(Rom/Peking) Eine Chronologie fataler Weichenstellungen durch Papst Franziskus zu den bilateralen Beziehungen mit den USA und der Volksrepublik China, zur globalen Geopolitik, zur Religionsfreiheit und der Unterdrückung der Kirche in China, aber auch zum Lebensrecht.
Am 22. September 2018 wird zwischen dem Heiligen Stuhl und der kommunistischen Volksrepublik China gegen alle Bedenken und Warnungen aus den Reihen der chinesischen Untergrundkirche ein Geheimabkommen über die Ernennung von Bischöfen unterzeichnet. Es wird auf zwei Jahre befristet und läuft nun aus. Der Heilige Stuhl läßt den ganzen Sommer 2020 hindurch keinen Zweifel aufkommen, eine Verlängerung des Abkommens anzustreben.
Am 18. September 2020 warnt US-Außenminister Mike Pompeo den Heiligen Stuhl in einem Aufsatz in First Things vor einer Verlängerung des Geheimabkommens mit der kommunistischen Volksrepublik China, die die Religionsfreiheit mit Füßen tritt. Er schickt damit die zentrale Botschaft seiner Audienz bei Papst Franziskus voraus, die für den 29. September vereinbart ist. Sie ist in Verbindung mit einem Symposium geplant, das am 30. September an der US-Botschaft des Heiligen Stuhls zur Verteidigung der Religionsfreiheit stattfinden wird. Die Regierung Trump bekräftigt gegenüber dem Heiligen Stuhl, die Religionsfreiheit weiterhin weltweit zu verteidigen im Gegensatz zur Volksrepublik China, die sie unterdrückt.
Zur selben Zeit gelangt Kardinal Joseph Zen, emeritierter Bischof von Hongkong und graue Eminenz der chinesischen Untergrundkirche, nach Rom. Er will mit Papst Franziskus über die Lage in Hongkong und China sprechen, besonders die Ernennung des künftigen Bischofs von Hongkong, der einzigen Diözese der Volksrepublik China, in der noch eine gewisse Freiheit herrscht. Hongkong ist seit anderthalb Jahren ohne Bischof. Kardinal Zen wird von Papst Franziskus aber nicht empfangen, da dieser „zu beschäftigt“ ist. Der Kardinal muß am 20. September unverrichteter Dinge wieder nach Hongkong zurückkehren.
Am 22. September nimmt Wang Wenbin, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, zur Frage des Geheimabkommens und den „diplomatischen Beziehungen“ zum Heiligen Stuhl Stellung. Seine Antwort ist zynisch:
Wang Wenbin: Zunächst muß ich betonen, daß die Region Taiwan ein unveräußerlicher Teil des chinesischen Territoriums ist. Bitte denken Sie daran, in Zukunft den Eigennamen „Chinas Region Taiwan“ zu verwenden.
Die vorläufige Einigung zwischen China und dem Vatikan über die Ernennung von Bischöfen funktioniert dank der konzertierten Bemühungen seit ihrem Abschluß vor zwei Jahren reibungslos, und der Katholizismus in China hat eine solide Entwicklung erlebt. Die beiden Seiten werden eine enge Kommunikation und Konsultation aufrechterhalten, um die bilateralen Beziehungen kontinuierlich zu verbessern. Die Kommunikation zwischen den beiden Seiten ist gut. China hat eine aufrichtige und positive Einstellung zur Förderung der Beziehungen mit der vatikanischen Seite. Wir begrüßen den Austausch zwischen den beiden Seiten mit einer offenen Haltung.
Am 26. September nominiert US-Präsident Donald Trump Amy Coney Barrett für den freigewordenen Richterposten am Obersten Gerichtshof der USA. Barrett gilt als überzeugte Lebensrechtlerin. Mit ihrem Einzug in das Höchstgericht könnten sich erstmals seit 1973 die Mehrheiten in der Abtreibungsfrage (Urteil Roe gegen Wade) umkehren. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun? Oh doch. Nachdem die USA acht Jahre unter Barack Obama eine harte Abtreibungspolitik betrieben hatten, änderte sich das unter Donald Trump zugunsten des Lebensrechts. Die Bestrebungen der Regierung Trump zum Schutz des ungeborenen Lebens werden vom Vatikan seit vier Jahren aber nicht honoriert, im Gegenteil…
Am 27. September gibt der Vatikan bekannt, US-Außenminister Mike Pompeo wieder ausgeladen zu haben, weil sich Papst Franziskus „nicht in den US-Wahlkampf einmischen“ wolle. Eine Audienz für den US-Außenminister wird nicht gewährt.
Am 29. September wird statt der Audienz für US-Außenminister Pompeo eine Stellungnahme von Andrea Tornielli, Hauptchefredakteur mit Ausrichtungs- und Koordinierungskompetenz für alle vatikanischen Medien, veröffentlicht. Der einstige päpstliche Hausvatikanist tritt faktisch als „Papstsprecher“ in Erscheinung.
Tornielli rechtfertigt die neue Ostpolitik des Heiligen Stuhls und die Absicht, das Geheimabkommen mit der Volksrepublik China zu verlängern. Der Text wird in mehreren Sprachen verbreitet. Tornielli erweckt darin den Eindruck, das Geheimabkommen sei weder diplomatischer noch politischer, sondern rein „pastoraler“ Natur. Dazu verweist er auf die „Früchte“, die das Abkommen in den vergangenen zwei Jahren getragen habe. Diese „Früchte“ belegen allerdings das genaue Gegenteil. Sie zeigen, daß die Unterdrückung der katholischen Kirche in China sich noch verschlimmerte (Verhaftung eines Untergrundbischofs, weitere Verhaftungen, Zerstörung von Kirchen und religiösen Symbolen, Verbot aller kirchlichen Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen). Sie belegen auch, daß die Kommunistische Partei das Abkommen als Instrument zur Installierung regimehöriger Bischöfe gebraucht, um die Kirche unter ihre Kontrolle zu bringen (das einzige Ziel, das sie seit 1949 im Verhältnis zur Kirche interessiert). Jüngstes Beispiel ist die Verhinderung der Ernennung des Hongkonger Weihbischofs zum Bischof von Hongkong, weil Peking einen regimehörigen Bischof installieren will. Darüber wollte Kardinal Zen mit Papst Franziskus sprechen, wurde von diesem aber nicht empfangen. Über diese vergifteten „Früchte“ wollte US-Außenminister Pompeo mit Papst Franziskus sprechen, wurde von diesem aber ebensowenig empfangen. Schlimmer noch, er wurde in aller Öffentlichkeit wieder ausgeladen. Im Vatikan, dessen diplomatische Schule die Spitze der Weltdiplomatie darstellt, weiß man sehr genau, daß die Ausladung einer Ohrfeige gleichkommt – und das einen Tag nach der Nominierung von Amy Coney Barrett zur Richterin des Obersten Gerichtshofes. Mit ihrer Ernennung steht möglicherweise erstmals seit fast 50 Jahren die gesamte Abtreibungsfrage auf dem notwendigen Prüfstand, und das betrifft nicht nur die USA, sondern die gesamte westliche Welt und darüber hinaus.
Am 30. September beginnt um 10 Uhr an der US-Botschaft beim Heiligen Stuhl ein Symposium „zur Förderung und Verteidigung der internationalen Religionsfreiheit“, an der US-Außenminister Pompeo, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und der vatikanische „Außenminister“ Erzbischof Paul Gallagher teilnehmen. Anfang Juli beklagte Kardinal Zen, daß Kardinal Parolin Papst Franziskus in der Chinapolitik „manipuliert“. Die harte Kritik galt der neuen Ostpolitik des Vatikans, die von Papst Franziskus gewollt ist. Nach der Unterzeichnung des Geheimabkommens im September 2018 ließ Franziskus keinen Zweifel, wer die Verantwortung für das Geheimabkommen trägt: „Ich trage die Verantwortung“.
Die sichtbaren Linien zieht Papst Franziskus, der auf fatale Weise seine Abneigung gegenüber Washington und seine Sympathie gegenüber Peking signalisiert.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: va.embassy.gov/fmprc.gov.cn (Screenshots)
Unmöglich, welche Rolle da Papst Franziskus
spielt.
Man sieht es ja, an den Früchten, wie in China.…
Leicht gesagt, „ich tragen die Veranwortung“
Nein, die Christen müssen es leiden!
Schrecklich, wie wir Christen hintergangen werden ,
man kann es nicht mehr ertragen.
Alle Diktatoren empfängt er, die ihm gefallen
und in seinem Plan passen.
Wir werden noch manche Überraschungen,
mit diesem Papst erleben.
Wer das Hauptziel der Freimaurerei kennt, der sollte sich über diese
Dinge eigentlich nicht mehr wundern.