
(Rom) Nachdem die russisch-orthodoxe Kirche intern bereits ein vernichtendes Urteil zu der römischen Homo-Erklärung Fiducia supplicans abgegeben hatte, läßt die koptisch-orthodoxe Kirche bereits Taten folgen. Sie erklärte den ökumenischen Dialog mit der Kirche von Rom für beendet.
Die Erklärung Fiducia supplicans, vom römischen Glaubensdikasterium am 18. Dezember veröffentlicht und von Papst Franziskus mit seiner Unterschrift ausdrücklich gebilligt und seither verteidigt, stößt in kirchenfernen Kreisen auf Begeisterung, bei den Ostkirchen jedoch auf entschiedene Ablehnung. Die Erklärung sieht Segnungen für Homo-Paare und andere Paare in irregulären Situationen vor. Seither tut sich der eklatante Widerspruch auf, daß die Kirche etwas, das sie als Sünde verurteilt, nun gleichzeitig segnet. Die Ostkirchen sagen es nicht offiziell in ihren Erklärungen, aber intern sehr deutlich: Das Verhalten der Kirche von Rom sei schizophren und häretisch.
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill beauftragte die zuständige theologische Kommission des Heiligen Synod, die Erklärung zu prüfen. Das Urteil viel einstimmig negativ aus. Dem Patriarchen wurde das Ergebnis übergeben, damit er daraus seine Folgerungen zieht. Diese stehen noch aus.
Die koptisch-orthodoxe Kirche in Ägypten hat diese Folgerungen inzwischen gezogen. Auf der jährlichen Versammlung des Rates der koptisch-orthodoxen Kirche, die am 7. März im Kloster St. Pischoi in Wadi el-Natrun in Ägypten stattfand, fiel eine Entscheidung. Im Vorfeld der Versammlung hatten die Hauptausschüsse der Heiligen Synode der koptischen Kirche getagt und die Vorarbeiten geleistet. Die Eröffnung derselben fand am vergangenen Montag in der Markuskathedrale in El-Abbasiya in Kairo statt. Die Hauptausschüsse erarbeiteten Empfehlungen, die der Vollversammlung zur Genehmigung vorgelegt wurden, die sich unter der Leitung des koptischen Kirchenoberhauptes Papst Tawadros II. zusammenfand.
In der Erklärung, die von der Heiligen Synode herausgegeben wurde, findet sich auch eine Passage zum Thema Homosexualität. Darin bekräftigt die koptische Kirche ihre Ablehnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und untermauert ihre Überzeugung mit zahlreichen Zitaten aus der Heiligen Schrift, in denen die kategorische Ablehnung solcher Beziehungen klar zum Ausdruck kommt, weil sie der von Gott erschaffenen menschlichen Natur zuwiderlaufen.
Auf die Grundsatzerklärung der Heiligen Synode folgen die beschlossenen Dekrete und Empfehlungen. Dekret Nummer sechs lautet:
„Nach Konsultationen mit den Schwesterkirchen der östlich-orthodoxen Familie wurde beschlossen, den theologischen Dialog mit der katholischen Kirche auszusetzen, die Ergebnisse des bisherigen Dialogs seit seinem Beginn vor zwanzig Jahren neu zu bewerten und neue Normen und Mechanismen für die Fortsetzung des Dialogs in der Zukunft festzulegen.“
Die dritte Empfehlung dazu lautet ebenso knapp und eindeutig:
„Die koptisch-orthodoxe Kirche bekräftigt ihre feste Position, alle Formen homosexueller Beziehungen abzulehnen, weil sie gegen die Heilige Schrift und das Gesetz verstoßen, nach dem Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat, und die Kirche betrachtet jede Segnung solcher Beziehungen, egal welcher Art, als Segnung der Sünde, und das ist inakzeptabel.“
Die Erklärung wurde am 9. März sogar in einer leicht geänderten und nachgeschärften Fassung neu veröffentlicht. Wo ursprünglich „Meinung“ stand, heißt es in der Endfassung nun „Überzeugung“.
In Rom reagierte man ziemlich kopflos. Anfangs wurde gar geleugnet, daß die koptisch-orthodoxe Kirche überhaupt zu Fiducia supplicans Stellung genommen habe. Die eindeutige Entscheidung der ägyptischen Kirche sorgt offensichtlich für Betroffenheit. Die Annäherung und der Dialog schien nach langen Jahren der geduldigen Vorbereitung erst vor kurzem zu einem Durchbruch zu gelangen. Doch diese Hoffnung ist nun dahin.
In Alexandria wird darauf verwiesen, daß man den Dialog in nicht-theologischen Bereichen fortzusetzen gedenke, doch auf theologischer, also der eigentlichen Ebene, die die Zusammenarbeit zwischen Alexandria und Rom betreffen sollte, sei dies solange nicht möglich, solange Rom Homo-Segnungen akzeptiere.
Was man in Rom zunächst unter den Teppich zu kehren versuchte, stellt in Wirklichkeit die wichtigsten Beschlüsse der diesjährigen Heiligen Synode dar. Dies wurde in der Beschlußfassung auch ausdrücklich hervorgehoben. Die Heilige Synode wollte deutlich machen, daß die Aussetzung des theologischen Dialogs mit der römisch-katholischen Kirche nicht einer unter mehreren, sondern der wichtigste Beschluß ist.
Fiducia supplicans zeitigt negative Folgen, entgegen den Behauptungen von Kardinal Victor Manuel Fernández, der genau das wortreich zu leugnen versucht.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Coptic Orthodox Church/Youtube (Screenshot)
Sie hätte schon viel früher die Gespräche mit der apostatischen Konzilskirche abbrechen sollen.
Anm. In den Augen vieler traditioneller Katholiken sind die Monophysiten „Ketzer“, in Wirklichkeit handelt es sich rein um einen Streit um Worte, nicht um Inhalte.
Ein Pater (FSSP) sagte mir: „Papst Franziskus ist ein Vorläufer des Falschen Propheten. Er weiss ganz genau wo er nach seinem Tod hinkommt! Das weiss er ganz genau!“
Herr Bergoglio und die Seinen sollten sich endlich besinnen und sich fragen, ob es wirklich sinnvoller ist, vor der internationalen LGBTQIA2S+Community niederzuknien, anstatt den bislang nicht mit der römisch-katholischen Kirche unierten Mitgeschwistern in Christus, wie den russisch-orthodoxen, den koptisch-orthodoxen und anderen Christgläubigen, die Hand zu reichen und in weiteren Gesprächen nach Wegen des engeren gemeinsamen Miteinanders zu suchen.
Gelobt sei Jesus Christus.
Ich möchte gerne wissen, was wird aus dem kirchlichen Dialog und Zusammenarbeit zwischen den Koptische katholische Ostkirche und Koptische Orthodoxe Altostkirche?
Wird es auch keine theologische Zusammenarbeit geben?
Möge der Allheiligsten Dreifaltigkeit alle katholische und orthodoxe Kopten segnen und beschützen.
Hoffentlich bringt diese Entscheidung Papst und Bischöfe zur Umkehr.