
(Rom) Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo ist ein Mann der dritten Reihe und steht damit ziemlich im Verborgenen. Dennoch spielt er unter Papst Franziskus eine herausragende Rolle. Der Argentinier genießt das volle Vertrauen seines Landsmannes auf dem Papstthron. Zum Monatswechsel Februar/März lud er zwei der führenden Abtreibungsideologen in den Vatikan ein und sprach sich selbst auf der Tagung dafür aus, daß es „Pflicht“ der katholischen Kirche sei, die Menschen zu erziehen, daß sie „ein Kind, zwei Kinder“ haben, aber „nicht mehr“. Faktisch ist das eine Zustimmung zur Aufforderung des Neomalthusianers Bongaarts, die katholische Kirche solle an der Erziehung zur Familienplanung und Verhütung beitragen. Der Kurienbischof rechtfertigte nun die neue Bevölkerungspolitik des Vatikans, weil dies „für die Familie“ etwas bringe, während die Arbeit der Lebensrechtsbewegung „nichts erreiche“. In einem Gespräch mit Jan Bentz enthüllte Sanchez Sorondo die Logik hinter diesem Denken: ein Denken, das von der Kirche verurteilt wurde.
Sanchez Sorondo, „El Politico“, spinnt die Fäden zu den Abtreibungsideologen
Sanchez Sorondo ist der Mann für die Politik des Heiligen Stuhls, die Franziskus im Vergleich zu seinen Vorgängern auf entschieden neue Bahnen umlenkt. Diese vom Papst gewollte Wende hat Sanchez Sorondo umzusetzen, und er tut es aus Überzeugung. Er fabriziert die Annäherung zwischen den höchsten Vertretern des vorherrschenden, linksliberalen Denkens, knüpft die Kontakte und arrangiert die neue Zusammenarbeit mit den internationalen Institutionen. Parallel dazu pflegt er die Beziehungen zu verschiedenen Linksparteien und linken Bewegungen, besonders bevorzugt mit der radikalen Linken. Er saß im März 2015 in Buenos Aires auf dem Podium, als der kommunistische Philosoph Gianni Vattimo („Es ist allein Gott zu danken, daß ich Atheist bin“) eine neue kommunistische Internationale unter päpstlicher Führung forderte.
Offiziell bekleidet Sanchez Sorondo das doppelte Amt des Kanzlers der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften. Als solcher arrangierte er die Einladungen für eine Reihe von Neomalthuasianern und Abtreibungsideologen in den Vatikan. Ein Tabubruch, der ohne Zustimmung von Papst Franziskus undenkbar wäre, und dessen Auswirkungen noch gar nicht absehbar sind.
Durchsetzung der „Ein-Zwei-Kind-Politik“ ist „Pflicht“ der Kirche

Steve Mosher, der Vorsitzende der Lebensrechtsorganisation Population Research Institute kritisierte die Rede scharf, die Sanchez Sorondo bei der Tagung „Biologisches Aussterben. Wie die natürliche Umwelt, von der wir abhängen, zu retten ist“ hielt, die vom 27. Februar bis 1. März im Vatikan stattfand. Darin hatte der Kurienbischof die Durchsetzung der „chinesischen“ Ein-Zwei-Kind-Politik zur „Pflicht“ der katholischen Kirche erklärt. Damit postulierte der umtriebige Papst-Vertraute die vollständige Kapitulation der Kirche vor der Abtreibungsideologie. Der energische Widerstand, den die Päpste Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gegen die Herodianer leisteten, scheint wie weggefegt. Die Kirche selbst scheint, geht es nach Exponenten vom Schlag Sanchez Sorondo, mit fliegenden Fahnen die „Kultur des Lebens“ mit ihren „unverhandelbaren Werten“ aufgeben und sich der „Kultur des Todes“ unterwerfen zu sollen. Alles diene einem höheren Zweck: der Erhaltung der Artenvielfalt, der Bekämpfung des Klimawandels und der „Bewahrung der Schöpfung“ im Sinne von Umweltschutz und nachhaltigem Umgang mit Ressourcen. Kurzum: einige (zumeist superreiche) Kreise sind der Meinung, es gebe schon genug Menschen auf der Erde. Die unteren Schichten sollten sich nur in dem Ausmaß vermehren, das jene oben für „verträglich“ halten.
Sorondos „Ethik“ hinter dem Paradigmenwechsel
Nun sprach sich Sanchez Sorondo, selbst Professor für Ideengeschichte, in einem Gespräch für den Konsequentialismus in der Ethik aus, und enthüllte damit das Denken hinter seinem Handeln. Der Konsequentialismus wurde aber von der Kirche verurteilt. Der Sinnspruch „Der Zweck heiligt die Mittel“ umreißt dieses Denken knapp und treffend. Eine konsequentialistische Ethik öffnet die Tore zum ethischen Egoismus und zum Utilitarismus. Das Gute und das Böse verschwimmen situationsbedingt. Ein in sich Böses gibt es damit kaum mehr. Jede Handlung gilt als situationsabhängig.

Sanchez Sorondo gebrauchte zwar nicht den Begriff Konsequentialismus, doch entspricht diesem die von ihm beschriebene und gutgeheißene Ethik. Das Gespräch, bei dem der argentinische Kurienbischof sein konsequentialistisches Denken enthüllte und zu erkennen gab, daß einer der engsten päpstlichen Mitarbeiter eine häretische Morallehre vertritt, führte der verdiente Jan Bentz für LifeSiteNews. Und mußte sich dabei einige Unfreundlichkeiten von Sanchez Sorondo anhören, mit denen dieser Fundamentalkritik an der Lebensrechtsbewegung übte. Jene Bewegung, die unter großen Opfern gegen das vorherrschende Denken, das Totschweigen durch die Massenmedien und die staatlichen Gesetze in vielen Staaten für das Lebensrecht der ungeborenen Kinder eintritt, und die dafür von den Vorgängerpäpsten unterstützt wurde, scheint im Denken der neuen Kirchenführung ein lästiger Quertreiber zu sein, der den angestrebten Gleichschritt mit dem „Fürst der Welt“ stört.
Dieses Denken des Kurienbischofs erklärt allerdings den erwähnten Tabubruch, Abtreibungsideologen in den Vatikan einzuladen und zu Mitgliedern päpstlicher Institutionen zu berufen, sich mit internationalen Institutionen auf zweifelhafter Ebene zusammenzuarbeiten.
Das Gespräch von Jan Bantz (LifeSite) mit Sanchez Sorondo
Bantz konfrontierte Sanchez Sorondo mit der Tatsache, daß er zwei führende Abtreibungsideologen, den Überbevölkerungsguru Paul Ehrlich und das Planned-Parenthood- und Population Council-Vorstandsmitglied John Bongaarts, als Referenten zur Tagung „Biologisches Aussterben“ in den Vatikan eingeladen hatte.
Der Philosophieprofessor Michael Pakaluk von der Catholic University of America in Washington und Mitglied der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin hatte die Einladung mit scharfen Worten kritisiert:
„Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften hat ihre Existenzberechtigung für ein Linsengericht verkauft. Die Einladung von Katastrophenmachern und Abtreibungsverfechtern in den Vatikan ist völlig sinnwidrig.“
Sanchez Sorondo verteidigte seine Einladungen, vor allem jene für Paul Ehrlich, Autor von The Population Bomb, mit dem der Club of Rome Ende der 60er Jahre erstmals an die Öffentlichkeit getreten ist.
Sanchez Sorondo: „Er ist ein Spezialist in diesen Dingen. Deshalb wurde er eingeladen, weil er ein Spezialist in diesen Dingen ist. Er hat eine ganze Menge von Büchern zu diesem Thema geschrieben, daher ist er eine Spezialist.“
So einfach gestrickt ist die Entscheidung, die einem Paradigmenwechsel von der Kultur des Lebens zur Kultur des Todes entspricht?
Bantz nachhakte und fragte, wie es sein könne, daß die Päpstliche Akademie der Wissenschaften Kirchenfeinde einlädt und ihnen im Vatikan unkritisches Forum bietet, ihr Menschenbild und ihre Weltsicht zu vertreten, die der kirchlichen Lehre diametral widerspricht. Dabei wurde Sanchez Sorondo spürbar „nervös“. Anstatt zu antworten, machte er sich über den Interviewer lustig und stellte dessen Fähigkeit „rational“ zu denken in Frage.
Sorondos Frontalbreitseite gegen die Lebensrechtsbewegung
Bentz konfrontierte den Bischof mit den Schriften Ehrlichs, in denen sich dieser zum Zweck der Bevölkerungsreduzierung für die Massenzwangssterilisation ausspricht.
Sanchez Sorondo meinte darauf ungerührt: „Sie müssen Ihre Kriterien ändern, wenn Sie im Leben vorankommen wollen. Man muß mit allen Kulturen der Welt reden, wie der Papst gesagt hat. […] Wir haben Vereinbarungen getroffen, die sehr wichtig sind. [Unsere Mitarbeiter] wollen die Freiheit des Menschen, das menschliche Leben und den Frieden gegen neue Formen der Sklaverei verteidigen. Und dank der Einladungen an Personen, von denen Ihre Leute [die Lebensrechtsbewegungen] nicht wollen, daß wir sie einladen – Ban Ki-moon, Geoffrey Sachs. – haben wir Dinge erreicht, die diejenigen, die immer davon reden, die Familie zu verteidigen, nicht im geringsten erreichen.
Im Gegenzug haben wir erreicht, … daß die neuen Ziele der nachhaltigen Entwicklung [Die im September 2015 beschlossene und am 1. Januar 2016 in Kraft getretene Post-2015-Agenda „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ der UNO] … wir haben das Ziel 8.6 festgeschrieben [in Wirklichkeit handelt es sich um das Ziel 8.7], die darin besteht, die neuen Formen der Sklaverei auszumerzen. Und das ist viel wichtiger für die Familie als alles, was Ihr macht [die Lebensrechtsorganisationen].
Verstehen Sie?
Sie müssen das verstehen. Es ist wichtig, daß Sie das verstehen. Wenn Sie ein rationaler Mensch sind, muß die Vernunft Vorrang vor Vorurteilen haben.“
„In welcher Philosophie?“
Als ihn Bentz aufmerksam machte, promovierter Philosoph zu sein, fragte Sanchez Sorondo herablassend: „In welcher Philosophie?“ Bentz erklärte, daß sein Fachgebiet der heilige Thomas von Aquin ist.
Sanchez Sorondo: „Nun, der heilige Thomas sprach auf der Grundlage der Doppelwirkung. Wissen Sie, was das ist?“
Bentz definierte dem Bischof die Theorie der „Doppelwirkung“, worüber sich dieser mokierte.
Sanchez Sorondo: „Gut, das ist eine komplizierte Art, es zu sagen. Es geht einfacher: Wenn eine Handlung zwei Wirkungen hat, wenn die positive Wirkung größer ist als die negative, dann können Sie sie tun.“
Bentz widersprach.
Sanchez Sorondo: Dann haben Sie das Prinzip der Doppelwirkung nicht verstanden. […] Sie sollten Ihr Denken schulen. Und sollten den heiligen Thomas besser verstehen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: LifeSiteNews/MiL
Nach dem Prinzip der „Doppelwirkung“ ist es dann auch leicht nachzuweisen, daß der positive Effekt dabei, solchen Herren die Kirchensteuer zu verweigern, größer ist als der negative (sofern ein solcher besteht).
Merkt der Mann gar nicht, daß er die Kirche überflüssig macht? Oder ist ihm das egal?
Hier etablieren sich nun also Haltungen im Vatikan (von ‚in der Kirche‘ mag ich da nicht sprechen), die nicht nur dem Glauben, der Liebe und vor allem der Hoffnung diametral entgegen stehen, nein, sie haben auch nichts mit Vernunft und schon gar nichts mit Verstand zu tun.
Man muß diese Rhetorik in aller Ruhe zurückweisen. Sie hat keinerlei Fundierung im Guten und ist so unverständig wie sie impertinent ist. Wenn solcher Art unser Gegner ist, brauchen wir für die Seelen nichts zu fürchten, auch wenn er die Leiber der Mütter zu beschränken und die der dritten Kinder unter ihren Herzen zu zerstückeln droht.
Sanchez Sorondo spricht nicht wie ein Bischof, wie es seine Pflicht wäre, sondern wie ein Politiker, dazu noch in arroganter Weise.
Wie zutiefst erschreckend und verstörend das alles ist, was sich so im Vatikan tut.
Und nirgendwo erhebt sich Widerspruch.
Was wird da noch alles auf uns zukommen?
Man kann die Zurückdrängung des Menschen, weil er für die Machthaber ein überflüssiger Ressourcenvernichter ist, wenn nur die Anzahl der Arbeitssklaven von maximal 1 Milliarde bleibt, schon erkennen. Im Land Brandenburg gibt es schon ca. 21 Wolfsrudel (http://www.lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.310418.de), noch werden den Bauern die Schäden (gerissenes Vieh) ersetzt. Wölfe sollen in einem Industrieland mit dichter Besiedlung leben, die Natur soll für die Machtmenschen vielfältig und gesund erhalten sein.
Auch die Machthaber vernichten Ressourcen und sind alles andere als unschuldig.
Das sehe ich aber anders. Die Wiederbesiedelung des Wolfes ist ein Zeichen des Friedensschlusses mit der Natur. Der Wolf war immer unser Konkurrent, nun ist das nicht mehr so.
Und so sehr „Industrieland“ ist Brandenburg auch nicht. Da finde ich die „Rudel“ in Berlin-Neukölln doch um einiges gefährlicher.
Man braucht kein „Machtmensch“ zu sein, wenn man die Natur vielfältig erhalten will.
Liebe Wulfila, aber Wölfe muessen fressen und das ist das Problem dass es nicht viel wilde Natur mehr gibt hier. Und ich will dass mein Haflingerpferd auf seiner Wiese in Ruhe gelassen wird!
Liebe @bellis,
ja genau so stellen es sich die Eliten vor aber der Mensch denkt und Gott lenkt!
Da die Erde samt Natur allein für den Menschen geschaffen wurde geht auch alles kaputt, wenn der Mensch kaputt geht.
Die sogenannte „Umweltzerstörung“ ist das Ergebnis der Menschenzerstörung, aber das wissen diese Herren und Damen nicht.
@Stella So ist es. Googlen Sie einmal unter „Menschenverschmutzung“ und wählen Sie den Beitrag auf Medrum aus. Da geht es auch um dieses Thema.
@MisterX:
Kenne das alles aus der Esoterik-Szene, „gesunde Planeten haben keine Menschen“ usw.usw.
@Wulfila:
Ich schließe keinen Pakt oder „Frieden“ mit Tieren, für uns Menschen zählt allein der Frieden mit Gott !
Gott hat doch auch die Tiere geschaffen. Auch sie sind ein Teil des Göttlichen. Nur für uns Menschen sind Tiere jedenfalls nicht da. Es gab ja auch schon Tiere bevor wir Menschen da waren. Ohne Natur kann der Mensch nun mal nicht leben. Wir sind ein Teil der Natur.
„Wir haben Vereinbarungen getroffen …“ „… haben wir Dinge erreicht …“
Kann mir nicht helfen, aber das klingt, als hätte man mit den Unterhändlern der Geheimen Weltregierung verhandelt. Ein Konkordat mit dem Reich des Bösen?
Danke für das Veröffentlichen hier. Allmählich erahnt man, was hier gespielt wird. Und auch der Rücktritt Benedikts erscheint in einem neuen Licht.
Elizabeth Yore hat im Dezember letzten Jahres einen engagierten Vortrag gehalten über die ‚unheilige Allianz: die UN, Soros und die Francis Papacy‘.
Zu sehen auf youTube beim TheFatimaCenter.
Bischof Sorondo ist nur ein getreuer Diener seines Herrn, in diesem Fall des amtierenden Papstes, der sich wiederum zum willfährigen Werkzeug von Soros und Konsorten gemacht hat.
Die Beweislage ist erdrückend
Eine wahrlich bedrohliche Situatuion, die es gilt offen zu legen.
Eine Waffe haben wir jedoch. Vor hundert Jahren hat die Rosenkranzkönigin sechs Mal um das tägliche Gebet des Rosenkranzes gebeten. Wir sollten endlich auf sie hören.