„Das nächste Konklave wird chaotisch sein“, das sei sicher, sagt der britische Historiker Henry Sire, der mit seinem Buch „Der Diktator-Papst“ über Papst Franziskus für internationales Aufsehen sorgte. In einem Interview, das Gloria.tv mit ihm führte, nahm er zur aktuellen Entwicklung im Malteserorden und im Vatikan Stellung. Wie von ihm gewohnt, nahm sich der nüchterne Brite dabei kein Blatt vor den Mund.
Sire, der wegen seines Ende 2017 unter dem Pseudonym Marcantonio Colonna vorgelegten Buches aus dem Malteserorden ausgeschlossen wurde, rechnet im nächsten Konklave mit Bestrebungen, einen Papst „der Mitte“ zu wählen. Damit werde man die Wogen glätten wollen, die das derzeitige Pontifikat so zahlreich verursacht. Auch eine „Spaltung innerhalb des Konklaves“ schließt der in Spanien geborene Brite mit französischen Wurzeln nicht aus.
Das nächste Konklave werde jedenfalls unvorhersehbarer sein denn je, weil Franziskus viele unbekannte Kardinäle aus fernen Ländern ernannt habe und verhindere, daß sich diese untereinander kennenlernen.
Mit der Wahl eines Papstes „der Mitte“ werde allerdings die Verwirrung, „die durch die Zweideutigkeiten von Franziskus entstanden ist, noch größer werden“, denn ein Kompromißkandidat werde „keine klare Linie vorgeben“. Allerdings, so Sire, könnte die Zukunft „noch viel überraschender“ sein und mit der Gnade Gottes „sogar ein guter Papst“ gewählt werden.
Er kenne allerdings im Moment keinen Kardinal, der die Fähigkeit habe, die Kirche „wiederherzustellen und auf den Weg echter Reformen zu führen“. Das sei nämlich „das Gegenteil der imageorientierten Gesten“, mit denen Papst Franziskus die weltlichen Medien „verblüfft hat“. Die Gesten von Franziskus seien im übrigen „völlig unzuverlässig“. Franziskus sei in der Lage, sie schlagartig rückgängig zu machen.
Sire hätte vor fünf Jahren noch auf Kardinal Robert Sarah getippt. Dieser sei inzwischen schon 76 Jahre alt: „Ich weiß nicht, ob er noch die Kraft hat, das Notwendige zu tun“.
Franziskus ist „so unpopulär“, daß viele Bischöfe Traditionis custodes ignorieren
Das Motu proprio Traditionis custodes sei treffend mit „Kerkermeister der Tradition“ zu übersetzen. Es sei der „letzte Versuch“ der Konzilsgeneration, die Wiederbelebung der Tradition, die unter jüngeren Katholiken im Gange ist, zu blockieren. Die meisten Bischöfe würden sich jedoch weigern, so Sire, die Repression durchzusetzen. Papst Franziskus sei „so unpopulär“, daß viele Bischöfe es vorziehen, selbst solche, die persönlich keine besonderen Sympathien für den überlieferten Ritus hegen, seine Anweisung zu ignorieren.
Sicher sei, das könne man schon jetzt sagen, daß auch die nächste Generation von Katholiken die geistlichen Reichtümer der Kirche, darunter den überlieferten Ritus, wiederentdecken und die Neuerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils in Frage stellen werde. Diese Neuerungen werden für diese nächste Generation einfach „eine Politik von gestern sein, die sich ihnen nicht erschließt“.
Franziskus, der Papst der Mafia von Sankt Gallen
Nach acht Jahren des Pontifikats von Franziskus könne eines „klar“ gesagt werden, so Sire:
„Franziskus ist der Papst der Mafia von Sankt Gallen und der weltlichen Medien, deren Zustimmung sein einziges Ziel ist.“
Auch mit Traditionis custodes sei Franziskus „einfach dem St. Galler Programm gefolgt“ und versuche die Tradition auszulöschen.
Der amtierende Papst verfolge keine andere Politik, „als den Beifall der zeitgenössischen Eliten, indem er jeder ihrer Marotten folgt“. Die Bandbreite reiche von der Klimahysterie über die Förderung der unkontrollierten Einwanderung bis zu einem Pseudomarxismus, der in Wirklichkeit im Dienst eines bestimmten Kapitalismus stehe. Diesbezüglich sei sich Franziskus treu geblieben, denn so habe er sich auch als Erzbischof von Buenos Aires verhalten. Er verbündete sich dort mit den Gewerkschaften als politischer Größe, „aber für die Armen in Argentinien hat er nichts getan“. Er drücke sprachlich „bestimmte Knöpfe“ und die Medien folgen ihm „sklavisch“ und stellen ihn als „Vorkämpfer für die Armen“ dar, „für die er in der Praxis nichts tut“.
Insgesamt sei „Bergoglios Karriere“ nach wie vor „ein großes Geheimnis“. Er habe es geschafft, von der rechten Hand des „reaktionären“ Kardinals Quarracino von Buenos Aires „zum Liebling der Mafia von Sankt Gallen“ zu werden.
„Die einzige Erklärung, die ich sehen kann, ist, daß in den letzten Jahren von Papst Johannes Paul II. erwartet wurde, daß ein liberalerer Papst sein Nachfolger werden würde, und Bergoglio wollte auf der Gewinnerseite stehen.“
Bergoglio sei nämlich ein „typischer Peronist“. Er habe „keine wirklichen Prinzipien“.
Sein ganzes Leben lang war Bergoglios Ja ein Nein, und sein Nein ein Ja.
Wenn man Franziskus mit jemand vergleichen wollte, dann mit Juan Perón. Der Opportunismus sei bei ihm „Teil einer ausgeklügelten Kultur“, in der er aufgewachsen ist, und der Grundlage für eine „gerissene und manipulative Karriere“ war. Darin könnten ihm die meisten Bischöfe nicht das Wasser reichen, so Sire. Papst Franziskus sei Ausdruck einer „sehr schlechten politischen Kultur“, und das sei „sicherlich eine Katastrophe für die Kirche“. Er sei ein „klassisches Produkt“ der argentinischen Gesellschaft, und das bedeute, daß er Ausdruck einer „Kultur des prinzipienlosen Egoismus“ sei.
Als halber Spanier, so Sire, habe er Zugang zur hispanischen Kultur. Das habe ihm persönlich dabei geholfen, den kulturellen Hintergrund von Papst Franziskus, der Deutschen und Briten unverständlich sei, auszuleuchten. Seine Ausbildung bei den Jesuiten sei hingegen nur insofern hilfreich gewesen, „den Zusammenbruch und die Korrumpierung der Gesellschaft Jesu seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil miterlebt“ zu haben. „Und Bergoglio ist ein klassischer Fall“ für diese Entwicklung.
Ein Wesensmerkmal dieser politischen Kultur seien bei Franziskus seine „diktatorischen Maßnahmen, ganz klar“. Ein anderes ein „großmäuliger Populismus“, der es möglich sein lasse, zu behaupten, das Volk zu unterstützen, in Wirklichkeit aber nichts für das Volk zu tun. Ein geerbter Antiamerikanismus sei zudem für ihn die Motivation, einen „katastrophalen Ausverkauf an die kommunistische chinesische Regierung“ zu betreiben. Widersprüchliche Signale, die er an die verschiedenen Parteiungen aussende, z. B. einerseits Abtreibung als „Auftragsmord“ zu bezeichnen, aber zugleich die Abtreibungslobbyistin Emma Bonino als „ganz Große“ zu rühmen, seien Teil des für Franziskus typischen Peronismus. In Argentinien sei das ganz normal, im Rest der Welt allerdings nicht.
„Sein ganzes Leben lang war Bergoglios Ja ein Nein, und sein Nein ein Ja.“
Franziskus sei aufgrund dieser Prägung gegen „gute Menschen voreingenommen“.
„Während seiner ganzen Karriere hat er sich mit den Kompromittierten und moralisch Schwachen umgeben, weil er sie kontrollieren kann.“
Dennoch sei Franziskus imstande, das Übel der Doppelzüngigkeit öffentlich anzuprangern.
„Wie viele Menschen hat auch Franziskus die Gabe, die Laster zu verurteilen, die ihm selbst eigen sind. Es scheint eine besondere Art der Selbsterkenntnis zu sein, bei der das Subjekt instinktiv das Laster erkennt, aber nicht denjenigen sieht, der sich dessen schuldig gemacht hat. Das hilft uns zu verstehen, wie Pater Kolvenbach, der General der Jesuiten, der sich auf die Berichte jener stützte, die Bergoglio kannten, ihn 1991 der Doppelzüngigkeit und des Mangels an psychologischem Gleichgewicht beschuldigte.“
Der größte Schaden, den Franziskus anrichtet
Den „größten Schaden“, so Sire, richte Franziskus durch die Ernennung einer „Flut von schlechten Bischöfen und Kardinälen“ an. Das werde „wahrscheinlich zu einem weiteren schlechten Pontifikat führen“. Selbst wenn „wir davon verschont bleiben“ sollten, werden die Ernennungen durch Franziskus „ein entsetzliches Vermächtnis“ bleiben und die Kirche für viele Jahre „belasten“.
Hätte Benedikt XVI. seinen Amtsverzicht nur um „sechs oder zwölf Monate hinausgezögert“, wären zum Zeitpunkt des Konklaves „mehrere Hauptakteure, einschließlich Bergoglio“, bereits im Ruhestand gewesen. Benedikt XVI. habe „auch in diesem Punkt ein schlechtes politisches Kalkül gezeigt“. Das Ergebnis sei eine „griechische Tragödie: die Wahl des denkbar schlechtesten Papstes“, und das gerade in dem Moment, als die Kirche „auf dem Weg der Besserung schien“. Die Wahl von Franziskus sei „die schlimmste Erfüllung des Schadens, den das Zweite Vatikanische Konzil angerichtet hat“.
Es sei „sicherlich wahr, daß weder Johannes Paul II. noch Benedikt viel getan haben, um Modernisten vom Kardinalskollegium fernzuhalten“. Aufgrund des Niveaus der modernen Kirchenhierarchie sei daher die Wahrscheinlichkeit, daß ein „schlechter Papst gewählt wird, real“ gewesen. Das Schlimme sei, daß die Kirche 2013 „auf dem Weg zu einer Wiederherstellung von Rechtgläubigkeit und Tradition zu sein schien“. Ohne die Unterstützung der Mafia von Sankt Gallen, ist sich Sire sicher, wäre daher die Wahl Bergoglios undenkbar gewesen. Benedikt XVI. habe von seinem Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone erwartet, daß dieser schon für die Wahl von Kardinal Angelo Scola, dem damaligen Erzbischof von Mailand, sorgen werde. In Wirklichkeit sei Bertone persönlich gegen Scola gewesen und „ließ Benedikt XVI. im Stich“. Damit geriet das Konklave aus den Fugen und es standen „Tür und Tor offen für die Intrigen der St. Galler“.
Benedikt XVI. habe bewußt eine „unparteiische Politik“ verfolgt, wie er sie nennen würde, so Sire. Das Ergebnis sei aber gewesen, „daß viele der schlimmsten Vertreter der modernen Kirche an die Spitze gelangten“.
„Aber insbesondere, daß seine Wahl für seine Nachfolge auf Kardinal Scola fiel, zeigt sein schlechtes Urteilsvermögen über Menschen. Scola schien ein solider Konservativer zu sein, doch in Wirklichkeit war er ein Karrierist, wie sein späteres Verhalten zeigte. Und Bertone und die italienischen Kardinäle haben ihn genau aus diesem Grund abgelehnt.“
Großmeister Festing konnte „mit den Manövern des Vatikan nicht umgehen“
Der am 12. November verstorbene ehemalige Großmeister des Malteserordens, Fra Matthew Festing, war ein entfernter Verwandter von Henry Sire. Kennengelernt haben sich die beiden aber erst 1999, als Festing Großprior von England wurde. Sire beschreibt ihn als „sympathischen Mann, den jeder mochte, und er war natürlich ein gläubiger, traditioneller Katholik“.
Fra Festing wurde 2008 zum Großmeister gewählt, so Sire, weil er allen Kandidaten „haushoch überlegen“ war. Sein Einsatz für die karitativen Werke des Ordens war „herausragend“. Unter erheblichen persönlichen Gefahren, „manchmal unter direktem Beschuß, brachte er den leidenden Menschen in Bosnien während des dortigen Krieges Hilfe“.
Sein Hauptziel als Großmeister sei es gewesen, „den religiösen Charakter des Ordens zu stärken und dem Säkularisierungsbestreben zu widerstehen, das vor allem von den Deutschen vorangetrieben wurde, die gegen die Idee der Profeßritter als führender Klasse im Orden waren und sind“.
„Fra Matthew war aufgrund seiner Erfahrung und seines Temperaments nicht in der Lage, mit der Politik einer Organisation wie des Malteserordens umzugehen. Noch weniger war er in der Lage, mit den Manövern des Vatikans umzugehen, insbesondere unter einem verschlagenen und machtgierigen Papst wie Franziskus.“
Mit der Entlassung von Festing als Großmeister, die im Januar 2017 erfolgte, habe Papst Franziskus, so Sire, „in erster Linie darauf abgezielt, Kardinal Burke zu treffen“. Festing sei wohl bis zu seinem Tod der Meinung gewesen, daß „die Speerspitze des Angriffs von Freiherr von Boeselager und den deutschen Rittern ausging und nicht vom Papst“. Damit habe er „nicht wirklich“ recht gehabt. Als guter und gläubiger Katholik habe Festing sich einfach gescheut, „den Papst als Feind zu betrachten, auch wenn er sich der fragwürdigen Aspekte von dessen Charakter bewußt war“.
Festings Feinde im Malteserorden seien natürlich erfreut gewesen über seinen Sturz.
„Für die Traditionalisten im Orden war sein Sturz, ebenso wie der von Kardinal Burke, eine Katastrophe.“
Sie hätten dennoch weiterhin „einen harten Kampf gegen das deutsche Programm geführt“. In den vergangenen Monaten, so der Eindruck, habe sich dieser Kampf allerdings erledigt, weil „die Deutschen sich durch ihren eigenen Herrschaftsdrang selbst besiegt haben“.
Das Amt des Kardinalpatrons des Malteserordens war in der Vergangenheit ein „Ruhestandsposten“, so der Historiker. Papst Franziskus habe mit der Ernennung von Burke zum Kardinalpatron signalisiert, ihn auf das Abstellgleis gesetzt zu haben. Der Kardinal „begann aber bald, das Amt zu nutzen, um weitreichenden Einfluß zu erlangen, was durch die weltweiten Mitglieder des Ordens ermöglicht wurde“. Man dürfe nicht vergessen, so Sire, daß Burke im September bzw. November 2016 mit drei anderen Kardinälen die Dubia zu Amoris laetitia vorgelegt hatte, was Papst Franziskus und dessen Parteigänger „verärgerte“. Der Konflikt im Malteserorden folgte unmittelbar darauf im Dezember.
„In Wirklichkeit war die faktische Absetzung von Kardinal Burke als Patronus die Antwort von Franziskus auf die Dubia, eine typisch politische und hinterhältige Geste.“
Boeselager ist nun selbst „völlig ins Abseits geraten“
Das Sagen im Malteserorden habe heute Kardinal Silvano Tomasi, den Franziskus als seinen Sonderbeauftragten ernannte. Er sei „der Diktator des Ordens“. Tomasi werde das Generalkapitel des Ordens, auf dem im kommenden März der 81. Großmeister gewählt werden soll, ganz nach den Vorstellungen von Franziskus leiten.
„Noch vor einigen Monaten hätte ich geantwortet, daß der Mann, der das Sagen hat, Freiherr von Boeselager ist, aber der hat sich die Feindschaft von Kardinal Tomasi zugezogen und ist nun völlig ins Abseits geraten. Er hat es sich selbst zuzuschreiben, daß er den Orden unter die Fuchtel des Vatikans gestellt hat, als er die Absetzung von Fra Matthew veranlaßte.“
Der amtierende Großmeister-Statthalter Fra Marco Luzzago sei „eine bloße Marionette, genau wie sein Vorgänger Fra Giacomo dalla Torre“. Beide seien von Boeselager „als Marionetten eingesetzt“ worden.
Der am 1. November 2020 von Franziskus ernannt Kardinal Tomasi sei bald zur Ansicht gelangt, daß Boeselager „zuviel Macht angehäuft“ habe. Zudem habe es bereits mit Tomasis Vorgänger, Kardinal Becciu, Meinungsverschiedenheiten wegen der von Boeselager betriebenen Entmachtung der Profeßritter gegeben.
Der „wahre Grund“ für die Wiedereinsetzung Boeselagers als Großkanzler (Regierungschef) des Ordens, nachdem ihn Großmeister Festing entlassen hatte, durch den Vatikan sei der Fonds Jehan du Tour gewesen. Die Ernennung von Tomasi sei ebenso „ungeeignet“ wie „praktisch alle Ernennungen von Franziskus“, doch scheint der Kardinal zumindest den religiösen Charakter des Malteserordens bewahren zu wollen, so Sire.
Als Folge von Boeselagers „Staatsstreich“ habe der Malteserorden seine Souveränität „vollständig verloren“. Der Orden, obwohl ein Völkerrechtssubjekt, werde nun von Kardinal Tomasi im Auftrag von Papst Franziskus regiert. Boeselager habe damit Kräfte zu Hilfe gerufen, um Großmeister Festing zu stürzen und seine Machtposition im Orden zurückzugewinnen, die ihn ihrerseits nun entmachten. Boeselager sei schon 2017 nicht der Mann des Papstes gewesen. Franziskus habe ihn nur unterstützt, weil Kardinalstaatssekretär Parolin es so wollte. Aber auch Parolin, der wegen der Boeselager-Affäre erheblich in die Kritik geraten ist, habe eine Grenze, „wieviel er bereit ist, für Boeselager zu tun“.
Habe beim Schreiben des Buches „das ganze Ausmaß der Korruption noch nicht gekannt“
Sire selbst wurde wegen seines Papst-kritischen Buches aus dem Malteserorden ausgeschlossen.
„Boeselagers Position als Chef des Ordens hing von seinem Status als Kontrollorgan des Vatikans ab. Er konnte nicht zulassen, daß ein solcher Kritiker Mitglied bleibt.“
Zunächst habe man ihn auf dem Rechtsweg ausschließen wollen. Da das aber zu lange gedauert hätte und der Ausgang ungewiß gewesen sei, ordnete der Vatikan an, das Verfahren abzubrechen. So wurde er, der mehrere Jahre als Ordenshistoriker am Großmeistersitz in Rom tätig war, einfach per Dekret ausgeschlossen, dessen Zustandekommen zweifelhaft ist.
„Tatsächlich weiß ich, daß das Dekret dem Souveränen Rat nie zur Abstimmung vorgelegt wurde.“
Der Rat sei vielmehr „vor vollendete Tatsachen gestellt“ worden. Er, Sire, habe sich der „Majestätsbeleidigung“ schuldig gemacht „wie so viele, weit bedeutendere Opfer der Diktatur von Franziskus“. Das werde in diesem Pontifikat nicht geduldet.
Sein Buch „Der Diktator-Papst“ würde Sire wieder so schreiben, allerdings habe er „den Morast der Korruption unterschätzt“, dem Bergoglio angehörte, als er in Argentinien Karriere machte, „zum Beispiel als Beschützer von klerikalen Sexualstraftätern“.
„Ich bedaure sehr, daß ich nicht über umfassendere Fakten verfügte, um ein wahrheitsgetreues Bild des Mannes zu zeichnen, den die Kardinäle 2013 zum Papst gewählt haben.“
Beim Schreiben des Buches sei er sich „der Kultur der moralischen und finanziellen Korruption“ in der Erzdiözese Buenos Aires, „nicht in vollem Umfang bewußt“ gewesen. Franziskus habe diese nicht geschaffen, aber auch nichts dagegen unternommen, sondern sie sich zu eigen gemacht.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshots)
Manchmal frage ich mich, ob Papst Franziskus wirklich gültig gewählt ist. Aber unser Heiland Jesus Christus hat es zugelassen, dass er auf dem Stuhl Petri ist.
Vom Peronismus habe ich nur gehört, aber keine Ahnung. Aus meiner Sicht ist Papst Franziskus ein Sozialist.
Der Artikel ist hochinteressant. Aber vor der Antwort nach dem Nachfolger müssen mit Sicherheit auch noch Rechtsfragen geklärt werden, sollte Benedikt XVI Franziskus überleben. Primär wird die Frage nach seinem Rücktritt stehen, von welchen Ämtern ist er nach seiner schriftlich vorliegenden Rücktrittsrede eigentlich zurückgetreten. Sagte er doch zeitlich nach dieser Rücktrittsrede einmal Papst, immer Papst. Behielt er doch die äußeren Zeichen des Papstes bei. Vor diesem Hintergrund muss bei der Frage nach den zukünftigen Wählern auch die Frage nach dem Einfluss des Emeritus stellen. Es gibt auch im Hochschulbereich aus dem der Begriff
„Emeritus“ stammt, Fälle in denen de Emeritus die Amtsgeschäfte wieder übernommen hat. Sollte es jedoch zu einer Wahl kommen und der Hl. Geist ein Wort mitreden, könnte ich mir Kardinal Pell als Papst vorstellen. Sein Lebenslauf und vor allem die letzten Jahre erscheinen mir wie eine Schule für dieses Amt.
Als Nachfolger von Franziskus
Dieser Papst war, ist und bleibt ein populistischer Peronist. Er vermittelt geschmeidig seinem Auditorium in auslegbaren Begriffen, was diese verstehen wollen. Er ist, je nach aktuellen Erfordernissen, mal „rechts“, mal „links“, aber immer undurchsichtig.
Indem er in einem gezielt geschaffenen rhetorischen Zwielicht (div. Enzykliken, Förderung ihrer Auslegung durch „geeignete“ Personen etc.) durch reale Taten (Abu-Dhabi-Politik, Pachamama-Kult, UNO-Aktivitäten) den Konzilsliberalismus immer weiter forcierte, zwang er die Konzilskonservativen, hilflos der Entwicklung hinterher zu stolpern. Verzweifelt versuchen diese nun, zwischen der galoppierenden postkatholischen Restrukturierung und der aufblühenden Tradition ein Plätzchen zu finden, was zum Scheitern verurteilt sein wird.
„Ich bedaure sehr, daß ich nicht über umfassendere Fakten verfügte, um ein wahrheitsgetreues Bild des Mannes zu zeichnen, den die Kardinäle 2013 zum Papst gewählt haben.“
Wenn man die Kardinäle ganz genau kennen würde die ihn zum Papst gewählt haben dann hätte man ein wahrheitsgetreues Bild dieses Papstes. Und nicht nur das, man wüßte ganz genau in was für einer Zeit wir leben.
Per Mariam ad Christum,
Shuca, Sie wünschen ein wahrheitsgetreues Bild des Mannes, den die Kardinäle 2013 zum Papst gewählt haben.“ Dieser Mann, Bergoglio, ist unter Missachtung der kanonischen Regeln zum Papst gewählt, aber vom Volk als Papst akzeptiert. Damit ist er aus meiner Sicht Papst. Aber benimmt er sich auch erkennbar als Papst? Auch die Beantwortung dieser Frage ist für die Beantwortung Ihrer Frage ausschlaggebend. Konkret welche Antwort gibt er auf die alles beinhaltende petrinische Frage: Für wen hältst Du mich? Bekennt auch er angesichts der heidnischen (und toten) Götter von Caesaräa – Pilippi „Du bist der Christus Sohn des lebendigen Gottes“ Oder baut er dem Sohn des lebendigen Gottes, unserem Herrn, nur einen Tempel auf gleicher Ebene mit den anderen monotheistischen Religionen, welche aber Christus als Sohn Gottes ablehnen, in Abu Dabhi. Petrus sprach ein anderes Bekenntnis und wurde deswegen berufen. Diese Amtsbekenntnis höre ich jedoch von Bergoglio nicht.