
(Brüssel) Johan Bonny, der Bischof von Antwerpen, ein Schützling von Kardinal Danneels, „schämt“ sich dafür, daß die Kirche homosexuelle Paare nicht segnen kann.
In der gestrigen Ausgabe der flämischen Tageszeitung De Staandard veröffentlichte Bischof Bonny einen Kommentar, mit dem er sich „bei allen“ entschuldigte, „für die die Position des Vatikans schmerzhaft ist“. Der Bischof von Antwerpen fand kein Wort der Verteidigung der kirchlichen Morallehre zur Homosexualität, zu Ehe und Familie, sondern warf sich vor der Öffentlichkeit in den Staub, weil er sich für die Position seiner Kirche schämt.
Zudem führte Bonny die Leser in die Irre, weil er den Eindruck erweckte, als sei das nicht die Lehre der Kirche, sondern nur die Meinung des Vatikans, eben eine Meinung unter anderen – auch jener von Bischof Bonny.
„Sollten wir nicht eine Verschiedenheit von Ritualen entwickeln, in denen wir aus kirchlicher und religiöser Perspektive die Beziehungen zwischen Homosexuellen anerkennen können?“, schrieb Bonny 2016 in seinem Buch „Dank je. Sorry. Vrijmoedige dialoog over relaties, huwelijk en gezin“.
Wegen der homophilen Aussagen in dem Buch wurde der Bischof von katholischen Laien in Rom zur Anzeige gebracht. Genützt hat es nichts. Johan Bonny kam 2008 auf den Bischofsstuhl, weil der damals mächtigste Kirchenmann Belgiens, Kardinal Godfried Danneels, der Erzbischof von Mecheln-Brüssel, das so wollte. Kardinal Danneels, einer der Hauptförderer der Wahl von Jorge Mario Bergoglio zum Papst, war für seine homophile Haltung bekannt. Ihm selbst wurden homosexuelle Neigungen nachgesagt. Danneels machte Bonny frühzeitig zu seinem Schützling und beförderte ihn von einem Posten zum nächsthöheren.
Amand Timmermans beklagte 2015, daß Bonny sich, wenn es um Homosexualität geht, „freundlich-laut“, wenn es aber um Pädophile geht, auffallend „still“ verhält.
Wiederum ist es Associated Press, einer der Big Three unter den globalen Meinungsmachern, die Bonnys Botschaft in die ganze Welt hinausträgt:
„Belgischer Bischof kritisiert vatikanisches Dekret zu homosexuellen Paaren.“
In seiner Kolumne in De Staandard schreibt Bonny, er schäme sich „für meine Kirche“. Das vatikanische Dekret, in dem es heißt, die Kirche könne homosexuelle Beziehungen nicht segnen, weil Gott „die Sünde nicht segnet und nicht segnen kann“, nennt er ein „intellektuelles und moralisches Mißverständnis“. Zugleich entschuldigt sich der Bischof bei allen, für die das Dekret „schmerzhaft und unverständlich ist“.
Bonny machte aus seiner Enttäuschung kein Hehl und attackierte die Glaubenskongregation untergriffig. Gegenüber dem belgischen Fernsehen VRT empörte er sich:
„Ich bin wütend, daß diese Art von Texten nicht einmal das intellektuelle Gymnasialniveau erreicht. Die Schlichtheit der Argumente ist schockierend.“
Bonny setzt der römischen Bekräftigung, daß homosexuelles Verhalten eine Sünde ist, die rhetorische Akrobatik entgegen, daß Sünde „eine der am schwierigsten zu definierenden theologischen und moralischen Kategorien“ sei, und „eine der letzten, die den Menschen und ihrer Art des Zusammenlebens zugeschrieben wird“.
Die Glaubenskongregation hatte zuletzt 2003 ein ähnliches Dekret zur Homosexualität erlassen. Seither wurde von der Homo-Lobby die Homosexualisierung der öffentlichen Meinung in großen Schritten vorangetrieben, weshalb auch in der Kirche verstärkt homophile Stimmen hörbar werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: De Staandard (Screenshot)
Nicht schämen, sondern die Konsequenzen ziehen: der Kirche, deretwegen er sich schämen zu müssen glaubt, umgehend den Rücken kehren und sich einer ihm besser entsprechenden kirchlichen Gemeinschaft zuwenden. Vielleicht den Anglikanern – oder gleich den Altkatholiken. Da darf er sich sogar weiterhin katholisch nennen, und dort würde man sich gewiss über jeden Neuzugang freuen, zumal wenn es sich um einen bereits gültig geweihten Bischof handelt. Auch ein prominenter oberbaierischer Exmönch – ein gewisser Pater Anselm – würde sich die Hände reiben ob solchen Glücks. Hat er doch gerade erst seinen langjährigen Lebenspartner geehelicht. Fehlt ja nur noch die kirchliche Trauzeremonie. Wäre auf jeden Fall für die Medien ein Hype.
Die Katholische Kirche in Belgien … muss man dazu noch ein Wort sagen?
Die beste Nachricht für dieses Land ist, das es dort ein Priorat der Bruderschaft St.Pius X gibt, Gott segne sie!
Ich schäme mich für diesen Bischof…