesuch gegenüber der Zeit vor Corona schlagartig um 28 Prozent zurückgegangen.
Katholisches.info hatte sich im März 2020 gegen die irrationale Aussetzung aller Gottesdienste ausgesprochen und die Maßnahmen von Papst Franziskus kritisiert, der nicht nur den Petersdom zusperrte, sondern alle Kirchen und Kapellen Roms verriegeln wollte.
Katholisches.info plädierte stattdessen dafür, in einer Notsituation – egal ob durch ein Virus oder durch Maßnahmen der Regierenden verursacht – die Kirchentüren weit zu öffnen.
Das Gegenteil war der Fall, und so haben wir wie auch andere aufmerksame Beobachter vor den schwerwiegenden Folgen gewarnt. Eine Warnung zu Ostern 2020 war, daß sich die Kirchenverantwortlichen nicht einbilden sollten, daß ihre Kapriolen gegen Messe, Eucharistie und Weihwassser folgenlos bleiben würden. Man mußte kein Hellseher sein, um vorhersagen zu können, daß es eine Illusion sei, zu meinen, die Gläubigen könne man auf Knopfdruck aussperren und ebenso würden sie auf Knopfdruck wieder in die Kirche zurückkehren. Die Kirchenoberen ließen sich leichtfertig einschüchtern und betrieben durch blinden Gehorsam gegenüber den Lügen weltlicher Mächte und blanker Profitgier von Hochfinanz und Pharmakonzernen eine Dezimierung der Kirche.
Die ernüchternden Zahlen für die Bundesrepublik Deutschland wurden bereits veröffentlicht. Nicht anders sieht es in Polen oder Italien aus (dabei war der Meßbesuch in Polen bis Corona gestiegen). Nun liegen auch Zahlen aus Belgien vor und zeigen dasselbe Bild.
Die Zahl der Meßbesucher ist gegenüber der Vor-Corona-Zeit um ganze 25 Prozent eingebrochen. Die neuesten Zahlen wurden am 15. November veröffentlicht. Wurden 2019 noch 241.000 Meßbesucher gezählt, waren es 2022 nur mehr 173.000. Der Verlust beläuft sich auf 68.000 Gläubige oder 28 Prozent.
Aus dem Bericht „Die Katholische Kirche in Belgien 2023“ geht hervor, daß sich nur mehr 50 Prozent der rund 12 Millionen Einwohner Belgiens als Katholiken bezeichnen. Diese Entwicklung steht auch in einem direkten Zusammenhang mit dem Bevölkerungsaustausch und der Masseneinwanderung aus nicht-christlichen Ländern. Keine neun Prozent der Katholiken besuchen zumindest einmal im Monat die Messe. Die Zahl der praktizierenden Moslems war laut einer Studie der Université catholique de Louvain bereits 2016 doppelt so groß wie die der Katholiken. So gesehen ist der Islam schon seit einem Jahrzehnt die größte Religion des Landes.
Der Rückgang in der Katholischen Kirche macht sich auch bei den Sakramenten bemerkbar. Taufen ‑15 Prozent, Firmung ‑21 Prozent, Hochzeiten ‑12 Prozent, Diözesanpriester ‑33 Prozent, Ordenspriester ‑22 Prozent, Pfarreien ‑6 Prozent.
Die Zahl der Diözesanpriester ist im Zeitraum 2017 bis 2022 von 2.774 auf 1.859 zurückgegangen. Das entspricht einem Rückgang von einem Drittel. Auch die Zahl der Ordenspriester reduzierte sich im selben Zeitraum von 2.205 auf 1.723. Die Zahl der Pfarreien sank von 3.846 auf 3.613. Die belgischen Diözesen, sowohl im flämischen wie im wallonischen Landesteil, gruppieren die Pfarreien in größeren Pastoraleinheiten. 2022 wurden 22 Kirchen aufgegeben und drei anderen christlichen Konfessionen überlassen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons