Schlafen in der Kirche


Schlafen in der Kirche
Schlafen in der Kirche. Französische Nationalkirche von Samstag und Sonntag.

(Rom) Am Wochen­en­de fand in Rom ein gro­ßes Tref­fen der Jugend mit Papst Fran­zis­kus statt. 

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Für zwei Tage, Sams­tag und Sonn­tag, ström­ten am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de 50.000 jun­ge Katho­li­ken aus ganz Ita­li­en nach Rom. 195 von 226 Diö­ze­sen betei­lig­ten sich an die­ser Ver­an­stal­tung zur Vor­be­rei­tung der Jugend­syn­ode, die im Okto­ber im Vati­kan statt­fin­den wird. Orga­ni­siert wur­de das Tref­fen von der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz.

Kirche des heiligen Ludwg der Franken in der Stadt
Kir­che des hei­li­gen Lud­wig der Fran­ken in der Stadt

Am Sams­tag fand im Cir­cus Maxi­mus eine Vigil statt. Der Groß­teil der „Papa­boys“ ver­brach­te die Nacht in Rom. Vie­le nah­men am Sonn­tag am Ange­lus teil, bei dem – trotz der gro­ßen Hit­ze – 90.000 Per­so­nen gezählt wur­den. Am Ende der zwei Tage erteil­te Papst Fran­zis­kus den Jugend­li­chen den „Mis­si­ons­auf­trag und seg­ne­te die Gaben“, die sie zum Welt­ju­gend­tag 2019 nach Pana­ma brin­gen wer­den. Es han­delt sich um eine Nach­bil­dung des Kreu­zes von San Dami­a­no und des Gna­den­bil­des Unse­rer Lie­ben Frau von Loreto.

Nicht alle hat­ten offen­sicht­lich für die Nacht auf Sonn­tag vor­ge­sorgt. Etli­che Kir­chen blie­ben über Nacht geöff­net für „Momen­te der Spi­ri­tua­li­tät, der Kul­tur, der Unter­hal­tung und der Ani­ma­ti­on“, so die römi­sche Tages­zei­tung Il Mess­ag­ge­ro.

Da ohne Unter­kunft über­nach­te­ten eini­ge Jugend­li­che auch in Kir­chen, zum Bei­spiel in der fran­zö­si­schen Natio­nal­kir­che San Lui­gi dei Fran­ce­si. Sanc­ti Ludo­vici Fran­corum de Urbe ist die Titu­lar­kir­che der Erz­bi­schö­fe-Kar­di­nä­le von Paris. Nicht alle Römer zeig­ten sich dar­über begei­stert. Es gibt so vie­le Ordens­nie­der­las­sun­gen in Rom, wo eine Unter­brin­gung mit Schlaf­sack oder auch am Boden pro­blem­los mög­lich gewe­sen wäre.

In der latei­ni­schen Bezeich­nung der Kir­che blieb die eth­ni­sche Beto­nung des alten Königs­ti­tels als König der Fran­ken erhal­ten, der nach Lud­wig IX. durch eine ter­ri­to­ria­le Beto­nung des Herr­schafts­be­reichs als König von Frank­reich abge­löst wur­de. Die auch im Deut­schen umgangs­sprach­lich übli­che Über­set­zung als Kir­che des hei­li­gen Lud­wig der Fran­zo­sen bezieht sich daher weni­ger auf den Hei­li­gen, son­dern vor allem auf die Tat­sa­che, daß es sich um die fran­zö­si­sche Natio­nal­kir­che han­delt. Mit der Kir­che ver­bun­den war nicht nur die Unter­kunft der Prie­ster, die sie betreu­ten, son­dern frü­her auch das fran­zö­si­sche Hos­piz in Rom, in dem die Pil­ger und Rei­sen­den aus Frank­reich ver­sorgt wur­den. Der­zei­ti­ger Inha­ber als Kar­di­nal­prie­ster ist André Vingt-Trois, der von 2007 bis Dezem­ber 2017 Erz­bi­schof von Paris war.

Lud­wig IX. der Hei­li­ge starb 1270 beim Sieb­ten Kreuz­zug wäh­rend der Bela­ge­rung von Tunis an einer Ruhr­in­fek­ti­on. Sei­ne letz­ten Wor­te waren: „Wir wer­den ein­zie­hen nach Jeru­sa­lem“. Die Wor­te sind ver­bürgt und daher kei­ne Legen­de, wie es im deut­schen Wiki­pe­dia-Ein­trag zum König heißt. Auf dem Toten­bett wird der König in erster Linie an das himm­li­sche Jeru­sa­lem gedacht haben.

Die ihm geweih­te Kir­che in Rom wur­de zwi­schen 1518 und 1589 zwi­schen der Piaz­za Navo­na und dem Pan­the­on erbaut.

Der hei­li­ge Lud­wig IX.,

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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2 Kommentare

  1. Im Sakral­raum erst essen, dann schla­fen, was gibt es denn sonst noch für mensch­li­che Grundbedürfnisse?

    • In der Kir­che schla­fen, essen, Kar­ten spielen.

      „… und ihr kommt und tre­tet vor mein Ange­sicht in die­sem Haus, über dem mein Name aus­ge­ru­fen ist, und sagt: Wir sind gebor­gen!, um dann wei­ter alle jene Gräu­el zu trei­ben. Ist denn die­ses Haus, über dem mein Name aus­ge­ru­fen ist, in euren Augen eine Räu­ber­höh­le gewor­den?“ Jer 7, 10f.

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