
(Rom) Das Fronleichnamsfest fehlt dieses Jahr im Kalender der liturgischen Feiern des Papstes, worauf bereits hingewiesen wurde. Wer gehofft hatte, Franziskus würde doch noch irgendwo, vielleicht zumindest an einem „sozialen Brennpunkt“, das Fronleichnamsfest zelebrieren, weiß es nun besser. Heute gab der Heilige Stuhl bekannt, daß Franziskus dem öffentlichen Fronleichnamsfest nicht beiwohnen wird und die traditionelle äußere Feier des Fronleichnamsfestes in Rom ganz entfällt.
Im Pontifikat von Franziskus wurde der Gründonnerstag systematisch unsichtbar gemacht und Fronleichnam schrittweise abgeschwächt. Dieser Trend wird 2022 fortgesetzt.
In einer Mitteilung an die Journalisten gab das vatikanische Presseamt heute bekannt, daß Franziskus das bevorstehende Fronleichnamsfest weder am Donnerstag, dem liturgischen Datum, noch am Sonntag, dem italienischen Ausweichtermin, zelebrieren oder ihm beiwohnen wird.
Die knappe Mitteilung von Vatikansprecher Matteo Bruni lautet:
„Aufgrund der Einschränkungen, die dem Papst durch die Gonalgie auferlegt sind, und wegen der besonderen liturgischen Erfordernisse der Feier werden die Heilige Messe und die Prozession mit dem Eucharistischen Segen anläßlich des Fronleichnamsfestes nicht zelebriert.“
Wegen der Kniebeschwerden des Papstes entfallen die Heilige Messe und auch die römische Fronleichnamsprozession, die Mutter aller Prozessionen an diesem Festtag. Die Intention des Hochfestes, die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie öffentlich zu feiern, wird beseitigt.
Das Fest entstand am Ende des Hochmittelalters gegen Zweifel an der Realpräsenz. Anlaß zu seiner Einführung war das eucharistische Wunder von Bolsena. Seit der Reformation nahm die Bedeutung dieser Solemnitas wegen der massiven Angriffe gegen das kirchliche Eucharistieverständnis immer mehr zu.
Unter Franziskus wird das Fest des allerheiligsten Leibes und Blutes Christi, so sein offizieller Name, vom Papst selbst seiner Bedeutung entkleidet und zurückgedrängt. 2017 fand die letzte traditionelle römische Fronleichnamsprozession statt, wie sie die Päpste durch die Jahrhunderte angeführt hatten.
2018 und 2019 entzog sich Franziskus ihr, indem er sich in römische Problemviertel begab. Da das römische Fest mit dem Papst verbunden ist, verlagerte sich auch die Zelebration irgendwo an die Peripherie.
2020 und 2021 wurde dann die Zelebration wegen der angeblichen Corona-Pandemie ganz gestrichen. 2022 sind es nun die Kniebeschwerden des Papstes, die für die fortgesetzte Tilgung herangezogen werden.
Fakt ist, daß das Hochfest unter Franziskus nie in seiner traditionellen Form zelebriert wurde. Bereits 2013 setzte Franziskus dazu an, schrittweise das Fest zu demontieren, indem er sich ihm zu entziehen begann.
Die beiden eucharistischen Hochfeste werden von Papst Franziskus demontiert
Seit 2014 nimmt der Papst nicht mehr an der Prozession teil, die von der Lateranbasilika, der römische Bischofskirche, zur Marienbasilika Santa Maria Maggiore führte. Seit 2018 ist auch die Zelebration der Heiligen Messe aus der Lateranbasilika verschwunden, ebenso der Eucharistische Segen des Papstes in Santa Maria Maggiore. Gab es 2018 und 2019 zumindest noch einen versteckten Ersatz, ist seither das Hochfest eliminiert worden. Die Chronologie läßt erkennen, daß dahinter ein bewußter Antrieb steht.
Selbst bei Wikipedia ist zu lesen:
„Der Festtermin und das Anliegen des Fronleichnamstags, eines Ideenfestes, stehen in enger Verbindung zum Gründonnerstag und der damit verbundenen Einsetzung der Eucharistie durch Jesus Christus selbst beim letzten Abendmahl. Wegen des stillen Charakters der Karwoche erlaubt der Gründonnerstag keine prunkvolle Entfaltung der Festlichkeit. Aus diesem Grund wurde das Fest Fronleichnam bei seiner Einführung auf den ersten Donnerstag nach der Oktav des Pfingstfestes gelegt.“
Es liegt demnach kein Zufall vor, wenn unter Franziskus der Papst als oberster Liturg sich der öffentlichen Zelebration von Gründonnerstag und Fronleichnam entzieht. Die Verdunkelung dieser beiden Feste steht in einem kausalen Zusammenhang und ist offensichtlich gewollt.
VaticanNews, das Nachrichtenportal des Heiligen Stuhls, behilft sich durch eine Zusammenstellung von Zitaten von Franziskus, mit denen er zur Eucharistie Stellung nahm. Die Austilgung des Fronleichnamsfestes scheint auch die Journalisten des Papstes verlegen zu machen. Sie verweisen daher darauf, daß Fronleichnam am Donnerstag, dem liturgischen Festtag, im Petersdom von Kardinal Mauro Gambetti, dem Erzpriester des Petersdomes und Kardinalvikar für die Vatikanstadt, zelebriert werden wird. Mit dem traditionellen päpstlichen Fronleichnamsfest hat das allerdings kaum mehr als soviel zu tun wie jede Zelebration dieses Festes in irgendeiner Pfarrei.

Papst Johannes Paul II. führte bis zuletzt die Fronleichnamsprozession in Rom an. Um vor dem Allerheiligsten anbetend zu knien, fand er, trotz aller Beschwerden und Einschränkungen, bis kurz vor seinem Tod die Kraft. Franziskus leidet an Kniebeschwerden, weshalb er bei der Wandlung und auch sonst keine Kniebeugen macht und kaum einmal kniende eucharistische Anbetung hält. In Rom wird in diesem Zusammenhang aber noch eine andere Erklärung herumgereicht. Sie lautet schlicht und erschütternd: „Er will nicht“. Johannes Paul II. wollte, daher konnte er auch. Von Franziskus soll ein Anlaß bekannt sein, in mehr als neun Jahren des Pontifikats, bei dem er vor dem Allerheiligsten kniete. Wir schreiben soll, da es nicht möglich war, einen Beleg dafür zu finden. Es gibt Bilder, die dokumentieren, daß Franziskus kniete: zur Kreuzverehrung, im Gebet vor einer Marienikone, gemeinsam mit Benedikt XVI., zur Beichte, vor afrikanischen Politikern, vor Migranten und Muslimen, um ihnen die Füße zu waschen, doch nie vor dem Allerheiligsten.
Als Minimalvariante kann noch damit gerechnet werden, daß Franziskus am kommenden Sonntag beim Angelus auf dem Petersplatz von der Gegenwart Christi in der Eucharistie sprechen wird, „um dann sofort von Christi Gegenwart an anderer Stelle zu sprechen, wie es seine Gewohnheit ist“, so der Blogger von Secretum meum mihi.
Tatsache ist, daß das Fronleichnamsfest zwar in den Pfarreien gefeiert wird, im deutschen Sprachraum mit immer weniger Prozessionen, aber die päpstliche Zelebration abhanden kommt, mit der das Fest seit seiner Einführung verbunden war. Wie lange das verträglich ist und folgenlos bleibt, läßt sich nicht absehen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Frage an alle:
Wie hat er es denn als Erzbischof von Buenos Aires mit Gründonnerstag und Fronleichnam gehalten?
Glaube, Ehrfurcht und Anbetung unserer Vorfahren bauten wunderschöne Kathedralen, wunderschöne Kirchen. Jeder war erfüllt vom Wunsch zum Hochfest des Leibes und Blutes unseres Herrn Jesus Christus, dass Christus selbst in einer wunderschönen Monstranz durch die Straßen getragen wird, wir Ihm unsere Füße geben, damit Er segne die Straßen und Orte und deren Bewohner.
Glaube, Ehrfurcht und Anbetung bewegten unsere Vorfahren beim Vorübergang des Herrn in der Hand eines Priesters anbetend auf die Knie zu gehen.
Damals wurde die Kirche von Hirten geführt, die als Nachfolger der Apostel, die von den Aposteln aufgebaute katholische Kirche in der lebendigen Tradition und der Wahrheit bewahrten.
Heute sind die einzelnen Gläubigen, die Kleinen, die Gott besonders am Herzen liegen, weil sie mit dem Herzen glauben und lieben aufgerufen, die Kirche zu führen, so wie ein jetzt alter mir unbekannter Mann, der Andachtsbildchen mit einem Gebet auf der Rückseite drucken lässt und sie dort ganz unauffällig verteilt, wo ihn sein Glaube hinführt, in die Straßen um die Veranstaltungen von Freude am Glauben, in die Fronleichnamsprozession in Berlin und überall dort, wo ich ihm nicht begegnet bin. Oder eine polnische Ärztin, die in ihrer Praxis in einem kleinen polnischen Kurort, Stapelchen von Andachtsbildchen zum barmherzigen Jesus in verschiedenen Sprachen auf ihren Schreibtisch bereit liegen hat, um jeden Patienten, den Gott zu ihr führt, der körperliches Heil sucht, auch den Weg zum seelischen Heil zu zeigen und die Ausländer fragt aus welchem Land sie kommen, und ihnen dann eine nicht kleine Menge von Andachtsbildchen in seiner Sprache mitgibt, mit der Bitte, sie in der Heimatpfarrei auszulegen. Diese Kleinen sind es, von denen wir sprechen, wenn wir beten „schau auf den Glauben Deiner Kirche“.
Bemühen wir uns, auch unsere Aufgabe als Kleiner zu erkennen und so Jesus in die heutige Welt zu tragen.