„Unendlich traurig, daß Papst Franziskus die ganze Welt belogen hat“

Msgr. Carlo Maria Viganò


Erzbischof Carlo Maria Viganò beantwortete Fragen der Washington Post und bekräftigte die Kritik an Papst Franziskus.
Erzbischof Carlo Maria Viganò beantwortete Fragen der Washington Post und bekräftigte die Kritik an Papst Franziskus.

(New York) Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò, der ehe­ma­li­ge Apo­sto­li­sche Nun­ti­us in den USA, der seit August 2018 schwe­re Anschul­di­gun­gen gegen Papst Fran­zis­kus erhebt, nahm aus­führ­lich zu Fra­gen Stel­lung, die ihm von der Washing­ton Post vor­ge­legt wur­den. Über die Ant­wor­ten berich­te­ten gestern auch die Pres­se­agen­tu­ren ANSA und AFP mit einer selt­sa­men Vari­an­te in der Darstellung.

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Der Titu­lar­erz­bi­schof bekräf­tig­te neu­er­dings sei­ne Kri­tik an Papst Fran­zis­kus. Dem katho­li­schen Kir­chen­ober­haupt wirft er vor, gelo­gen zu haben. Es sei „unend­lich trau­rig“, so der Vati­kan­di­plo­mat, daß Fran­zis­kus „die gan­ze Welt scham­los belo­gen hat, um sein schlech­tes Han­deln zu ver­tu­schen“. Ziel der Ver­tu­schung sei es gewe­sen, den ehe­ma­li­gen US-Kar­di­nal Theo­do­re McCar­ri­ck zu schüt­zen. Laut AFP bestritt Fran­zis­kus, von Msgr. Viganò bereits im Juni 2013 über das homo­se­xu­el­le Dop­pel­le­ben McCar­ri­cks infor­miert wor­den zu sein. Ganz stimmt das aller­dings nicht. Sowohl damals als auch jüngst in einem Inter­view mit einem mexi­ka­ni­schen Fern­seh­sen­der leug­ne­te Fran­zis­kus nicht, vom hoch­ran­gi­gen Vati­kan­di­plo­ma­ten infor­miert wor­den zu sein, son­dern behaup­te­te, sich „nicht dar­an erin­nern“ zu kön­nen, anson­sten hät­te er „sicher sofort gehan­delt“. Selt­sam ist, daß AFP in ihrem Bericht den Ein­druck zu erwecken ver­sucht, das Viganò-Dos­sier von 2018 sei eine „Ankla­ge“ gegen Papst Fran­zis­kus „und sei­nen Vor­gän­ger Bene­dikt XVI.“

Der ehe­ma­li­ge Nun­ti­us in den USA ent­hüll­te die Exi­stenz „homo­se­xu­el­ler Netz­wer­ke“ in der katho­li­schen Kir­che, von denen die Kir­che erstickt wer­de. Als er am 26. August 2018 sein Dos­sier von elf Sei­ten ver­öf­fent­li­chen ließ, knüpf­te er dar­an die For­de­rung an Papst Fran­zis­kus, zurückzutreten.

Seit sei­nen Ent­hül­lun­gen, die inzwi­schen mehr­fa­che Bestä­ti­gung fan­den, lebt Erz­bi­schof Viganò aus Sicher­heits­grün­den an einem gehei­men Ort. Auch gegen­über der Washing­ton Post gab der ein­sti­ge Spit­zen­di­plo­mat sei­nen Auf­ent­halts­ort nicht bekannt. Er teil­te ledig­lich mit, daß sein Leben „eini­ger­ma­ßen nor­mal“ ver­lau­fe, ohne jedoch in Details zu gehen. Er bekräf­tig­te hin­ge­gen, was er schon im Som­mer 2018 geschrie­ben hatte:

„Mein Schwei­gen hät­te mich zum Kom­pli­zen der Miß­brauchs­tä­ter gemacht und noch mehr Opfer verursacht.“, 

So zitier­te ihn AFP aus dem Inter­view, wäh­rend ihn ANSA wie folgt wiedergab:

„Die Wahr­heit wird schließ­lich ans Licht kommen.“

Die Washing­ton Post zitier­te ihn mit der schwer­wie­gen­den Aussage:

„Fran­zis­kus deck­te noch ande­re Fäl­le [von Miß­brauchs­tä­tern], ähn­lich wie er es mit McCar­ri­ck getan hat.“

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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