(Paris) Nach fünfzehn Jahren als Direktor von drei „Problemschulen“ in Marseille veröffentlichte Bernard Ravet ein erschütterndes Buch über das Problem des islamischen Extremismus an den Schulen der Republique, die seit wenigen Monaten von Emmanuel Macron regiert wird. Der neue Staatspräsident wurde wie aus dem Nichts kommend von den Leitmedien aufs Podest gehoben und bejubelt. Nach erfolgter Wahl entzauberte er sich jedoch noch schneller als sein früherer sozialistischer Parteikollege und Amtsvorgänger Hollande, unter dem Macron bereits Minister war. Das Lehrbeispiel, wie Mehrheiten in einer Demokratie „gemacht“ werden können, bedeutet für Frankreich, daß sich an einem der wirklichen Probleme des Landes, der Islamisierung und Radikalisierung der Schule, nichts ändert.
Das soeben erschienene Buch von Bernard Ravet provoziert bereits im Titel: „Principal de collège ou imam de la république?“ („Direktor eines Gymnasiums oder Imam der Republik?“). Er hoffe, Gewissen aufzurütteln, indem er durch Fakten „provoziere“, die dazu zwingen, sich drängenden Fragen zu stellen. Der Autor war fünfzehn Jahre Direktor von drei staatlichen Schulen der Oberstufe, die zu den schwierigsten Problemschulen von Marseille gehören. Bis zu 95 Prozent der Schüler waren Muslime. Mit seinen eigenen Augen mußte Ravet mitansehen, wie das Problem des islamischen Extremismus sich unter den Schülern ausbreitet.
„Aus Angst, stigmatisiert zu werden, habe ich 15 Jahre geschwiegen.“
2015 ging Ravet in Pension und schrieb nieder, was ihm auf der Zunge brennt. Nun ist sein Bericht in den Buchhandel gekommen.
„Es ist höchste Zeit, das Schweigen zu brechen, das in Sachen Religion auf bestimmten Schulen lastet. Der Fanatismus klopft an die Türen der Schulen und zwingt dem schulischen Raum seine Symbole und seine Gesetze auf, ob während der Pausen, in der Mensa oder im Schwimmbad.“
„Jüdische Schüler nicht sicher“
Vergangene Wochen haben mehrere französische Zeitungen Auszüge aus dem Buch veröffentlicht. Darin erzählt Ravet, wie eine französische Mutter jüdischer Religionszugehörigkeit ihren Sohn nach einem längeren Aufenthalt in Israel an seiner Schule einschreiben wollte. Als er den Akzent ihres Sohnes hörte, war ihm klar, daß es nicht lange dauern würde, bis die islamische Mehrheit an seiner Schule die Herkunft und Religionszugehörigkeit des Neuzuganges herausfinden würden. Er habe in größter Verlegenheit daher die Mutter gebeten, ihren Sohn an der jüdischen Schule anzumelden.
„Ich hätte seine Unversehrtheit nicht garantieren können.“
Nur wenige Monate zuvor hatte ein Journalist die Schule besucht und ihn nach dem Verhältnis zwischen den islamische und den jüdischen Schülern gefragt.
„Ich habe ihm geantwortet, daß es an der Schule keine jüdischen Schüler gibt. Und wenn es sie gäbe, müßten sie sich verstecken.“
„Lehrerinnen als ‚Huren‘ beschimpft“
Die Drohungen gegen Juden sind nicht das einzige Radikalisierungssymptom, das Ravet registrierte. Es gibt immer mehr Mädchen, die sich trotz des Verschleierungsverbots verschleiern und „jeden Tag“ die Lehrpersonen und die Schulbehörde herausfordern.
„Es gibt Lehrer, die nicht einmal damit beginnen können, über die Shoah zu sprechen, weil ihr Versuch sofort in einem lauten Protest erstickt wird.“
„Weibliche Lehrkräfte werden als ‚Huren‘ beschimpft, nur weil sie Röcke tragen.“
Die Französischlehrer müßten sich jeden Tag anhören, daß Französisch „eine Fremdsprache“ sei, nämlich „die Sprache der Ungläubigen.“
„Tägliche Loblieder auf den Islamischen Staat und die Scharia“
Ravet warnt vor den großen Sympathien unter jungen Muslimen in Frankreich für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Täglich „werden Loblieder auf die Dschihadisten und die Scharia angestimmt“, so der inzwischen pensionierte Schuldirektor.
Ravet berichtet auch von „seltsamen Gestalten“, die sich in Schulnähe herumgetrieben haben, von Bandenbildung, Bandenkriegen und von muslimischen Bartträgern (Zeichen für islamische Rechtgläubigkeit), die Drogen an seine nicht-muslimischen Schüler verkauften, denn „nur Ungläubige konsumieren Drogen“. Oder: „Wenn Drogen töten, töten sie nur Ungläubige, daher widerspricht es nicht dem Koran, Drogen zu verkaufen“.
Als äußerst schwierig und problematisch schildert Ravet auch das Verhältnis zu den muslimischen Eltern. „Ehebrecherinnen sind zu steinigen.“ Diesen und ähnliche Sätze habe er immer wieder zu hören bekommen. Gegenüber der Presse und der Öffentlichkeit wollte Ravet bisher nicht darüber sprechen. Er erstattete aber genaue Berichte an die vorgesetzten Schulbehörden und das Unterrichtsministerium. Wie es scheint, gab es keine Reaktionen darauf.
„Ich bin den Behördenweg gegangen, um nicht der Islamophobie bezichtigt zu werden und jene normalen Familien zu schützen, die sich keine andere Schule leisten können.“
Jetzt aber wolle er nicht mehr schweigen, denn das „Problem der Radikalisierung“ unter jungen Muslimen nehme in Frankreich ein immer größeres und schwerwiegenderes Ausmaß an.
Text: Andreas Becker
Bild: Tempi
Die Darstellung des Schuldirektors klingt sehr ähnlich wie Beschreibungen des „American Jewish Committee“ (AJC), das kürzlich eine Studie über islambezogene Herausforderungen an Berliner Schulen vorgelegt hat.
https://ajcberlin.org/de/media/berichte/salafismus-und-antisemitismus-berliner-schulen-erfahrungsberichte-aus-dem-schulalltag
Offenbar handelt es sich bei dem Phänomen um den Ausdruck einer Entwicklung, die Muslime in weiten Teilen Europas gleichzeitig erfasst.
Ja wir sind selber schuld! Wieviele röm. Katholiken praktizieren den Glauben, wieviele beten den täglichen Rosenkranz, wie unsere liebe Mutter in Fatima und bei jeder Erscheinung gebeten hat? Fangen wir wenigstens jetzt damit an .…Ave Maria.…
Diese Entwicklung wird sich auch in unserem Land vollziehen.
Wir wollen mal nicht hoffen das dieser Papst selbst einmal Opfer des IS wird. Da gibt es nämlich Attentatspläne. Dann wird man im Vatikan erkennen dass sich seit Nostra aetate einiges geändert hat. Dann aber könnte es zu spät sein.