Kämpfen wir für die überlieferte Messe und den überlieferten Glauben!

Ein Aufruf an alle Priester und Gläubigen.


"Anbetung des Lammes" von Jan van Eyck, Genter Altar, 15. Jahrhundert
"Anbetung des Lammes" von Jan van Eyck, Genter Altar, 15. Jahrhundert

Der öster­rei­chi­sche Prie­ster Dr. Joa­chim Heim­erl von Heim­thal for­mu­lier­te fol­gen­den Auf­ruf zur aktu­el­len Situa­ti­on nach dem Wech­sel von dem berg­o­glia­ni­schen Pon­ti­fi­kat zu jenem von Leo XIV.: 

Ein Aufruf an alle Priester und Gläubigen

Anzei­ge

Von P. Joa­chim Heim­erl von Heimthal*

Es gibt nur weni­ge Din­ge, die es wert sind, für sie zu kämp­fen.
Ob zu die­sen Din­gen bestimm­te Staats­ord­nun­gen oder moder­ne Ideo­lo­gien gehö­ren, darf man bezwei­feln, auch wenn dies die mei­sten Bischö­fe behaup­ten und auch der Papst.

Zu den Din­gen, die den Kampf loh­nen, gehö­ren dage­gen der katho­li­sche Glau­be und sein authen­ti­scher Aus­druck in der Hei­li­gen Mes­se.
Dass dies aller­dings nur die Mes­se sein kann, die die Kir­che seit der Früh­zeit gefei­ert hat, ist dabei klar.
Klar ist aber auch, dass mit der soge­nann­ten „neu­en Mes­se“ Pauls VI. ein neu­er Glau­be gekom­men ist, und genau hier ist das Pro­blem: Letzt­lich ist die Kir­che über der „neu­en Mes­se“ und den neu­en Glau­ben aus­ein­an­der­ge­bro­chen, und der erbit­ter­te Kampf, der gegen die über­lie­fer­te Mes­se geführt wird, bezeugt eben dies.
Dabei kann nie­mand ein Katho­lik sein, der mit dem über­lie­fer­ten Glau­ben und der über­lie­fer­ten Mes­se nicht über­ein­stimmt, der sie ablehnt oder – wie Papst Fran­zis­kus – gar bekämpft, und an die­sem Selbst­wi­der­spruch geht die „neue Kir­che“ lang­sam zugrunde.

Aber wie sieht es aus, wenn man sich nach der ande­ren Sei­te wen­det, und wie ist es um die bestellt, die dem katho­li­schen Glau­ben und damit der über­lie­fer­ten Mes­se treu geblie­ben sind?
Gibt es hier wirk­lich einen gemein­sa­men Kampf für die katho­li­sche Sache?
Ich wünsch­te, dem wäre so, aber die Wider­sprü­che inner­halb der Kir­che haben längst auch die ver­schie­de­nen Grup­pen der Tra­di­ti­on erfasst.
Die Bru­der­schaf­ten „St. Pius“ und „St. Petrus“ ste­hen sym­bo­lisch dafür: Die einen gehen den gera­den katho­li­schen Weg, die ande­ren mei­nen, sich um jeden Preis dem Papst unter­wer­fen zu müs­sen, weil der Papst eben der Papst sei und weil man ohne Papst – einer Art „deus in ter­ris“ – nicht „katho­lisch“ sein kön­ne. – Dem war einst so; das ist wohl rich­tig, aber die­se Zei­ten sind spä­te­stens seit dem unse­li­gen Pon­ti­fi­kat von Fran­zis­kus vorbei.

Seit­dem haben Häre­sie, Apo­sta­sie und Ido­la­trie die Kir­che erobert, und anstatt für den über­lie­fer­ten Glau­ben und die über­lie­fer­te Mes­se zu kämp­fen, schie­len jene, die noch im wah­ren Sin­ne katho­lisch sind, fort­wäh­rend nach Rom, um von dort Erlaub­nis­se für das zu erbet­teln, was immer erlaubt war und nie ver­bo­ten wer­den kann, und das ist wie­der­um die über­lie­fer­te Mes­se.
Papst Pius V. hat ihr „ewi­ge“ Fort­gel­tung ver­schafft, ihr einen qua­si dog­ma­ti­schen Cha­rak­ter ver­lie­hen und die Prie­ster ein für alle­mal an die­se Form des römi­schen Ritus gebun­den. – Wer aber hät­te je gedacht, dass gera­de in der katho­li­schen Kir­che „ewig“ nicht „für immer“ heißt?
Und wer hät­te je erwar­tet, dass es so gut wie nie­man­den gibt, der es wagt, einem Papst zu trot­zen, der meint, er kön­ne über die Hei­li­ge Mes­se ver­fü­gen, sie mit Ver­bo­ten ver­se­hen und Aus­nah­me­re­ge­lun­gen schaf­fen, als sei er allein der Herr des gött­li­chen Kul­tes?
Kann denn das Hei­lig­ste in der Ver­fü­gung eines Men­schen und sei­nes hohen Amtes ste­hen?
Wohl kaum, und wenn dem so wäre: Was wäre das Hei­li­ge dann bit­te noch wert?

Ich darf geste­hen: Ich habe eine heim­li­che Schwä­che für Mar­tin Luther, aber ich hät­te nie gedacht, dass ich sie gera­de im Zusam­men­hang mit der über­lie­fer­ten Mes­se preis­ge­ben wür­de.
Mei­ne Schwä­che bezieht sich aller­dings nur auf Luthers berühm­te­sten Satz, auf jenen, den er auf dem Reichs­tag zu Worms vor dem Kai­ser gesagt hat: „Hier ste­he ich, ich kann nicht anders. Gott hel­fe mir.“

Lie­be Freun­de der über­lie­fer­ten Hei­li­gen Mes­se, lie­be Katho­li­ken im wah­ren Sinn!
Wann und wo spre­chen Sie die­sen oder einen ähn­li­chen Satz aus und tre­ten damit ent­schie­den für den wah­ren katho­li­schen Glau­ben ein?
Es genügt nicht, den römi­schen Hass auf die „alte“ Mes­se zu ertra­gen oder ihn der Ein­fach­heit hal­ber als „not­wen­di­ges Übel“ zu spi­ri­tua­li­sie­ren, denn all dies kommt nicht von Gott, son­dern höch­stens vom Teu­fel, und genau dem müs­sen wir um jeden Preis widerstehen.

Lie­be Mit­brü­der, fei­ert die über­lie­fer­te Mes­se! Ihr habt kei­ne Erlaub­nis dafür not­wen­dig, denn die­se Erlaub­nis wur­de euch durch die Wei­he ver­lie­hen. Pius V. hat dies bestä­tigt, und die Geschich­te der Kir­che hat dies bezeugt!
Wenn euch das nicht genügt, dann genügt nichts mehr, und wenn wir nicht für die Hei­li­ge Mes­se kämp­fen, wer­den wir jeden ande­ren geist­li­chen Kampf verlieren.

Ver­mut­lich spü­ren wir es alle: Wir ste­hen inner­halb der Kir­che in einem letz­ten Kampf für die Wahr­hei­ten des katho­li­schen Glau­bens. Dass dies ein Kampf um die über­lie­fer­te Mes­se ist, ist offen­sicht­lich, und hier gilt es für jeden von uns, sei­nen Mann zu ste­hen – und sei es wie Luther auf dem Reichs­tag zu Worms!

*Joa­chim Heim­erl von Heim­thal, Prie­ster der Erz­diö­ze­se Wien, stu­dier­te Ger­ma­ni­stik, Geschich­te, Phi­lo­so­phie und Theo­lo­gie. Er ist pro­mo­vier­ter Ger­ma­nist und war Lehr­be­auf­trag­ter an der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen. Neben lite­ra­tur­wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten ist er Autor zahl­rei­cher Auf­sät­ze und Kom­men­ta­re zu kirch­li­chen The­men in in- und aus­län­di­schen Medien.

Bild: Wiki­com­mons

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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