Letztes Mißbrauchsverfahren gegen McCarrick eingestellt

Altersdemenz


Theodore McCarrick, damals noch Kardinal, beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos
Theodore McCarrick, damals noch Kardinal, beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos

Theo­do­re McCar­ri­ck war unter Papst Fran­zis­kus meh­re­re Jah­re lang der ein­fluß­reich­ste Kir­chen­mann der USA und des­sen enger Ver­trau­ter. Das leben­de Schand­mal unter den Kir­chen­ver­tre­tern, die sich in der Homo-Häre­sie ver­irrt haben, steht inzwi­schen im 95. Lebens­jahr. Vor weni­gen Tagen wur­de das letz­te Gerichts­ver­fah­ren gegen den homo­se­xu­el­len Miß­brauchs­tä­ter fak­tisch been­det. Er wird von der welt­li­chen Justiz nicht mehr vor Gericht gestellt und erst recht nicht mehr ver­ur­teilt wer­den. Eine fort­ge­schrit­te­ne Alters­de­menz habe ihn ver­hand­lungs­un­taug­lich gemacht.

McCar­ri­ck kommt unge­scho­ren davon, wäh­rend die McCar­ri­ck-Boys mit Nach­druck die Öff­nung der Kir­che für die Homo­se­xua­li­tät pro­pa­gie­ren. Und in Fran­zis­kus ihren bis­her besten Ver­bün­de­ten gefun­den haben. Die Kir­che gilt als letz­te Basti­on gegen die Ver­schwu­lung. Sie wird unter mas­si­ven Druck gesetzt von Medi­en, Poli­tik, Olig­ar­chen-Seil­schaf­ten und ihren NGO-Kohor­ten, die nicht Aus­druck der „Zivil­ge­sell­schaft“ sind, son­dern nur bezahl­te, sprich gekauf­te Fuß­trup­pen in der Hand eini­ger Milliardäre.

Was hel­fen könn­te, wie Kon­ver­si­ons­the­ra­pien, wird dis­kre­di­tiert, tabui­siert und, wo mög­lich, sogar ver­bo­ten. Der jüng­ste Angriff fand in Spa­ni­en statt. Die übli­chen Medi­en schos­sen auf Diö­ze­sen, die im Ver­dacht stan­den, Kon­ver­si­ons­the­ra­pien zu unter­stüt­zen. Das gewünsch­te Ergeb­nis konn­te schnell erzielt wer­den: Die ange­grif­fe­nen Diö­ze­sen beeil­ten sich, sich von Anbie­tern und För­de­rern von Kon­ver­si­ons­the­ra­pien zu distan­zie­ren und zu beteu­ern, nichts mit die­sen zu tun zu haben oder zu tun haben zu wol­len. Ein Trau­er­spiel. Die betrof­fe­nen Men­schen, die aus wel­chen tra­gi­schen Grün­den auch immer in der Homo-Fal­le sit­zen, erhal­ten kei­ne Hil­fe. Die mög­li­che Hil­fe wird ihnen sogar ver­wehrt. Im Zusam­men­hang mit wel­cher Patho­lo­gie hat es das je gege­ben? Die Ant­wort lau­tet: Im Zusam­men­hang mit der Covid-19-Behand­lung. Und in der Tat läßt sich unschwer eine beacht­li­che Deckungs­gleich­heit zwi­schen den Herol­den der Coro­na- und der Homo-Agen­da feststellen.

Da die Leh­re vom Men­schen, daß Gott Mann und Frau erschuf, die Leh­re von der natür­li­chen und gött­li­chen Ord­nung ange­grif­fen wird, müß­te die Kir­che ihre Anstren­gun­gen ver­dop­peln, um den gött­li­chen Wil­len sicht­bar zu machen. Das Gegen­teil ist jedoch der Fall. Die Kir­che wird in der Homo-Fra­ge immer klein­lau­ter. Immer mehr Kir­chen­ver­tre­ter wech­seln sogar die Sei­ten und sin­gen im Schwuch­tel­chor (frei nach den „fro­ci­ag­gi­ni“ von Papst Fran­zis­kus) das hohe Lied der Homo-Häresie.

Um der Welt zu gefal­len, um vor ihr zu kuschen und sich ihr zu unter­wer­fen, sind zahl­rei­che Kir­chen­män­ner bereit, das Gebot der Näch­sten­lie­be zu ver­nach­läs­si­gen, denn dar­um geht es: Wer auf die Wahr­heit ver­zich­tet, ver­letzt das Liebesgebot.

Die Kir­che steht an einem Schei­de­weg. Sie muß sich ent­schei­den: Ist sie bereit, für die Wahr­heit das media­le und poli­ti­sche Mar­ty­ri­um auf sich zu neh­men, oder ver­leug­net sie die Wahr­heit, um sich den Mäch­ti­gen die­ser Welt zu unterwerfen?

Der Makel McCarrick

McCar­ri­ck bleibt ein Makel für die Kir­che, von dem sie sich, wie es scheint, nicht zu befrei­en ver­mag. Nun hat sich auch die Hoff­nung zer­schla­gen, daß ein welt­li­ches Gericht Gerech­tig­keit schaf­fen und damit die Kir­che ent­la­sten wür­de. Die­ses Dilem­ma deu­tet auf einen geist­li­chen Kampf hin, der geführt wer­den muß. Um die­sen aber ver­sucht man sich zu drücken.

Zu ein­fluß­reich schei­nen bestimm­te Seil­schaf­ten inzwi­schen in der Kir­che zu sein. Das Bei­spiel der Erz­diö­ze­se Washing­ton zeigt es: Das poli­ti­sche Zen­trum der USA ist seit Jahr­zehn­ten fest in McCar­ri­ck-Hand, obwohl McCar­ri­ck selbst schon 2006 eme­ri­tiert wur­de. Seit­her sind ihm drei Kir­chen­män­ner auf den Bischofs­stuhl gefolgt. Alle drei wur­den aus dem Kreis der McCar­ri­ck-Boys bestimmt. McCar­ri­ck-Skan­dal hin oder her. Das nennt sich Einfluß.

2018 explo­dier­te der McCar­ri­ck-Skan­dal, nicht etwa durch kirch­li­che Selbst­rei­ni­gung, son­dern erst durch Zuruf von außen durch die New York Times. McCar­ri­ck selbst reich­te den Rück­tritt als Kar­di­nal ein, der von Papst Fran­zis­kus, sei­nem Freund und För­de­rer, ange­nom­men wur­de. Damals gab das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt bekannt, McCar­ri­ck wer­de von der Aus­übung aller öffent­li­chen Ämter sus­pen­diert und habe sich in einem ihm zuge­wie­se­nen Haus zu einem Leben des Gebets und der Buße zurück­zu­zie­hen, „bis die Anschul­di­gun­gen gegen ihn durch einen regu­lä­ren kano­ni­schen Pro­zeß geklärt sind“.

Doch es kam anders. Die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on han­del­te schnell, befand McCar­ri­ck für schul­dig und lai­sier­te ihn noch im Jahr 2018. Zugleich wur­de ein genau­er Unter­su­chungs­be­richt ange­kün­digt, um Ver­ant­wort­lich­kei­ten zu klä­ren, wie jemand wie McCar­ri­ck ein sol­che Bil­der­buch­kar­rie­re in der Kir­che machen konn­te, und wer von sei­nen Lastern wuß­te und ihn den­noch unter­stütz­te. So ver­gin­gen mehr als zwei Jah­re. Erst am 10. Novem­ber 2020 wur­de der McCar­ri­ck-Report vor­ge­legt. Er umfaßt zwar 445 Sei­ten, klär­te aber nichts wirk­lich. Mehr als 300 Mal wird in dem Bericht Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò genannt, der ein­sti­ge Apo­sto­li­sche Nun­ti­us in den USA und in der McCar­ri­ck-Sache der gro­ße Anklä­ger gegen Papst Fran­zis­kus, obwohl Msgr. Viganò, der wahr­schein­lich wich­tig­ste Zeu­ge der Ankla­ge, selbst nie ange­hört wurde.

San­ta Mar­ta war offen­sicht­lich mehr dar­an inter­es­siert, mit dem McCar­ri­ck-Report Fran­zis­kus rein­zu­wa­schen, als Klar­heit zu schaf­fen und Ver­ant­wort­lich­kei­ten auf­zu­klä­ren. Der freund­lich gesinn­te Main­stream sorg­te durch sein Still­hal­ten, daß San­ta Mar­ta damit durchkam.

In den USA war es mit der­sel­ben Kom­pli­zen­schaft von Papst und Main­stream gelun­gen, jede Gefahr für die McCar­ri­ck-Boys abzu­wen­den. Die kon­ser­va­ti­ve Mehr­heit des US-Epi­sko­pats hat­te nach dem McCar­ri­ck-Skan­dal schnell auf neue Vor­ge­hens­wei­sen gedrängt, mit deren Hil­fe auch Bischö­fe einer unab­hän­gi­gen, exter­nen Über­prü­fung unter­zo­gen wer­den soll­ten. Das emp­fan­den die McCar­ri­ck-Boys als direk­te Bedro­hung und wuß­ten den Vor­stoß zu ver­hin­dern.

Statt­des­sen orga­ni­sier­te Fran­zis­kus im Febru­ar 2019 einen medi­al auf­ge­bla­se­nen Anti-Miß­brauchs­gip­fel im Vati­kan. Der­glei­chen hat­te es noch nicht gege­ben. Doch was war von einem sol­chen „inter­na­tio­na­len Gip­fel­tref­fen“ zu hal­ten, bei dem die Ver­an­stal­ter es schaff­ten, das The­ma Homo­se­xua­li­tät nie zu erwäh­nen? Dabei haben meh­re­re Stu­di­en den Nach­weis erbracht, daß min­de­stens 80 Pro­zent aller Miß­brauchs­fäl­le durch Kle­ri­ker homo­se­xu­el­ler Natur sind.

Ernormer Schaden für die Kirche, um wenige zu schützen

Der Scha­den für die Kir­che ist enorm. Und alles nur, um bestimm­te Seil­schaf­ten zu schüt­zen. Was bleibt, ist, daß ein homo­se­xu­el­ler Miß­brauchs­tä­ter wie Theo­do­re McCar­ri­ck, der sich an Min­der­jäh­ri­gen eben­so ver­ging wie an sei­nen eige­nen Semi­na­ri­sten, der das Beicht­ge­heim­nis miß­brauch­te, um sei­ne Opfer zum Schwei­gen zu brin­gen, und eben­so sei­ne eige­nen Prie­ster homo­se­xu­ell kor­rum­pier­te, in der Kir­che eine Traum­kar­rie­re machen konn­te, ohne daß sich ihm – bis auf Bene­dikt XVI. – jemand ernst­haft in den Weg gestellt hät­te. McCar­ri­ck konn­te sei­ne Kar­rie­re machen, bis er Erz­bi­schof von Washing­ton war und damit am Tisch der Mäch­ti­gen saß; bis er Kar­di­nal der Hei­li­gen Kir­che war und im Kon­kla­ve theo­re­tisch den Papst mit­wäh­len hät­te kön­nen; bis er unter Fran­zis­kus zum mäch­tig­sten US-Kar­di­nal wur­de, der maß­geb­li­chen Ein­fluß auf die Bischofs­er­nen­nun­gen hat­te, obwohl in der Kir­che sein homo­se­xu­el­les Dop­pel­le­ben und sei­ne päd­era­sti­schen Trie­be bekannt waren.

Doch alles wur­de zuge­deckt und ver­tuscht. Und selbst als die New York Times aus wel­chem bis heu­te unbe­kann­ten Grund auch immer McCar­ri­ck über die Klin­ge sprin­gen ließ, wur­de wei­ter zuge­deckt und ver­tuscht. Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Pie­tro Paro­lin prä­sen­tier­te zwar den McCar­ri­ck-Bericht mit dem Hin­weis, die­ser sei erstellt wor­den, „um zu ver­ste­hen, wie eine Per­son mit einem so ver­werf­li­chen Ver­hal­ten eine so wich­ti­ge Rol­le in der kirch­li­chen Hier­ar­chie errei­chen konn­te“, doch genau dazu klär­te der Bericht in Wirk­lich­keit nichts. Ob das zwei­te erklär­te Ziel des Berichts erreicht wur­de, näm­lich, „um eine grö­ße­re Auf­merk­sam­keit für den Schutz von Min­der­jäh­ri­gen und wirk­sa­me­re Inter­ven­tio­nen zu gewähr­lei­sten, um zu ver­hin­dern, daß sich bestimm­te Ent­schei­dun­gen aus der Ver­gan­gen­heit wie­der­ho­len“, sei dahin­ge­stellt. Die wach­sen­de Fron­de homo­phi­ler Prä­la­ten in höch­sten Ämtern und der Hin­weis, Fran­zis­kus wol­le künf­tig auch „trans-freund­li­che“ Bischö­fe ernen­nen, stim­men dies­be­züg­lich nicht sehr zuversichtlich.

Exkommuniziert wurde nicht McCarrick, sondern Erzbischof Viganò

Die Ver­fah­ren der welt­li­chen Justiz gegen McCar­ri­ck zogen sich so lan­ge hin, bis er schließ­lich durch Alters­de­menz ver­hand­lungs­un­fä­hig war. Obwohl im kano­ni­schen Ver­fah­ren sogar ein Miß­brauch des Beicht­sa­kra­ments erkannt wur­de, erfolg­te kei­ne Exkommunikation.

Exkom­mu­ni­ziert wur­de am 5. Juli 2024 hin­ge­gen sein gro­ßer Anklä­ger Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò. Msgr. Viganò wur­de wegen des Schis­ma­vor­wurfs aus der Gemein­schaft der Kir­che aus­ge­schlos­sen. Es ist unbe­streit­bar, daß es einen Zusam­men­hang zwi­schen den Fäl­len gibt. Msgr. Viganò hat­te mit gro­ßer Glaub­wür­dig­keit den Vor­wurf erho­ben, Fran­zis­kus per­sön­lich im Juni 2013 über McCar­ri­cks Lebens­wan­del infor­miert zu haben. Fran­zis­kus blieb jedoch untä­tig und habe sich daher mit­schul­dig gemacht, da er McCar­ri­ck wis­sent­lich deckte.

Die US-Justiz­be­hör­den spre­chen übri­gens von einem dau­er­haf­ten „Schwe­be­zu­stand“. Auf­grund sei­nes Alters und sei­nes Gesund­heits­zu­stan­des kön­ne das Straf­ver­fah­ren gegen den ehe­ma­li­gen Kar­di­nal nicht mehr fort­ge­setzt wer­den. Auf­grund der Art und Schwe­re der Anschul­di­gun­gen kön­ne das Ver­fah­ren laut gel­ten­dem Gesetz im Staat Wis­con­sin aber auch nicht ein­ge­stellt wer­den. Es blei­be also in der „Schwe­be“, bis McCar­ri­ck stirbt. Erst sein Tod wer­de es mög­lich machen, den Fall zu den Akten zu legen.

Zuvor war McCar­ri­ck bereits in einem ande­ren Miß­brauchs­ver­fah­ren von einem Gericht im Staat Mas­sa­chu­setts für ver­hand­lungs­un­fä­hig erklärt wor­den. Die mei­sten seit 2018 bekann­ten Miß­brauch­sta­ten McCar­ri­cks konn­ten wegen Ver­jäh­rung ohne­hin nicht mehr vor staat­li­chen Gerich­ten ver­folgt werden.

So ist die gesam­te Bilanz in der Cau­sa McCar­ri­ck zweifelhaft. 

Wie gesagt: Die Kir­che aber steht an einem Schei­de­weg. Sie muß sich ent­schei­den: Ist sie bereit, für die Wahr­heit das media­le und poli­ti­sche Mar­ty­ri­um auf sich zu neh­men, oder will sie die Wahr­heit ver­leug­nen, um sich den Mäch­ti­gen die­ser Welt zu unterwerfen?

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wiki­com­mons

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