Liebe Brüder und Schwestern,
in der heutigen Katechese betrachten wir das Wirken des Apostels Paulus in Athen, der Hauptstadt der antiken Kultur. Beim Anblick der zahlreichen Götzenbilder „wurde sein Geist von heftigem Zorn erfasst“.
Dieser Zusammenstoß mit dem Heidentum jedoch treibt ihn nicht zur Flucht, sondern zum Dialog mit jener Kultur: Er macht sich mit der Stadt vertraut und sucht ihre wichtigsten Orte und Plätze auf, wo er Juden, stoischen und epikureischen Philosophen sowie vielen anderen begegnet. So begibt er sich in den Mittelpunkt einer der berühmtesten Institutionen der antiken Welt, auf den Areopag, wo er Jesus Christus verkündet. Ausgehend von einem „dem unbekannten Gott“ geweihten Altar, erklärt er seinen Zuhörern einfühlsam, dass Gott unter den Menschen wohnt und sich vor denen nicht verbirgt, die ihn suchen. So kann Paulus über die christliche Offenbarung sprechen, über den Schöpfer, über die Erlösung und das Gericht. Zwar stößt er beim Thema der Auferstehung Christi auf Spott und Hohn, doch bleibt seine Mission nicht ohne Frucht: Einige Menschen öffnen sich für den Glauben, so dass das Evangelium auch in Athen Wurzel schlagen kann. Möge auch heute das Licht Christi die Herzen derer, die ihn noch nicht kennen, erleuchten und erwärmen.
Von Herzen grüße ich die Pilger deutscher Sprache. Der Heilige Geist lasse euch beständig in der Erkenntnis Gottes wachsen, so dass ihr seine Liebe und seine Wahrheit in der Welt verbreiten könnt.
Bild: Vatican.va (Screenshot)