Von Ivan Poljaković*
Einführung
Wenn man ein paar Tropfen Gift in die Suppe träufelt, wird sie ungenießbar, unabhängig davon, dass man zuvor die besten Zutaten, gutes Gemüse, beste Fleischqualität, bestes Wasser und tolle Gewürze hineingegeben hat. Somit kann im übertragenen Sinne kein Dokument, das auch nur eine Häresie (einen Tropfen Gift) enthält, als katholisch bezeichnet werden, ungeachtet all des Guten, das darin geschrieben steht. Leider ist dies auch bei der jüngsten Erklärung Dignitas infinita zur Menschenwürde1 vom 8. April 2024 der Fall.
Auf den ersten Blick bemerken die meisten Katholiken die Häresien vielleicht nicht, weil sie in schönem Zellophan verpackt sind, aber ein geschultes Auge wird die modernistischen Schreibweisen erkennen und sehr schnell entdecken, dass die Autoren von Dignitas infinita versucht haben, ihre heterodoxen Lehren in einer üblichen mehrdeutigen Form darzustellen. Erst wenn wir das gesamte Dokument berücksichtigen, müssen wir zu dem Schluss kommen, dass in einem eigentlich kurzen Text zu viele zweifelhafte Dinge („Gifttropfen“) stecken – eine solche Aneinanderreihung von Unklarheiten verrät uns, dass das Dokument eine modernistische Logik ausstrahlt, d. h. es handelt sich um Modernismus, der schon längst zur Häresie erklärt wurde.
Aber schauen wir uns zunächst die guten Zutaten an. Das Dokument verurteilt extreme Armut (36), Menschenhandel (41), sexuellen Missbrauch (43), Missbrauch von Frauen (44), Abtreibung (47), Leihmutterschaft (48), Sterbehilfe (51), Marginalisierung behinderter Menschen (53), Gendertheorie (55), Geschlechtsumwandlung (60) und digitale Gewalt (61).
In einigen dieser guten Zutaten stecken leider gewisse Beimischungen von Gender-Ideologie. Bei der Erwähnung vom Missbrauch von Frauen wird die genderistische Terminologie wie „Femizid“ akzeptiert,2 und damit wird tatsächlich, möglicherweise unbewusst, das männliche Geschlecht diskriminiert (46). Natürlich können wir in der islamischen Welt von einer systematischen Diskriminierung von Frauen sprechen (die in der Erklärung natürlich nicht erwähnt wird), aber in der westlichen Welt ist es zumindest ein Fehlschlag, das Patriarchat für die Ermordung von Frauen verantwortlich zu machen.
In ähnlicher Weise verwendet die Erklärung bei der Kritik an der Gendertheorie eine genderistische Terminologie, wenn es um „sexuelle Orientierung“ geht, und unter Verwendung genderistischer Tricks heißt es: „Aus diesem Grund muss es als Verstoß gegen die Menschenwürde angeprangert werden, dass mancherorts nicht wenige Menschen allein aufgrund ihrer sexuellen Orientierung inhaftiert, gefoltert und sogar des Lebens beraubt werden“ (55). Das sind nichts mehr als genderistische Unterschiebungen. Niemand wird dafür bestraft, dass er unter gleichgeschlechtlicher Anziehung leidet, aber in manchen Ländern werden Menschen, die bei der Sodomie ertappt werden, tatsächlich bestraft, was etwas ganz anderes ist.
Diese Kritik der Gendertheorie ist unfruchtbar und zwecklos, weil sie nicht auf die Hauptprämisse der Gendertheorie eingeht: Homosexualität ist normal. Tatsächlich wird Homosexualität als zentrales Segment der Gendertheorie überhaupt nicht erwähnt. Und in der Gendertheorie muss Homosexualität normal sein, denn wenn sie nicht normal ist (die Wissenschaft und die Kirche sagen uns, dass sie es nicht ist), dann gibt es kein Gender, sondern nur eine psychische Störung.3 Und gerade das Tandem Bergoglio/Fernández tut alles, um Homosexualität, also Sodomie, zu normalisieren. In seinem neuesten Buch „Life: My Story Through History“ befürwortet Bergoglio weiterhin die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, weil angeblich Homosexuelle „die Gabe der Liebe leben“.4 Tatsächlich kann man mit Fug und Recht sagen, dass diese angebliche Kritik an der Gendertheorie eine einfache Farce ist.
Gifttropfen
Und jetzt analysieren wir die Gifttropfen (und wenn es nur einen Tropfen gäbe, wäre es zu viel), die die Suppe ungenießbar machen, also warum dieses Dokument nicht als katholisch angesehen werden kann.
In der Präambel sagt Víctor Fernández: „Diese Würde aller Menschen kann in der Tat als ‚unendlich‘ (dignitas infinita) verstanden werden, wie der heilige Johannes Paul II. bei einem Treffen mit Menschen, die von bestimmten Einschränkungen oder Behinderungen betroffen sind, bekräftigt hat, um zu zeigen, dass die Würde aller Menschen jede äußerliche Erscheinung oder jedes Merkmal des konkreten Lebens der Menschen übersteigt“. Es ist nicht das erste Mal, dass die offiziellen Dokumente dieses Pontifikats bestimmte Aussagen nicht nur früherer Päpste, sondern sogar von Jesus Christus auf den Kopf stellen.5 Papst Johannes Paul II. sagte in Wirklichkeit: „Diese Liebe ist der Grund eurer Hoffnung und eures Lebensmutes. Gott hat uns in Jesus Christus auf unüberbietbare Weise gezeigt, wie er jeden einzelnen Menschen liebt und ihm dadurch unendliche Würde verleiht… Für uns Christen zählt weniger, ob jemand krank oder gesund ist; was letztlich zählt, ist dies: Bist du bereit, deine dir von Gott geschenkte Würde bewußt und gläubig in all deinen Lebenslagen und in deinem Verhalten als wahrer Christ zu verwirklichen – oder willst du diese Würde in einem oberflächlichen, verantwortungslosen Leben, in Sünde und Schuld vor Gott verspielen?“ 6 Papst Johannes Paul II. lehrt genau das Gegenteil von dem, was Fernández uns glauben machen will, d. h. Papst Johannes Paul II. lehrt, was die Kirche immer gelehrt hat, dass Sünde die Menschenwürde verletzen kann. Deshalb kann Würde nicht unendlich sein.
Unendliche Würde
Bereits im ersten Absatz wird dignitas infinita – unendliche Würde – definiert: „Eine unendliche Würde (Dignitas infinita), die unveräußerlich in ihrem Wesen begründet ist, kommt jeder menschlichen Person zu, unabhängig von allen Umständen und in welchem Zustand oder in welcher Situation sie sich auch immer befinden mag“ (1). Allerdings ist der Mensch ein Geschöpf und besitzt keine göttlichen Eigenschaften, und „unendlich“ ist eine göttliche Eigenschaft. Der hl. Thomas von Aquin erklärt: „Außerhalb Gott kann nichts unendlich sein“, denn „es verstößt gegen die Natur der geschaffenen Dinge, absolut unendlich zu sein“.7 Gewiss besitzt der Mensch Würde, aber sie ist nicht unendlich. Die Kirche hat immer gelehrt, dass der Mensch nach Gottes Bild und Gleichnis geschaffen wurde, weil er mit einer unsterblichen Seele, einem Verstand und einem Willen ausgestattet ist, woraus sich seine ontologische, d. h. natürliche Würde ergibt.
An anderer Stelle heißt es in der Erklärung: „Das bedeutet, dass der Mensch auch danach streben muss, seiner Würde gerecht zu werden. So ist verständlich, in welchem Sinne die Sünde die Menschenwürde verwunden und verdunkeln kann, nämlich als ihre gegensätzliche Handlung, aber gleichzeitig kann die Sünde niemals die Tatsache auslöschen, dass der Mensch nach dem Bild Gottes geschaffen wurde“ (22). Es ist unbestritten, dass der Mensch mit angeborener Würde geboren wird, weil er nach dem Bild Gottes geschaffen wurde. Aber wenn diese Würde später durch die Sünde verdunkelt werden kann, wie kann sie dann unendlich sein? In einigen lockeren Gesprächen können wir das Wort „unendlich“ oder „endlos“ als Stilfigur verwenden, zum Beispiel „Ich bin unendlich glücklich“. Aber aus dem Dokument geht klar hervor, dass es sich hierbei nicht um eine Stilfigur, wie bei Johannes Paul II., handelt, da aufgrund der falschen Prämisse, dass Würde unendlich ist (lat. infinita), falsche Schlussfolgerungen gezogen werden, wie wir später sehen werden. Grundsätzlich könnten wir Phil Lawler zustimmen, dass „die Schwäche von Dignitas Infinita darin liegt, dass sie nicht zwischen der unendlichen Würde, die Christus uns bietet, sofern wir am Leben der Dreieinigkeit teilhaben, und dem sehr begrenzten Vorrat an Würde, den wir selbst sammeln und/oder verschwenden, unterscheiden kann.“ 8
Das Lehramt der Kirche unterscheidet zwischen natürlicher und übernatürlicher Würde. Natürliche Würde entsteht aus der intellektuellen Fähigkeit des Menschen, Gott zu kennen und zu lieben, und übernatürliche Würde entsteht aus echter Liebe zu Gott. Diese letzte Form der Würde steht nur Gläubigen im Stand der Gnade zu. Die natürliche Würde kann durch unsere Sünden gemindert werden und verloren gehen, und so geht auch die übernatürliche Würde verloren. Papst Leo XIII. lehrt in Übereinstimmung mit der unveränderlichen Lehre der Kirche, dass diese natürliche oder ursprüngliche Würde verloren gehen kann: „Wenn der Geist falschen Meinungen zustimmt und der Wille wählt und folgt, was falsch ist, kann keiner seine ursprüngliche Fülle erreichen, sondern beide müssen von ihrer ursprünglichen Würde in den Abgrund der Korruption fallen.“ 9 Und der Katechismus sagt uns: „Das Sakrament der Versöhnung mit Gott bewirkt eine wirkliche ‚geistige Auferstehung‘, eine Wiedereinsetzung in die Würde und in die Güter des Lebens der Kinder Gottes, deren kostbarstes die Freundschaft mit Gott ist“ (KKK 1468). Wenn also das Sakrament der Versöhnung die Würde wiedereinsetzt, dann kann die Würde verloren gehen, weil wir sonst nichts hätten, was wir wiedereinsetzen könnten. Außerdem, Gottvater spricht zur Kirche durch die hl. Katharina von Siena: „Die Früchte dieses Baumes, die den Tod bringen, sind so unterschiedlich, wie es verschiedene Sünden gibt. Einige von ihnen sind Futter für Tiere, und das sind Sünden, die von denen begangen werden, die unrein leben und Körper und Geist wie ein Schwein im Schlamm suhlen. Ebenso schwelgen sie im Schlamm der Fleischlichkeit. Oh dreckige Seele, wo ist deine Würde geblieben! Du, die du die Schwester der Engel warst, und jetzt bist du ein schmutziges Tier geworden.“ 10
Der zweite Satz lautet: „Dieser Grundsatz, der auch von der Vernunft allein voll erkannt werden kann, ist die Grundlage für den Vorrang der menschlichen Person und den Schutz ihrer Rechte (1). Fernández (und Franziskus als Mitunterzeichner) möchten also sagen, dass jeder, der schlau ist, dieses Prinzip (vom ersten Satz) erkennen kann. Dies impliziert, dass alle Vorgänger von Fernández und alle Päpste vor Franziskus dumm waren, weil sie so einfache Dinge nicht verstehen konnten.
Die nächsten beiden Sätze lauten: „Die Kirche bekräftigt und bestätigt im Licht der Offenbarung in absoluter Art und Weise diese ontologische Würde der menschlichen Person, die nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen und in Christus Jesus erlöst wurde. Aus dieser Wahrheit leitet sie die Gründe für ihr Engagement für die Schwächeren und weniger Mächtigen ab, wobei sie stets auf den ‚Primat der menschlichen Person und der Verteidigung ihrer Würde unabhängig von allen Umständen‘ besteht“ (1). Das ist nicht richtig. Die Kirche leitet ihre Verpflichtungen gegenüber den Schwächeren nicht aus der Menschenwürde ab (Jesus erwähnte die Menschenwürde nie), sondern aus den Geboten Gottes: „‘Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz Gottes?‘ Jesus antwortete ihm: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand.‘ Das ist das erste und wichtigste Gebot. Ebenso wichtig ist aber ein zweites: ‚Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.‘ Alle anderen Gebote und alle Forderungen der Propheten sind in diesen beiden Geboten enthalten“ (Mt 22,36–40).
Der erste Satz im zweiten Absatz lautet: „Diese ontologische Würde und der einzigartige und herausragende Wert jeder Frau und jedes Mannes, die in dieser Welt existieren, wurden in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (10. Dezember 1948) von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verbindlich bekräftigt“ (2). Seit wann sind weltliche Dokumente, wenn auch von den Vereinten Nationen, für Katholiken verbindlich?! Leider stützt sich die Erklärung Dignitas infinita mehr auf dieses weltliche Dokument (im Text viermal erwähnt) als auf die Heilige Schrift und das Lehramt der Kirche. Die zweite Säule der Erklärung basiert zweifellos auf der Enzyklika Fratelli Tutti: „In dieser Perspektive stellt seine Enzyklika Fratelli tutti bereits eine Art Magna Charta der heutigen Aufgaben zur Wahrung und Förderung der Menschenwürde dar“ (6). Die Grundlage für die philosophisch-theologischen Prinzipien dieser Erklärung stammt also aus dem säkularen Dokument der Vereinten Nationen und aus der Enzyklika, die das wichtigste freimaurerische Prinzip fördert: die universelle Brüderlichkeit. Um noch lustiger (lies: trauriger) zu erscheinen, lobt das Dokument auch die Vorläufer des Modernismus, René Descartes und Immanuel Kant (13).
Rettung der Seele
Deshalb sollte es uns nicht wundern, dass die Erklärung eine Reihe von Aussagen enthält, die gelinde gesagt an Ketzerei grenzen. Eine davon ist: „Der glorreiche Christus wird aufgrund der Nächstenliebe richten, die darin besteht, dem Hungrigen, dem Durstigen, dem Fremden, dem Nackten, dem Kranken, dem Gefangenen, mit denen er sich identifiziert, geholfen zu haben (vgl. Mt 25,34–36). Für Jesus ist das Gute, das jedem Menschen getan wird, unabhängig von den Banden des Blutes oder der Religion, das einzige Beurteilungskriterium“ (12). Mit anderen Worten: Die Erklärung behauptet, dass es für das Heil der Seele überhaupt nicht darauf ankommt, was man glaubt, sondern dass das einzige Kriterium darin besteht, ob man seinem Nächsten hilft. Auf diese Weise können Atheisten und Menschen aller Religionen gerettet werden. Dies ist das Konzept der neuen Weltreligion, das von Jorge Bergoglio vertreten wird. In dieser neuen Religion ist der katholische Glaube nur einer von vielen Wegen, und deshalb wird so viel Wert auf universelle Inklusivität gelegt. Somit wird faktisch alles, was ursprünglich katholisch war, unterdrückt und die offizielle katholische Kirche wird zu einer falschen Kirche. Die wahre Kirche jedoch kehrt in die Katakomben zurück, und diese wahre Kirche weiß sehr wohl, dass Jesus Christus der einzige Weg, die Wahrheit und das Leben ist und dass niemand außer durch ihn zum Vater kommt (vgl. Joh 14,6).
Religionsfreiheit
Wenn die Prämissen falsch sind, können natürlich auch die Schlussfolgerungen nicht richtig sein. Somit wird ein völlig falscher Schluss über das Recht auf Religionsfreiheit gezogen: „In analoger Weise wird die Freiheit häufig durch zahlreiche psychologische, historische, soziale, erzieherische und kulturelle Zwänge beeinträchtigt. Die reale und die geschichtliche Freiheit müssen immer wieder ‚befreit‘ werden. Und auch das Grundrecht auf Religionsfreiheit muss wieder bekräftigt werden“ (31). Die Erklärung spricht vom Recht auf Religionsfreiheit auf ungenaue und daher defekte Weise. Aus einer solchen Aussage könnte man schließen, dass jeder das Recht hat, öffentlich alle Arten von Häresie (einschließlich Satanismus) zu verbreiten. Wahres Recht muss jedoch auf dem Naturrecht (gemäß der von Gott geschaffenen Natur) oder dem positiven Gesetz Gottes (gegeben durch Offenbarung), kurz: auf dem Gesetz Gottes, basieren. Wir haben das Recht, der Wahrheit und dem wahren Glauben zu folgen, weil es Gottes positiver Wille ist. Gottes permissiver Wille lässt falsche Religionen zu, aber Gott hat uns nie das „Recht“ gegeben, falschen Religionen zu folgen. Gott hat nie das „Recht“ gegeben, hinduistische Dämonen oder Satan anzubeten. Dieses falsche Verständnis vom Recht auf Religionsfreiheit ist die Hauptursache für die Krise der Kirche.
Todesstrafe
In der Erklärung wird vorgeschlagen, dass die Katholiken die Todesstrafe als unzulässig ablehnen müssen: „Auch das Thema Todesstrafe muss hier erwähnt werden: Auch die letztere verletzt unter allen Umständen die unveräußerliche Würde eines jeden Menschen. Man muss im Gegenteil anerkennen: Die entschiedene Ablehnung der Todesstrafe zeigt, wie weit wir die unveräußerliche Würde jedes Menschen anerkennen und akzeptieren können, dass auch er seinen Platz in dieser Welt hat“ (34). Dies ist jedoch keine katholische Lehre. Die Todesstrafe wurde von Gott im Alten Testament eingeführt (Lev 20,2; 20,9–10; 20,27; 24,16–17), sie wurde auch im Neuen Testament (Röm 13,4) bestätigt. Aus diesem Grund lehren die Kirche und alle Päpste (außer natürlich Papst Franziskus) seit zwei Jahrtausenden unmissverständlich, dass die Todesstrafe in bestimmten Situationen ein zulässiger Aspekt der sozialen Gerechtigkeit in einer zivilisierten Gesellschaft ist (hl. Augustinus: Vom Gottesstaat, Bd 1, Kap. 21; hl. Thomas von Aquin: Summa Theologica, 1a2ae, F. 94 Kap.5. P.2; F.100 Kap. 8. P. 3; 2a2ae, F. 64. Kap.2; Papst Innozenz III.: Eius Exemplo, 1208; Papst Leo X.: Exsurge Domine, 1520; Papst Leo XIII.: Pastoralis officii 1891; Papst Pius XII.: Les Enseignements Pontificaux, usw.) Dementsprechend lehrt der römische Katechismus des Konzils von Trient: „Eine andere Art des Tötens [außer Tieren] ist erlaubt, was sich auf jene rechtmäßigen Richter bezieht, denen die Macht über Leben und Tod gegeben ist, durch deren legalen und gerichtlichen Einsatz sie die Schuldigen bestrafen und die Unschuldigen beschützen. Weit davon entfernt, einen Totschlag zu begehen, ist die gerechte Ausübung dieser Macht ein Akt des höchsten Gehorsams gegenüber diesem göttlichen Gesetz, das Mord verbietet. Da das Ziel dieses Gebots die Bewahrung und Sicherheit des menschlichen Lebens ist, ist die Verwirklichung dieses Ziels natürlich auf die Strafen zurückzuführen, die von rechtmäßigen Richtern verhängt werden, die die legitimen Rächer von Verbrechen sind und dem menschlichen Leben Sicherheit geben, indem sie Dreistigkeit und Empörung mit Strafen unterdrücken. Daher diese Worte Davids: ‚Ich werde alle Gottlosen der Erde früh vernichten, um alle Gottlosen aus der Stadt des Herrn auszurotten‘.“ 11
Ein gerechter Krieg
Die Erklärung Dignitas infinita verneint auch die katholische Doktrin eines gerechten Krieges: „Alle Kriege sind allein aufgrund der Tatsache, dass sie der Menschenwürde widersprechen, Konflikte, die die Probleme nicht lösen, sondern sie vergrößern… (38) Angesichts dieser Tatsache ist es heute sehr schwierig, sich auf die in vergangenen Jahrhunderten gereiften rationalen Kriterien zu stützen, um von einem eventuell ‚gerechten Krieg‘ zu sprechen“ (39). Mit dieser Haltung ist der Vatikan der Doktrin der Zeugen Jehovas und anderer Pazifisten recht nahegekommen, die ihre falschen Schlussfolgerungen auf die utopische Prämisse „wenn alle so wären wie wir“ stützen (Pazifisten würden nicht zu den Waffen greifen, damit alle so wären wie sie, und Terroristen werden alle anderen töten, damit alle so werden wie sie). Im Gegensatz zu dem, was die Autoren von Dignitas infinita vorschlagen, muss jedem Katholiken völlig klar sein, dass jede Nation auf der Welt das Recht hat, ihr Heimatland gegen ungerechtfertigte Aggression zu verteidigen. In einer Welt, in der Krieg leider keine Seltenheit ist, müssen wir wissen: Es gibt einen gerechten Krieg. Christen haben keine moralische Verpflichtung, Aggressionen gegen ihr Land zuzulassen. Kardinal Franjo Kuharić und der hl. Papst Johannes Paul II. hielten an der kirchlichen Doktrin fest und forderten die Kroaten während des Heimatkrieges nicht zur Kapitulation auf.
Migranten
Und schließlich eine völlig linke, anti-katholische Haltung gegenüber Migranten: „Es ist daher immer dringend notwendig, sich immer wieder daran zu erinnern: Jeder Migrant ist eine menschliche Person, die als solche unveräußerliche Grundrechte besitzt, die von allen und in jeder Situation respektiert werden müssen“ (40). Auch wenn es auf den ersten Blick so aussehen mag, als gäbe es keinen Einwand gegen ein derart exaltiertes Urteil, stellen wir fest, dass hier kein Unterschied zwischen legitimen Migranten gemacht wird (solche, die mit der Erlaubnis des Aufnahmelandes einreisen, oder solche, die als vom Krieg bedrohte Flüchtlinge kommen) und diejenigen, die illegal einreisen – einschließlich derjenigen, die mit der direkten Absicht einwandern, sich an verschiedenen kriminellen Aktivitäten zu beteiligen. Natürlich hat jede Nation das Recht, selbst zu entscheiden, wie viele und welche Art von Migranten sie aufnehmen kann.
Abschluss
Kurz gesagt, der Titel „unendliche Würde“ in Bezug auf den Menschen – nicht auf Gott –, was hier der Fall ist, bezieht sich auf ein freimaurerisches Prinzip, das aus dem Naturalismus und der freimaurerischen Lehre von sola natura stammt. Obwohl die Erklärung, wie wir bereits erwähnt haben, einen gewissen katholischen Inhalt hat (ein blindes Huhn findet auch ein Korn), ist sie in einem modernistischen Stil verfasst und trägt zu nichts Gutem bei. Sie trägt zu nichts Gutem bei, denn wir wissen bereits, dass Abtreibung oder zum Beispiel Leihmutterschaft eine Sünde ist, wir brauchten Victor Fernández nicht, um das zu verstehen, die Erklärung wurde nicht einmal aus diesem Grund verfasst, genau wie Fiducia supplicans nicht geschrieben wurde, um zu verstehen, dass es eine Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gibt, weil wir das alle wussten, sondern um langsam die Idee durchzusetzen, dass der Papst die Lehren der Kirche ändern kann,12 damit die Katholiken allmählich protestantisiert werden. Jedes Dokument, das unter der Schirmherrschaft dieses Pontifikats entsteht, ist nur eine weitere Protestantisierung der Kirche. Dies ist auch bei diesem Dokument der Fall. Und deshalb ist es schädlich für die Seele, genauso wie vergiftete Suppe schädlich für den Körper ist.
*Ivan Poljaković, geboren 1956 in Subotica, studierte Anglistik und Germanistik an den Universitäten Innsbruck, Cambridge, Zagreb, Rostock und Auckland, wo er mehrere Jahre lebte und an einer katholischen Schule unterrichtete, er ist ausgebildeter Religionslehrer und war bis 2021 Assistenzprofessor und Leiter des Fremdsprachenzentrums an der Universität Zadar.
Bild: VaticanMedia (Screenshot)
1 https://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_ddf_doc_20240402_dignitas-infinita_ge.html (16.4.2024)
2 Das vorsätzliche Töten einer Frau, nur weil sie eine Frau ist, ist natürlich die Schuld des Patriarchats, mehr unter: Femizid – Wikipedia (17.4.2024)
3 Zu Einzelheiten siehe: Gender Theory Flaws, S. 43.
4 Mario J. Bergoglio: Life: My Story Through History: Pope Francis’s Inspiring Biography Through History. 2024. S. 219.
5 Beispiele, in denen die Worte Jesu auf den Kopf gestellt werden, finden Sie in: Fratelli tutti (Paragraph 95 – Mt 23,8). Jesus spricht hier zu seinen Jüngern, nicht zu allen Menschen; Desiderio desideravi (Paragraph 5 – Offb 19,9). Jesus sagt eigentlich das Gegenteil: „Glücklich, wer zum Hochzeitsfest des Lammes eingeladen ist!“. Also wieder nicht „alle“.
6 Papst Johannes Paul II. benutzte 1980 in Osnabrück die Worte „unendliche Würde“, was auch unermesslich, riesig, bedeuten kann, und aus dem Kontext wird deutlich, dass Johannes Paul II. genau in diesem Sinne die Worte benutzt hat: Angelus, 16. November 1980, Apostolische Reise in die Bundesrepublik Deutschland | Johannes Paul II. (vatican.va) (25. April 2024).
7 Summa Theologiae I, S. 7. 2.
8 Infinite dignity and its enemies | Catholic Culture (24.4.2024)
9 Immortale dei, 32. https://www.vatican.va/content/leo-xiii/en/ensymmetricals/documents/hf_l-xiii_enc_01111885_immortale-dei.html (18.4.2024)
10 Hl. Katharina von Siena: Dialog der göttlichen Vorsehung, Kap. 32.
11 Römischer Katechismus des Konzils von Trient, 1566, Kap. VI., S. IV. https://www.ecatholic2000.com/trentcat/untitled-34.shtml (22.4.2024)
12 Natürlich weiß jeder Katholik, der auch nur annähernd sachkundig ist, dass der Papst nicht die Autorität hat, die Lehre der Kirche zu ändern. Die oberste Autorität des Papstes ist nicht absolut, sondern wird durch das Glaubensgut begrenzt, und seine erste Aufgabe besteht darin, dieses Glaubensgut zu schützen und nicht darin, Neuerungen zu erfinden (Pastor aeternus, 4).
“ …die Erklärung wurde (…) verfasst, (…) um langsam die Idee durchzusetzen, dass der Papst die Lehren der Kirche ändern kann, damit die Katholiken allmählich protestantisiert werden. Jedes Dokument, das unter der Schirmherrschaft dieses Pontifikats entsteht, ist nur eine weitere Protestantisierung der Kirche. Dies ist auch bei diesem Dokument der Fall. Und deshalb ist es schädlich für die Seele, genauso wie vergiftete Suppe schädlich für den Körper ist.“
Was für ein Satz!
Vergleichen wir einmal diese Aussage mit dem Artikel „Wo ist die Kirche Christi auf Erden verwirklicht?“ von P. Dr. Martin Lugmayr FSSP (Petrusbruderschaft) im Informationsblatt 34. JG Nr. 362. Lugmayr zitiert hinsichtlich der „getrennten Ostkirchen“ die Glaubenskongregation: „Weil aber die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche, deren sichtbares Haupt der Bischof von Rom und Nachfolger des Petrus ist, nicht bloß eine äußere Zutat zur Teilkirche ist, sondern eines ihrer innersten Wesenselemente, leidet das Teilkirchesein jener ehrwürdigen christlichen Gemeinschaften unter einem Mangel.“
Glaubt Pater Lugmayr das wirklich noch? Nun, ich glaube keineswegs, dass die ehrwürdigen orthodoxen Gemeinschaften dies, angesichts der Realität, wirklich als einen Mangel empfinden, sondern eher als ein Grund, dem Gründer der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche, nämlich dem Messias Jesus Christus, umso unverbrüchlicher die Treue zu halten.
Sogar Pater Franz Schmidberger von der Piusbruderschaft scheint dieses orthodoxe Prinzip für sich und seine Gemeinschaft entdeckt zu haben, predigte er doch vor noch nicht langer Zeit: „Da, wo Christus ist, da ist die Kirche.“
Zum Vergleich ein Zitat von Erzbischof Marcel Lefebvre aus der Amtszeit von Papst Johannes Paul II.: „Da, wo der Papst ist, da ist die Kirche.“
So ändern sich die Einstellungen zum Papsttum in dem Maße, wie das Papsttum die Lehre ändert!
Zur Auslegung der Gerichtspredigt Jesu Christi in „Dignitas infinita“
Die in diesem Schreiben getätigte Auslegung der Gerichtspredigt ist eine klare Kriegserklärung an die Katholische Kirche.Die Gerichtsrede Jesu Christi wird hier antikatholisch so ausgelegt, als hätte hier der Sohn Gottes gelehrt: Das einzige Kriterium.ob ein Mensch gemäß Gottes Willen lebe oder nicht und ob er so in den Himmel aufgenommen oder zur Hölle verdammt würde, sei die Nächstenliebe. Aber das trifft die Pointe noch nicht ganz, denn die Nächstenliebe wird hier auf ein sozialdiakonisches Verhalten reduziert, auf die Sorge um das leibliche Wohlergehen.
Es käme allein darauf an,Gutes anderen Menschen zu tuen, aber auch dies verdrängt nicht den Primäreindruck, daß es hauptsächlich um das sozialdiakonische Handeln geht, was sicher Papst Franziskus politischen Intentionen entspricht. Die Banden des Blutes dürften dabei keine Rolle spielen! Das ist natürlich ein Zentralangriff auf das Konzept der Nächstenliebe, indem die Nächstenliebe durch einen universalistischen Humanitarismus ersetzt werden soll. Eine Mutter soll eben nicht ob der Bande des Blutes ihre eigenen Kinder lieben sondern jedes, weil jedem Kinde die unendliche Würde zukäme. Die Bande der Familie und des eigenen Volkes müssen auch zerschnitten werden für eine allgemeine Menschheitsliebe.
Noch wichtiger: Die Bande der Religion sollen nicht mehr zählen.Damit ist jetzt gemeint, daß Gott es selbst gleichgültig sei, ob der so sozialdiakonisch Wirkende ein Christ sei oder nicht und wie es der Empfänger der sozialen Wohltaten mit der Religion hält.Es zähle allein die Praxis eines universalistischen Humanitarismus mit der ihm eigenen Präferenz für die materiellen Bedürfnisse des Menschen. Damit werden alle Aussagen der Bibel und der Kirche über das Heil des Menschen, über seine Erlösung ad acta gelegt. Luthers häretischen Lehre des „Allein aus Glauben“ würde der Mensch gerettet setzt „Dignitas infinita“ nun ein anderes „Allein“ entgegen: „Allein aus den guten Werken“.Das ist purster Pelagianismus! Ohne Gnade, allein dadurch,daß ein Mensch für die leiblichen Nöte eines anderen Menschen sich sorgt, kann jeder Mensch vor Gott gerecht werden,und so sich den Himmel verdienen!
Hier vergewaltigt „Dignitas infinita“ die Gerichtsrede Jesu Christi. Denn in dieser Gerichtsrede werden die Christen dazu aufgefordert, in Not geratene Christen zu helfen. Insbesondere dachte Jesus hier an die ihm in wörtlichem Sinne Nachfolgenden, den christlichen Wanderpredigern und Missionaren, die auf ihren Reisewegen oft viel Not erleiden und gar ob ihrer Verkündigung inhaftiert werden.Die „kleinsten seiner Brüder“ sind dann die weniger angesehenen Wanderprediger, die auch zu unterstützen seien. Der Kerngedanke ist dabei dieser: Wer die Kirche verfolgt, verfolgt den Herrn der Kirche!“ Darum sagt Jesus zu Saulus, dem Kirchenverfolger: „Warum verfolgst Du mich?“ (Apg 9,4) und wer sie unterstützt, der unterstützt damit den Herrn der Kirche. Darum gilt: Wer die im Dienste der Kirche Wirkenden unterstützt, dem wird das in Gottes Endgericht so angerechnet, als wenn er es dem Sohn Gottes getan.
Diese Verheißung gilt so dem Christen, wenn er die Mitchristen und hier insbesondere die Wanderprediger,die Missionare unterstützt. Mit dem universalistischen Humanitarismus hat dies überhaupt nichts gemein. Aber schon Arnold Gehlen stellte in seinem Werk: „Moral und Hypermoral“ fest, daß die Kirche ihr Proprium in der Neuzeit durch den Humanitarismus ersetzt habe.
Dieser Neopelagianismus ist nun kein Fremdkörper in dem Gesamttext sondern harmonisiert mit ihm.Die unverlierbare Würde des Menschen präfiguriert geradezu diesen säkularistischen Humanitarismus. Der Mensch bedürfe nämlich gar keiner Erlösung mehr, er ist ja schon immer der von Gott Bejahter, sodaß es nur noch darauf ankäme, jeden Menschen menschenwürdig zu behandeln, besser ihm dazu zu verhelfen, sein Leben menschenwürdig führen zu können. Der Kirche verbleibt so nur noch die Aufgabe eine Sozialagentur zu sein und gibt sich mit dieser Aufgabe selbst auf!
Zur Auslegung der Gerichtspredigt Jesu Christi in „Dignitas infinia“
Die in diesem Schreiben getätigte Auslegung der Gerichtspredigt ist eine klare Kriegserklärung an die Katholische Kirche.Die Gerichtsrede Jesu Christi wird hier antikatholisch so ausgelegt, als hätte hier der Sohn Gottes gelehrt: Das einzige Kriterium.ob ein Mensch gemäß Gottes Willen lebe oder nicht und ob er so in den Himmel aufgenommen oder zur Hölle verdammt würde, sei die Nächstenliebe. Aber das trifft die Pointe noch nicht ganz, denn die Nächstenliebe wird hier auf ein sozialdiakonisches Verhalten reduziert, auf die Sorge um das leibliche Wohlergehen.
Es käme allein darauf an,Gutes anderen Menschen zu tuen, aber auch dies verdrängt nicht den Primäreindruck, daß es hauptsächlich um das sozialdiakonische Handeln geht, was sicher Papst Franziskus politischen Intentionen entspricht. Die Banden des Blutes dürften dabei keine Rolle spielen! Das ist natürlich ein Zentralangriff auf das Konzept der Nächstenliebe, indem die Nächstenliebe durch einen universalistischen Humanitarismus ersetzt werden soll. Eine Mutter soll eben nicht ob der Bande des Blutes ihre eigenen Kinder lieben sondern jedes, weil jedem Kinde die unendliche Würde zukäme. Die Bande der Familie und des eigenen Volkes müssen auch zerschnitten werden für eine allgemeine Menschheitsliebe.
Noch wichtiger: Die Bande der Religion sollen nicht mehr zählen.Damit ist jetzt gemeint, daß Gott es selbst gleichgültig sei, ob der so sozialdiakonisch Wirkende ein Christ sei oder nicht und wie es der Empfänger der sozialen Wohltaten mit der Religion hält.Es zähle allein die Praxis eines universalistischen Humanitarismus mit der ihm eigenen Präferenz für die materiellen Bedürfnisse des Menschen. Damit werden alle Aussagen der Bibel und der Kirche über das Heil des Menschen, über seine Erlösung ad acta gelegt. Luthers häretischen Lehre des „Allein aus Glauben“ würde der Mensch gerettet setzt „Dignitas infinita“ nun ein anderes „Allein“ entgegen: „Allein aus den guten Werken“.Das ist purster Pelagianismus! Ohne Gnade, allein dadurch,daß ein Mensch für die leiblichen Nöte eines anderen Menschen sich sorgt, kann jeder Mensch vor Gott gerecht werden,und so sich den Himmel verdienen!
Hier vergewaltigt „Dignitas infinita“ die Gerichtsrede Jesu Christi. Denn in dieser Gerichtsrede werden die Christen dazu aufgefordert, in Not geratene Christen zu helfen. Insbesondere dachte Jesus hier an die ihm in wörtlichem Sinne Nachfolgenden, den christlichen Wanderpredigern und Missionaren, die auf ihren Reisewegen oft viel Not erleiden und gar ob ihrer Verkündigung inhaftiert werden.Die „kleinsten seiner Brüder“ sind dann die weniger angesehenen Wanderprediger, die auch zu unterstützen seien. Der Kerngedanke ist dabei dieser: Wer die Kirche verfolgt, verfolgt den Herrn der Kirche!“ Darum sagt Jesus zu Saulus, dem Kirchenverfolger: „Warum verfolgst Du mich?“ (Apg 9,4) und wer sie unterstützt, der unterstützt damit den Herrn der Kirche. Darum gilt: Wer die im Dienste der Kirche Wirkenden unterstützt, dem wird das in Gottes Endgericht so angerechnet, als wenn er es dem Sohn Gottes getan.
Diese Verheißung gilt so dem Christen, wenn er die Mitchristen und hier insbesondere die Wanderprediger,die Missionare unterstützt. Mit dem universalistischen Humanitarismus hat dies überhaupt nichts gemein. Aber schon Arnold Gehlen stellte in seinem Werk: „Moral und Hypermoral“ fest, daß die Kirche ihr Proprium in der Neuzeit durch den Humanitarismus ersetzt habe.
Dieser Neopelagianismus ist nun kein Fremdkörper in dem Gesamttext sondern harmonisiert mit ihm.Die unverlierbare Würde des Menschen präfiguriert geradezu diesen säkularistischen Humanitarismus. Der Mensch bedürfe nämlich gar keiner Erlösung mehr, er ist ja schon immer der von Gott Bejahter, sodaß es nur noch darauf ankäme, jeden Menschen menschenwürdig zu behandeln, besser ihm dazu zu verhelfen, sein Leben menschenwürdig führen zu können. Der Kirche verbleibt so nur noch die Aufgabe eine Sozialagentur zu sein und gibt sich mit dieser Aufgabe selbst auf!
Zur Auslegung der Gerichtspredigt Jesu Christi in „Dignitas infinia“
Die in diesem Schreiben getätigte Auslegung der Gerichtspredigt ist eine klare Kriegserklärung an die Katholische Kirche.Die Gerichtsrede Jesu Christi wird hier antikatholisch so ausgelegt, als hätte hier der Sohn Gottes gelehrt: Das einzige Kriterium.ob ein Mensch gemäß Gottes Willen lebe oder nicht und ob er so in den Himmel aufgenommen oder zur Hölle verdammt würde, sei die Nächstenliebe. Aber das trifft die Pointe noch nicht ganz, denn die Nächstenliebe wird hier auf ein sozialdiakonisches Verhalten reduziert, auf die Sorge um das leibliche Wohlergehen.
Es käme allein darauf an,Gutes anderen Menschen zu tuen, aber auch dies verdrängt nicht den Primäreindruck, daß es hauptsächlich um das sozialdiakonische Handeln geht, was sicher Papst Franziskus politischen Intentionen entspricht. Die Banden des Blutes dürften dabei keine Rolle spielen! Das ist natürlich ein Zentralangriff auf das Konzept der Nächstenliebe, indem die Nächstenliebe durch einen universalistischen Humanitarismus ersetzt werden soll. Eine Mutter soll eben nicht ob der Bande des Blutes ihre eigenen Kinder lieben sondern jedes, weil jedem Kinde die unendliche Würde zukäme. Die Bande der Familie und des eigenen Volkes müssen auch zerschnitten werden für eine allgemeine Menschheitsliebe.
Noch wichtiger: Die Bande der Religion sollen nicht mehr zählen.Damit ist jetzt gemeint, daß Gott es selbst gleichgültig sei, ob der so sozialdiakonisch Wirkende ein Christ sei oder nicht und wie es der Empfänger der sozialen Wohltaten mit der Religion hält.Es zähle allein die Praxis eines universalistischen Humanitarismus mit der ihm eigenen Präferenz für die materiellen Bedürfnisse des Menschen. Damit werden alle Aussagen der Bibel und der Kirche über das Heil des Menschen, über seine Erlösung ad acta gelegt. Luthers häretischen Lehre des „Allein aus Glauben“ würde der Mensch gerettet setzt „Dignitas infinita“ nun ein anderes „Allein“ entgegen: „Allein aus den guten Werken“.Das ist purster Pelagianismus! Ohne Gnade, allein dadurch,daß ein Mensch für die leiblichen Nöte eines anderen Menschen sich sorgt, kann jeder Mensch vor Gott gerecht werden,und so sich den Himmel verdienen!
Hier vergewaltigt „Dignitas infinita“ die Gerichtsrede Jesu Christi. Denn in dieser Gerichtsrede werden die Christen dazu aufgefordert, in Not geratene Christen zu helfen. Insbesondere dachte Jesus hier an die ihm in wörtlichem Sinne Nachfolgenden, den christlichen Wanderpredigern und Missionaren, die auf ihren Reisewegen oft viel Not erleiden und gar ob ihrer Verkündigung inhaftiert werden.Die „kleinsten seiner Brüder“ sind dann die weniger angesehenen Wanderprediger, die auch zu unterstützen seien. Der Kerngedanke ist dabei dieser: Wer die Kirche verfolgt, verfolgt den Herrn der Kirche!“ Darum sagt Jesus zu Saulus, dem Kirchenverfolger: „Warum verfolgst Du mich?“ (Apg 9,4) und wer sie unterstützt, der unterstützt damit den Herrn der Kirche. Darum gilt: Wer die im Dienste der Kirche Wirkenden unterstützt, dem wird das in Gottes Endgericht so angerechnet, als wenn er es dem Sohn Gottes getan.
Diese Verheißung gilt so dem Christen, wenn er die Mitchristen und hier insbesondere die Wanderprediger,die Missionare unterstützt. Mit dem universalistischen Humanitarismus hat dies überhaupt nichts gemein. Aber schon Arnold Gehlen stellte in seinem Werk: „Moral und Hypermoral“ fest, daß die Kirche ihr Proprium in der Neuzeit durch den Humanitarismus ersetzt habe.
Dieser Neopelagianismus ist nun kein Fremdkörper in dem Gesamttext sondern harmonisiert mit ihm.Die unverlierbare Würde des Menschen präfiguriert geradezu diesen säkularistischen Humanitarismus. Der Mensch bedürfe nämlich gar keiner Erlösung mehr, er ist ja schon immer der von Gott Bejahter, sodaß es nur noch darauf ankäme, jeden Menschen menschenwürdig zu behandeln, besser ihm dazu zu verhelfen, sein Leben menschenwürdig führen zu können. Der Kirche verbleibt so nur noch die Aufgabe eine Sozialagentur zu sein und gibt sich mit dieser Aufgabe selbst auf!
Zur Auslegung der Gerichtspredigt Jesu Christi in „Dignitas infinia“
Die in diesem Schreiben getätigte Auslegung der Gerichtspredigt ist eine klare Kriegserklärung an die Katholische Kirche.Die Gerichtsrede Jesu Christi wird hier antikatholisch so ausgelegt, als hätte hier der Sohn Gottes gelehrt: Das einzige Kriterium.ob ein Mensch gemäß Gottes Willen lebe oder nicht und ob er so in den Himmel aufgenommen oder zur Hölle verdammt würde, sei die Nächstenliebe. Aber das trifft die Pointe noch nicht ganz, denn die Nächstenliebe wird hier auf ein sozialdiakonisches Verhalten reduziert, auf die Sorge um das leibliche Wohlergehen.
Es käme allein darauf an,Gutes anderen Menschen zu tuen, aber auch dies verdrängt nicht den Primäreindruck, daß es hauptsächlich um das sozialdiakonische Handeln geht, was sicher Papst Franziskus politischen Intentionen entspricht. Die Banden des Blutes dürften dabei keine Rolle spielen! Das ist natürlich ein Zentralangriff auf das Konzept der Nächstenliebe, indem die Nächstenliebe durch einen universalistischen Humanitarismus ersetzt werden soll. Eine Mutter soll eben nicht ob der Bande des Blutes ihre eigenen Kinder lieben sondern jedes, weil jedem Kinde die unendliche Würde zukäme. Die Bande der Familie und des eigenen Volkes müssen auch zerschnitten werden für eine allgemeine Menschheitsliebe.
Noch wichtiger: Die Bande der Religion sollen nicht mehr zählen.Damit ist jetzt gemeint, daß Gott es selbst gleichgültig sei, ob der so sozialdiakonisch Wirkende ein Christ sei oder nicht und wie es der Empfänger der sozialen Wohltaten mit der Religion hält.Es zähle allein die Praxis eines universalistischen Humanitarismus mit der ihm eigenen Präferenz für die materiellen Bedürfnisse des Menschen. Damit werden alle Aussagen der Bibel und der Kirche über das Heil des Menschen, über seine Erlösung ad acta gelegt. Luthers häretischen Lehre des „Allein aus Glauben“ würde der Mensch gerettet setzt „Dignitas infinita“ nun ein anderes „Allein“ entgegen: „Allein aus den guten Werken“.Das ist purster Pelagianismus! Ohne Gnade, allein dadurch,daß ein Mensch für die leiblichen Nöte eines anderen Menschen sich sorgt, kann jeder Mensch vor Gott gerecht werden,und so sich den Himmel verdienen!
Hier vergewaltigt „Dignitas infinita“ die Gerichtsrede Jesu Christi. Denn in dieser Gerichtsrede werden die Christen dazu aufgefordert, in Not geratene Christen zu helfen. Insbesondere dachte Jesus hier an die ihm in wörtlichem Sinne Nachfolgenden, den christlichen Wanderpredigern und Missionaren, die auf ihren Reisewegen oft viel Not erleiden und gar ob ihrer Verkündigung inhaftiert werden.Die „kleinsten seiner Brüder“ sind dann die weniger angesehenen Wanderprediger, die auch zu unterstützen seien. Der Kerngedanke ist dabei dieser: Wer die Kirche verfolgt, verfolgt den Herrn der Kirche!“ Darum sagt Jesus zu Saulus, dem Kirchenverfolger: „Warum verfolgst Du mich?“ (Apg 9,4) und wer sie unterstützt, der unterstützt damit den Herrn der Kirche. Darum gilt: Wer die im Dienste der Kirche Wirkenden unterstützt, dem wird das in Gottes Endgericht so angerechnet, als wenn er es dem Sohn Gottes getan.
Diese Verheißung gilt so dem Christen, wenn er die Mitchristen und hier insbesondere die Wanderprediger,die Missionare unterstützt. Mit dem universalistischen Humanitarismus hat dies überhaupt nichts gemein. Aber schon Arnold Gehlen stellte in seinem Werk: „Moral und Hypermoral“ fest, daß die Kirche ihr Proprium in der Neuzeit durch den Humanitarismus ersetzt habe.
Dieser Neopelagianismus ist nun kein Fremdkörper in dem Gesamttext sondern harmonisiert mit ihm.Die unverlierbare Würde des Menschen präfiguriert geradezu diesen säkularistischen Humanitarismus. Der Mensch bedürfe nämlich gar keiner Erlösung mehr, er ist ja schon immer der von Gott Bejahter, sodaß es nur noch darauf ankäme, jeden Menschen menschenwürdig zu behandeln, besser ihm dazu zu verhelfen, sein Leben menschenwürdig führen zu können. Der Kirche verbleibt so nur noch die Aufgabe eine Sozialagentur zu sein und gibt sich mit dieser Aufgabe selbst auf!
Was ist Dignitas infinita? Ein Sachverhalt?
„Eine unendliche Würde (Dignitas infinita), die unveräußerlich in ihrem Wesen begründet ist, kommt jeder menschlichen Person zu, unabhängig von allen Umständen und in welchem Zustand oder in welcher Situation sie sich auch immer befinden mag“
Man setze den Großbuchstaben „M“ vor das anfängliche „E“ und hat das Ergebnis. Die Unendliche Würde ist eine Person, deren Schauspiel wir hier sehen. In dem Schauspiel wird alles gutgeheißen, was der Person gefällt und alles abgelehnt, was ihr mißfällt. Besonders mißfällt ihr das Leid anderer Menschen, weil Dignitas infinita sich mit allen Menschen verbunden fühlt. Eine Vorliebe hat Dignitas infinita für die Liebe, weil sie es so tief mitfühlen kann. Dabei unterscheidet sie nicht zwischen Agape, Eros und Philia, weil jede Form von Lust ihr unterschiedslos zusagt.
Poljakovic deutet es an: „Und deshalb ist es schädlich für die Seele, genauso wie vergiftete Suppe schädlich für den Körper ist.“
Ist es dieses Buch, was zunächst wie Honig im Munde ist? Es scheint so.