Der österreichische Priester Dr. Joachim Heimerl von Heimthal formulierte folgenden Aufruf zur aktuellen Situation nach dem Wechsel von dem bergoglianischen Pontifikat zu jenem von Leo XIV.:
Ein Aufruf an alle Priester und Gläubigen
Von P. Joachim Heimerl von Heimthal*
Es gibt nur wenige Dinge, die es wert sind, für sie zu kämpfen.
Ob zu diesen Dingen bestimmte Staatsordnungen oder moderne Ideologien gehören, darf man bezweifeln, auch wenn dies die meisten Bischöfe behaupten und auch der Papst.
Zu den Dingen, die den Kampf lohnen, gehören dagegen der katholische Glaube und sein authentischer Ausdruck in der Heiligen Messe.
Dass dies allerdings nur die Messe sein kann, die die Kirche seit der Frühzeit gefeiert hat, ist dabei klar.
Klar ist aber auch, dass mit der sogenannten „neuen Messe“ Pauls VI. ein neuer Glaube gekommen ist, und genau hier ist das Problem: Letztlich ist die Kirche über der „neuen Messe“ und den neuen Glauben auseinandergebrochen, und der erbitterte Kampf, der gegen die überlieferte Messe geführt wird, bezeugt eben dies.
Dabei kann niemand ein Katholik sein, der mit dem überlieferten Glauben und der überlieferten Messe nicht übereinstimmt, der sie ablehnt oder – wie Papst Franziskus – gar bekämpft, und an diesem Selbstwiderspruch geht die „neue Kirche“ langsam zugrunde.
Aber wie sieht es aus, wenn man sich nach der anderen Seite wendet, und wie ist es um die bestellt, die dem katholischen Glauben und damit der überlieferten Messe treu geblieben sind?
Gibt es hier wirklich einen gemeinsamen Kampf für die katholische Sache?
Ich wünschte, dem wäre so, aber die Widersprüche innerhalb der Kirche haben längst auch die verschiedenen Gruppen der Tradition erfasst.
Die Bruderschaften „St. Pius“ und „St. Petrus“ stehen symbolisch dafür: Die einen gehen den geraden katholischen Weg, die anderen meinen, sich um jeden Preis dem Papst unterwerfen zu müssen, weil der Papst eben der Papst sei und weil man ohne Papst – einer Art „deus in terris“ – nicht „katholisch“ sein könne. – Dem war einst so; das ist wohl richtig, aber diese Zeiten sind spätestens seit dem unseligen Pontifikat von Franziskus vorbei.
Seitdem haben Häresie, Apostasie und Idolatrie die Kirche erobert, und anstatt für den überlieferten Glauben und die überlieferte Messe zu kämpfen, schielen jene, die noch im wahren Sinne katholisch sind, fortwährend nach Rom, um von dort Erlaubnisse für das zu erbetteln, was immer erlaubt war und nie verboten werden kann, und das ist wiederum die überlieferte Messe.
Papst Pius V. hat ihr „ewige“ Fortgeltung verschafft, ihr einen quasi dogmatischen Charakter verliehen und die Priester ein für allemal an diese Form des römischen Ritus gebunden. – Wer aber hätte je gedacht, dass gerade in der katholischen Kirche „ewig“ nicht „für immer“ heißt?
Und wer hätte je erwartet, dass es so gut wie niemanden gibt, der es wagt, einem Papst zu trotzen, der meint, er könne über die Heilige Messe verfügen, sie mit Verboten versehen und Ausnahmeregelungen schaffen, als sei er allein der Herr des göttlichen Kultes?
Kann denn das Heiligste in der Verfügung eines Menschen und seines hohen Amtes stehen?
Wohl kaum, und wenn dem so wäre: Was wäre das Heilige dann bitte noch wert?
Ich darf gestehen: Ich habe eine heimliche Schwäche für Martin Luther, aber ich hätte nie gedacht, dass ich sie gerade im Zusammenhang mit der überlieferten Messe preisgeben würde.
Meine Schwäche bezieht sich allerdings nur auf Luthers berühmtesten Satz, auf jenen, den er auf dem Reichstag zu Worms vor dem Kaiser gesagt hat: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir.“
Liebe Freunde der überlieferten Heiligen Messe, liebe Katholiken im wahren Sinn!
Wann und wo sprechen Sie diesen oder einen ähnlichen Satz aus und treten damit entschieden für den wahren katholischen Glauben ein?
Es genügt nicht, den römischen Hass auf die „alte“ Messe zu ertragen oder ihn der Einfachheit halber als „notwendiges Übel“ zu spiritualisieren, denn all dies kommt nicht von Gott, sondern höchstens vom Teufel, und genau dem müssen wir um jeden Preis widerstehen.
Liebe Mitbrüder, feiert die überlieferte Messe! Ihr habt keine Erlaubnis dafür notwendig, denn diese Erlaubnis wurde euch durch die Weihe verliehen. Pius V. hat dies bestätigt, und die Geschichte der Kirche hat dies bezeugt!
Wenn euch das nicht genügt, dann genügt nichts mehr, und wenn wir nicht für die Heilige Messe kämpfen, werden wir jeden anderen geistlichen Kampf verlieren.
Vermutlich spüren wir es alle: Wir stehen innerhalb der Kirche in einem letzten Kampf für die Wahrheiten des katholischen Glaubens. Dass dies ein Kampf um die überlieferte Messe ist, ist offensichtlich, und hier gilt es für jeden von uns, seinen Mann zu stehen – und sei es wie Luther auf dem Reichstag zu Worms!
*Joachim Heimerl von Heimthal, Priester der Erzdiözese Wien, studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie und Theologie. Er ist promovierter Germanist und war Lehrbeauftragter an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Neben literaturwissenschaftlichen Arbeiten ist er Autor zahlreicher Aufsätze und Kommentare zu kirchlichen Themen in in- und ausländischen Medien.
Bild: Wikicommons

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