Dignitas infinita und vergiftete Suppe

"Jedes Dokument, das unter der Schirmherrschaft dieses Pontifikats entsteht, ist nur eine weitere Protestantisierung der Kirche"


Die römische Erklärung Dignitas infinita, die auch die Unterschrift von Papst Franziskus trägt, ist bei genauer Analyse eine vergiftete Suppe.
Die römische Erklärung Dignitas infinita, die auch die Unterschrift von Papst Franziskus trägt, ist bei genauer Analyse eine vergiftete Suppe.

Von Ivan Poljaković*

Einführung

Anzei­ge

Wenn man ein paar Trop­fen Gift in die Sup­pe träu­felt, wird sie unge­nieß­bar, unab­hän­gig davon, dass man zuvor die besten Zuta­ten, gutes Gemü­se, beste Fleisch­qua­li­tät, bestes Was­ser und tol­le Gewür­ze hin­ein­ge­ge­ben hat. Somit kann im über­tra­ge­nen Sin­ne kein Doku­ment, das auch nur eine Häre­sie (einen Trop­fen Gift) ent­hält, als katho­lisch bezeich­net wer­den, unge­ach­tet all des Guten, das dar­in geschrie­ben steht. Lei­der ist dies auch bei der jüng­sten Erklä­rung Digni­tas infi­ni­ta zur Men­schen­wür­de1 vom 8. April 2024 der Fall.

Auf den ersten Blick bemer­ken die mei­sten Katho­li­ken die Häre­si­en viel­leicht nicht, weil sie in schö­nem Zel­lo­phan ver­packt sind, aber ein geschul­tes Auge wird die moder­ni­sti­schen Schreib­wei­sen erken­nen und sehr schnell ent­decken, dass die Autoren von Digni­tas infi­ni­ta ver­sucht haben, ihre hete­ro­do­xen Leh­ren in einer übli­chen mehr­deu­ti­gen Form dar­zu­stel­len. Erst wenn wir das gesam­te Doku­ment berück­sich­ti­gen, müs­sen wir zu dem Schluss kom­men, dass in einem eigent­lich kur­zen Text zu vie­le zwei­fel­haf­te Din­ge („Gift­trop­fen“) stecken – eine sol­che Anein­an­der­rei­hung von Unklar­hei­ten ver­rät uns, dass das Doku­ment eine moder­ni­sti­sche Logik aus­strahlt, d. h. es han­delt sich um Moder­nis­mus, der schon längst zur Häre­sie erklärt wurde.

Aber schau­en wir uns zunächst die guten Zuta­ten an. Das Doku­ment ver­ur­teilt extre­me Armut (36), Men­schen­han­del (41), sexu­el­len Miss­brauch (43), Miss­brauch von Frau­en (44), Abtrei­bung (47), Leih­mut­ter­schaft (48), Ster­be­hil­fe (51), Mar­gi­na­li­sie­rung behin­der­ter Men­schen (53), Gen­der­theo­rie (55), Geschlechts­um­wand­lung (60) und digi­ta­le Gewalt (61).

In eini­gen die­ser guten Zuta­ten stecken lei­der gewis­se Bei­mi­schun­gen von Gen­der-Ideo­lo­gie. Bei der Erwäh­nung vom Miss­brauch von Frau­en wird die gen­de­ri­sti­sche Ter­mi­no­lo­gie wie „Femi­zid“ akzep­tiert,2 und damit wird tat­säch­lich, mög­li­cher­wei­se unbe­wusst, das männ­li­che Geschlecht dis­kri­mi­niert (46). Natür­lich kön­nen wir in der isla­mi­schen Welt von einer syste­ma­ti­schen Dis­kri­mi­nie­rung von Frau­en spre­chen (die in der Erklä­rung natür­lich nicht erwähnt wird), aber in der west­li­chen Welt ist es zumin­dest ein Fehl­schlag, das Patri­ar­chat für die Ermor­dung von Frau­en ver­ant­wort­lich zu machen.

In ähn­li­cher Wei­se ver­wen­det die Erklä­rung bei der Kri­tik an der Gen­der­theo­rie eine gen­de­ri­sti­sche Ter­mi­no­lo­gie, wenn es um „sexu­el­le Ori­en­tie­rung“ geht, und unter Ver­wen­dung gen­de­ri­sti­scher Tricks heißt es: „Aus die­sem Grund muss es als Ver­stoß gegen die Men­schen­wür­de ange­pran­gert wer­den, dass man­cher­orts nicht weni­ge Men­schen allein auf­grund ihrer sexu­el­len Ori­en­tie­rung inhaf­tiert, gefol­tert und sogar des Lebens beraubt wer­den“ (55). Das sind nichts mehr als gen­de­ri­sti­sche Unter­schie­bun­gen. Nie­mand wird dafür bestraft, dass er unter gleich­ge­schlecht­li­cher Anzie­hung lei­det, aber in man­chen Län­dern wer­den Men­schen, die bei der Sodo­mie ertappt wer­den, tat­säch­lich bestraft, was etwas ganz ande­res ist.

Die­se Kri­tik der Gen­der­theo­rie ist unfrucht­bar und zweck­los, weil sie nicht auf die Haupt­prä­mis­se der Gen­der­theo­rie ein­geht: Homo­se­xua­li­tät ist nor­mal. Tat­säch­lich wird Homo­se­xua­li­tät als zen­tra­les Seg­ment der Gen­der­theo­rie über­haupt nicht erwähnt. Und in der Gen­der­theo­rie muss Homo­se­xua­li­tät nor­mal sein, denn wenn sie nicht nor­mal ist (die Wis­sen­schaft und die Kir­che sagen uns, dass sie es nicht ist), dann gibt es kein Gen­der, son­dern nur eine psy­chi­sche Stö­rung.3 Und gera­de das Tan­dem Bergoglio/​Fernández tut alles, um Homo­se­xua­li­tät, also Sodo­mie, zu nor­ma­li­sie­ren. In sei­nem neue­sten Buch „Life: My Sto­ry Through Histo­ry“ befür­wor­tet Berg­o­glio wei­ter­hin die Lega­li­sie­rung gleich­ge­schlecht­li­cher Part­ner­schaf­ten, weil angeb­lich Homo­se­xu­el­le „die Gabe der Lie­be leben“.4 Tat­säch­lich kann man mit Fug und Recht sagen, dass die­se angeb­li­che Kri­tik an der Gen­der­theo­rie eine ein­fa­che Far­ce ist.

Gifttropfen

Und jetzt ana­ly­sie­ren wir die Gift­trop­fen (und wenn es nur einen Trop­fen gäbe, wäre es zu viel), die die Sup­pe unge­nieß­bar machen, also war­um die­ses Doku­ment nicht als katho­lisch ange­se­hen wer­den kann.

In der Prä­am­bel sagt Víc­tor Fernán­dez: „Die­se Wür­de aller Men­schen kann in der Tat als ‚unend­lich‘ (digni­tas infi­ni­ta) ver­stan­den wer­den, wie der hei­li­ge Johan­nes Paul II. bei einem Tref­fen mit Men­schen, die von bestimm­ten Ein­schrän­kun­gen oder Behin­de­run­gen betrof­fen sind, bekräf­tigt hat, um zu zei­gen, dass die Wür­de aller Men­schen jede äußer­li­che Erschei­nung oder jedes Merk­mal des kon­kre­ten Lebens der Men­schen über­steigt“. Es ist nicht das erste Mal, dass die offi­zi­el­len Doku­men­te die­ses Pon­ti­fi­kats bestimm­te Aus­sa­gen nicht nur frü­he­rer Päp­ste, son­dern sogar von Jesus Chri­stus auf den Kopf stel­len.5 Papst Johan­nes Paul II. sag­te in Wirk­lich­keit: „Die­se Lie­be ist der Grund eurer Hoff­nung und eures Lebens­mu­tes. Gott hat uns in Jesus Chri­stus auf unüber­biet­ba­re Wei­se gezeigt, wie er jeden ein­zel­nen Men­schen liebt und ihm dadurch unend­li­che Wür­de ver­leiht… Für uns Chri­sten zählt weni­ger, ob jemand krank oder gesund ist; was letzt­lich zählt, ist dies: Bist du bereit, dei­ne dir von Gott geschenk­te Wür­de bewußt und gläu­big in all dei­nen Lebens­la­gen und in dei­nem Ver­hal­ten als wah­rer Christ zu ver­wirk­li­chen – oder willst du die­se Wür­de in einem ober­fläch­li­chen, ver­ant­wor­tungs­lo­sen Leben, in Sün­de und Schuld vor Gott ver­spie­len?“ 6 Papst Johan­nes Paul II. lehrt genau das Gegen­teil von dem, was Fernán­dez uns glau­ben machen will, d. h. Papst Johan­nes Paul II. lehrt, was die Kir­che immer gelehrt hat, dass Sün­de die Men­schen­wür­de ver­let­zen kann. Des­halb kann Wür­de nicht unend­lich sein.

Unendliche Würde

Bereits im ersten Absatz wird digni­tas infi­ni­ta – unend­li­che Wür­de – defi­niert: „Eine unend­li­che Wür­de (Digni­tas infi­ni­ta), die unver­äu­ßer­lich in ihrem Wesen begrün­det ist, kommt jeder mensch­li­chen Per­son zu, unab­hän­gig von allen Umstän­den und in wel­chem Zustand oder in wel­cher Situa­ti­on sie sich auch immer befin­den mag“ (1). Aller­dings ist der Mensch ein Geschöpf und besitzt kei­ne gött­li­chen Eigen­schaf­ten, und „unend­lich“ ist eine gött­li­che Eigen­schaft. Der hl. Tho­mas von Aquin erklärt: „Außer­halb Gott kann nichts unend­lich sein“, denn „es ver­stößt gegen die Natur der geschaf­fe­nen Din­ge, abso­lut unend­lich zu sein“.7 Gewiss besitzt der Mensch Wür­de, aber sie ist nicht unend­lich. Die Kir­che hat immer gelehrt, dass der Mensch nach Got­tes Bild und Gleich­nis geschaf­fen wur­de, weil er mit einer unsterb­li­chen See­le, einem Ver­stand und einem Wil­len aus­ge­stat­tet ist, wor­aus sich sei­ne onto­lo­gi­sche, d. h. natür­li­che Wür­de ergibt.

An ande­rer Stel­le heißt es in der Erklä­rung: „Das bedeu­tet, dass der Mensch auch danach stre­ben muss, sei­ner Wür­de gerecht zu wer­den. So ist ver­ständ­lich, in wel­chem Sin­ne die Sün­de die Men­schen­wür­de ver­wun­den und ver­dun­keln kann, näm­lich als ihre gegen­sätz­li­che Hand­lung, aber gleich­zei­tig kann die Sün­de nie­mals die Tat­sa­che aus­lö­schen, dass der Mensch nach dem Bild Got­tes geschaf­fen wur­de“ (22). Es ist unbe­strit­ten, dass der Mensch mit ange­bo­re­ner Wür­de gebo­ren wird, weil er nach dem Bild Got­tes geschaf­fen wur­de. Aber wenn die­se Wür­de spä­ter durch die Sün­de ver­dun­kelt wer­den kann, wie kann sie dann unend­lich sein? In eini­gen locke­ren Gesprä­chen kön­nen wir das Wort „unend­lich“ oder „end­los“ als Stil­fi­gur ver­wen­den, zum Bei­spiel „Ich bin unend­lich glück­lich“. Aber aus dem Doku­ment geht klar her­vor, dass es sich hier­bei nicht um eine Stil­fi­gur, wie bei Johan­nes Paul II., han­delt, da auf­grund der fal­schen Prä­mis­se, dass Wür­de unend­lich ist (lat. infi­ni­ta), fal­sche Schluss­fol­ge­run­gen gezo­gen wer­den, wie wir spä­ter sehen wer­den. Grund­sätz­lich könn­ten wir Phil Law­ler zustim­men, dass „die Schwä­che von Digni­tas Infi­ni­ta dar­in liegt, dass sie nicht zwi­schen der unend­li­chen Wür­de, die Chri­stus uns bie­tet, sofern wir am Leben der Drei­ei­nig­keit teil­ha­ben, und dem sehr begrenz­ten Vor­rat an Wür­de, den wir selbst sam­meln und/​oder ver­schwen­den, unter­schei­den kann.“ 8

Das Lehr­amt der Kir­che unter­schei­det zwi­schen natür­li­cher und über­na­tür­li­cher Wür­de. Natür­li­che Wür­de ent­steht aus der intel­lek­tu­el­len Fähig­keit des Men­schen, Gott zu ken­nen und zu lie­ben, und über­na­tür­li­che Wür­de ent­steht aus ech­ter Lie­be zu Gott. Die­se letz­te Form der Wür­de steht nur Gläu­bi­gen im Stand der Gna­de zu. Die natür­li­che Wür­de kann durch unse­re Sün­den gemin­dert wer­den und ver­lo­ren gehen, und so geht auch die über­na­tür­li­che Wür­de ver­lo­ren. Papst Leo XIII. lehrt in Über­ein­stim­mung mit der unver­än­der­li­chen Leh­re der Kir­che, dass die­se natür­li­che oder ursprüng­li­che Wür­de ver­lo­ren gehen kann: „Wenn der Geist fal­schen Mei­nun­gen zustimmt und der Wil­le wählt und folgt, was falsch ist, kann kei­ner sei­ne ursprüng­li­che Fül­le errei­chen, son­dern bei­de müs­sen von ihrer ursprüng­li­chen Wür­de in den Abgrund der Kor­rup­ti­on fal­len.“ 9 Und der Kate­chis­mus sagt uns: „Das Sakra­ment der Ver­söh­nung mit Gott bewirkt eine wirk­li­che ‚gei­sti­ge Auf­er­ste­hung‘, eine Wie­der­ein­set­zung in die Wür­de und in die Güter des Lebens der Kin­der Got­tes, deren kost­bar­stes die Freund­schaft mit Gott ist“ (KKK 1468). Wenn also das Sakra­ment der Ver­söh­nung die Wür­de wie­der­ein­setzt, dann kann die Wür­de ver­lo­ren gehen, weil wir sonst nichts hät­ten, was wir wie­der­ein­set­zen könn­ten. Außer­dem, Gott­va­ter spricht zur Kir­che durch die hl. Katha­ri­na von Sie­na: „Die Früch­te die­ses Bau­mes, die den Tod brin­gen, sind so unter­schied­lich, wie es ver­schie­de­ne Sün­den gibt. Eini­ge von ihnen sind Fut­ter für Tie­re, und das sind Sün­den, die von denen began­gen wer­den, die unrein leben und Kör­per und Geist wie ein Schwein im Schlamm suh­len. Eben­so schwel­gen sie im Schlamm der Fleisch­lich­keit. Oh drecki­ge See­le, wo ist dei­ne Wür­de geblie­ben! Du, die du die Schwe­ster der Engel warst, und jetzt bist du ein schmut­zi­ges Tier gewor­den.“ 10

Der zwei­te Satz lau­tet: „Die­ser Grund­satz, der auch von der Ver­nunft allein voll erkannt wer­den kann, ist die Grund­la­ge für den Vor­rang der mensch­li­chen Per­son und den Schutz ihrer Rech­te (1). Fernán­dez (und Fran­zis­kus als Mit­un­ter­zeich­ner) möch­ten also sagen, dass jeder, der schlau ist, die­ses Prin­zip (vom ersten Satz) erken­nen kann. Dies impli­ziert, dass alle Vor­gän­ger von Fernán­dez und alle Päp­ste vor Fran­zis­kus dumm waren, weil sie so ein­fa­che Din­ge nicht ver­ste­hen konnten.

Die näch­sten bei­den Sät­ze lau­ten: „Die Kir­che bekräf­tigt und bestä­tigt im Licht der Offen­ba­rung in abso­lu­ter Art und Wei­se die­se onto­lo­gi­sche Wür­de der mensch­li­chen Per­son, die nach dem Bild und Gleich­nis Got­tes geschaf­fen und in Chri­stus Jesus erlöst wur­de. Aus die­ser Wahr­heit lei­tet sie die Grün­de für ihr Enga­ge­ment für die Schwä­che­ren und weni­ger Mäch­ti­gen ab, wobei sie stets auf den ‚Pri­mat der mensch­li­chen Per­son und der Ver­tei­di­gung ihrer Wür­de unab­hän­gig von allen Umstän­den‘ besteht“ (1). Das ist nicht rich­tig. Die Kir­che lei­tet ihre Ver­pflich­tun­gen gegen­über den Schwä­che­ren nicht aus der Men­schen­wür­de ab (Jesus erwähn­te die Men­schen­wür­de nie), son­dern aus den Gebo­ten Got­tes: „‘Leh­rer, wel­ches ist das wich­tig­ste Gebot im Gesetz Got­tes?‘ Jesus ant­wor­te­te ihm: ‚Du sollst den Herrn, dei­nen Gott, lie­ben von gan­zem Her­zen, mit gan­zer Hin­ga­be und mit dei­nem gan­zen Ver­stand.‘ Das ist das erste und wich­tig­ste Gebot. Eben­so wich­tig ist aber ein zwei­tes: ‚Lie­be dei­nen Mit­men­schen wie dich selbst.‘ Alle ande­ren Gebo­te und alle For­de­run­gen der Pro­phe­ten sind in die­sen bei­den Gebo­ten ent­hal­ten“ (Mt 22,36–40).

Der erste Satz im zwei­ten Absatz lau­tet: „Die­se onto­lo­gi­sche Wür­de und der ein­zig­ar­ti­ge und her­aus­ra­gen­de Wert jeder Frau und jedes Man­nes, die in die­ser Welt exi­stie­ren, wur­den in der All­ge­mei­nen Erklä­rung der Men­schen­rech­te (10. Dezem­ber 1948) von der Gene­ral­ver­samm­lung der Ver­ein­ten Natio­nen ver­bind­lich bekräf­tigt“ (2). Seit wann sind welt­li­che Doku­men­te, wenn auch von den Ver­ein­ten Natio­nen, für Katho­li­ken ver­bind­lich?! Lei­der stützt sich die Erklä­rung Digni­tas infi­ni­ta mehr auf die­ses welt­li­che Doku­ment (im Text vier­mal erwähnt) als auf die Hei­li­ge Schrift und das Lehr­amt der Kir­che. Die zwei­te Säu­le der Erklä­rung basiert zwei­fel­los auf der Enzy­kli­ka Fra­tel­li Tut­ti: „In die­ser Per­spek­ti­ve stellt sei­ne Enzy­kli­ka Fra­tel­li tut­ti bereits eine Art Magna Char­ta der heu­ti­gen Auf­ga­ben zur Wah­rung und För­de­rung der Men­schen­wür­de dar“ (6). Die Grund­la­ge für die phi­lo­so­phisch-theo­lo­gi­schen Prin­zi­pi­en die­ser Erklä­rung stammt also aus dem säku­la­ren Doku­ment der Ver­ein­ten Natio­nen und aus der Enzy­kli­ka, die das wich­tig­ste frei­mau­re­ri­sche Prin­zip för­dert: die uni­ver­sel­le Brü­der­lich­keit. Um noch lusti­ger (lies: trau­ri­ger) zu erschei­nen, lobt das Doku­ment auch die Vor­läu­fer des Moder­nis­mus, René Des­car­tes und Imma­nu­el Kant (13).

Rettung der Seele

Des­halb soll­te es uns nicht wun­dern, dass die Erklä­rung eine Rei­he von Aus­sa­gen ent­hält, die gelin­de gesagt an Ket­ze­rei gren­zen. Eine davon ist: „Der glor­rei­che Chri­stus wird auf­grund der Näch­sten­lie­be rich­ten, die dar­in besteht, dem Hung­ri­gen, dem Dur­sti­gen, dem Frem­den, dem Nack­ten, dem Kran­ken, dem Gefan­ge­nen, mit denen er sich iden­ti­fi­ziert, gehol­fen zu haben (vgl. Mt 25,34–36). Für Jesus ist das Gute, das jedem Men­schen getan wird, unab­hän­gig von den Ban­den des Blu­tes oder der Reli­gi­on, das ein­zi­ge Beur­tei­lungs­kri­te­ri­um“ (12). Mit ande­ren Wor­ten: Die Erklä­rung behaup­tet, dass es für das Heil der See­le über­haupt nicht dar­auf ankommt, was man glaubt, son­dern dass das ein­zi­ge Kri­te­ri­um dar­in besteht, ob man sei­nem Näch­sten hilft. Auf die­se Wei­se kön­nen Athe­isten und Men­schen aller Reli­gio­nen geret­tet wer­den. Dies ist das Kon­zept der neu­en Welt­re­li­gi­on, das von Jor­ge Berg­o­glio ver­tre­ten wird. In die­ser neu­en Reli­gi­on ist der katho­li­sche Glau­be nur einer von vie­len Wegen, und des­halb wird so viel Wert auf uni­ver­sel­le Inklu­si­vi­tät gelegt. Somit wird fak­tisch alles, was ursprüng­lich katho­lisch war, unter­drückt und die offi­zi­el­le katho­li­sche Kir­che wird zu einer fal­schen Kir­che. Die wah­re Kir­che jedoch kehrt in die Kata­kom­ben zurück, und die­se wah­re Kir­che weiß sehr wohl, dass Jesus Chri­stus der ein­zi­ge Weg, die Wahr­heit und das Leben ist und dass nie­mand außer durch ihn zum Vater kommt (vgl. Joh 14,6).

Religionsfreiheit

Wenn die Prä­mis­sen falsch sind, kön­nen natür­lich auch die Schluss­fol­ge­run­gen nicht rich­tig sein. Somit wird ein völ­lig fal­scher Schluss über das Recht auf Reli­gi­ons­frei­heit gezo­gen: „In ana­lo­ger Wei­se wird die Frei­heit häu­fig durch zahl­rei­che psy­cho­lo­gi­sche, histo­ri­sche, sozia­le, erzie­he­ri­sche und kul­tu­rel­le Zwän­ge beein­träch­tigt. Die rea­le und die geschicht­li­che Frei­heit müs­sen immer wie­der ‚befreit‘ wer­den. Und auch das Grund­recht auf Reli­gi­ons­frei­heit muss wie­der bekräf­tigt wer­den“ (31). Die Erklä­rung spricht vom Recht auf Reli­gi­ons­frei­heit auf unge­naue und daher defek­te Wei­se. Aus einer sol­chen Aus­sa­ge könn­te man schlie­ßen, dass jeder das Recht hat, öffent­lich alle Arten von Häre­sie (ein­schließ­lich Sata­nis­mus) zu ver­brei­ten. Wah­res Recht muss jedoch auf dem Natur­recht (gemäß der von Gott geschaf­fe­nen Natur) oder dem posi­ti­ven Gesetz Got­tes (gege­ben durch Offen­ba­rung), kurz: auf dem Gesetz Got­tes, basie­ren. Wir haben das Recht, der Wahr­heit und dem wah­ren Glau­ben zu fol­gen, weil es Got­tes posi­ti­ver Wil­le ist. Got­tes per­mis­si­ver Wil­le lässt fal­sche Reli­gio­nen zu, aber Gott hat uns nie das „Recht“ gege­ben, fal­schen Reli­gio­nen zu fol­gen. Gott hat nie das „Recht“ gege­ben, hin­du­isti­sche Dämo­nen oder Satan anzu­be­ten. Die­ses fal­sche Ver­ständ­nis vom Recht auf Reli­gi­ons­frei­heit ist die Haupt­ur­sa­che für die Kri­se der Kirche.

Todesstrafe

In der Erklä­rung wird vor­ge­schla­gen, dass die Katho­li­ken die Todes­stra­fe als unzu­läs­sig ableh­nen müs­sen: „Auch das The­ma Todes­stra­fe muss hier erwähnt wer­den: Auch die letz­te­re ver­letzt unter allen Umstän­den die unver­äu­ßer­li­che Wür­de eines jeden Men­schen. Man muss im Gegen­teil aner­ken­nen: Die ent­schie­de­ne Ableh­nung der Todes­stra­fe zeigt, wie weit wir die unver­äu­ßer­li­che Wür­de jedes Men­schen aner­ken­nen und akzep­tie­ren kön­nen, dass auch er sei­nen Platz in die­ser Welt hat“ (34). Dies ist jedoch kei­ne katho­li­sche Leh­re. Die Todes­stra­fe wur­de von Gott im Alten Testa­ment ein­ge­führt (Lev 20,2; 20,9–10; 20,27; 24,16–17), sie wur­de auch im Neu­en Testa­ment (Röm 13,4) bestä­tigt. Aus die­sem Grund leh­ren die Kir­che und alle Päp­ste (außer natür­lich Papst Fran­zis­kus) seit zwei Jahr­tau­sen­den unmiss­ver­ständ­lich, dass die Todes­stra­fe in bestimm­ten Situa­tio­nen ein zuläs­si­ger Aspekt der sozia­len Gerech­tig­keit in einer zivi­li­sier­ten Gesell­schaft ist (hl. Augu­sti­nus: Vom Got­tes­staat, Bd 1, Kap. 21; hl. Tho­mas von Aquin: Sum­ma Theo­lo­gi­ca, 1a2ae, F. 94 Kap.5. P.2; F.100 Kap. 8. P. 3; 2a2ae, F. 64. Kap.2; Papst Inno­zenz III.: Eius Exem­plo, 1208; Papst Leo X.: Exsur­ge Domi­ne, 1520; Papst Leo XIII.: Pasto­ra­lis offi­cii 1891; Papst Pius XII.: Les Ens­eig­ne­ments Pon­ti­fi­caux, usw.) Dem­entspre­chend lehrt der römi­sche Kate­chis­mus des Kon­zils von Tri­ent: „Eine ande­re Art des Tötens [außer Tie­ren] ist erlaubt, was sich auf jene recht­mä­ßi­gen Rich­ter bezieht, denen die Macht über Leben und Tod gege­ben ist, durch deren lega­len und gericht­li­chen Ein­satz sie die Schul­di­gen bestra­fen und die Unschul­di­gen beschüt­zen. Weit davon ent­fernt, einen Tot­schlag zu bege­hen, ist die gerech­te Aus­übung die­ser Macht ein Akt des höch­sten Gehor­sams gegen­über die­sem gött­li­chen Gesetz, das Mord ver­bie­tet. Da das Ziel die­ses Gebots die Bewah­rung und Sicher­heit des mensch­li­chen Lebens ist, ist die Ver­wirk­li­chung die­ses Ziels natür­lich auf die Stra­fen zurück­zu­füh­ren, die von recht­mä­ßi­gen Rich­tern ver­hängt wer­den, die die legi­ti­men Rächer von Ver­bre­chen sind und dem mensch­li­chen Leben Sicher­heit geben, indem sie Drei­stig­keit und Empö­rung mit Stra­fen unter­drücken. Daher die­se Wor­te Davids: ‚Ich wer­de alle Gott­lo­sen der Erde früh ver­nich­ten, um alle Gott­lo­sen aus der Stadt des Herrn aus­zu­rot­ten‘.“ 11

Ein gerechter Krieg

Die Erklä­rung Digni­tas infi­ni­ta ver­neint auch die katho­li­sche Dok­trin eines gerech­ten Krie­ges: „Alle Krie­ge sind allein auf­grund der Tat­sa­che, dass sie der Men­schen­wür­de wider­spre­chen, Kon­flik­te, die die Pro­ble­me nicht lösen, son­dern sie ver­grö­ßern… (38) Ange­sichts die­ser Tat­sa­che ist es heu­te sehr schwie­rig, sich auf die in ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten gereif­ten ratio­na­len Kri­te­ri­en zu stüt­zen, um von einem even­tu­ell ‚gerech­ten Krieg‘ zu spre­chen“ (39). Mit die­ser Hal­tung ist der Vati­kan der Dok­trin der Zeu­gen Jeho­vas und ande­rer Pazi­fi­sten recht nahe­ge­kom­men, die ihre fal­schen Schluss­fol­ge­run­gen auf die uto­pi­sche Prä­mis­se „wenn alle so wären wie wir“ stüt­zen (Pazi­fi­sten wür­den nicht zu den Waf­fen grei­fen, damit alle so wären wie sie, und Ter­ro­ri­sten wer­den alle ande­ren töten, damit alle so wer­den wie sie). Im Gegen­satz zu dem, was die Autoren von Digni­tas infi­ni­ta vor­schla­gen, muss jedem Katho­li­ken völ­lig klar sein, dass jede Nati­on auf der Welt das Recht hat, ihr Hei­mat­land gegen unge­recht­fer­tig­te Aggres­si­on zu ver­tei­di­gen. In einer Welt, in der Krieg lei­der kei­ne Sel­ten­heit ist, müs­sen wir wis­sen: Es gibt einen gerech­ten Krieg. Chri­sten haben kei­ne mora­li­sche Ver­pflich­tung, Aggres­sio­nen gegen ihr Land zuzu­las­sen. Kar­di­nal Fran­jo Kuh­a­rić und der hl. Papst Johan­nes Paul II. hiel­ten an der kirch­li­chen Dok­trin fest und for­der­ten die Kroa­ten wäh­rend des Hei­mat­krie­ges nicht zur Kapi­tu­la­ti­on auf.

Migranten

Und schließ­lich eine völ­lig lin­ke, anti-katho­li­sche Hal­tung gegen­über Migran­ten: „Es ist daher immer drin­gend not­wen­dig, sich immer wie­der dar­an zu erin­nern: Jeder Migrant ist eine mensch­li­che Per­son, die als sol­che unver­äu­ßer­li­che Grund­rech­te besitzt, die von allen und in jeder Situa­ti­on respek­tiert wer­den müs­sen“ (40). Auch wenn es auf den ersten Blick so aus­se­hen mag, als gäbe es kei­nen Ein­wand gegen ein der­art exal­tier­tes Urteil, stel­len wir fest, dass hier kein Unter­schied zwi­schen legi­ti­men Migran­ten gemacht wird (sol­che, die mit der Erlaub­nis des Auf­nah­me­lan­des ein­rei­sen, oder sol­che, die als vom Krieg bedroh­te Flücht­lin­ge kom­men) und die­je­ni­gen, die ille­gal ein­rei­sen – ein­schließ­lich der­je­ni­gen, die mit der direk­ten Absicht ein­wan­dern, sich an ver­schie­de­nen kri­mi­nel­len Akti­vi­tä­ten zu betei­li­gen. Natür­lich hat jede Nati­on das Recht, selbst zu ent­schei­den, wie vie­le und wel­che Art von Migran­ten sie auf­neh­men kann.

Abschluss

Kurz gesagt, der Titel „unend­li­che Wür­de“ in Bezug auf den Men­schen – nicht auf Gott –, was hier der Fall ist, bezieht sich auf ein frei­mau­re­ri­sches Prin­zip, das aus dem Natu­ra­lis­mus und der frei­mau­re­ri­schen Leh­re von sola natu­ra stammt. Obwohl die Erklä­rung, wie wir bereits erwähnt haben, einen gewis­sen katho­li­schen Inhalt hat (ein blin­des Huhn fin­det auch ein Korn), ist sie in einem moder­ni­sti­schen Stil ver­fasst und trägt zu nichts Gutem bei. Sie trägt zu nichts Gutem bei, denn wir wis­sen bereits, dass Abtrei­bung oder zum Bei­spiel Leih­mut­ter­schaft eine Sün­de ist, wir brauch­ten Vic­tor Fernán­dez nicht, um das zu ver­ste­hen, die Erklä­rung wur­de nicht ein­mal aus die­sem Grund ver­fasst, genau wie Fidu­cia sup­pli­cans nicht geschrie­ben wur­de, um zu ver­ste­hen, dass es eine Ehe zwi­schen einem Mann und einer Frau gibt, weil wir das alle wuss­ten, son­dern um lang­sam die Idee durch­zu­set­zen, dass der Papst die Leh­ren der Kir­che ändern kann,12 damit die Katho­li­ken all­mäh­lich pro­te­stan­ti­siert wer­den. Jedes Doku­ment, das unter der Schirm­herr­schaft die­ses Pon­ti­fi­kats ent­steht, ist nur eine wei­te­re Pro­te­stan­ti­sie­rung der Kir­che. Dies ist auch bei die­sem Doku­ment der Fall. Und des­halb ist es schäd­lich für die See­le, genau­so wie ver­gif­te­te Sup­pe schäd­lich für den Kör­per ist.

*Ivan Pol­ja­ko­vić, gebo­ren 1956 in Subo­ti­ca, stu­dier­te Angli­stik und Ger­ma­ni­stik an den Uni­ver­si­tä­ten Inns­bruck, Cam­bridge, Zagreb, Rostock und Auck­land, wo er meh­re­re Jah­re leb­te und an einer katho­li­schen Schu­le unter­rich­te­te, er ist aus­ge­bil­de­ter Reli­gi­ons­leh­rer und war bis 2021 Assi­stenz­pro­fes­sor und Lei­ter des Fremd­spra­chen­zen­trums an der Uni­ver­si­tät Zadar.

Bild: Vati­can­Me­dia (Screen­shot)


1 https://​www​.vati​can​.va/​r​o​m​a​n​_​c​u​r​i​a​/​c​o​n​g​r​e​g​a​t​i​o​n​s​/​c​f​a​i​t​h​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​r​c​_​d​d​f​_​d​o​c​_​2​0​2​4​0​4​0​2​_​d​i​g​n​i​t​a​s​-​i​n​f​i​n​i​t​a​_​g​e​.​h​tml (16.4.2024)

2 Das vor­sätz­li­che Töten einer Frau, nur weil sie eine Frau ist, ist natür­lich die Schuld des Patri­ar­chats, mehr unter: Femi­zid – Wiki­pe­dia (17.4.2024)

3 Zu Ein­zel­hei­ten sie­he: Gen­der Theo­ry Flaws, S. 43.

4 Mario J. Berg­o­glio: Life: My Sto­ry Through Histo­ry: Pope Francis’s Inspi­ring Bio­gra­phy Through Histo­ry. 2024. S. 219.

5 Bei­spie­le, in denen die Wor­te Jesu auf den Kopf gestellt wer­den, fin­den Sie in: Fra­tel­li tut­ti  (Para­graph 95 – Mt 23,8). Jesus spricht hier zu sei­nen Jün­gern, nicht zu allen Men­schen; Desi­de­rio desi­dera­vi (Para­graph 5 – Offb 19,9). Jesus sagt eigent­lich das Gegen­teil: „Glück­lich, wer zum Hoch­zeits­fest des Lam­mes ein­ge­la­den ist!“. Also wie­der nicht „alle“.

6 Papst Johan­nes Paul II. benutz­te 1980 in Osna­brück die Wor­te „unend­li­che Wür­de“, was auch uner­mess­lich, rie­sig, bedeu­ten kann, und aus dem Kon­text wird deut­lich, dass Johan­nes Paul II. genau in die­sem Sin­ne die Wor­te benutzt hat: Ange­lus, 16. Novem­ber 1980, Apo­sto­li­sche Rei­se in die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land | Johan­nes Paul II. (vati​can​.va) (25. April 2024).

7 Sum­ma Theo­lo­giae I, S. 7. 2.

8 Infi­ni­te dignity and its enemies | Catho­lic Cul­tu­re (24.4.2024)

9 Immor­ta­le dei, 32. https://​www​.vati​can​.va/​c​o​n​t​e​n​t​/​l​e​o​-​x​i​i​i​/​e​n​/​e​n​s​y​m​m​e​t​r​i​c​a​l​s​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​h​f​_​l​-​x​i​i​i​_​e​n​c​_​0​1​1​1​1​8​8​5​_​i​m​m​o​r​t​a​l​e​-​d​e​i​.​h​tml (18.4.2024)

10 Hl. Katha­ri­na von Sie­na: Dia­log der gött­li­chen Vor­se­hung, Kap. 32.

11 Römi­scher Kate­chis­mus des Kon­zils von Tri­ent, 1566, Kap. VI., S. IV.  https://​www​.eca​tho​lic2000​.com/​t​r​e​n​t​c​a​t​/​u​n​t​i​t​l​e​d​-​3​4​.​s​h​tml  (22.4.2024)

12 Natür­lich weiß jeder Katho­lik, der auch nur annä­hernd sach­kun­dig ist, dass der Papst nicht die Auto­ri­tät hat, die Leh­re der Kir­che zu ändern. Die ober­ste Auto­ri­tät des Pap­stes ist nicht abso­lut, son­dern wird durch das Glau­bens­gut begrenzt, und sei­ne erste Auf­ga­be besteht dar­in, die­ses Glau­bens­gut zu schüt­zen und nicht dar­in, Neue­run­gen zu erfin­den (Pastor aeter­nus, 4).

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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3 Kommentare

  1. “ …die Erklä­rung wur­de (…) ver­fasst, (…) um lang­sam die Idee durch­zu­set­zen, dass der Papst die Leh­ren der Kir­che ändern kann, damit die Katho­li­ken all­mäh­lich pro­te­stan­ti­siert wer­den. Jedes Doku­ment, das unter der Schirm­herr­schaft die­ses Pon­ti­fi­kats ent­steht, ist nur eine wei­te­re Pro­te­stan­ti­sie­rung der Kir­che. Dies ist auch bei die­sem Doku­ment der Fall. Und des­halb ist es schäd­lich für die See­le, genau­so wie ver­gif­te­te Sup­pe schäd­lich für den Kör­per ist.“ 

    Was für ein Satz!

    Ver­glei­chen wir ein­mal die­se Aus­sa­ge mit dem Arti­kel „Wo ist die Kir­che Chri­sti auf Erden ver­wirk­licht?“ von P. Dr. Mar­tin Lug­mayr FSSP (Petrus­bru­der­schaft) im Infor­ma­ti­ons­blatt 34. JG Nr. 362. Lug­mayr zitiert hin­sicht­lich der „getrenn­ten Ost­kir­chen“ die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on: „Weil aber die Gemein­schaft mit der katho­li­schen Kir­che, deren sicht­ba­res Haupt der Bischof von Rom und Nach­fol­ger des Petrus ist, nicht bloß eine äuße­re Zutat zur Teil­kir­che ist, son­dern eines ihrer inner­sten Wesens­ele­men­te, lei­det das Teil­kir­che­sein jener ehr­wür­di­gen christ­li­chen Gemein­schaf­ten unter einem Mangel.“

    Glaubt Pater Lug­mayr das wirk­lich noch? Nun, ich glau­be kei­nes­wegs, dass die ehr­wür­di­gen ortho­do­xen Gemein­schaf­ten dies, ange­sichts der Rea­li­tät, wirk­lich als einen Man­gel emp­fin­den, son­dern eher als ein Grund, dem Grün­der der einen, hei­li­gen, katho­li­schen und apo­sto­li­schen Kir­che, näm­lich dem Mes­si­as Jesus Chri­stus, umso unver­brüch­li­cher die Treue zu halten.

    Sogar Pater Franz Schmid­ber­ger von der Pius­bru­der­schaft scheint die­ses ortho­do­xe Prin­zip für sich und sei­ne Gemein­schaft ent­deckt zu haben, pre­dig­te er doch vor noch nicht lan­ger Zeit: „Da, wo Chri­stus ist, da ist die Kirche.“
    Zum Ver­gleich ein Zitat von Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re aus der Amts­zeit von Papst Johan­nes Paul II.: „Da, wo der Papst ist, da ist die Kirche.“ 

    So ändern sich die Ein­stel­lun­gen zum Papst­tum in dem Maße, wie das Papst­tum die Leh­re ändert!

  2. Zur Aus­le­gung der Gerichts­pre­digt Jesu Chri­sti in „Digni­tas infinita“
    Die in die­sem Schrei­ben getä­tig­te Aus­le­gung der Gerichts­pre­digt ist eine kla­re Kriegs­er­klä­rung an die Katho­li­sche Kirche.Die Gerichts­re­de Jesu Chri­sti wird hier anti­ka­tho­lisch so aus­ge­legt, als hät­te hier der Sohn Got­tes gelehrt: Das ein­zi­ge Kriterium.ob ein Mensch gemäß Got­tes Wil­len lebe oder nicht und ob er so in den Him­mel auf­ge­nom­men oder zur Höl­le ver­dammt wür­de, sei die Näch­sten­lie­be. Aber das trifft die Poin­te noch nicht ganz, denn die Näch­sten­lie­be wird hier auf ein sozi­al­dia­ko­ni­sches Ver­hal­ten redu­ziert, auf die Sor­ge um das leib­li­che Wohlergehen.
    Es käme allein dar­auf an,Gutes ande­ren Men­schen zu tuen, aber auch dies ver­drängt nicht den Pri­mär­ein­druck, daß es haupt­säch­lich um das sozi­al­dia­ko­ni­sche Han­deln geht, was sicher Papst Fran­zis­kus poli­ti­schen Inten­tio­nen ent­spricht. Die Ban­den des Blu­tes dürf­ten dabei kei­ne Rol­le spie­len! Das ist natür­lich ein Zen­tral­an­griff auf das Kon­zept der Näch­sten­lie­be, indem die Näch­sten­lie­be durch einen uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus ersetzt wer­den soll. Eine Mut­ter soll eben nicht ob der Ban­de des Blu­tes ihre eige­nen Kin­der lie­ben son­dern jedes, weil jedem Kin­de die unend­li­che Wür­de zukä­me. Die Ban­de der Fami­lie und des eige­nen Vol­kes müs­sen auch zer­schnit­ten wer­den für eine all­ge­mei­ne Menschheitsliebe.
    Noch wich­ti­ger: Die Ban­de der Reli­gi­on sol­len nicht mehr zählen.Damit ist jetzt gemeint, daß Gott es selbst gleich­gül­tig sei, ob der so sozi­al­dia­ko­nisch Wir­ken­de ein Christ sei oder nicht und wie es der Emp­fän­ger der sozia­len Wohl­ta­ten mit der Reli­gi­on hält.Es zäh­le allein die Pra­xis eines uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus mit der ihm eige­nen Prä­fe­renz für die mate­ri­el­len Bedürf­nis­se des Men­schen. Damit wer­den alle Aus­sa­gen der Bibel und der Kir­che über das Heil des Men­schen, über sei­ne Erlö­sung ad acta gelegt. Luthers häre­ti­schen Leh­re des „Allein aus Glau­ben“ wür­de der Mensch geret­tet setzt „Digni­tas infi­ni­ta“ nun ein ande­res „Allein“ ent­ge­gen: „Allein aus den guten Werken“.Das ist pur­ster Pela­gia­nis­mus! Ohne Gna­de, allein dadurch,daß ein Mensch für die leib­li­chen Nöte eines ande­ren Men­schen sich sorgt, kann jeder Mensch vor Gott gerecht werden,und so sich den Him­mel verdienen!
    Hier ver­ge­wal­tigt „Digni­tas infi­ni­ta“ die Gerichts­re­de Jesu Chri­sti. Denn in die­ser Gerichts­re­de wer­den die Chri­sten dazu auf­ge­for­dert, in Not gera­te­ne Chri­sten zu hel­fen. Ins­be­son­de­re dach­te Jesus hier an die ihm in wört­li­chem Sin­ne Nach­fol­gen­den, den christ­li­chen Wan­der­pre­di­gern und Mis­sio­na­ren, die auf ihren Rei­se­we­gen oft viel Not erlei­den und gar ob ihrer Ver­kün­di­gung inhaf­tiert werden.Die „klein­sten sei­ner Brü­der“ sind dann die weni­ger ange­se­he­nen Wan­der­pre­di­ger, die auch zu unter­stüt­zen sei­en. Der Kern­ge­dan­ke ist dabei die­ser: Wer die Kir­che ver­folgt, ver­folgt den Herrn der Kir­che!“ Dar­um sagt Jesus zu Sau­lus, dem Kir­chen­ver­fol­ger: „War­um ver­folgst Du mich?“ (Apg 9,4) und wer sie unter­stützt, der unter­stützt damit den Herrn der Kir­che. Dar­um gilt: Wer die im Dien­ste der Kir­che Wir­ken­den unter­stützt, dem wird das in Got­tes End­ge­richt so ange­rech­net, als wenn er es dem Sohn Got­tes getan.
    Die­se Ver­hei­ßung gilt so dem Chri­sten, wenn er die Mit­chri­sten und hier ins­be­son­de­re die Wanderprediger,die Mis­sio­na­re unter­stützt. Mit dem uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus hat dies über­haupt nichts gemein. Aber schon Arnold Geh­len stell­te in sei­nem Werk: „Moral und Hyper­mo­ral“ fest, daß die Kir­che ihr Pro­pri­um in der Neu­zeit durch den Huma­ni­ta­ris­mus ersetzt habe.
    Die­ser Neo­pe­la­gia­nis­mus ist nun kein Fremd­kör­per in dem Gesamt­text son­dern har­mo­ni­siert mit ihm.Die unver­lier­ba­re Wür­de des Men­schen prä­fi­gu­riert gera­de­zu die­sen säku­la­ri­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus. Der Mensch bedür­fe näm­lich gar kei­ner Erlö­sung mehr, er ist ja schon immer der von Gott Bejah­ter, sodaß es nur noch dar­auf ankä­me, jeden Men­schen men­schen­wür­dig zu behan­deln, bes­ser ihm dazu zu ver­hel­fen, sein Leben men­schen­wür­dig füh­ren zu kön­nen. Der Kir­che ver­bleibt so nur noch die Auf­ga­be eine Sozi­al­agen­tur zu sein und gibt sich mit die­ser Auf­ga­be selbst auf! 

    Zur Aus­le­gung der Gerichts­pre­digt Jesu Chri­sti in „Digni­tas infinia“
    Die in die­sem Schrei­ben getä­tig­te Aus­le­gung der Gerichts­pre­digt ist eine kla­re Kriegs­er­klä­rung an die Katho­li­sche Kirche.Die Gerichts­re­de Jesu Chri­sti wird hier anti­ka­tho­lisch so aus­ge­legt, als hät­te hier der Sohn Got­tes gelehrt: Das ein­zi­ge Kriterium.ob ein Mensch gemäß Got­tes Wil­len lebe oder nicht und ob er so in den Him­mel auf­ge­nom­men oder zur Höl­le ver­dammt wür­de, sei die Näch­sten­lie­be. Aber das trifft die Poin­te noch nicht ganz, denn die Näch­sten­lie­be wird hier auf ein sozi­al­dia­ko­ni­sches Ver­hal­ten redu­ziert, auf die Sor­ge um das leib­li­che Wohlergehen.
    Es käme allein dar­auf an,Gutes ande­ren Men­schen zu tuen, aber auch dies ver­drängt nicht den Pri­mär­ein­druck, daß es haupt­säch­lich um das sozi­al­dia­ko­ni­sche Han­deln geht, was sicher Papst Fran­zis­kus poli­ti­schen Inten­tio­nen ent­spricht. Die Ban­den des Blu­tes dürf­ten dabei kei­ne Rol­le spie­len! Das ist natür­lich ein Zen­tral­an­griff auf das Kon­zept der Näch­sten­lie­be, indem die Näch­sten­lie­be durch einen uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus ersetzt wer­den soll. Eine Mut­ter soll eben nicht ob der Ban­de des Blu­tes ihre eige­nen Kin­der lie­ben son­dern jedes, weil jedem Kin­de die unend­li­che Wür­de zukä­me. Die Ban­de der Fami­lie und des eige­nen Vol­kes müs­sen auch zer­schnit­ten wer­den für eine all­ge­mei­ne Menschheitsliebe.
    Noch wich­ti­ger: Die Ban­de der Reli­gi­on sol­len nicht mehr zählen.Damit ist jetzt gemeint, daß Gott es selbst gleich­gül­tig sei, ob der so sozi­al­dia­ko­nisch Wir­ken­de ein Christ sei oder nicht und wie es der Emp­fän­ger der sozia­len Wohl­ta­ten mit der Reli­gi­on hält.Es zäh­le allein die Pra­xis eines uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus mit der ihm eige­nen Prä­fe­renz für die mate­ri­el­len Bedürf­nis­se des Men­schen. Damit wer­den alle Aus­sa­gen der Bibel und der Kir­che über das Heil des Men­schen, über sei­ne Erlö­sung ad acta gelegt. Luthers häre­ti­schen Leh­re des „Allein aus Glau­ben“ wür­de der Mensch geret­tet setzt „Digni­tas infi­ni­ta“ nun ein ande­res „Allein“ ent­ge­gen: „Allein aus den guten Werken“.Das ist pur­ster Pela­gia­nis­mus! Ohne Gna­de, allein dadurch,daß ein Mensch für die leib­li­chen Nöte eines ande­ren Men­schen sich sorgt, kann jeder Mensch vor Gott gerecht werden,und so sich den Him­mel verdienen!
    Hier ver­ge­wal­tigt „Digni­tas infi­ni­ta“ die Gerichts­re­de Jesu Chri­sti. Denn in die­ser Gerichts­re­de wer­den die Chri­sten dazu auf­ge­for­dert, in Not gera­te­ne Chri­sten zu hel­fen. Ins­be­son­de­re dach­te Jesus hier an die ihm in wört­li­chem Sin­ne Nach­fol­gen­den, den christ­li­chen Wan­der­pre­di­gern und Mis­sio­na­ren, die auf ihren Rei­se­we­gen oft viel Not erlei­den und gar ob ihrer Ver­kün­di­gung inhaf­tiert werden.Die „klein­sten sei­ner Brü­der“ sind dann die weni­ger ange­se­he­nen Wan­der­pre­di­ger, die auch zu unter­stüt­zen sei­en. Der Kern­ge­dan­ke ist dabei die­ser: Wer die Kir­che ver­folgt, ver­folgt den Herrn der Kir­che!“ Dar­um sagt Jesus zu Sau­lus, dem Kir­chen­ver­fol­ger: „War­um ver­folgst Du mich?“ (Apg 9,4) und wer sie unter­stützt, der unter­stützt damit den Herrn der Kir­che. Dar­um gilt: Wer die im Dien­ste der Kir­che Wir­ken­den unter­stützt, dem wird das in Got­tes End­ge­richt so ange­rech­net, als wenn er es dem Sohn Got­tes getan.
    Die­se Ver­hei­ßung gilt so dem Chri­sten, wenn er die Mit­chri­sten und hier ins­be­son­de­re die Wanderprediger,die Mis­sio­na­re unter­stützt. Mit dem uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus hat dies über­haupt nichts gemein. Aber schon Arnold Geh­len stell­te in sei­nem Werk: „Moral und Hyper­mo­ral“ fest, daß die Kir­che ihr Pro­pri­um in der Neu­zeit durch den Huma­ni­ta­ris­mus ersetzt habe.
    Die­ser Neo­pe­la­gia­nis­mus ist nun kein Fremd­kör­per in dem Gesamt­text son­dern har­mo­ni­siert mit ihm.Die unver­lier­ba­re Wür­de des Men­schen prä­fi­gu­riert gera­de­zu die­sen säku­la­ri­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus. Der Mensch bedür­fe näm­lich gar kei­ner Erlö­sung mehr, er ist ja schon immer der von Gott Bejah­ter, sodaß es nur noch dar­auf ankä­me, jeden Men­schen men­schen­wür­dig zu behan­deln, bes­ser ihm dazu zu ver­hel­fen, sein Leben men­schen­wür­dig füh­ren zu kön­nen. Der Kir­che ver­bleibt so nur noch die Auf­ga­be eine Sozi­al­agen­tur zu sein und gibt sich mit die­ser Auf­ga­be selbst auf! 

    Zur Aus­le­gung der Gerichts­pre­digt Jesu Chri­sti in „Digni­tas infinia“
    Die in die­sem Schrei­ben getä­tig­te Aus­le­gung der Gerichts­pre­digt ist eine kla­re Kriegs­er­klä­rung an die Katho­li­sche Kirche.Die Gerichts­re­de Jesu Chri­sti wird hier anti­ka­tho­lisch so aus­ge­legt, als hät­te hier der Sohn Got­tes gelehrt: Das ein­zi­ge Kriterium.ob ein Mensch gemäß Got­tes Wil­len lebe oder nicht und ob er so in den Him­mel auf­ge­nom­men oder zur Höl­le ver­dammt wür­de, sei die Näch­sten­lie­be. Aber das trifft die Poin­te noch nicht ganz, denn die Näch­sten­lie­be wird hier auf ein sozi­al­dia­ko­ni­sches Ver­hal­ten redu­ziert, auf die Sor­ge um das leib­li­che Wohlergehen.
    Es käme allein dar­auf an,Gutes ande­ren Men­schen zu tuen, aber auch dies ver­drängt nicht den Pri­mär­ein­druck, daß es haupt­säch­lich um das sozi­al­dia­ko­ni­sche Han­deln geht, was sicher Papst Fran­zis­kus poli­ti­schen Inten­tio­nen ent­spricht. Die Ban­den des Blu­tes dürf­ten dabei kei­ne Rol­le spie­len! Das ist natür­lich ein Zen­tral­an­griff auf das Kon­zept der Näch­sten­lie­be, indem die Näch­sten­lie­be durch einen uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus ersetzt wer­den soll. Eine Mut­ter soll eben nicht ob der Ban­de des Blu­tes ihre eige­nen Kin­der lie­ben son­dern jedes, weil jedem Kin­de die unend­li­che Wür­de zukä­me. Die Ban­de der Fami­lie und des eige­nen Vol­kes müs­sen auch zer­schnit­ten wer­den für eine all­ge­mei­ne Menschheitsliebe.
    Noch wich­ti­ger: Die Ban­de der Reli­gi­on sol­len nicht mehr zählen.Damit ist jetzt gemeint, daß Gott es selbst gleich­gül­tig sei, ob der so sozi­al­dia­ko­nisch Wir­ken­de ein Christ sei oder nicht und wie es der Emp­fän­ger der sozia­len Wohl­ta­ten mit der Reli­gi­on hält.Es zäh­le allein die Pra­xis eines uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus mit der ihm eige­nen Prä­fe­renz für die mate­ri­el­len Bedürf­nis­se des Men­schen. Damit wer­den alle Aus­sa­gen der Bibel und der Kir­che über das Heil des Men­schen, über sei­ne Erlö­sung ad acta gelegt. Luthers häre­ti­schen Leh­re des „Allein aus Glau­ben“ wür­de der Mensch geret­tet setzt „Digni­tas infi­ni­ta“ nun ein ande­res „Allein“ ent­ge­gen: „Allein aus den guten Werken“.Das ist pur­ster Pela­gia­nis­mus! Ohne Gna­de, allein dadurch,daß ein Mensch für die leib­li­chen Nöte eines ande­ren Men­schen sich sorgt, kann jeder Mensch vor Gott gerecht werden,und so sich den Him­mel verdienen!
    Hier ver­ge­wal­tigt „Digni­tas infi­ni­ta“ die Gerichts­re­de Jesu Chri­sti. Denn in die­ser Gerichts­re­de wer­den die Chri­sten dazu auf­ge­for­dert, in Not gera­te­ne Chri­sten zu hel­fen. Ins­be­son­de­re dach­te Jesus hier an die ihm in wört­li­chem Sin­ne Nach­fol­gen­den, den christ­li­chen Wan­der­pre­di­gern und Mis­sio­na­ren, die auf ihren Rei­se­we­gen oft viel Not erlei­den und gar ob ihrer Ver­kün­di­gung inhaf­tiert werden.Die „klein­sten sei­ner Brü­der“ sind dann die weni­ger ange­se­he­nen Wan­der­pre­di­ger, die auch zu unter­stüt­zen sei­en. Der Kern­ge­dan­ke ist dabei die­ser: Wer die Kir­che ver­folgt, ver­folgt den Herrn der Kir­che!“ Dar­um sagt Jesus zu Sau­lus, dem Kir­chen­ver­fol­ger: „War­um ver­folgst Du mich?“ (Apg 9,4) und wer sie unter­stützt, der unter­stützt damit den Herrn der Kir­che. Dar­um gilt: Wer die im Dien­ste der Kir­che Wir­ken­den unter­stützt, dem wird das in Got­tes End­ge­richt so ange­rech­net, als wenn er es dem Sohn Got­tes getan.
    Die­se Ver­hei­ßung gilt so dem Chri­sten, wenn er die Mit­chri­sten und hier ins­be­son­de­re die Wanderprediger,die Mis­sio­na­re unter­stützt. Mit dem uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus hat dies über­haupt nichts gemein. Aber schon Arnold Geh­len stell­te in sei­nem Werk: „Moral und Hyper­mo­ral“ fest, daß die Kir­che ihr Pro­pri­um in der Neu­zeit durch den Huma­ni­ta­ris­mus ersetzt habe.
    Die­ser Neo­pe­la­gia­nis­mus ist nun kein Fremd­kör­per in dem Gesamt­text son­dern har­mo­ni­siert mit ihm.Die unver­lier­ba­re Wür­de des Men­schen prä­fi­gu­riert gera­de­zu die­sen säku­la­ri­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus. Der Mensch bedür­fe näm­lich gar kei­ner Erlö­sung mehr, er ist ja schon immer der von Gott Bejah­ter, sodaß es nur noch dar­auf ankä­me, jeden Men­schen men­schen­wür­dig zu behan­deln, bes­ser ihm dazu zu ver­hel­fen, sein Leben men­schen­wür­dig füh­ren zu kön­nen. Der Kir­che ver­bleibt so nur noch die Auf­ga­be eine Sozi­al­agen­tur zu sein und gibt sich mit die­ser Auf­ga­be selbst auf! 

    Zur Aus­le­gung der Gerichts­pre­digt Jesu Chri­sti in „Digni­tas infinia“
    Die in die­sem Schrei­ben getä­tig­te Aus­le­gung der Gerichts­pre­digt ist eine kla­re Kriegs­er­klä­rung an die Katho­li­sche Kirche.Die Gerichts­re­de Jesu Chri­sti wird hier anti­ka­tho­lisch so aus­ge­legt, als hät­te hier der Sohn Got­tes gelehrt: Das ein­zi­ge Kriterium.ob ein Mensch gemäß Got­tes Wil­len lebe oder nicht und ob er so in den Him­mel auf­ge­nom­men oder zur Höl­le ver­dammt wür­de, sei die Näch­sten­lie­be. Aber das trifft die Poin­te noch nicht ganz, denn die Näch­sten­lie­be wird hier auf ein sozi­al­dia­ko­ni­sches Ver­hal­ten redu­ziert, auf die Sor­ge um das leib­li­che Wohlergehen.
    Es käme allein dar­auf an,Gutes ande­ren Men­schen zu tuen, aber auch dies ver­drängt nicht den Pri­mär­ein­druck, daß es haupt­säch­lich um das sozi­al­dia­ko­ni­sche Han­deln geht, was sicher Papst Fran­zis­kus poli­ti­schen Inten­tio­nen ent­spricht. Die Ban­den des Blu­tes dürf­ten dabei kei­ne Rol­le spie­len! Das ist natür­lich ein Zen­tral­an­griff auf das Kon­zept der Näch­sten­lie­be, indem die Näch­sten­lie­be durch einen uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus ersetzt wer­den soll. Eine Mut­ter soll eben nicht ob der Ban­de des Blu­tes ihre eige­nen Kin­der lie­ben son­dern jedes, weil jedem Kin­de die unend­li­che Wür­de zukä­me. Die Ban­de der Fami­lie und des eige­nen Vol­kes müs­sen auch zer­schnit­ten wer­den für eine all­ge­mei­ne Menschheitsliebe.
    Noch wich­ti­ger: Die Ban­de der Reli­gi­on sol­len nicht mehr zählen.Damit ist jetzt gemeint, daß Gott es selbst gleich­gül­tig sei, ob der so sozi­al­dia­ko­nisch Wir­ken­de ein Christ sei oder nicht und wie es der Emp­fän­ger der sozia­len Wohl­ta­ten mit der Reli­gi­on hält.Es zäh­le allein die Pra­xis eines uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus mit der ihm eige­nen Prä­fe­renz für die mate­ri­el­len Bedürf­nis­se des Men­schen. Damit wer­den alle Aus­sa­gen der Bibel und der Kir­che über das Heil des Men­schen, über sei­ne Erlö­sung ad acta gelegt. Luthers häre­ti­schen Leh­re des „Allein aus Glau­ben“ wür­de der Mensch geret­tet setzt „Digni­tas infi­ni­ta“ nun ein ande­res „Allein“ ent­ge­gen: „Allein aus den guten Werken“.Das ist pur­ster Pela­gia­nis­mus! Ohne Gna­de, allein dadurch,daß ein Mensch für die leib­li­chen Nöte eines ande­ren Men­schen sich sorgt, kann jeder Mensch vor Gott gerecht werden,und so sich den Him­mel verdienen!
    Hier ver­ge­wal­tigt „Digni­tas infi­ni­ta“ die Gerichts­re­de Jesu Chri­sti. Denn in die­ser Gerichts­re­de wer­den die Chri­sten dazu auf­ge­for­dert, in Not gera­te­ne Chri­sten zu hel­fen. Ins­be­son­de­re dach­te Jesus hier an die ihm in wört­li­chem Sin­ne Nach­fol­gen­den, den christ­li­chen Wan­der­pre­di­gern und Mis­sio­na­ren, die auf ihren Rei­se­we­gen oft viel Not erlei­den und gar ob ihrer Ver­kün­di­gung inhaf­tiert werden.Die „klein­sten sei­ner Brü­der“ sind dann die weni­ger ange­se­he­nen Wan­der­pre­di­ger, die auch zu unter­stüt­zen sei­en. Der Kern­ge­dan­ke ist dabei die­ser: Wer die Kir­che ver­folgt, ver­folgt den Herrn der Kir­che!“ Dar­um sagt Jesus zu Sau­lus, dem Kir­chen­ver­fol­ger: „War­um ver­folgst Du mich?“ (Apg 9,4) und wer sie unter­stützt, der unter­stützt damit den Herrn der Kir­che. Dar­um gilt: Wer die im Dien­ste der Kir­che Wir­ken­den unter­stützt, dem wird das in Got­tes End­ge­richt so ange­rech­net, als wenn er es dem Sohn Got­tes getan.
    Die­se Ver­hei­ßung gilt so dem Chri­sten, wenn er die Mit­chri­sten und hier ins­be­son­de­re die Wanderprediger,die Mis­sio­na­re unter­stützt. Mit dem uni­ver­sa­li­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus hat dies über­haupt nichts gemein. Aber schon Arnold Geh­len stell­te in sei­nem Werk: „Moral und Hyper­mo­ral“ fest, daß die Kir­che ihr Pro­pri­um in der Neu­zeit durch den Huma­ni­ta­ris­mus ersetzt habe.
    Die­ser Neo­pe­la­gia­nis­mus ist nun kein Fremd­kör­per in dem Gesamt­text son­dern har­mo­ni­siert mit ihm.Die unver­lier­ba­re Wür­de des Men­schen prä­fi­gu­riert gera­de­zu die­sen säku­la­ri­sti­schen Huma­ni­ta­ris­mus. Der Mensch bedür­fe näm­lich gar kei­ner Erlö­sung mehr, er ist ja schon immer der von Gott Bejah­ter, sodaß es nur noch dar­auf ankä­me, jeden Men­schen men­schen­wür­dig zu behan­deln, bes­ser ihm dazu zu ver­hel­fen, sein Leben men­schen­wür­dig füh­ren zu kön­nen. Der Kir­che ver­bleibt so nur noch die Auf­ga­be eine Sozi­al­agen­tur zu sein und gibt sich mit die­ser Auf­ga­be selbst auf!

  3. Was ist Digni­tas infi­ni­ta? Ein Sachverhalt? 

    „Eine unend­li­che Wür­de (Digni­tas infi­ni­ta), die unver­äu­ßer­lich in ihrem Wesen begrün­det ist, kommt jeder mensch­li­chen Per­son zu, unab­hän­gig von allen Umstän­den und in wel­chem Zustand oder in wel­cher Situa­ti­on sie sich auch immer befin­den mag“ 

    Man set­ze den Groß­buch­sta­ben „M“ vor das anfäng­li­che „E“ und hat das Ergeb­nis. Die Unend­li­che Wür­de ist eine Per­son, deren Schau­spiel wir hier sehen. In dem Schau­spiel wird alles gut­ge­hei­ßen, was der Per­son gefällt und alles abge­lehnt, was ihr miß­fällt. Beson­ders miß­fällt ihr das Leid ande­rer Men­schen, weil Digni­tas infi­ni­ta sich mit allen Men­schen ver­bun­den fühlt. Eine Vor­lie­be hat Digni­tas infi­ni­ta für die Lie­be, weil sie es so tief mit­füh­len kann. Dabei unter­schei­det sie nicht zwi­schen Aga­pe, Eros und Phi­lia, weil jede Form von Lust ihr unter­schieds­los zusagt. 

    Pol­ja­ko­vic deu­tet es an: „Und des­halb ist es schäd­lich für die See­le, genau­so wie ver­gif­te­te Sup­pe schäd­lich für den Kör­per ist.“ 

    Ist es die­ses Buch, was zunächst wie Honig im Mun­de ist? Es scheint so.

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