Der bedeutende englisch-französische katholische Historiker und Apologet Hilaire Belloc (geb. 1870 in Paris, gest. 1953 in Surrey, England) ist im deutschen Sprachraum bislang nur wenigen bekannt. Deutsche Übersetzungen seines Werkes sind schwer greifbar. Der Renovamen-Verlag hat sich dankenswerterweise der Übersetzung und Veröffentlichung Bellocscher Werke in deutscher Sprache angenommen.
Überaus verdienstvoll ist die Herausgabe von The Great Heresies. Dieser Traktat stammt aus dem Jahr 1938. Er war also noch nicht von der Verwirrung betroffen, die knapp dreißig Jahre später mit dem II. Vaticanum über die Kirche hereinbrechen sollte.
Der Verlag gab den Untertitel Der Kampf gegen Europa bei, der sich aus dem Inhalt des Traktates ergibt:
Für Belloc ist Europa der Glaube und der Glaube ist Europa. Das mag für heutige Ohren klischeehaft oder anstößig klingen. Sicher ist dieses bon mot auch nicht ganz richtig, weil der Glaube auch außerhalb Europas kulturprägend gewirkt hatte (Armenien, Ägypten, Äthiopien u. a.). Aber Belloc kann sich auf das Evidente berufen, nämlich daß Europa erst durch den wahren, katholischen Glauben zu dem geworden ist, was es ist. Diesen hatte es durch einen speziellen Auftrag Gottes durch den Mund eines Mazedoniers, also Europäers, erhalten, den dieser an den hl. Paulus richtete: „Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“ (Apg 16,9).
Worum geht es also?
Es geht um die kontinuierlichen Angriffe auf die Christenheit durch Häresien:
Was heißt „Häresie“?
Belloc definiert Häresie so:
„Häresie ist die Verzerrung eines kompletten und selbständigen Systems durch die Einführung einer neuartigen Leugnung eines seiner wesentlichsten Teile“ (20).
Sie ist also nicht nur Verneinung:
„Die pauschale Leugnung eines Systems ist keine Häresie und hat auch nicht die schöpferische Kraft einer Häresie. Es ist ein Wesensbestandteil der Häresie, daß sie einen großen Teil der Struktur, die sie angreift, intakt läßt. Aus diesem Grund kann sie Gläubige anziehen und weiterhin deren Leben beeinflussen, indem sie von ihren ursprünglichen Eigenarten wegführt. Daher wird von Häresien gesagt, daß sie ‚durch die Wahrheiten, die sie beibehalten, überdauern‘.“ (22)
Die Häresie „nimmt“ also etwas aus dem Glaubensgut der Kirche, dem depositum fidei (vgl. 1 Tim 6,20; 2 Tim 1,12), „heraus“, griechisch αἱρεῖν, (haireîn), davon αἵρεσις, (haíresis), „Häresie“, und verwirft es entweder oder aber verabsolutiert es auf Kosten des Ganzen. Eine solche Vorgangsweise richtet sich in weiterer Folge immer gegen die Kirche und die Christenheit selbst.
Die Häresie betrifft die gesamte Gesellschaft, ihre Kultur, ihre Moral, ihre weitere Entwicklung – gegebenenfalls in die Barbarei – und ist für den Historiker, der sich mit Europa beschäftigt, von größter Relevanz:
„Deswegen kann niemand, der die Entstehung und Veränderung Europas verstehen will, die Häresie als etwas Unwichtiges beiseiteschieben“ (23f).
Belloc begreift fünf wirkmächtige Bewegungen gegen die europäische Christenheit als „Häresien“ und stellt sie ausführlich dar: den Arianismus, den Islam, die albigensische Häresie, den Protestantismus und den „modernen“ Angriff auf die Kirche („Modernismus“).
Es ist bemerkenswert, daß Belloc bereits 1938 ein Wiedererstarken der zu seinen Lebzeiten bereits sehr kraftlos gewordenen islamischen Macht vorhersagte bzw. für sehr wahrscheinlich hielt.
Werfen wir einen besonderen Blick aber auf zwei der anderen Häresien:
Manichäismus und Dualismus im Katharertum, Bogomilentum und der albigensischen Häresie
Heutzutage besteht unter Katholiken und Europäern so gut wie kein historisches Problembewußtsein zur vielgestaltigen Häresie des Manichäismus – bzw. man verwendet den Begriff falsch: Ein österreichischer Bischof, der der Freimaurerei nahe steht, kritisierte etwa einmal die Kritik am Islam fälschlicherweise als „manichäisch“.
Der Manichäismus (abgeleitet vom Perser Mani, 3. Jhd. n. Chr.) lehrt zwei gleich ewige Prinzipien von Gut und Böse, die gegeneinander streiten („Dualismus“). Dabei wird die materielle Welt als böse betrachtet. Ergo kann es auch keine Sakramente geben (die ja immer materiell sind).
Diese Irrlehre trat in Europa machtvoll als Bogomilentum (in Bulgarien und Bosnien) und als albigensische Häresie (in Frankreich) auf. Letztere entfaltete im 13. Jahrhundert eine destruktive und revolutionäre Kraft, die das gesamte Kulturgefüge bedrohte. Das Bogomilentum leistete darüber hinaus der Islamisierung des Balkans Vorschub (worauf man beispielsweise vor gut 20 Jahren in Bosnien geradezu stolz war, wie der Rezensent selbst feststellte).
Da man also heute keine adäquate Vorstellung davon hat, geben wir kurz Hilaire Belloc das Wort:
„Wie sehr diese [die katholische] Kultur [durch die Albigenser] bedroht war, läßt sich anhand der Hauptgrundsätze erkennen, die offen gepredigt und entsprechend denen gehandelt wurde. Alle Sakramente wurden aufgegeben. […] Die Vermehrung der Menschheit wurde angegriffen, die Ehe wurde verurteilt, und die Führer der Sekte verbreiteten all die Extravaganzen, die um den Manichäismus oder Puritanismus schweben, wo auch immer er auftaucht. Wein war böse, Fleisch war böse, Krieg war immer absolut falsch, genauso die Todesstrafe. Aber die eine unentschuldbare Sünde war die Versöhnung mit der katholischen Kirche“ (125).
Nach dem Mord an dem päpstlichen Legaten, Zisterzienserabt Pierre de Castelnau, am 15. Jänner 1208 durch Albigenser begannen die Kampfhandlungen, die als Kreuzzug verstanden wurden. Die langen Bemühungen von Papst Innozenz III. (1160–1216), den Frieden „durch Predigt und Beispiel herzustellen“ (125), waren nicht nur vergeblich, sie erlaubten das Wachstum der Häresie und deren Amalgamierung mit den Revolutionsgelüsten und Machtinteressen lokaler Potentaten.
Die Kämpfe waren sehr grausam.
Für eine romantisierende Sicht auf diese Häresie existiert also kein Grund.
Gewisse Grundkonstanten der Häresie, vor allem die Abwertung der materiellen Welt und auch der menschlichen Natur, die vom Schöpfer als männlich oder weiblich geschaffen wurde, treten heute machtvoll im Gewand des Buddhismus und der Gender-Ideologie in Europa wieder auf.
Von daher handelt es sich nicht lediglich um ein historisches Phänomen.
Was heute aber allgegenwärtig ist, ist, was Belloc als „moderne Häresie“ bezeichnet.
Die „moderne Häresie“
In die Lebenszeit Bellocs fällt die Entfaltung „moderner“ Irrlehren. Marxismus, Darwinismus, Positivismus, Psychoanalyse, Bibelkritik, Gnosis und Atheismus breiten sich zunächst außerhalb der Kirche aus. Aber auch innerhalb der Kirche war der Keim des Bösen schon gelegt worden. Zu Lebzeiten Bellocs warnten etwa Leo XIII. und der hl. Pius X. davor.
Belloc bemerkte scharfsinnig, daß der „moderne“ Angriff materialistisch und abergläubisch gleichzeitig ist. Dieser Angriff unterminiert zunächst die Vernunft.
Belloc beschreibt die Vorgangsweise der Freimaurerei und der anderen Geheimgesellschaften gegen den überlieferten Glauben und die Scholastik, die beide immer ein Hort der Vernunft gewesen waren:
„Als der moderne Angriff sich vor wenigen Lebensspannen gesammelt hatte und während er immer noch auf eine kleine Zahl Akademiker beschränkt war, begann der erste Sturmangriff auf die Vernunft. Außerhalb eines beschränkten Zirkels schien er wenig Erfolg zu haben. Der einfache Mann und sein gesunder Menschenverstand (der wahrhaft eine Bastion der Vernunft ist) war davon nicht betroffen. (…) Aber die Vernunft ist heute allerorts in Verruf. Der altehrwürdige Prozeß der Überzeugung durch Argumente und Beweise wird durch die wiederholte Behauptung ersetzt. Fast alle Begriffe, die einst der Ruhm der Vernunft waren, tragen nun den Ruch der Verachtung an sich. Man schaue sich z. B. an, was mit den Wörtern ‚Logik‘ oder ‚Kontroverse‘ geschah; man höre sich so verbreitete Redensarten an wie ‚Argumente haben noch niemanden überzeugt‘ oder ‚wenn man möchte, kann man alles beweisen‘ (…) Die alltägliche Sprache wird mehr und mehr mit Ausdrücken durchsetzt, die Verachtung über den Gebrauch von Intelligenz ausdrücken. Aber der Glaube und der Gebrauch der Vernunft sind untrennbar miteinander verwoben“ (200f).
Wir erkennen in den Bellocschen Ausführungen die unvernünftigen und selbstwidersprüchlichen Ideologien unserer Tage, einschließlich der theologischen und pseudotheologischen – und natürlich den ganzen Nonsens, der seit Jahrzehnten von deutschsprachigen Bischöfen verbreitet wird. Und der seit sechs Jahren vom Stuhl Petri kommt.
Daher noch ein wichtiger Punkt:
Die Katholische Kirche und das „Christentum schlechthin“
Belloc ist in gewisser Hinsicht ein Gegensatz zu seinem anglikanischen Zeitgenossen C. S. Lewis (1898–1963), der – ungeachtet seiner Verdienste – den theologischen und historischen Irrtum verbreitete, es gäbe ein „reines Christentum“ bzw. ein „Christentum schlechthin“. Belloc hatte schon einige Jahre vor der Ausarbeitung der Radioansprachen von C. S. Lewis, die etwa zehn Jahre später unter dem Titel Mere Christianity (1952) herauskamen, auf das Evidente hingewiesen:
„Es gibt keine Religion, die ‚Christentum‘ genannt wird – solch eine Religion hat es nie gegeben. Es gibt und hat immer nur die Kirche gegeben und verschiedene Häresien, die aus einer Ablehnung irgendeines kirchlichen Dogmas durch Menschen hervorgehen, die immer noch einen Rest ihrer Lehre und Moral beibehalten wollen. Es gab jedoch nie eine allgemeine christliche Religion – noch kann oder wird es sie jemals geben –, zu der sich Menschen bekennen, die alle ein paar wichtige Dogmen akzeptieren, während sie sich darüber einig sind, daß sie bei anderen anderer Meinung sind. Es hat von Anfang an immer nur die Kirche gegeben und es wird nur sie immer geben, sowie allerlei Häresien, die entweder zum Niedergang verdammt sind, oder, wie der Mohammedanismus, zu einer eigenständigen Religion erwachsen. Von einem gemeinsamen Christentum gab es nie und kann es niemals eine Definition geben, denn ein solches hat nie existiert“ (188).
Streng genommen hat Belloc recht, auch wenn wir im Alltag normalerweise nicht so scharf denken. Die Formulierung Bellocs bedeutet nicht, daß gläubige nicht-katholische Christen keine Christen wären. Sie bedeutet allerdings, daß die heute übliche „Ökumene“ doch eher eine Illusion ist.
Aber es ist heilsam, den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen.
Zwei kleine Einsprüche
Erstens schreibt Belloc wiederholt, daß der dogmatische Protestantismus irrelevant oder gar tot sei (vgl. 187f, 203). Diese Beurteilung überrascht angesichts der zu Lebzeiten Bellocs immer noch starken protestantischen Nationalkirchen und einflußreichen protestantischen Weltverbände. Heute, achtzig Jahre nach Erscheinen des Buches, sind protestantische Überzeugungen in vielen Weltgegenden stärker als je zuvor, man denke nur an das durch die marxistische Befreiungstheologie des katholischen Glaubens entleerte Lateinamerika. Auch als zionistische und proisraelische Propagandisten sind einzelne protestantische Organisationen sehr einflußreich.
Schließlich hätte sich Belloc niemals träumen lassen, daß protestantische Theologen an der sogenannten „Liturgiereform“ mitzuwirken eingeladen sein würden und daß Martin Luther selbst im Vatikan zu Ehren gelangen würde. Hier hat sich Belloc offenbar getäuscht.
Zweitens scheint Belloc den Ausdruck „Textkritik“ falsch zu verstehen (21). „Textkritik“ bedeutet, zumindest wie sie heute verstanden wird, ausschließlich das Bemühen, den – bekanntlich archäologisch nicht vorhandenen – Urtext der biblischen Schriften zu rekonstruieren. „Textkritik“ bedeutet für sich genommen daher keineswegs, Inhalte der Bibel zu kritisieren, etwa die historische Zuverlässigkeit der Evangelien und hier besonders der Wunderberichte zu bestreiten.
Resümee
Das vom Verlag ausgewählte Titelbild zeigt die brennende Kathedrale von Notre Dame in Paris.
Europa brennt, die Christenheit brennt.
Die jahrhundertelangen Angriffe auf die Kirche sind in diesem Brand sinnbildlich dargestellt. Auch wenn es sich bei der Brandursache tatsächlich um einen (offenbar äußerst unwahrscheinlichen) Unfall handeln sollte, so läßt sich an den unzähligen Anschlägen, Schändungen und Besetzungen von Kirchen in Frankreich ein solcher kontinuierlicher Angriff ohne weiteres erkennen. Besonders spektakulär war etwa die Besetzung der mittlerweile inmitten einer islamisch-afrikanischen No-Go-Area gelegen Kirche von Saint-Denis, Grablege der französischen Könige, durch linksradikale „Aktivisten“ und „Migranten“ im März letzten Jahres.
Die theologischen Angriffe auf den wahren Glauben, den Gott geoffenbart hat, sind somit keine müßigen akademischen Diskussionen. Die doktrinären Angriffe auf den Glauben „inkarnieren“ sich in militärischen Angriffen auf die Christenheit. Sie bringen Spaltung, Bürgerkrieg und Gemetzel: Belloc war von den Grausamkeiten der kommunistischen Revolutionäre in Rußland und in Spanien entsetzt.
Und sie gefährden das Seelenheil der Gläubigen.
Hilaire Bellocs bleibendes Verdienst ist es, den Katholiken einerseits ein Instrumentarium zur Unterscheidung der Geister, andererseits ein wohlbegründetes Selbstbewußtsein zu vermitteln bzw. wiederherzustellen.
Die Konsultation des Bellocschen Werkes macht aber auch schmerzlich bewußt, wie sehr Europa den Glauben bereits verloren hat. Sie macht auch bewußt, daß die europäischen Katholiken über so gut wie keine tiefere Geschichtskenntnisse und keinerlei historischen Stolz verfügen. Dabei war es doch die Kirche, die Europa erst gebildet hat.
Die Apostasie ging allerdings, wie bekannt, von oben aus. Belloc blieb es erspart, das Zweite Vaticanum oder die fälschlich so genannte „Liturgiereform“ miterleben zu müssen.
Damit hat sich der teilweise positive Ausblick Bellocs (201ff) durch die weitere Entwicklung als zumindest unvollständig erwiesen. Er hatte auch recht, daß sich die Angriffe verschärfen würden, aber er rechnete offenbar nicht mit dem Ausmaß von Verrat und Glaubensabfall in der Hierarchie.
Soweit der Rezensent das Bellocsche Werk kennt, ist es nicht ersichtlich, wie Belloc zu Fatima stand. Wie auch immer: Er war einer der „Unglückspropheten“, die am II. Vaticanum kritisiert und abgetan wurden. Er hat aber recht behalten. Leider.
Dank und Anerkennung dem Verlag, der mit der Herausgabe dieses Buches den Zeitgeist herausfordert, besonders den innerkirchlichen.
Möge es nützen.
Hilaire Belloc, Die großen Häresien – Der Kampf gegen Europa, mit einem Vorwort von Dr. Robert Hickson, Renovamen-Verlag, Bad Schmiedeberg 2019, 209 Seiten
*Wolfram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Katechist, Lebensschützer, begeisterter Leser des Werkes von Hilaire Belloc (mit der Einschränkung von dessen „Distributismus“), Msgr. Robert Hugh Benson, C. S. Lewis und anderer englischsprachiger Autoren in Vergangenheit und Gegenwart
Bild: Wikicommons/MiL/Facebook/Renovamen-Verlag (Screenshots)
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Sehr gelungene Rezension von Herrn Schrems. Auch die Bilder sind gut ausgewählt und passen sich in den Artikel hervorragend ein.
Belloc muss ein starker Charakter gewesen sein. Seine Portraits strahlen Überzeugung, Kampfgeist und Charakterstärke aus. Im Alter scheint er entkräftet, möglicherweise auch desillusioniert gewesen zu sein, so als harre er als Sehender voller Mitleid auf die Schrecken des großen Glaubensabfalls, wie wir ihn heute erleben; sein Geist strahlt aber unverbrüchliche Glaubenstreue und geläuterte Reinheit aus.
Auch Pater Pio sagte nach dem Konzil, Angst mache ihm nicht so sehr die Gegenwart, sondern die Zukunft.
Belloc sieht die Wahrheit nicht in einem irgendwie gearteten Christentum, sondern in der Kirche und in der Verkündigung der unverfälschten Dogmas. Denn Gnade und Dogma fallen zusammen. Wenn das Dogma durch den Beistand des Spiritus Rector durchdrungen ist, wird man das Dogma als einzig heiligmachendes Gnadengeschenk erkennen und leben. Erst dann wird das Kirchenvolk wieder wachsen können.
Die Abnahme am kirchlichen Leben ist ja dramatisch. Hier nur ein Beispiel aus dem Athanasiusboten 6/2019:
Als Kommentar an anderer Stelle schon einmal von mir angeführt:
„Chaos, Abbruch, Verdunkelung des Glaubens“, so ist ein im neuen Athanasiusboten (Juni/2019) abgedrucktes Interview mit Pater Franz Schmidberger überschrieben. Schmidberger veweist als Beispiel des Niedergangs im kirchlichen Leben auf eine niederländische, einst blühende Gemeinde. Schmidberger: „[I]n der Provinz Limburg, wurde 1931 eine herrliche große Kirche mit 800 Sitzplätzen gebaut. Vor dem Konzil war sie jeden Sonntag fünfmal bis auf den letzten Platz gefüllt, es gab also 4 000 Gottesdienstbesucher. Heute wird noch eine Sonntagsmesse zelebriert, an der 90 Gläubige teilnehmen. Eine Abnahme also von fast 98 %. Nach Auskunft des Pfarrers gehen von diesen [wiederum] noch 10 % zur heiligen Beichte …“ Das sind 9 Leute, die noch Sündenbewusstsein und Reue haben bzw. diese noch vor Gott bringen. Wahrscheinlich sind dies zudem vorwiegend alte Leute. Wir sind längst protestantantisch geworden. Erreicht wurde dies durch das unbewusste Verdrängen der heiligen Eucharistie als lebendiges Sühnopfer für unsere Sünden. Heute redet man nur noch von einem Mahl.
Doch zurück zum Buch: Ich kannte das hier vorgestellte Buch und den Autor bisher noch nicht, werde mir das Buch aber sicher bestellen. Habe schon manche gute Buchanregung auf dieser Seite bekommen.
Danke, Herr Schrems, für Ihre gelungene Arbeit in Form dieser Rezension.
Eine vor 50 Jahren zu jeder Hl. Opfermesse berstend volle Kirche, wird heute im Novus Ordo sonntags um 11:00 Uhr noch von eher wenigen hauptsächlich älteren Menschen besucht, die aber offensichtlich auch schon nicht mehr die zweiten Feiertage an Weihnachten, Ostern und Pfingsten kennen. 9:30 in der Familienmesse sind Kindergartenleiterin und Pastoralassistentin sehr kreativ. Aufkeimende Initiativen von Piestern, die noch Soutane tragen, birituell feiern, wurden nach 5 Monaten vom Erzbischof abrupt beendet, er konnte es wohl nicht ertragen,dass es Sonntags Abend sieben Jungen im Jugendalter gab, die es in kurzer Zeit gelernt hatten in menschenwürdiger Körperhaltung zu gehen, zu stehen, zu knien, zu beten und als Ministranten zu dienen ‑Sonntag für Sonntag abend, wo es doch der Lebenswirklichkeit männlicher Jugendlicher in unserer gottfernen Gesellschaft eher entspricht, abzuhängen, zu chillen, zu kiffen, zu saufen, Gewalt-Computerspiele zu spielen.
Eine Kirche in der Nähe, in der Pius-Priester die Hl. Opfermesse feiern, wird erfreulicherweise immer voller und zwar mit jungen Menschen, derzeit soll dort eine vierte Hl. Opfermesse am Sonntag angeboten werden.
Aber alte 68ér Bischöfe und Priester wollen alle in ihr gottfernes Weltbild zwingen.
Warum lassen wir und das alles gefallen – schon seit Jahrzehnten? Stehen wir auf und fordern von unseren Bischöfen wie die Witwe im Alten Testamentr „schaffe mir Recht“, solange bis sie es tun, wenn auch nur, um uns los zu sein und ihre Ruhe zu haben.
@bellis
Genauso ist es, die Frage ist mehr als berechtigt, warum wir als „Kist“ Zahler uns diesen Schwachsinn gefallen lassen?
Antwort, weil Freimaurer-Christentum bequem ist, weil Diesseitigkeit begreifbar ist, weil man lieber an etwas glaubt was man sieht (auch wenn das kein Glaube ist), als an die Transzendenz.
Auch wird die kath. Christenheit seit Vat. II konsequent Gehirngewaschen und merkt ihren Abfall schon gar nicht mehr.
Hier sind diabolische Kräfte am Werk, die Häresien und Irrwege der letzten Päpste schreien zum Himmel.
Den letzten vorläufigen traurigen Höhepunkt beschreibt das Pontifikat von Franziskus, der täglich neue Katastrophen erzeugt, die jedem ersichtlich sind.
Durch das Kritikverbot der DBK plappern alle „franziskanisch“ ohne nachzudenken.
Aber auch nur weil das so schön in den Zeitgeist passt bei Papst Benedikt war es genau andersherum.
Das Ganze hat schon etwas Endzeitliches.