(Rom) Papst Franziskus empfing heute eine ganze Reihe von illustren Besuchern. Die Audienzteilnehmer gaben sich gewissermaßen die Klinke in die Hand.
- Den Auftakt am Morgen machte Kardinal Victor Manuel „Tucho“ Fernández, Präfekt des Glaubensdikasteriums, berüchtigt nicht nur wegen seiner schriftstellerischen Ausflüge in die pornographische Literatur und der theologisch flachbrüstigen Texte, die von ihm bisher vorgelegt wurden. Das Rätselhafteste ist, wie es sein kann, daß er von Papst Franziskus zum Glaubenswächter der Weltkirche ernannt wurde.
- Ihm folgte Kardinal Matteo Zuppi, Erzbischof von Bologna, Sondergesandter des Papstes für den Frieden in der Ukraine und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz.
Es ging Schlag auf Schlag weiter:
- Es folgte die Führungsebene des Generalsekretariats der Synodalitätssynode. Der ursprüngliche Begriff Bischofssynode ist zwischenzeitlich ganz aus dem vatikanischen Vokabular verschwunden.
- Es folgte eine Delegation der Stiftung für finanzielle Bildung und Ersparnisse (FeduF).
Dann wurde es besonders interessant:
- Papst Franziskus empfing Msgr. Gilles Wach, den Generaloberen des Instituts Christus König und Hohepriester, „mit Begleitung“.
- Gleich darauf empfing Franziskus Msgr. Fernando Ocáriz Braña, Generalmoderator der Prälatur des Opus Dei, der zusammen mit Msgr. Mariano Fazio, dem aus Argentinien stammenden Generalvikar des Opus Dei, in den Vatikan kam.
- Schließlich folgten noch Mitglieder des Circolo di San Pietro, der sich in der Diözese Rom um die Sammlung des Peterspfennigs kümmert und im Rahmen der jährlichen Audienz dem Papst persönlich überbringt.
Msgr. Wach weiß nun, ob man sich derzeit in traditionalistischen Kreisen mit Grund Sorgen über die Zukunft des überlieferten Ritus macht oder nicht (siehe dazu auch den heutigen Kommentar von Eck).
Während Franziskus Msgr. Wach empfing, gab der Obere der Missionare der Göttlichen Barmherzigkeit in Frankreich bekannt, daß die Weihen für die Kandidaten dieser Gemeinschaft weiterhin blockiert sind. Es geht um den päpstlichen Eingriff in der Diözese Fréjus-Toulon, wo Bischof Dominique Rey faktisch entmachtet wurde. Diese päpstlichen Interventionen erfolgten, was die Weihen betrifft, bisher ausschließlich im Bereich traditionsverbundener Gemeinschaften, was eine ideologische Motivation offensichtlich erscheinen lassen.
Die Société des Missionaires de la Miséricorde Divine entstand aus dem Zusammenwirken von Bischof Rey und Pater Fabrice Loiseau, der damals noch der Petrusbruderschaft angehörte. Mit sechs Mitgliedern wurde die Gemeinschaft 2006 gegründet und von Bischof Rey kanonisch errichtet. Die Idee war es, eine der Tradition und der Diözese verpflichtete missionarische Gemeinschaft zu gründen. Dafür errichtete Msgr. Rey die erste Personalpfarrei des überlieferten Ritus in Europa.
Seit 2020 ist Pater Jean-Raphaël Dubrule, der 2007 als erster Priester der Gemeinschaft von Bischof Rey zum Priester geweiht wurde, Oberer der Missionsgesellschaft.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: riposte-catholique.fr/misericordedivine.fr (Screenshots)