(Brüssel) Johan Bonny, der Bischof von Antwerpen in Belgien, will ein eigenes Ritual, um Homo-Paare, Zweitehen und „wilde Ehen“ zu segnen.
Am 6. Oktober berichtete die Gazet van Antwerpen die Pläne des Bischofs. In wenigen Tagen, am 11. Oktober, erscheint Bonnys Buch „Mag ik? Dank je. Sorry. Vrijmoedige dialoog over relaties, huwlijk en gezin“ (Darf ich? Danke. Entschuldigung. Freimütiger Dialog über Beziehungen, Ehe und Familie). Wie die Antwerpener Zeitung berichtete, denkt der Bischof darin laut über „neue religiöse Rituale“ nach. In dem gemeinsam mit Roger Burggraeve (emeritierter Professor für Moraltheologie an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Löwen) und Ilse Van Halst (Redakteurin der Antwerpener Kirchenzeitung Kerk & Leven) entstandenen Buch sagt er: „Die Frage ist, ob wir alles in ein einziges Modell pressen sollen.“
„Sollen wir nicht verschiedene Rituale entwickeln, in denen wir die Lebenswirklichkeit zwischen Homosexuellen auch aus kirchlicher und religiöser Perspektive anerkennen können?
Denn, so Bischof Bonny, auch homosexuelle Paare können eine exklusive und dauerhafte Beziehung eingehen. „Das tiefe symbolische Band zwischen den verschiedenen Geschlechtern und die Fruchtbarkeit dieser Beziehung, werde zum wirklichen sakramentalen Bund“, so die Zeitung über die Thesen Bonnys.
Auch die wiederverheiratet Geschiedenen verlangen, so Bonny, nach einem differenzierenden Ansatz. Der Antwerpener Bischof „glaubt, daß die Kirche in einigen Fällen eine zweite Verbindung segnen kann“, so die Gazet van Antwerpen.
„Man weiß, daß die orthodoxe Kirche traditionell die Bestätigung einer neuen Verbindung aus Gründen der Barmherzigkeit praktiziert, die es dem neuen Paar ermöglicht, einen Platz in der Gemeinschaft zu finden. Diese neue Segnung ist nicht eine Wiederholung oder ein Ersatz für die erste sakramentale Ehe. Die war und bleibt einzigartig.“
Johan Bonny wurde 2008 auf Wunsch von Kardinal Godfried Danneels und mit Hilfe des damaligen Apostolischen Nuntius für Belgien, Karl Josef Rauber, von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Antwerpen ernannt.
Belgische Zustände
Kardinal Danneels, damals noch Erzbischof von Mecheln-Brüssel und Primas von Belgien, geriet wegen seiner liberalen Ansichten und homophilen Kirchenpolitik in die Kritik. 2010 kam es zu spektakulären Hausdurchsuchungen im bischöflichen Palais und zur skandalösen Grabschändung durch die belgische Polizei, die Bischofsgräber aufbrach. Ergebnislos, doch ohne offizielle Entschuldigung. Danneels überstand alles.
Einzig Papst Benedikt XVI. versuchte den liberalen Kurs der belgischen Kirche zu korrigieren. Dieser war bereits im Jahr zuvor unübersehbar geworden, als nur ein einziger Bischof den deutschen Papst gegen die beispiellose Kritik des belgischen Parlaments verteidigte. Das Parlament, einzigartig in der Geschichte, verurteilte mit einer formalen Resolution eine Aussage des katholischen Kirchenoberhauptes, mit der Benedikt während seines Afrika-Besuchs die kirchliche Verurteilung künstlicher Verhütungsmittel bekräftigt hatte.
Gegen den Willen von Kardinal Dannneels machte Benedikt XVI. diesen einzigen mutigen Bischof, André-Joseph Léonard von Namur, im Januar 2010 zum neuen Primas. Von der mehrheitlich progressiven Kirche in Belgien wurde dies als unerhörter Affront aufgefaßt, den man Benedikt nie verziehen hat. Nuntius Rauber, der mit diesen Kreisen in bestem Einvernehmen stand, führte einen unerhörten Dolchstoß und kritisierte die Entscheidung Benedikts öffentlich, was zu einer Abberufung aus Belgien und Luxemburg führte und – da er gerade 75 geworden war – zu einer Pensionierung.
Kardinal Danneels gehörte, wie am 23. November 2014 durch ein Papst-Buch des Engländers Austen Ivereigh bekannt wurde, zusammen mit Walter Kasper und Karl Lehmann zum „Team Bergoglio“, das im Konklave 2013 die Wahl von Jorge Mario Bergoglio organisierte. Am 22. September 2015 schließlich wurde durch eine Danneels-Biographie und aus seinem eigenen Mund bekannt, daß er seit den 90er Jahren einem subversiven, innerkirchlichen Geheimzirkel angehörte. Benannt nach dem Treffpunkt Sankt Gallen in der Schweiz und gegründet vom 2012 verstorbenen Kardinal Carlo Maria Martini SJ, war dessen Ziel, die Wahl eines progressiven Papstes zu erreichen und die „restaurativen“ Päpste Johanns Paul II. und Benedikt XVI. in ihrem Wirken zu boykottieren. Danneels berichtete freimütig, daß sich die Mitglieder des Geheimzirkels selber als „die Mafia“ bezeichneten.
Belgiens Kirche bleibt in progressiver Hand
Nach der Wahl von Papst Franziskus blieb die Belohnung nicht aus. Erzbischof Leonard blieb die Kardinalswürde versagt. Diese erhielt hingegen, eine demütigende Ohrfeige für Leonard und für Benedikt XVI., der ehemalige Nuntius Rauber. Leonard wurde von Franziskus mit 75 Jahren, obwohl bei bester Gesundheit, sofort emeritiert. Neuer Erzbischof und Primas wurde Joszef De Kesel, Danneels Wunschkandidat bereits vor dem „Betriebsunfall“ Leonard. Der Versuch einer Kehrtwende in der liberal abgehausten belgischen Kirche, den Papst Benedikt XVI. zaghaft versucht hatte, gilt seither als „ausgemerzt“. Erzbischof De Kesel sprach sich wenige Monate nach seiner Amtsübernahme für die Abschaffung des Priesterzölibats aus, einer alten Forderung der kirchlichen 68er-Bewegung. In diesem Zusammenhang ist auch der Rauswurf einer „zu konservativen“ französischen Priestergemeinschaft aus Belgien zu sehen, deren Fähigkeit, Priesterberufungen in beachtlicher Zahl anzuziehen, in der Klage über den „herrschenden Priestermangel“ störte.
Bischof Bonny fiel bisher durch eine akzentuiert homophile Haltung auf. Zum Jahreswechsel 2014/2015 sorgte seine Forderung, die Kirche solle die Homosexualität anerkennen, für Aufsehen. Mit einer Petition wandten sich Katholiken an den Papst und forderten eine Klärung der Frage, ob Bonnys Homo-Aussagen „katholisch sind oder nicht“. Rom hüllte sich in Schweigen. Stattdessen wurde Bonny von der Belgischen Bischofskonferenz im Juni 2015 zum Synodalen für die Bischofssynode über die Familie ernannt. Papst Franziskus wiederum ernannte Kardinal Danneels persönlich zum Synodalen. Am 6. Mai 2015 vollendete Primas Leonard sein 75. Lebensjahr. Am 6. November wurde die Ernennung von De Kesel zu seinem Nachfolger bekanntgegeben. Damit war die Operation „Rückeroberung“ Brüssels durch progressive Kirchenkreise erfolgreich abgeschlossen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Katholische Aktion Flandern (Screenshots)
Johan Bonny is herkünftig aus Moere bei Gistel (Westflandern/Bistum Brügge), wo übrigens auch Koen Vanhoutte, der langjährige Großseminardirektor und Bischofsvikar únd rechte Hand der Bischöfe vanGheluwe und DeKesel herstammt.
Bonny war als professor am Großseminar Brügge erst Kollega und dann nach dessen „Bischofsweihe“ Mitarbeiter des berüchten pädophilen vanGheluwe.
Seine Amtsführung im Bistum Antwerpen ist gekennzeichnet durch einen weitgehenden Rückzug aus dem öffentlichen leben und ein sehr bizarres Auftreten.
Ersteres darf durch eine sehr kritische Beobachtung seitens der antwerpener Bevölkerung erklärt werden;
sehr irritierend ist dagegen, daß Bonny sich sehr gerne mit äusserst zwielichtigen Figuren umgibt: zu nennen ist hier der Dechant von Nord-Antwerpen (von denen „Warm-Antwerpen„genannt) Jef Barzin, der 1985 einen großformatigen Artikel im Kirchenblatt „Kerk&Leven“ veröffentlichen ließ, worin er als Kontaktmann für die neu gegründete „Arbeitsgruppe für die Unterstützung der Interessen der Pädophile in der Kirche“ (sic!) fungierte.
Tom Schellekens, erst Psychologe und Sexuologe der Uni Löwen, später Priester im Bistum Antwerpen, brachte das Kunststück fertig, erst die gesammelte antwerpener Presse über seine Priesterweihe zu berichten (u.A. in der Gazet von Antwerpen), um dann 18 Monate später den gleichen Journalisten stolz zu verkünden daß „für eine Priesterexistenz nicht genug auf dem Küchentisch lag“(sic).
Er zog zusammen mit einer jungen Frauanderthalb Jahre später ging alles in die Brüche.
Sehr stolz meldete das Bistum dann der Presse, daß „sie glücklicherweise die Akten von Schellekens nicht nach Rom gesandt hatten (was die Pflicht des Bistums gewesen wäre- NvdR), sodaß er sofort wieder als Priester eingesetzt werden konnte“(sic).
Besonders unrühmlich: wenn der damalige Bischof von Brügge DeKesel den rezidivierend-pädophilen Priester Tom Flamez wieder in die Seelsorge einsetzen wollte (28.10.2014), berief er sich auf eine günstige Beurteilung seitens der Glaubenskommission (Kard. G. Müller).
Tatsächlich hatte der involvierte Kirchenjuristdes Bistums Brügge, der „Priester“ Patrick Degrieck, zufälligerweise guter Freund von Flamez und ebenfalls befreundert mit „Bischof“ vanGheluwe, unvollständige Akten verschicken lassen und die Glaubenskommission hinters Licht geführt.
Innerhalb wenige Tage kam der ganze Betrug ans Licht; der Kirchenjurist Patrick Degrieck setzte sich frühzeitig nach Antwerpen zu Bischof Bonny ab.
DeKesel selbst wurde durch eine nichtablassende Reihenfolge von pädophilen und finanziellen Skandalen torpediert.
Das Bistum Brügge blieb lange verwaist; der vor ein paar Tagen ernannte neue Bischof Lode Aerts stammt aus Ostflandern (Bistum Gent).
Die nordbelgische Bistümer sind durch die hohe Entschädigungszahlungen finanziell am Ende, personell sehr schwach und ohne fundirten Glaubensinhalt.
Sie liegen abgewrackt und wie gelähmt da, unter Feuer von sehr temperamentvollen traditionsfreundlichen Gruppen und Informationsmedien.
Es ist immer wieder hässlich zu sehen, wie der Regenbogen als Zeichen des Bundes zwischen Gott und den Menschen als Symbol für die Gendertheorie zweckentfremdet und missbraucht wird.
1. Mose 9, 12–15:
Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen:
Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.
Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.
Und die Lebenswirklichkeit anerkennen? Das heißt den Greuel anzuerkennen. Wenn für Gott etwas ein Greuel ist, dann ist fest damit zu rechnen, dass ebendieser ins ewige Feuer der Hölle führt.
3. Mose 18, 22:
Du sollst nicht einem Manne beiwohnen, wie man einer Frau beiwohnt; es ist ein Greuel.
1. Korinther 6, 9:
Oder wißt ihr nicht, daß die Ungerechten das Reich Gottes nicht erben werden? Laßt euch nicht irreführen! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, Ehebrecher, Lustknaben, Knabenschänder, Diebe, Geizige, Trunkenbolde, Lästerer oder Räuber werden das Reich Gottes erben.
Da fällt einem das Zitat Jesu ein.
Matthäus 23, 13–16:
Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen.
Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst.
Weh euch, ihr seid blinde Führer!
Man kann es ja nicht oft genug erwähnen.