(Rom) Im vergangenen Juli wurde bekannt, daß Papst Franziskus Anfang November an der UN-Klimakonferenz COP26 teilnehmen wird. Anders als bisher angenommen, wird es nun aber doch nicht dazu kommen.
Am 1. September hatte das Kirchenoberhaupt seine Absicht, in das schottische Glasgow zu reisen, persönlich in einem Interview mit dem spanischen Radiosender COPE bestätigt. Nun nicht mehr, denn seine Anwesenheit wurde von Vatikansprecher Matteo Bruni ausgeschlossen. Franziskus wäre der erste Papst gewesen, der an einer Weltklimakonferenz der UNO teilnimmt und dort auch sprechen sollte.
Bei mehreren Gelegenheiten war die Anwesenheit von Franziskus bei der UN-Klimakonferenz betont worden, die vom 31. Oktober bis 12. November 2021 in Glasgow stattfinden wird. Dafür wurde bereits medial geworben (siehe Titelbild). Gestern gab der Leiter des vatikanischen Presseamtes überraschend eine Absage bekannt:
„Auf die Fragen der Journalisten zur Teilnahme des Heiligen Stuhls an der Konferenz der Vertragsparteien der UN-Klimarahmenkonvention (COP26), kann ich mitteilen, daß die Delegation von Seiner Eminenz Kardinal Pietro Parolin, dem Staatssekretär Seiner Heiligkeit, geleitet wird“, so der Leiter des vatikanischen Presseamtes.
Die Teilnahme von Franziskus war vom Heiligen Stuhl zuvor weder offiziell angekündigt noch bestätigt worden, wurde aber von den schottischen Bischöfen als sicher angenommen und von Franziskus selbst geäußert. Schottlands Episkopat war von einem Kurzbesuch ausgegangen. Dabei sollte eine Begegnung mit den Bischöfen stattfinden. Mitte August war hingegen von britischen Medien bekanntgemacht worden, daß Rom „aus Zeitgründen auf eine öffentliche Messe verzichtet“. Das sorgte unter den schottischen Katholiken für Erstaunen und einigen Unmut.
Im Interview mit Radio COPE hatte Franziskus Anfang September gesagt, er beabsichtige „prinzipiell“ nach Glasgow zu reisen, „aber es hängt alles davon ab, wie ich mich zu der Zeit fühle“. Die Anspielung galt seinem Krankenhausaufenthalt, dem er sich in der ersten Julihälfte unterziehen hatte müssen. In Rom will aber niemand im Gesundheitszustand den Grund für die Absage erkennen. Das Kirchenoberhaupt wurde in dem COPE-Interview nämlich sehr konkret:
„Meine Rede ist bereits in Vorbereitung.“
Gründe für die nunmehrige Absage wurden nicht genannt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MyPope