
Wie InfoCatólica enthüllte, hatte der amtierende Papst am 6. Juli in der Casa Santa Marta ein privates Treffen mit dem ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Bill Clinton, zu dessen Delegation neben anderen Persönlichkeiten auch George Soros‘ Sohn Alex gehörte, aktueller Vorsitzender der berüchtigten Open Society Foundations. Katholisches.info berichtete.
Über den Inhalt des Gesprächs war aus Santa Marta nahestehenden Quellen bisher nur zu erfahren, daß während des beispiellosen Treffens „vor allem die Förderung des Friedens in der Welt“ Gesprächsthema gewesen sei. Am Ende, beim rituellen Austausch von Geschenken, erhielt Clinton von Franziskus eine Frauenfigur mit einer Taube in der Hand, was der Papst als „Arbeit für den Frieden“ erklärte, der wiederum vom ehemaligen US-Präsidenten eine kleine Schale mit dem Wappen der Vereinigten Staaten von Amerika erhielt.
Die Open Society Foundations, die seit wenigen Wochen Alexander Soros als Nachfolger seines Vaters kontrolliert, waren seit ihrer Gründung 1993 immer ein Nährboden für Abtreibungs‑, Gender‑, Feminismus- und marxistische – oder „progressive“ – Agenden, Aktivitäten und Organisationen, die sich in erster Linie gegen das Leben und die Familie richten, die mit Abtreibung, Euthanasie, LGBTQ+, Einwanderung und Etatismus bekämpft werden.
Es ist erst zwei Jahre her, um ein Beispiel von vielen zu nennen, daß die Open Society Foundations, die (zusammen mit der Bill and Melinda Gates Foundation, Planned Parenthood und der EU-Kommission von der Leyen) das EPF oder European Parliamentary Forum for Sexual and Reproductive Rights finanzierten, das eine Gruppe von „Freunden“ zusammenbrachte, allesamt EU-Abgeordnete, um eine heftige Abtreibungskampagne zu starten mit dem Ziel, die Tötung ungeborene Kinder als „Menschenrecht“ zu etablieren, die Gender-Agenda zu fördern und Gegner zu diskreditieren, indem sie als „religiöse Extremisten“ gebrandmarkt werden, um sie in die Nähe des islamischen Terrorismus zu rücken. Dabei wird so weit gegangen, die Verteidiger von Familie und Lebensrecht in einer „schwarzen Liste“ einzutragen. Darin finden sich selbst Einrichtungen wie die COMECE (Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union), Gemeinschaft und Befreiung (CL), die Stiftung Novæ Terræ, die Kolumbus-Ritter, das Opus Dei, die Lejeune-Stiftung , die Fundación Valores y Sociedad und viele andere Organisationen, Rechtsinstitute oder auch Einzelpersonen. Es ist ein brutaler Kulturkampf im Gange. Umgekehrt demontiert Papst Franziskus die Kirche als schützendes Bollwerk, indem er sich gegen einen Kulturkampf ausspricht und den Eindruck erweckt, dieser ginge von unvernünftigen Kirchenkreisen aus. Dem ist mitnichten so. Die Kulturkämpfer stehen auf der anderen Seite und die Soros-Stiftung gehört zu ihren großen Sponsoren, Auftraggebern und Antreibern.
Ein anderes Beispiel: Zu den Einrichtungen, die das Portal OpenDemocracy.net finanzieren, gehören die Open Society Foundations. Dieses Portal veröffentlichte eine ganze Reihe von Artikeln, Leitartikeln und Kolumnen, die sic et simpliciter auf die Abschaffung der Familie abzielten, da diese „ veraltet und unzureichend“, sprich, überholt sei.
In einem von Project Veritas veröffentlichten Video erklärte Tee Stern, Leiter der Atlanta-Sektion von Refuse Fascism, der selbsternannten „antifaschistischen“ Frontorganisation der extremen Linken in den USA, daß er von der Soros-Organisation Gelder beantragt und erhalten habe, um für die Abtreibung zu kämpfen und die Abtreibungsgegner zu bekämpfen. In diesem Sinne kündigt die Gründung der Good Information Inc. nichts Gutes an, die von den Milliardären George Soros und Reid Hoffman, dem Mitbegründer von LinkedIn, zusammen mit anderen angestrebt wurde, um ihre Kontrolle über das Internet auszuweiten und ihre eigenen Mantras gegen die Familie, das Leben und die natürliche Ordnung zu verbreiten und dies alles unter dem – scheinbar „edlen“ – Vorwand, Desinformation bekämpfen zu wollen.
Der Plan ist ganz einfach gestrickt: Man übernimmt die Medien der „Rebellen“, vollzieht ihre Gleichschaltung mit dem Mainstream – wie es leider bereits geschehen ist.
Über Bill Clinton und die nach ihm benannte Stiftung gibt es nicht viel zu sagen. Sein Engagement für eine Mischung aus extremem Umweltschutz und radikaler Abtreibungsbefürwortung ist bekannt und entspricht perfekt der bereits beschriebenen Agenda der Open Society Foundations. Sie bedienen sich im Einklang einer Anti-Sprache der Begriffsumdeutung mit der Absicht, durch die dadurch erzeugte Verwirrung die Karten auf dem Tisch der großen Politik neu zu mischen. Das Töten unschuldiger Kinder im Mutterleib wird als „reproduktive Gesundheit“ bezeichnet und die Durchsetzung der Gender-Ideologie als „Förderung der Menschenrechte“.
Solche Gesprächspartner zu haben, kann nur enttäuschen und ist schwer deprimierend. Warum hat Papst Franziskus dann aber solche Gesprächspartner, dazu auch noch in privater Form?
Das hinterläßt einen sehr bitteren Beigeschmack.
Der promovierte Psychologe, Lebensschützer und Publizist Mauro Faverzani schrieb zum Treffen mit Clinton und Soros und jüngsten päpstlichen Personalentscheidungen wie der Ernennung des linksradikalen Luca Casarini, des Homo-Aktivisten James Martin SJ und anderer umstrittener Personen zu Synodalen der Synodalitätssynode:
„Es ist unvermeidlich, auch eine Beschleunigung ausgesprochen fragwürdiger und übertriebener Entscheidungen, Handlungen und Kontakte festzustellen. All dies erinnert an das aristotelische Sprichwort ‚Motus in fine velocior‘. Ist das die eigentliche Sorge?“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Avvenire (Screenshot)