Impfkult im Wiener Stephansdom

Kirchenschändung: vom Homo-Spektakel zum Corona-Kult


Die Sakralisierung des Impfkults: Im Wiener Stephansdom ist seit gestern ein Impfzentrum aktiv, auch während der Messe. Links im Bild die Maupal-Darstellung "Sacrum Vaccinum" (Rom), rechts Kardinal Schönborn.
Die Sakralisierung des Impfkults: Im Wiener Stephansdom ist seit gestern ein Impfzentrum aktiv, auch während der Messe. Links im Bild die Maupal-Darstellung "Sacrum Vaccinum" (Rom), rechts Kardinal Schönborn.

Ein empör­ter Ein­spruch von Mar­tha Burger*

Anzei­ge

Tau­sen­de Katho­li­ken und Men­schen guten Wil­lens haben in den ver­gan­ge­nen Wochen dage­gen pro­te­stiert, den alt­ehr­wür­di­gen Ste­phans­dom, das geist­li­che und kul­tu­rel­le Wahr­zei­chen der Stadt Wien und ganz Öster­reichs, in ein Impf­zen­trum zu ver­wan­deln. Genützt hat es nichts. Die Mäch­ti­gen woll­ten es anders und setz­ten ihren Wil­len ohne Rück­sicht auf Ver­lu­ste durch. Seit gestern wird im Ste­phans­dom geimpft – auch wäh­rend der Messe.

Am Mitt­woch wur­de im Wie­ner Ste­phans­dom in Anwe­sen­heit von Kar­di­nal Chri­stoph Schön­born, Erz­bi­schof von Wien, Dom­pfar­rer Toni Faber, Bür­ger­mei­ster Micha­el Lud­wig und Gesund­heits­stadt­rat Peter Hacker (bei­de SPÖ) ein Impf­zen­trum „ein­ge­weiht“ und zugleich die Kathe­dra­le ent­weiht. Das Verb „ein­wei­hen“, das am Mitt­woch von ORF online, Teil des öster­rei­chi­schen Staats­funks, für das Ereig­nis gebraucht wur­de, bringt eine abgrün­di­ge Ent­wick­lung auf den Punkt. Und natür­lich durf­te die seit 18 Mona­ten beherr­schen­de Panik­ma­che nicht feh­len, um die Men­schen zur Imp­fung zu bewegen.

Wiens Bischofs­kir­che, Magnet der Gläu­bi­gen und unzäh­li­ger Wien-Besu­cher, ist seit gestern zum Impf­zen­trum gewor­den. Wer die Kathe­dra­le auf­sucht, kann sich – prak­ti­scher­wei­se, wie sich Kar­di­nal Schön­born und der sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Gesund­heits­stadt­rat Peter Hacker freu­ten – auch gleich imp­fen las­sen. Um den Coro­na-Impf­kult auf die Spit­ze zu trei­ben, wird die Imp­fung – qua­si dop­pelt „prak­tisch“ – auch wäh­rend der Mes­se angeboten.

Man nimmt am Sonn­tag an der Mes­se teil und lässt sich zwi­schen­durch imp­fen, viel­leicht wäh­rend der Pre­digt oder der Wand­lung oder als Drauf­ga­be nach dem Kom­mu­nion­emp­fang, schließ­lich ist man da ohne­hin gera­de unter­wegs. Wem genau dann das Glo­ria oder Sanc­tus gilt, könn­te frei­lich nicht mehr so ganz klar sein: dem all­mäch­ti­gen, ewi­gen, drei­ei­ni­gen Gott oder dem Sacrum Vac­cinum, dem neu­en vom Staat ver­ord­ne­ten Kult-Objekt?

Schändung der Kathedrale: vom Homo-Spektakel zum Corona-Kult

Die Coro­na-Zeit, die wir durch­le­ben, ist ein uner­schöpf­li­cher Stu­di­en­ge­gen­stand für Sozio­lo­gen, Anthro­po­lo­gen, Poli­to­lo­gen, Eth­no­lo­gen, Histo­ri­ker und Wis­sen­schaft­ler ande­rer Dis­zi­pli­nen mehr, nicht zuletzt für Moral­theo­lo­gen. Erstaun­li­cher­wei­se ist aus die­sen Berei­chen der Wis­sen­schaft kaum etwas zu ver­neh­men, was gleich ein wei­te­rer For­schungs­ge­gen­stand wäre: die Will­fäh­rig­keit der aka­de­mi­schen Wis­sen­schaf­ten gegen­über dem Staat.

Will­fäh­rig ver­hält sich auch die Kir­che. Sie ver­zich­tet auf eine eige­ne Mei­nung zu den Coro­na-Maß­nah­men und ihren Fol­gen, ord­net sich dem Staat unter und postu­liert die Maxi­me: „Haupt­sa­che ein gutes Ver­hält­nis zur Regie­rung“. Wäh­rend der Staat sub­ti­le­re Mit­tel der Repres­si­on anwen­den muss (die aller­dings zuneh­mend weni­ger sub­til wer­den), kann die Kir­che auf­grund ihrer hier­ar­chi­schen Ver­fas­sung durch­grei­fen. Abwei­chen­de Mei­nun­gen wer­den nicht gedul­det, wie Dechant Ignaz Stein­wen­der im Erz­bis­tum Salz­burg erle­ben muss­te. Eine abwei­chen­de Pra­xis wird gedul­det, solan­ge sie den Coro­na-Gläu­bi­gen nicht zum Ärger­nis wird.

In der Ver­gan­gen­heit erleb­te die Kir­che schon zahl­reich ein zwei­fel­haf­tes Umfunk­tio­nie­ren des Sakral­raums für nicht-lit­ur­gi­sche Zwecke wie Aus­stel­lun­gen, Tanz- und Akro­ba­ten­dar­bie­tun­gen. In Wien über­ließ Kar­di­nal Schön­born die präch­ti­ge Votiv­kir­che kur­zer­hand der Uni­ver­si­tät Wien, um Stu­den­ten wegen Coro­na „Stu­dier­mög­lich­kei­ten“ zu ver­schaf­fen. Immer wie­der „wegen Coro­na“. Coro­na ist der neue Kult, dem der „alte“ zu wei­chen hat. Was Kar­di­nal Chri­stoph Schön­born unter der Feder­füh­rung sei­nes Frei­mau­rer-affi­nen Dom­pfar­rers Toni Faber aller­dings nun in Wien auf­führt, dürf­te welt­weit bei­spiel­los sein.

In den Jah­ren vor Coro­na wur­den die Tore der Kathe­dra­le in Anwe­sen­heit von Kar­di­nal Schön­born für ein skan­da­lö­ses Homo-Spek­ta­kel geöff­net, das unter dem „huma­ni­tä­ren“ Eti­kett eines HIV-Opfer­ge­den­kens fir­mier­te. Nur die Pseu­do­pan­de­mie ver­hin­der­te im ver­gan­ge­nen Jahr die Homo-Show mit ihrem dop­pel­ten Zweck: offi­zi­ell, um den „Dia­log“ der Kir­che mit der Welt zu unter­strei­chen, inof­fi­zi­ell, um die Homo­se­xua­li­sie­rung von Kir­che und Gesell­schaft vor­an­zu­trei­ben. Der Ste­phans­dom wur­de meh­re­re Jah­re hin­ter­ein­an­der für die Homo-Gala zum Varie­té-Tem­pel umfunktioniert.

Doch die kle­ri­ka­len Wie­ner Zeit­geist-Rit­ter sind fin­dig. Auch in Coro­na-Zei­ten fan­den sie ihren Weg, die sich von Gläu­bi­gen lee­ren­de Bischofs­kir­che in die Schlag­zei­len zu brin­gen – und Medi­en­prä­senz ist heu­te bekannt­lich alles. Mehr noch: Medi­en­prä­senz zur Potenz ist offen­sicht­lich dann erreicht, wenn die Kir­che sich als Vor­rei­ter und Sekun­dant des Main­streams prä­sen­tie­ren kann.

Die Ein­sei­tig­keit, mit der sich höch­ste Kir­chen­ver­ant­wort­li­che wie Dom­pfar­rer Toni Faber und Kar­di­nal Chri­stoph Schön­born in der Coro­na-Pseu­do­pan­de­mie posi­tio­nie­ren, erschreckt seit 18 Mona­ten stets von neu­em. Zu den Coro­na-Maß­nah­men und dem Impf­kult gibt es inzwi­schen eine kaum mehr über­schau­bar lan­ge Liste von schwer­wie­gen­den Anfra­gen an die Kir­che, vor allem an die Hir­ten und Moral­theo­lo­gen.

Statt­des­sen wer­den die Gläu­bi­gen und alle Ori­en­tie­rung Suchen­den im Stich gelas­sen. Die Kir­chen­obe­ren, die Bischofs­kon­fe­renz, mach­te sich im März 2020 die Hal­tung der Bun­des­re­gie­rung zu eigen und ist seit­her, trotz aller neu­en Ent­wick­lun­gen und Erkennt­nis­se, um kein Jota davon abge­rückt. Was die Kir­chen­ver­ant­wort­li­chen allein inter­es­siert, ist „ein gutes Ver­hält­nis mit der Regie­rung“. Die­se Aus­sa­ge bringt das seit 18 Mona­ten herr­schen­de Dilem­ma auf den Punkt.

Die Regie­rung will, aus wel­chem Grund auch immer – die Sach­la­ge ist ziem­lich undurch­sich­tig –, die gan­ze Bevöl­ke­rung durch­imp­fen. Und weil die Regie­rung das so will, aus wel­chem undurch­sich­ti­gen Grund auch immer – nicht etwa nur die Risi­ko­grup­pen (und natür­lich auf frei­wil­li­ger Basis), son­dern alle, auch die Kin­der –, folgt ihr die Kir­che wie ein Befehls­emp­fän­ger auch darin.

Es schlägt aller­dings dem Fass den letz­ten Boden aus, dass sie dabei nicht davor zurück­schreckt, sogar den Ste­phans­dom zu opfern, um ihn als einen Mosa­ik­stein unter vie­len der von PR-Pro­fis durch­ge­styl­ten Impf-Pro­pa­gan­da der Regie­rung zu Füßen zu legen. Ist die Leh­re Jesu Chri­sti tat­säch­lich zum belie­big ein­setz­ba­ren Spiel­ball in der Hand einer selbst­ver­ges­se­nen Kir­chen-Kama­ril­la gewor­den, die lie­ber in den Vor­zim­mern der Staats­macht anti­cham­briert, als ihrem von Chri­stus erteil­ten Mis­si­ons­auf­trag nach­zu­kom­men? Dom­pfar­rer Toni Faber und Kar­di­nal Schön­born kön­nen sich wohl der Aner­ken­nung in der Rau­hen­stein­gas­se 3 sicher sein, wo die Groß­lo­ge von Öster­reich ihren Sitz und meh­re­re Frei­mau­rer­lo­gen ihren Tem­pel haben, noch mehr aber des gön­ner­haf­ten Zuspruchs am Ball­haus­platz, wo Kanz­ler­amt und Prä­si­di­al­kanz­lei ange­sie­delt sind. Man kennt sich, man ist sich eins, man gehört schließ­lich zusam­men – dort oben. Das Volk ist wie­der untertan.

Doch wie mein­te Kar­di­nal Schön­born zu den Bit­ten und Pro­te­sten gegen die Umwand­lung sei­ner Bischofs­kir­che in einen Impf-Tem­pel? „Ich sehe das nicht so.“ Was er statt­des­sen sieht, behielt er für sich. Er gab eini­ge „huma­ni­tär“ ver­bräm­te Flos­keln von sich und erklär­te, dass für ihn der Ste­phans­dom „ein geeig­ne­ter Ort“ zum Imp­fen sei. Und damit die Bot­schaft auch sicher ankommt, wie­der­hol­te er gleich noch ein­mal: „Des­halb glau­ben wir, dass der Ste­phans­dom dafür ein guter Platz ist.“

Rosstäuscherei und die Kirche macht mit

Unter­des­sen wer­den die Men­schen durch Täu­schung zur Imp­fung ver­an­lasst, die nicht hält, was von Regie­rung und Medi­en voll­mun­dig ver­spro­chen wird. Auf Öster­reichs Mini­ste­ri­en­sei­ten und Coro­na-Pro­pa­gan­da­sei­ten der Regie­rung wird mit For­mu­lie­run­gen wie „voll­stän­di­ge Immu­ni­sie­rung“ eine Ross­täu­sche­rei betrie­ben. Schlim­mer noch: Es wird die Gesund­heit gefähr­det, was vom Straf­ge­setz­buch und einer Rei­he von Geset­zen geahn­det wird, denn: Geimpf­te kön­nen sich trotz Imp­fung infi­zie­ren, sie kön­nen trotz Imp­fung ande­re infi­zie­ren, sie kön­nen trotz Imp­fung an Covid-19 erkran­ken und sie kön­nen trotz (oder viel­leicht bes­ser wegen) der Imp­fung ster­ben. Alles, was über die abso­lu­te Frei­wil­lig­keit der Imp­fung hin­aus­geht, zum Bei­spiel die fak­ti­sche Impf­pflicht, die in man­chen Beru­fen und durch man­che Arbeit­ge­ber erzeugt wird, ist daher mit dem schwe­ren Ver­dacht einer Straf­tat gegen Leib und Leben behaftet.

Gan­ze Kohor­ten steu­er­geld­fi­nan­zier­ter PR-Pro­fis set­zen jedoch jeden Tag im Auf­trag der Regie­rung neue „Geschich­ten“ in die Welt. Mit Schmäh und Gschicht­ln, wie man in Wien sagt, ver­su­chen sie den Staats­be­trug zu kaschie­ren. Und die Kir­che? Sie schaut nicht nur zu, son­dern macht mit. Sie schän­det dafür sogar den Ste­phans­dom, die bedeu­tend­ste Kir­che Öster­reichs, das Sym­bol der erfolg­rei­chen Abwehr des Islam im 16./17. Jahr­hun­dert, den sicht­bar­sten Aus­druck der Grund­la­gen, auf denen das öster­rei­chi­sche Staats- und Gemein­we­sen beruht. Ent­spre­chend fällt rings­um die durch das Chri­sten­tum auf­ge­rich­te­te Rechts­ord­nung mit ihren Grund- und Men­schen­rech­ten und mit dem hohen Gut der Rechts­si­cher­heit ohne Not in Trümmer.

Die höch­sten Kir­chen­ver­tre­ter offen­ba­ren zudem mit der Impf­stra­ße im Ste­phans­dom eine erschrecken­de Distanz zum Sakra­len: dem Got­tes­haus, der hei­li­gen Mes­se und der Real­prä­senz Jesu Chri­sti im Altar­sa­kra­ment. Funk­tio­na­li­tät heißt das ent­schei­den­de neue Schlag­wort, mit dem aller­dings ein Para­dig­men­wech­sel ein­her­geht. Das Heil liegt nicht mehr im Leib Chri­sti, son­dern in der Nadel einer Sprit­ze, wie Bill Gates im Früh­jahr 2020 verkündete.

Der römi­sche Stra­ßen­künst­ler Mau­pal setz­te die­se Ent­wick­lung mit sei­ner iko­nen­haf­ten Dar­stel­lung des „Sacrum Vac­cinum“ ins Bild. Der Coro­na-Kult ist längst Rea­li­tät. Dom­pfar­rer Toni Faber und Kar­di­nal Chri­stoph Schön­born sind nicht sei­ne Prie­ster, aber sei­ne Altar­die­ner. Durch das Haus­recht, das Schön­born und Faber dem Impf­kult nicht in irgend­ei­ner Kir­che, son­dern im Ste­pans­dom gewähr­ten, haben sie die Sakra­li­sie­rung von Impf-Prä­pa­ra­ten und Imp­fung voll­zo­gen. Zur gro­ßen Genug­tu­ung kir­chen­fer­ner Krei­se, die das Coro­na-Nar­ra­tiv aus­ge­ge­ben haben.

*Mar­tha Bur­ger, Stu­di­um der Geschich­te und Psy­cho­lo­gie, nach eini­gen Jah­ren Kin­der­pau­se wie­der bei Katho​li​sches​.info dabei.

Bild: Wikicommons/​MiL

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