(New York) Ein „Detail“ um die Krise in der katholischen Kirche in den USA (und nicht nur dort) etwas besser zu verstehen:
Zwei Jahre bevor Theodore McCarrick, emeritierter Erzbischof von Washington und zuvor Erzbischof von Newark, die Kardinalswürde aberkannt wurde, weil er jahrzehntelang ein homosexuelles Doppelleben führte und dabei auch sexuelle Kontakte zu Seminaristen seines Priesterseminars unterhielt, wurde ihm noch ein Preis verliehen.
Dabei handelte es sich um den Spirit of Francis Award, einen Preis mit vielsagendem Namen, der von der Organisation Catholic Extension vergeben wird. Die Bezeichnung des Preises ist offenbar mehrdeutig. Laut LifeSiteNews sei er nach Papst Franziskus, den heiligen Franz von Assisi, aber auch den Gründer von Catholic Extension, Francis Clement Kelley, benannt.
Überreicht wurde McCarrick der Preis von Kardinal Blase Cupich, den Papst Franziskus zum Erzbischof von Chicago und zum Kardinal machte. Msgr. Cupich gilt seither als der „Mann des Papstes“ an der Spitze der progressiven Bischöfe in der Amerikanischen Bischofskonferenz.
Die Verleihung erfolgte im exklusiven Manhattan Club in New York.
Cupich lobte McCarrick bei der Preisverleihung für seine „eigene, einzigartige Fähigkeit, die Kirche zu prägen“.
Blase Cupich ist ein alter Freund McCarricks, der seit der Thronbesteigung von Papst Franziskus, eine steile Karriere machte. Cupich ist nicht der einzige McCarrick-Freund, der unter Franziskus Karriere machte. Ganz im Gegenteil. Alle führenden Bergoglianer im US-Episkopat sind McCarrick-Freunde.
Der ehemalige vatikanische Spitzendiplomat und Titularerzbischof Carlo Maria Viganò nennt zahlreiche, unangenehme Fakten in seinem Memorandum zum Fall McCarrick, das am 26. August wurde und das Pontifikat von Franziskus erschüttert.
Ganz unabhängig vom Viganò-Dossier steht fest: Die persönlich und in ihrer Ausrichtung McCarrick nahestehenden Kirchenmänner wie Blase Cupich, William Tobin und Kevin Farrell wurden alle von Papst Franziskus zu Kardinälen kreiert.
Alle drei haben in den vergangenen Jahren eine neue Lehre zur Gender-Ideologie gepredigt, die auf eine Anerkennung der Homosexualität durch die Kirche abzielt. Alle drei haben einen sexuellen Mißbrauchstäter, der jahrzehntelang sein Unwesen trieb und die Strukturen der Kirche mißbrauchte, um sich Sex-Gespielen zu verschaffen, über den grünen Klee gelobt.
Unterdessen wird eine drängende Frage laut: Warum finden sich so viele Homosexuelle im Umfeld des Papstes oder werden von ihm gefördert?
Auf diese und andere Fragen wird es nicht genügen, daß Franziskus, wie gestern in der morgendlichen Predigt in Santa Marta, „Schweigen und Gebet“als einzige Antwort auf seine Kritiker bezeichnet, die er zugleich als „Spalter“, Menschen, „die nicht guten Willens sind“ und „nur den Skandal suchen“ abqualifizierte.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Ich habe eine Frage die ich wenigstens 1x in den Raum stellen möchte weil es mich wirklich interessiert: spielt es für niemanden eine Rolle, dass offenbar bei immerhin knapp 1/5 der Missbrauchsfälle Mädchen die Opfer waren? Spielt es irgendeine Rolle dass Erwachsene, die Kinder Missbrauchen, oft aus Machtmotiven so handeln und weniger aufgrund der sexuellen Orientierung? Ich will nichts beschönigen, aber jetzt mehr oder weniger pauschal „die Homos“ verantwortlich zu machen kommt mir auch falsch vor.
Diese furchtbare Ereignisse machen uns wütend und traurig. Diese Informationen machen uns krank. Es versinkt alles im Sumpf in der Kirche und in der Politik.