Papst Franziskus beim Weltklimagipfel COP28 in Dubai?


Wie jedes Jahr findet auch 2023 wieder ein UNO-Weltklimagipfel statt, um mit dem nahenden Weltende zu drohen, sollte nicht das politische Programm bestimmter Kreise akzeptiert werden
Wie jedes Jahr findet auch 2023 wieder ein UNO-Weltklimagipfel statt, um mit dem nahenden Weltende zu drohen, sollte nicht das politische Programm bestimmter Kreise akzeptiert werden

(Rom) Zunächst wur­den Gerüch­te gestreut, daß Papst Fran­zis­kus an der Welt­kli­ma­kon­fe­renz COP28 in Dubai teil­neh­men könn­te. Ähn­li­ches war bereits vor der COP26 in Glas­gow der Fall gewe­sen. Damals mach­ten die selbst errich­te­ten Coro­na-Hür­den einen Strich durch die Rech­nung. Die­ses Mal scheint es nun so weit zu sein.

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Schon im Som­mer 2021 war von einer „Pre­mie­re“ die Rede. Erst­mals wer­de ein Kir­chen­ober­haupt an dem seit 1995 jähr­lich statt­fin­den­den Kli­ma­gip­fel der UNO teil­neh­men, einer der wahr­schein­lich unnö­tig­sten, der­zeit aber lukra­tiv­sten Ver­an­stal­tun­gen der Ver­ein­ten Nationen.

Fran­zis­kus sucht und gewinnt seit 2015 die Rol­le eines „geist­li­chen Assi­sten­ten“ der UNO, indem er deren poli­ti­scher Agen­da sei­ne mora­li­sche Auto­ri­tät zur Ver­fü­gung stellt. 2015 geschah es für die Agen­da 2030, von 2020 bis 2022 im Zusam­men­hang mit den Coro­na-Maß­nah­men und der Impf-Kam­pa­gne. Jeweils wur­de dem poli­ti­schen Aspekt Vor­rang vor dem reli­giö­sen eingeräumt.

Gestern berich­te­te Phil­ip Pul­lel­la von Reu­ters über die Mög­lich­keit einer päpst­li­chen Teil­nah­me am 28. Kli­ma­gip­fel in den Ver­ei­nig­ten Ara­bi­schen Emi­ra­ten. Dort­hin unter­hält Fran­zis­kus bereits seit eini­gen Jah­ren sehr enge Kon­tak­te, ins­be­son­de­re zum füh­ren­den Emi­rat Abu Dha­bi.

Das päpst­li­che Anlie­gen, dem auch Pul­lel­la ver­pflich­tet scheint, ist es, sei­nem „jüng­sten Auf­ruf zu Maß­nah­men zur Ein­däm­me­rung der glo­ba­len Erwär­mung Nach­druck zu ver­lei­hen“. Gemeint ist das Apo­sto­li­sche Schrei­ben Lau­da­te Deum, das Fran­zis­kus am 4. Okto­ber vor­leg­te und das eine Fort­set­zung und Ergän­zung sei­ner Öko-Enzy­kli­ka Lau­da­to si’ von 2015 ist.

Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Pie­tro Paro­lin bestä­tig­te gestern am Ran­de einer katho­lisch-jüdi­schen Ver­an­stal­tung gegen­über Reu­ters, daß Fran­zis­kus die Absicht habe, nach Dubai zu rei­sen, aber noch „kei­ne end­gül­ti­ge Ent­schei­dung“ getrof­fen wor­den sei.

Die COP28 der UNO wird vom 30. Novem­ber bis 12. Dezem­ber statt­fin­den und dem her­bei­ge­re­de­ten Pro­blem zur besten Sen­de­zeit viel Raum in den öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk­an­stal­ten und Titel­sei­ten der Tages- und Wochen­zei­tun­gen sichern.

Pul­lel­la gibt wie­der, daß die Rei­se von Fran­zis­kus an den Per­si­schen Golf „zu 90 Pro­zent“ feststehe:

„Der 86jährige Fran­zis­kus hat den Umwelt­schutz zu einem der Mar­ken­zei­chen sei­nes Pon­ti­fi­kats gemacht und sich letz­te Woche mit dem COP28-Prä­si­den­ten Sul­tan al-Jaber getroffen“.

Mit Lau­da­to si’ voll­zog Fran­zis­kus, trotz inten­si­ver War­nung unzäh­li­ger Wis­sen­schaft­ler, den Anschluß der Kir­che an das Kli­ma-Nar­ra­tiv der UNO von der men­schen­ge­mach­ten Erd­er­wär­mung. Seit­her berief er nam­haf­te Expo­nen­ten die­ses Nar­ra­tivs in vati­ka­ni­sche Gre­mi­en, wäh­rend Kri­ti­ker der Behaup­tung vom anthro­po­ge­nen Kli­ma­wan­del kate­go­risch aus­ge­schlos­sen wurden.

Mit Lau­da­te Deum ging Fran­zis­kus noch wei­ter und kan­zel­te die Kri­ti­ker der UNO-Agen­da (Pul­lel­la nennt sie dem­ago­gisch „Kli­ma­wan­del­leug­ner“) ab. Im Klar­text: Es gebe nur eine Mei­nung, das sei die des UNO-Kli­ma­rats, Kri­ti­ker sei­en „Leug­ner“ und soll­ten sich bekeh­ren. Der Pla­net nähe­re sich schließ­lich „einem Kippunkt“, so Fran­zis­kus, ohne dafür einen Beweis vor­zu­le­gen. Es sei ein­fach so, man habe blind­lings „zu glau­ben“. Dadurch sei eine pein­li­che Situa­ti­on ent­stan­den, wie kri­ti­sche Stim­men mei­nen, wenn ein Papst ohne fach­li­che Kom­pe­tenz im Namen der Natur­wis­sen­schaft öko­lo­gi­sche „Glau­bens­wahr­hei­ten“ ver­kün­det, die mit dem Glau­ben nichts zu tun haben. Der Papst sei das Ober­haupt der römisch-katho­li­schen Kir­che und nicht einer Öko-Sekte.

Kei­ne der zahl­rei­chen apo­ka­lyp­ti­schen Öko-Vor­her­sa­gen, die seit Ende der 60er Jah­re getrof­fen wur­den und von denen die mei­sten längst ein­tref­fen hät­ten sol­len, hat sich bewahr­hei­tet. Dar­aus wird aber von deren Ver­brei­tern kein logi­scher, ver­nünf­ti­ger Schluß gezo­gen, son­dern das Nar­ra­tiv in leicht abge­än­der­ter Form immer neu, mit immer mehr Eifer und Fana­tis­mus vorgebracht.

Fran­zis­kus selbst begrün­de­te die Ver­öf­fent­li­chung von Lau­da­te Deum, einer Ergän­zung zur Enzy­kli­ka Lau­da­to si’, obwohl die­se erst 2015 vor­ge­legt wor­den war, damit, daß ihn die „jüng­sten extre­men Wet­ter­ereig­nis­se“ dazu bewo­gen hät­ten. Wo die­se genau statt­ge­fun­den haben und inwie­fern sie sich von bis­he­ri­gen Wet­ter­ereig­nis­sen unter­schie­den haben, um eine sol­che Reak­ti­on des Pap­stes aus­zu­lö­sen, sag­te Fran­zis­kus nicht. 

Viel­mehr setzt Fran­zis­kus den erho­be­nen mora­li­schen Zei­ge­fin­ger ein, denn ein „Schei­tern“ in Dubai „wäre eine gro­ße Ent­täu­schung und wür­de alles bis­her Erreich­te in Fra­ge stel­len“. Auch hier wie­der die apo­dik­ti­sche und maxi­ma­li­sti­sche Sprache.

Die End­zeit­pro­phe­tie hat sich zeit­gei­stig auf eine nicht christ­li­che Ebe­ne ver­la­gert. Sie spricht nicht mehr von den Letz­ten Din­gen, mahnt nicht mehr zur Bekeh­rung vor dem nahen­den Gericht, behält aber alle for­ma­len Ele­men­te bei: die War­nung, das Schü­ren von Äng­sten und den Auf­ruf zur Umkehr, „bevor es zu spät ist“.

Das bestärkt die The­se jener, die den Öko­lo­gis­mus als Öko-Reli­gi­on bezeich­nen mit allen nega­ti­ven Erschei­nungs­for­men einer vom wah­ren Glau­ben abge­wand­ten Sekte. 

Was aber hat Papst Fran­zis­kus dar­in verloren?

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: COP28 (Screen­shots)

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