Sr. Lucia von Fatima – zwei Personen, zwei Botschaften

Ungereimtheiten


Sr. Lucia mit Bischof Jose Alves Correia da Silva von Leiria im Jahr 1946.
Schwester Lucia 1946 mit dem Bischof von Leiria

Von Wolf­ram Schrems*

Anzei­ge

Die Unge­reimt­hei­ten um die Iden­ti­tät von Sr. Lucia dos San­tos sind bereits in zwei Arti­keln (vom 21. Sep­tem­ber und vom 12. Okto­ber) aus­führ­lich dar­ge­legt wor­den. Es kann kein ver­nünf­ti­ger Zwei­fel bestehen, daß das vor­lie­gen­de Bild- und Film­ma­te­ri­al auf die Exi­stenz zwei­er Indi­vi­du­en hin­deu­tet. Das wirft natür­lich schwer­wie­gen­de Fra­gen auf. Die­se sind im fol­gen­den aber nicht das The­ma, hier soll es um die inhalt­li­chen Unter­schie­de bzw. Wider­sprü­che gehen, die eben­falls auf zwei Indi­vi­du­en hin­deu­ten: Was sind die Aus­sa­gen der „neu­en“ Sr. Lucia, also ab dem Auf­tritt am 13. Mai 1967 mit Papst Paul VI. in Fati­ma, und wie ste­hen sie zu den älte­ren Aus­sa­gen der „alten“ Sr. Lucia bis zu jenem berühm­ten und hier schon oft erwähn­ten Inter­view mit P. Fuen­tes am 26. Dezem­ber 1957? 

Um es gleich zu sagen: Die Aus­sa­gen wider­spre­chen ein­an­der. Die nach­kon­zi­lia­re „Sr. Lucia“ hat­te die Bot­schaf­ten der „nach­kon­zi­lia­ren“ Kir­che zu ver­kün­den und hat­te des­we­gen die Bot­schaft von Fati­ma ent­spre­chend angepaßt. 

Ich grei­fe für die­se Unter­su­chung auf die neue­sten Bei­trä­ge von Dr. Peter Cho­j­now­ski zurück (hier und hier). Man­che Pas­sa­gen des fol­gen­den Tex­tes sind mehr oder weni­ger wort­ge­treue Über­set­zun­gen der Arbei­ten Chojnowskis. 

Um die Unter­schie­de in den Aus­sa­gen der „alten“ und der „neu­en“ Sr. Lucia adäquat zu ver­ste­hen, zuerst ein Rück­blick auf den 13. Juli 1917: 

Der Kern der Fatimabotschaft: Weihe Rußlands und Verbreitung der Sühnesamstage 

In der drit­ten Erschei­nung offen­bar­te Unse­re Lie­be Frau das Fati­ma­ge­heim­nis, das aus drei Tei­len besteht, und kün­dig­te das Son­nen­wun­der an (das dann am 13. Okto­ber statt­fin­den wird). Der Kern des Fati­ma­ge­heim­nis­ses, näm­lich das Heil­mit­tel gegen die Übel der Zeit, ist eine hoch­spe­zi­fi­sche For­de­rung an die Hier­ar­chie der Kir­che: die fei­er­li­che und öffent­li­che Wei­he Ruß­lands an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens durch den Hei­li­gen Vater im Ver­ein mit den Bischö­fen der gesam­ten Welt und die För­de­rung der Süh­ne­kom­mu­ni­on an den ersten Monats­sams­ta­gen eben­falls durch den Papst und die gesam­te Hier­ar­chie. Die Kon­se­quen­zen für Kir­che und Welt hän­gen davon ab, ob die­se For­de­rung erfüllt wird oder nicht. 

Es ist also wich­tig zu ver­ste­hen, daß der Auf­ruf zu Buße und Gebet und die For­de­rung nach der Wei­he Ruß­lands und der Andacht der Süh­ne­sams­ta­ge außer­halb die­ses bestimm­ten Kon­tex­tes kei­nen Sinn macht, da es ja kein all­ge­mei­ner Auf­ruf zur Hei­lig­keit ist, son­dern ein spe­zi­fi­scher Auf­ruf für unse­re Zeit. Die­ser betrifft das Leben der Kir­che und das Schick­sal der Welt. 

Die­ser Auf­ruf wur­de jedoch von der Hier­ar­chie der Kir­che nicht umge­setzt. Die­ser Vor­wurf trifft zunächst Pius XI. und Pius XII., wobei letz­te­rer eini­ge – halb­her­zi­ge – Wei­he­ak­te vor­nahm, in den letz­ten Jah­ren sei­nes Pon­ti­fi­kats aber Fati­ma nicht wei­ter förderte. 

Etwa zeit­gleich mit dem Tod von Papst Pius XII. neh­men die Ereig­nis­se zudem gene­rell eine selt­sa­me Wendung. 

Kirchliche Stellen gegen Fatima am Vorabend des Konzils 

Das letz­te öffent­li­che und nach­voll­zieh­ba­re Inter­view mit Sr. Lucia wur­de, wie schon öfter fest­ge­hal­ten, von P. Agu­stín Fuen­tes am 26. Dezem­ber 1957 geführt. Danach durf­te Sr. Lucia kei­ne wei­te­ren Inter­views mehr geben. 

Das Fuen­tes-Inter­view wur­de im Juni 1959 veröffentlicht. 

P. Fuen­tes beschrieb die äuße­re Erschei­nung von Sr. Lucia als „sehr trau­rig, blaß und aus­ge­zehrt“. Ihm zufol­ge sag­te sie: 

„Die Stra­fe des Him­mels steht unmit­tel­bar bevor. Das Jahr 1960 ist nahe und was wird dann pas­sie­ren? Wenn die Welt nicht betet und Buße tut, wird es für jeden trau­rig und kei­nes­wegs eine freu­di­ge Ange­le­gen­heit werden.“ 

Zwei Wochen nach der Ver­öf­fent­li­chung des Fuen­tes-Inter­views begann eine Rei­he ver­stö­ren­der Ereig­nis­se. Die­se war­fen einen Schat­ten auf die Fati­ma­bot­schaft, als das Jahr 1960, somit das vom Him­mel gewünsch­te Jahr der Ver­öf­fent­li­chung des Drit­ten Geheim­nis­ses, näher rück­te. Die Diö­ze­se Coim­bra ver­öf­fent­lich­te eine Stel­lung­nah­me, die das Inter­view dele­gi­ti­mie­ren soll­te. Sr. Lucia habe die­ser Stel­lung­nah­me zufol­ge gesagt: 

„Ich weiß nichts von sol­chen Stra­fen und daher kann ich über sie auch nichts sagen. Sie wur­den mir fälsch­li­cher­wei­se in den Mund gelegt.“ 

Nach Anga­be des Ordi­na­ri­ats Coim­bra habe Sr. Lucia alles zum The­ma Fati­ma gesagt und wer­de sich daher nicht mehr dazu äußern. 

Am 13. Sep­tem­ber 1959, am 42. Jah­res­tag der fünf­ten Erschei­nung also, erwähn­te Papst Johan­nes XXIII. Fati­ma mit kei­nem Wort, als Ita­li­en for­mell dem Unbe­fleck­ten Her­zen geweiht wur­de. Für vie­le war das ein Schock. 

Danach ver­än­der­te der Vati­kan, unter ihnen der als „kon­ser­va­tiv“ gel­ten­de Kar­di­nal Otta­via­ni, schritt­wei­se die ursprüng­li­che Bot­schaft von Fati­ma. Was „die wah­re Bot­schaft von Fati­ma“ sein soll­te, war dann nur mehr ein vager Auf­ruf zu Bekeh­rung, Buße und Gebet. Der Kon­text, näm­lich die drei Geheim­nis­se und die Fol­gen für Kir­che und Welt, wenn die betref­fen­den For­de­run­gen nicht umge­setzt wür­den, wur­den unsicht­bar gemacht. 

Damit war auch der Auf­ruf zum Gebet so gut wie wir­kungs­los gewor­den. Dies umso mehr, als ja uto­pi­sche, opti­mi­sti­sche und welt­li­che Theo­lo­gien in Umlauf gebracht wur­den und man in der Theo­lo­gie „Abschied vom Teu­fel“ (Her­bert Haag) nahm und von einer begrün­de­ten Hoff­nung einer lee­ren Höl­le (dazu zwei Bücher von Hans Urs von Bal­tha­sar) zu spre­chen begann. 

Die neue vati­ka­ni­sche Linie igno­rier­te beson­ders die wie­der­hol­ten War­nun­gen und Beschwer­den, die Sr. Lucia bezüg­lich der Wei­he Ruß­lands vom Him­mel empfing. 

Kar­di­nal Otta­via­ni erklär­te am 11. Febru­ar 1967, also etwa drei Mona­te vor dem öffent­li­chen Auf­tritt der „neu­en“ Sr. Lucia, im Namen von Papst Paul VI., daß das Drit­te Geheim­nis nicht ver­öf­fent­licht wer­den wür­de. Die Gläu­bi­gen soll­ten sich, so Otta­via­ni, mit der „öffent­li­chen Bot­schaft“ von Gebet und Buße (im Gegen­satz zu einer angeb­lich „für den Papst allei­ne reser­vier­ten Bot­schaft“) zufrie­den geben. Auch die­se Ent­ge­gen­set­zung ist eine Neuerung. 

Otta­via­ni sag­te, die Äng­ste, die von Fati­ma ver­ur­sacht wer­den, müß­ten zer­streut wer­den. Fati­ma sei kei­ne alar­mie­ren­de Bot­schaft, son­dern eine Bot­schaft der Hoff­nung. Das Drit­te Geheim­nis sei aus­schließ­lich an den Papst gerich­tet. Johan­nes XXIII. und Paul VI. hät­ten gro­ße Weis­heit in ihrer Ent­schei­dung gezeigt, das Geheim­nis nicht zu ver­öf­fent­li­chen. Er behaup­te­te zudem, daß Fati­ma eine opti­mi­sti­sche und hoff­nungs­fro­he Bot­schaft des Öku­me­nis­mus wäre (!). 

Die Stellungnahmen der „neuen“ Sr. Lucia 

In den schon erwähn­ten Inter­views vom 11.10.92 und 11.10.93, die von dem kana­disch-por­tu­gie­si­schen Jour­na­li­sten und Histo­ri­ker Car­los Eva­ri­sto gedol­metscht wur­den, wider­spricht „Sr. Lucia“ fast allem, was sie zuvor gesagt hat­te und gibt bizar­re Stel­lung­nah­men ab. Hier wird ein völ­lig neu­ar­ti­ges Ver­ständ­nis der Fati­ma­bot­schaft ein­ge­führt, das sich mit der Pro­pa­gan­da des Vati­kans und des vati­ka­ni­schen Kon­zils jedoch deckt. Die „neue“ Sr. Lucia bestrei­tet erstens plötz­lich, daß das Drit­te Geheim­nis im Jahr 1960 hät­te ver­öf­fent­licht wer­den sol­len. Die ech­te Sehe­rin hat­te aber selbst immer gesagt, daß das Geheim­nis ent­we­der 1960 oder zu ihrem Able­ben ver­öf­fent­licht wer­den soll­te, je nach­dem, wel­ches Datum frü­her ein­tre­ten würde. 

Die „neue“ Sr. Lucia behaup­tet zwei­tens (in Über­ein­stim­mung mit dem Vati­kan), daß das Geheim­nis nur für den Papst bestimmt wäre, aber daß er es offen­ba­ren könn­te, wenn er woll­te. Drit­tens erklärt sie, daß sie selbst gegen die Bekannt­ma­chung des Drit­ten Geheim­nis­ses sei. Auch das wider­spricht allen Aus­sa­gen von ihr selbst vor 1960. 

Sie behaup­tet vier­tens, daß die Wei­he durch Johan­nes Paul II. am 25. März 1984 gül­tig gewe­sen sei, obwohl nicht alle Bischö­fe invol­viert gewe­sen waren. Sie mein­te auch, daß Ruß­land bei der Wei­he­ze­re­mo­nie nicht aus­drück­lich erwähnt wer­den muß­te (Ruß­land wur­de bekannt­lich tat­säch­lich von Johan­nes Paul II. nicht erwähnt), weil das Jahr 1929 (in wel­chem der Auf­ruf zur Wei­he Ruß­lands kon­kret erging, näm­lich in der Visi­on von Tuy) schon vor­über sei und sich die Irr­tü­mer Ruß­lands bereits ver­brei­tet hätten (!). 

Das sind schrei­en­de Wider­sprü­che für eine Sehe­rin, die sich frü­her häu­fig dar­über beklagt hat­te, daß die Päp­ste Pius XI. und Pius XII. den Wün­schen der Got­tes­mut­ter nicht prä­zi­se gefolgt waren. 

Dar­über hin­aus sag­te die „neue“ Sr. Lucia, daß die Bekeh­rung Ruß­lands kei­ne Hin­wen­dung zum katho­li­schen Glau­ben, nicht ein­mal zum Chri­sten­tum, bedeu­ten wür­de. Die Bekeh­rung wür­de nur vom mili­tan­ten Athe­is­mus zum Sta­tus eines Lan­des erfol­gen, das den frei­en Wil­len, den Gott den Men­schen gege­ben hat, respek­tiert, also die Frei­heit, zwi­schen Gut und Böse zu wäh­len. [1]

Die Bekeh­rung Ruß­lands habe bereits statt­ge­fun­den, weil der athe­isti­sche Kom­mu­nis­mus ver­schwun­den sei. 

Die neue Sr. Lucia erklärt auch, daß der zwei­te Welt­krieg ein Krieg gegen die Juden gewe­sen sei, die aber „wei­ter­hin das aus­er­wähl­te Volk Got­tes“ seien. 

Die­se Stel­lung­nah­me ist beson­ders befremd­lich, weil von der ech­ten Sr. Lucia kei­ne Aus­sa­gen über die Juden bekannt sind. Jetzt aber ver­wen­det sie genau die For­mu­lie­rung, die Libe­ra­le und Moder­ni­sten unter dem Ein­fluß jüdi­scher Krei­se am Vor­abend des Kon­zils in die Kir­che (über ihren Kon­takt­mann Kar­di­nal Augu­stin Bea SJ) ein­ge­führt hatten. 

Ange­sichts des neu­te­sta­ment­li­chen Befun­des ist „das aus­er­wähl­te Volk Got­tes“ das Volk des neu­en und ewi­gen Bun­des. Zu die­sem sind auch die Juden beru­fen. Abge­se­hen von Ein­zel­kon­ver­sio­nen in Geschich­te und Gegen­wart wird die­se Beru­fung kol­lek­tiv nicht ange­nom­men und das Wir­ken der Kir­che bekämpft (1 Thess 2,15f).

Gott hat aber nicht zwei „aus­er­wähl­te Völ­ker“. Und ange­sichts der über­pro­por­tio­na­len Rol­le von Juden in der Pla­nung, Finan­zie­rung und Durch­füh­rung der „Rus­si­schen Revo­lu­ti­on“, also bei der Ver­brei­tung der „Irr­tü­mer Ruß­lands“ mit ihren vie­len Mil­lio­nen Toten, wäre die­se Stel­lung­nah­me durch die ech­te Sehe­rin undenkbar. 

Dann erklärt die „neue“ Sr. Lucia, daß der „Tri­umph des Unbe­fleck­ten Her­zens statt­ge­fun­den hat“. Er begann, als die Madon­na das Leben von Johan­nes Paul II. am Peters­platz am 13. Mai 1981 ret­te­te. Aber dann wird die­ser „Tri­umph“ bedeu­tungs­los gemacht, indem ange­fügt wird, daß „der Tri­umph ein statt­fin­den­der Pro­zeß“ sei. 

Papst Bene­dikt wird im Jahr 2010 die­ser Aus­sa­ge wider­spre­chen, aber im Vagen verbleiben. 

Die „neue“ Sr. Lucia hat zum Schluß zu sagen, daß, „wer nicht mit dem Papst ist, nicht mit Gott ist“. Unter nor­ma­len Umstän­den ist für sich genom­men die­ser Aus­sa­ge ja zuzu­stim­men. Im kon­kre­ten Kon­text heißt das aber, daß die Gläu­bi­gen der spe­zi­fi­schen Poli­tik der nach­kon­zi­lia­ren Päp­ste zuzu­stim­men hät­ten, auch und gera­de im Fall der Fati­ma­po­li­tik. Aber genau in die­ser päpst­li­chen Poli­tik bekun­det sich eine Kri­se des petri­ni­schen Amtes. 

Und kann man sich vor­stel­len, daß der Him­mel den Skan­dal von Assi­si 1986 gou­tiert hät­te, wenn er impli­zit sogar die maria­ni­schen Irr­tü­mer bzw. Defi­zi­te von Pro­te­stan­ten und sogar (!) von Ortho­do­xen rügt und dafür Süh­ne ver­langt (näm­lich im Rah­men der Sühnesamstage)? 

Die „vor­kon­zi­lia­ren“ Päp­ste haben nicht umge­setzt, was in Fati­ma ver­langt wor­den war, die „nach­kon­zi­lia­ren“ auch nicht. 

Heu­te betet man in Rom unter den Augen des Pap­stes süd­ame­ri­ka­ni­sche Göt­zen an. 

Fazit: Ein „Bischof in Weiß“ sollte sich äußern! 

Das Auf­tre­ten einer „neu­en“ Sr. Lucia ab 1967 zog eine „neue“ Fati­ma­bot­schaft mit sich. Die­se neu­tra­li­sier­te die eigent­li­che Fati­ma­bot­schaft so gut wie voll­stän­dig. Die­je­ni­gen Zeit­ge­nos­sen, die in den Jah­ren nach dem Kon­zil gebo­ren wor­den sind, wer­den in ihrer Schul­zeit und Jugend nichts mehr von ihr gehört haben. 

Ange­sichts der fast voll­stän­di­gen Wir­kungs­lo­sig­keit von Fati­ma ist es aus­ge­schlos­sen, daß die Kir­chen­füh­rung die ech­te Sehe­rin ernst­haft kon­sul­tier­te und ihre For­de­run­gen ernst­nahm. Die­je­ni­ge Per­son, die 1967 mit Papst Paul VI. auf­trat, war jemand anderer. 

Die bei­den Inter­views mit „Sr. Lucia“ 1992 und 1993 erwie­sen sich als Irre­füh­rung. Die Gesichts­zü­ge der dort auf­tre­ten­den „Sr. Lucia“ sind in kei­ner Wei­se der­je­ni­gen der bis 1948 bekann­ten ähn­lich, im Gegen­teil haben sie sogar einen als gewöhn­lich zu bezeich­nen­den Zug. 

Die Kar­di­nä­le Sod­a­no, Ber­to­ne und Ratz­in­ger tru­gen das ihre zur Ver­ne­be­lung bei. 

Nun­mehr ist Papst eme­ri­tus Bene­dikt ein – wie es im Text zum Drit­ten Geheim­nis heißt [2] – „in Weiß geklei­de­ter Bischof“. 

Als vor kur­zem in klei­nem Kreis die Rede dar­auf kam, daß Papst eme­ri­tus viel wis­sen muß, was zur Klä­rung vie­ler ein­schlä­gi­ger Fra­gen bei­tra­gen könn­te, mein­te einer der Anwe­sen­den, daß ver­mut­lich genau das der Grund sei, war­um er „nicht ster­ben“ könne. 

Er hat offen­bar noch etwas auf dem Her­zen. Er hat noch eine Auf­ga­be. Er soll­te sie schnellst­mög­lich erfüllen. 

*Wolf­ram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Kate­chist, seit der Lek­tü­re von Mark Fel­lows Fati­ma in Twilight vor acht Jah­ren mit der The­ma­tik beschäftigt 


[1] Hier muß eine For­mu­lie­rung in mei­nem Arti­kel vom 21. Sep­tem­ber revi­diert wer­den. Ich hat­te geschrie­ben: „Des­glei­chen sagt dort Sr. Lucia, daß die Bekeh­rung Ruß­lands kei­ne Bekeh­rung zum katho­li­schen Glau­ben oder zum Chri­sten­tum wäre, son­dern ledig­lich eine von einem schlech­te­ren Zustand zu einem bes­se­ren (!).“ Letz­te­rer Satz­teil ist eine all­zu freie Paraphrase.

[2] Nur in Fuß­no­te sei ver­merkt, daß die gra­pho­lo­gi­schen Unter­su­chun­gen die Peter Cho­j­now­ski in Auf­trag gege­ben hat, dar­auf hin­wei­sen, daß ein Bruch in der Hand­schrift von Sr. Lucia zwi­schen 1957 und 1967 statt­ge­fun­den hat. Der Text der Visi­on des Drit­ten Geheim­nis­ses, das die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on im Jahr 2000 ver­öf­fent­lich­te, stammt gemäß der gra­pho­lo­gi­schen Unter­su­chung von der Sr. Lucia von vor dem Bruch. Damit erhär­tet sich die Theo­rie von Anto­nio Soc­ci, daß der Vati­kan zwar den Ori­gi­nal­text der Visi­on des Geheim­nis­ses publi­zier­te, nicht aber den Text der erklä­ren­den Wor­te der Mut­ter­got­tes („The Fourth Secret of Fati­ma“).

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