Von Erzbischof Carlo Maria Viganò*
Wegen Abtreibung kann man ins Gefängnis kommen: Das ist die Strafe in einigen Staaten für jene, die in stillem Gebet vor einer Klinik stehen, in der ungeborene Kinder getötet werden. Aber man geht nicht ins Gefängnis, wenn man in der Klinik unschuldige Kinder tötet.
Wegen Abtreibung kann man diskriminiert werden: Es ist das soziale Stigma, das auf jenen lastet, die an das Leben des Kindes denken, das im Mutterleib, da als „Zellklumpen“ betrachtet, bis zur Geburt getötet wird, und wenn es nach einigen Mördern in den Regierungen geht, sogar noch nach der Geburt.
Sie nennen es nicht Abtreibung: Sie nennen es „reproduktive Gesundheit“, „Schwangerschaftsabbruch“… Das ist die Verpflichtung, die die politische Korrektheit mit ihrem Orwellschen Neusprech auferlegt. Und jene, die das schreckliche Verbrechen gegen unschuldiges Menschenleben hinter einem aseptischen Ausdruck verstecken, sind auch dafür, Menschen – und vorpubertäre Kinder – mit Amputationen und verheerenden „Therapien“ so zu verstümmeln, daß sie aussehen wie das, was sie nicht sind: Sie nennen es „Geschlechtsumwandlung“. Jene, die Abtreibung und Kinderverstümmelung befürworten, sind auch für die Tötung von Kranken, Alten, Dementen, Behinderten und allen, die der Staat oder der Einzelne für lebensunwert hält: Das ist dann, so die Behauptung, kein legalisierter Mord, sondern „Euthanasie“, „Sterbehilfe“… Während der psychopandemischen Farce forderte ein nordeuropäisches Land die älteren Menschen auf, das Gesundheitswesen nicht zu belasten, indem es ihnen ein Paket nach Hause schickte, mit dem sie sich wegräumen konnten, ohne irgendwen zu stören, und mit der Zusicherung, daß ihre Bestattungskosten bezahlt würden.
Tod. Nur Tod. Tod vor der Geburt. Tod während des Lebens. Tod vor dem natürlichen Sterben. Bezeichnenderweise sind diejenigen, die für den Tod Unschuldiger sind – Kinder, Kranke, alte Menschen –, gegen die Todesstrafe. Wir können für lebensunwert befunden werden, weil wir arm sind, weil wir alt sind, weil wir von denen, die uns gezeugt haben, nicht gewollt sind; aber wenn die Todesstrafe gegen jene verhängt wird, die in Massakern Menschen abgeschlachtet oder andere schreckliche Verbrechen begangen haben, wird dies als barbarisch angesehen.
Seltsamerweise sind in dieser rasenden Aufstachlung zu Selbstmord und Mord, in diesem Auftrumpfen des Todes über das Leben, die Geronten1 der globalistischen Elite die Ausnahmen, diese extrem mächtigen alten Milliardäre, die, verbarrikadiert in ihren von bewaffnetem Sicherheitspersonal bewachten Festungen, sich nicht mit dem Tod abfinden und zu allem – auch zu den abscheulichsten Mitteln – greifen, um jung zu erscheinen, um den Verfall ihres Körpers zu vermeiden und um sich ein „ewiges Leben“ in der Wolke des Transhumanismus zu sichern. Die Elite möchte selbst über das Leben, über das Alter, über die Krankheit herrschen.
Wir sollten anfangen zu begreifen, daß die Theoretiker dieses ungeheuren Gemetzels, das seit Jahrzehnten andauert und uns in die Barbarei des schlimmsten Heidentums zurückwirft, sich selbst nicht als Teil der Ausrottung betrachten: Keiner von ihnen wurde abgetrieben; keiner von ihnen wurde unversorgt dem Tod überlassen; keinem von ihnen wurde der Tod per Gerichtsbeschluß aufgezwungen. Wir sind es, Sie und Ihre Kinder, Ihre Eltern, Ihre Großeltern, die sterben sollen, und die sich schuldig fühlen sollen, weil Sie leben, weil Sie existieren und CO2 produzieren.
Im Mittelalter haben Fresken in einigen Kirchen, Klöstern oder öffentlichen Gebäuden den Triumph des Todes zum Thema als mahnende Erinnerung an die Letzten Dinge. Der Tod ist eine Gewißheit des menschlichen Daseins, die uns anspornen sollte, gut zu leben, um gut zu sterben und die ewige Glückseligkeit zu verdienen, da wir wissen, daß nach dem Tod ein unwiderrufliches Urteil gefällt wird, durch das wir für immer für das Paradies oder die Hölle bestimmt werden, je nachdem, wie wir gelebt haben. Der Grund für diesen Haß der Eliten auf das Leben anderer ist nicht das Ergebnis einer utilitaristischen Mentalität. Die „Wegwerfkultur“, die von „einigen“ beschworen wird, ist nicht auf den Triumph des Todes zurückzuführen, der vom Herrn des Lebens für immer besiegt wurde. Sie wird durch die satanische Verblendung verursacht, Gott zu ersetzen, nachdem man ihn verleugnet und verraten hat. Dies gestand einer der Ideologen des globalistischen Denkens, Yuval Noah Harari, Jude, homosexuell, mit einem Mann „verheiratet“, Veganer, Theoretiker einer transhumanen und luziferischen Religion, die Gott aus dem menschlichen Horizont auslöscht und den Tyrannen der Neuen Weltordnung erlaubt, seinen Platz einzunehmen und zu entscheiden, was richtig ist und was nicht, wer leben und wer sterben soll, wer reisen darf und wer nicht, wie viel jeder von uns ausgeben darf, wie viel Kohlendioxid wir produzieren dürfen, ob und wie viele Kinder wir haben dürfen und von wem wir sie kaufen sollen, nachdem wir unsere eigenen geschlachtet haben, indem wir ihnen das Gehirn ausgesaugt oder sie zerschnitten haben, bevor sie den Mutterleib verlassen. Sie entscheiden auch, daß ein Kind bis zum letzten Augenblick vor der Geburt abgetrieben werden kann, weil sie einen Weg gefunden haben, mit dem Verkauf seiner Organe und Gewebe an Labors oder Pharmaunternehmen viel Geld zu verdienen: Dies ist einer der florierendsten Märkte für die Abtreibungskliniken, zusätzlich zu den öffentlichen und privaten Subventionen, damit sie weiterhin Kinder töten.
Unsere ehemals christlichen Nationen sind vom Glauben abgefallen, mit dem unsere Väter die christliche Zivilisation auf den Ruinen des Heidentums und des Götzendienstes aufgebaut haben. Nur dank des Glaubens an Christus haben die Menschen damals aufgehört, ihre Kinder durch Abtreibung zu töten, so wie sie sie auf ihren Altären verbrannten, um die Dämonen zu besänftigen. Nur unserer heiligen Religion ist es zu verdanken, daß die Mütter die heilige Jungfrau, die Gottesmutter und unsere Mutter als Vorbild haben: Mater misericordiæ, Mater divinæ gratiæ, Mater purissima, castissima, inviolata, intemerata, amabilis, admirabilis.2 Schon der Name „Mutter“ löst heute den Haß der Schlange aus, sodaß sie ihn aus dem Munde unserer Kinder tilgen möchte: Denn in diesem Wort ist jenes unaussprechliche und göttliche Band enthalten, das die Menschwerdung des Gottessohnes im Schoß der unbefleckten Jungfrau ermöglichte, jenes demütige, gehorsame und hochherzige Fiat [Es geschehe!], das den Anfang vom Ende der Herrschaft der Sünde und des Todes bedeutete.
Doch dieser Glaubensabfall, der als Fortschritt der Zivilisation und der Demokratie dargestellt, im Namen der Menschenwürde und der Religionsfreiheit gefeiert und von einer korrupten, der Elite unterworfenen Hierarchie hochgehalten wird, ist keine Neutralität gegenüber Gott und der Moral: Er ist eine satanische Rebellion gegen Gott, ein Non serviam [Ich werde nicht dienen], das aus den Parlamenten, Gerichtssälen, Schulbänken, Zeitungsseiten und Operationssälen gerufen wird.
Die Abtreibung ist ein Akt der Anbetung des Satans. Sie ist ein Menschenopfer, das den Dämonen dargebracht wird, was stolz von den Anhängern der „Kirche Satans“ bekräftigt wird, die in jenen US-Bundesstaaten, in denen Abtreibung verboten ist, fordern, abgetriebene Föten für ihre höllischen Riten verwenden zu können. Andererseits werden im Namen des Säkularismus Kreuze und Statuen der Gottesmutter und der Heiligen abgerissen, und an ihrer Stelle beginnen grausame Bilder von Baphomet zu erscheinen.
- Abtreibung ist ein abscheuliches Verbrechen, denn sie nimmt dem Kind nicht nur das irdische Leben, sondern auch die Aussicht auf die Seligkeit und schickt es in den Limbus, weil ihm die Taufgnade fehlt.
- Abtreibung ist ein abscheuliches Verbrechen, weil sie versucht, Gott Seelen zu entreißen, die Er gewollt, geschaffen und geliebt hat und für die Er sein Leben am Kreuz geopfert hat.
- Abtreibung ist ein abscheuliches Verbrechen, weil sie die Mutter glauben läßt, daß es erlaubt ist, das Geschöpf zu töten, das sie vor allem und sogar um den Preis ihres eigenen Lebens verteidigen sollte. Durch ein solches Verbrechen macht sich die Mutter selbst zur Mörderin, und wenn sie es nicht bereut, verdammt sie sich selbst zur ewigen Verdammnis, wobei sie sehr oft sogar schon in ihrem täglichen Leben die quälendsten Gewissensbisse erfährt.
- Abtreibung ist ein abscheuliches Verbrechen, weil sie die Unschuldigen gerade wegen ihrer Unschuld angreift und an von Sekten gestern und heute begangene Ritualmorde an Kindern erinnert. Wir wissen sehr wohl, daß die globalistische Kabbala durch den Pactum sceleris [Schurkenpakt] der Pädophilie und anderer abscheulicher Verbrechen gebunden ist, und daß die Vertreter der Macht, der Hochfinanz, der Unterhaltung und der Information an diesen Pakt gebunden sind.
Die Welt trieft von unschuldigem Blut, vergossen von einer Elite von Zerstörern, die dem Satan ergeben und erklärte Feinde Christi sind. Wenn ich höre, daß bestimmte Bischöfe Gesetze legitimieren, die Abtreibung unter bestimmten Bedingungen erlauben, frage ich mich, wie sie sich noch als Katholiken betrachten können. Kein menschliches Gesetz kann jemals das göttliche und das natürliche Gesetz mit Füßen treten, die gebieten: Du sollst nicht töten. Keine Nation kann auf Wohlstand und Eintracht hoffen, solange sie dieses tägliche Gemetzel zuläßt, mit der stillschweigenden Komplizenschaft der Politiker, die sich „katholisch“ nennen, aber dem Evangelium zuwiderhandeln, indem sie ungerechte Gesetze erlassen. Das Abtreibungsverbot muß die erste Initiative eines jeden Regierenden sein, der sich der Neuen Weltordnung, die Satan dient, entgegenstellen will. Dafür zu kämpfen muß eine unumstößliche Verpflichtung jedes Katholiken sein, der der Taufe würdig ist.
Unser Herr sagte von sich selbst: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Das Motto des Fürsten dieser Welt könnte lauten: Ich bin der Abgrund, die Lüge und der Tod. Lehnen wir die Abtreibung ab, dann haben wir dem Widersacher das Hauptinstrument seines scheinbaren, höllischen Triumphs genommen. Lehnen wir die Abtreibung ab, und wir werden Millionen von Seelen haben, die lieben und geliebt werden können, die Großes vollbringen, Heilige werden, an unserer Seite kämpfen und den Himmel verdienen.
*ehemaliger Apostolischer Nuntius in den Vereinigten Staaten von Amerika, der 2018 von Papst Franziskus, wegen dessen Verhaltens in der Causa McCarrick, den Rücktritt forderte
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/Triumph des Todes (Oratorio dei Disciplini, Clusone), 15. Jhdt.
1 Mitglieder der Gerusia, des Ältestenrates im antiken Sparta, die in klassischer Zeit die Interessenvertretung der Oberschicht war.
2 Anrufungen Mariens aus der Lauretanischen Litanei: Mutter der Barmherzigkeit, Mutter der göttlichen Gnade, Du reine Mutter, Du keusche, unversehrte, unbefleckte, liebenswürdige, wunderbare Mutter.
„Bezeichnenderweise sind diejenigen, die für den Tod Unschuldiger sind – Kinder, Kranke, alte Menschen –, gegen die Todesstrafe.“
Über genau diese Tatsache habe ich vor Kurzem nachgedacht und es hatte dabei unseren gemarterten Herrn vor Augen, dessen unschuldiges Blut die hasserfüllte Menge forderte, während sie die Freilassung des Barabas verlangte.
Abtreibung ist das „Sakrament“ des Satans – und Konsumsex ist sein Lockangebot.
Konsumsexer haben keine menschlichen Beziehungen mehr, nur noch Funktionsbeziehungen – in jungen Jahren Triebbefriedung mit wem auch immer, in mittleren Jahren Triebbefriedigung oft kombiniert mit kurzzeitigen Bindungen, solange bis „etwas besseres“ gefunden ist (mehr Geld, mehr Haus, mehr Fernreisen, mehr Auto) und in alten Jahren Triebbefriedigung kombiniert mit Bindungen öfter für den Rest des Lebens zur Bezahlung von Mieten und Reisen und zur Hilfe im Haushalt und ggf. noch bei Krankheit. Die Lebensabschnittspartner sind jederzeit austauschbar. Ich dachte früher immer, Scheidungen und 1–6 Lebensabschnittspartner gleichzeitig und nacheinander seien etwas in Hollywood. Heute muss ich feststellen, dass es in meinem teilweise auch „katholischen Bekanntenkreis“ (40 – 85 Jahre) nur ein Ehepaar gibt, das sakramental verheiratet und ohne Lebensabschnittspartner ist. Mitte 70-jährige hatten 5 Lebensabschnittspartner, jetzt haben sie niemanden mehr, „natürlich“ auch keine Kinder, keine Enkel. Es gibt auch eine einsame 80-jährige mit 5 Kindern von 5 verschiedenen Männern, die nur noch Kontakt zu einem Kind hat, dass dann ihr altes Haus erben soll. Und das alles nicht in Hollywood, sondern in einer deutschen Großstadt mit ehemals vollen Kirchen.
Wenn aber oberste Priorität Konsumsex ist, dann stören Kinder massiv, denn wo sollen sie bleiben, wenn ein neuer Lebensabschnittspartner konsumiert wird und wer soll sie bezahlen?
Wo Gott verlassen wird, endet man in der Einsamkeit und der Barbarei des Heidentums.
https://domradio.de/artikel/journalist-sieht-wandel-kirche-mit-blick-auf-abtreibung
Das sollten Sie mal lesen. Da friert es einen nur noch.
Ich zitiere 2 Tweets von Mgr Aupetit gegen die Abtreibung:
„Frankreich ist stolz darauf, dass es die Todesstrafe abschaffte und den Schuldigen damit die Möglichkeit der Vergebung eröffnete. Es will (nun) in seiner Verfassung die Todesstrafe für die Unschuldigen (die Ungeborenen) verankern.
Welch ein Verfall!“
Mgr Michel Aupetit, Tweet vom 8.März 2023
„Die Klage eines Embryos:
Wer will mein Leben zerschneiden wie man einen Ast zersägt?
Mein Vater? Meine Mutter? Ein verrückter Hexenmeister in weißem Kittel? Ich bin bereits das, was ich sein werde, nämlich ein Menschenkind. Wie du es schon jetzt bist und wie du es morgen sein wirst.“
Mgr Aupetit, Tweet 22.08.2022
Und zum Kind, ein Text, den er zitierte:
„Ein Kind ist wie ein Kunstwerk, ob schön oder hässlich.
Unnütz für die Narren, die Selbstgefälligen, die Angeber.
Es ist das schönste Werk, das sich der Ewigkeit verbindet, vom Leben und seiner Kontinuität durchdrungen.“
Mgr Aupetit, Tweet 17.Sept. 2022
Einen Tag zuvor wandte sich Bischof Aupetit gegen die Euthanasie.
Wir sind in Satans Welt angekommen, wenn sich Frauen, die abgetrieben haben, boostern lassen. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erhalten sie Zellbestandteile ihres eigenen Kindes in aufbereiteter Form bespritzt.