Der demographische Winter erfaßt auch Südasien

Die Bevölkerungsbombe von Westoligarchen und Ostkommunisten wird zum Rohrkrepierer, ist aber mit Abermillionen von Leichen gepflastert


Die Welt befindet sich gerade an der Schwelle vom Stillstand im Bevölkerungswachstum zu einer Schrumpfung der Weltbevölkerung
Die Welt befindet sich gerade an der Schwelle vom Stillstand im Bevölkerungswachstum zu einer Schrumpfung der Weltbevölkerung

Die medi­zi­ni­sche Fach­zeit­schrift Lan­cet ver­öf­fent­lich­te eine sta­ti­sti­sche Stu­die, der zufol­ge im Jahr 2100 nur mehr sechs der welt­weit rund 200 Staa­ten die Erset­zungs­schwel­le von 2,1 Kin­dern pro Frau errei­chen wer­den. In Süd­asi­en mit sei­nen bevöl­ke­rungs­rei­chen Staa­ten Indi­en, Ban­gla­desch und Paki­stan wer­den die der­zei­ti­gen Gebur­ten­ra­ten bereits 2050 um mehr als ein Drit­tel unter dem heu­ti­gen Niveau liegen.

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Der demo­gra­phi­sche Rück­gang betrifft nicht mehr nur die west­li­chen Staa­ten und kom­mu­ni­sti­schen Län­der mit Staats­di­ri­gis­mus. Es han­delt sich längst um ein glo­ba­les Phä­no­men, das alle Kon­ti­nen­te betrifft. Bei anhal­ten­dem Trend wer­den im Jahr 2100 welt­weit nur noch sechs Staa­ten eine Frucht­bar­keits­ra­te von 2,1 Kin­dern pro Frau errei­chen, die als soge­nann­te „Erset­zungs­schwel­le“ not­wen­dig ist, um die Bevöl­ke­rung sta­bil zu erhal­ten. Eine Fer­ti­li­täts­ra­te über die­ser Schwel­le wür­de ein rea­les Bevöl­ke­rungs­wachs­tum bedeu­ten, eine Rate unter­halb einen Bevölkerungsschwund.

Mehr­fach wur­de auf die­ser Sei­te dar­auf hin­ge­wie­sen, daß in den mei­sten west­li­chen Staa­ten, so auch im deut­schen Sprach­raum, die ein­hei­mi­sche Bevöl­ke­rung seit 50 Jah­ren schrumpft. Aus zwei Grün­den ist die­ser Schrump­fungs­pro­zeß aus den Zah­len nicht auf den ersten Blick erkenn­bar und daher bis heu­te nicht ins öffent­li­che Bewußt­sein eingedrungen: 

  • Die Lebens­er­war­tung hat sich in die­ser Zeit bis vor kur­zem ste­tig erhöht.
  • Die Mas­sen­ein­wan­de­rung.

Vor 50 Jah­ren hat­te die heu­ti­ge Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land (alte BRD plus DDR) 79 Mil­lio­nen Ein­woh­ner. Heu­te sind es fast 84 Mil­lio­nen. Das Wachs­tum beläuft sich auf 4,9 Mil­lio­nen Men­schen. Doch in Wirk­lich­keit trügt der Schein. Ent­schei­dend ist die Zahl der gebo­re­nen Kin­der und der ein­hei­mi­schen Bevöl­ke­rung. Die Zahl der Deut­schen ist im sel­ben Zeit­raum nicht nur um vie­le Mil­lio­nen ein­ge­bro­chen, son­dern jene sind auch mas­siv überaltert.

Unter die­sem Phä­no­men, das vom Main­stream ver­tuscht wird, lei­den die mei­sten west­eu­ro­päi­schen Staa­ten und Völker.

Die jüng­ste von Lan­cet ver­öf­fent­lich­te Stu­die wirft den Blick spe­zi­ell auf Süd­asi­en, wo neun­mal soviel Men­schen leben wie in West­eu­ro­pa. Es han­delt sich um eine demo­gra­phi­sche Ana­ly­se der gigan­ti­schen Daten­men­ge der Glo­bal Bur­den of Dise­a­se, Inju­ries and Risk Fac­tors Stu­dy, die vom Insti­tu­te for Health Metrics and Eva­lua­ti­on an der Uni­ver­si­tät Washing­ton durch­ge­führt (und – ein wesent­li­ches Detail – von der Bill Gates Foun­da­ti­on finan­ziert) wurde.

Aus­ge­rech­net die wis­sen­schaft­li­chen Krei­se, die seit 1968 die „demo­gra­phi­sche Bom­be“ behaup­tet und panisch davor gewarnt hat­ten, ver­kün­den nun das Gegen­teil: Die Gebur­ten­ra­ten gehen welt­weit dra­stisch zurück.

Durch die Kom­bi­na­ti­on von Tau­sen­den von Stu­di­en über die demo­gra­phi­sche Dyna­mik in 204 Län­dern (UNO-Mit­glieds­staa­ten und eini­ge nicht all­ge­mein aner­kann­te Ter­ri­to­ri­en wie die Repu­blik Chi­na, Palä­sti­na, Koso­vo usw.) mit aus­ge­klü­gel­ten Syste­men bestä­ti­gen sie nicht nur, daß sich die Frucht­bar­keits­ra­te auf glo­ba­ler Ebe­ne in den ver­gan­ge­nen 70 Jah­ren hal­biert hat und von welt­weit 4,84 im Jahr 1950 auf 2,23 im Jahr 2021 gesun­ken ist. Sie fügen auch hin­zu, daß sich der Rück­gang in den kom­men­den Jahr­zehn­ten fort­set­zen wird.

Zum aktu­el­len Zeit­punkt herrscht fak­tisch bereits ein Still­stand in der Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung. Es gibt also auf der Welt kein Bevöl­ke­rungs­wachs­tum mehr, wenn das Phä­no­men auch geo­gra­phisch unter­schied­lich ver­teilt ist. Da es den sta­ti­sti­schen Still­stand in Wirk­lich­keit aber nicht gibt, bedeu­tet dies, daß die Welt am Über­gang zu einem all­ge­mei­nen Schrump­fungs­pro­zeß steht. Eine Zunah­me der Welt­be­völ­ke­rung durch Gebur­ten, für laut­star­ke und finanz­kräf­ti­ge Macht­zir­kel jahr­zehn­te­lang das angeb­lich größ­te, gefähr­lich­ste und schreck­lich­ste Pro­blem der Welt, gibt es nicht mehr.

Nach den Pro­jek­tio­nen, die durch die Kom­bi­na­ti­on von Ana­ly­sen über die Mut­ter­schaft in den ver­schie­de­nen Alters­ko­hor­ten in jedem Land erstellt wur­den, wür­de die Fort­set­zung der gegen­wär­ti­gen Trends bedeu­ten, daß im Jahr 2050 welt­weit nur mehr 1,83 Kin­der je Frau im gebär­fä­hi­gen Alter gebo­ren wer­den und im Jahr 2100 die Gebur­ten­ra­te gar auf nur mehr 1,59 Kin­der fal­len wird. Im Jahr 2050 feh­len dem­nach min­de­stens drei­zehn Pro­zent an Nach­wuchs, um den Bevöl­ke­rungs­stand zu hal­ten. 2100 wer­den mehr als 25 Pro­zent eines Jahr­gan­ges fehlen.

In abso­lu­ten Zah­len aus­ge­drückt, erreich­ten die Gebur­ten laut die­ser Stu­die welt­weit im Jahr 2016 mit 142 Mil­lio­nen ihren Höhe­punkt. Im Jahr 2021 waren sie bereits auf 129 Mil­lio­nen gesun­ken. Soll­te sich das sta­ti­sti­sche Modell in den kom­men­den Jahr­zehn­ten bestä­ti­gen, und alles spricht der­zeit dafür, wür­den sie bis 2100 auf nur mehr 72 Mil­lio­nen fal­len, sich also hal­bie­ren. Kin­der, die nie gebo­ren wer­den, kön­nen auch ihrer­seits kei­ne Kin­der zeu­gen, wodurch ein nega­ti­ver „Zin­ses­zins­ef­fekt“ ent­steht und sich der Schrump­fungs­pro­zeß von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on beschleunigt.

Es ist klar, daß län­ger­fri­sti­ge Schät­zun­gen mit einer sehr gro­ßen Feh­ler­span­ne behaf­tet sind. Die inter­es­san­te­sten Daten aus der im Lan­cet ver­öf­fent­lich­ten Stu­die betref­fen jedoch die Dyna­mik in den ein­zel­nen geo­gra­fi­schen Gebie­ten. Denn wäh­rend die Ver­lang­sa­mung in den afri­ka­ni­schen Län­dern süd­lich der Saha­ra (wo es auch eine dem all­ge­mei­nen Rück­wärts­trend ent­spre­chen­de Ent­wick­lung gibt) lang­sa­mer von­stat­ten geht, ist es der Ein­bruch der Gebur­ten­ra­ten in Süd­asi­en, der in den kom­men­den Jah­ren den zah­len­mä­ßig bedeu­tend­sten Unter­schied aus­ma­chen wird.

Nach die­sen Pro­gno­sen sind Län­der wie Indi­en, Paki­stan und Ban­gla­desch, in denen heu­te 1,8 Mil­li­ar­den Men­schen leben, auf dem besten Weg, die nied­ri­gen Gebur­ten­ra­ten West­eu­ro­pas und des Fer­nen Ostens (Volks­re­pu­blik Chi­na, Süd­ko­rea, Japan) sehr schnell einzuholen.

Wäh­rend sich die Gebur­ten in Süd­asi­en im Jahr 2021 auf 32 Mil­lio­nen belie­fen, wer­den sie nach der­zei­ti­ger Ent­wick­lung bis 2050 auf 18,7 Mil­lio­nen sin­ken. Beson­ders auf­fäl­lig ist der Ein­bruch für Ban­gla­desch, wo die Pro­jek­ti­on (auch auf­grund der Aus­wan­de­rung) in nur 25 Jah­ren eine Hal­bie­rung aus­weist. 2050 wird es dem­nach nur mehr 1,37 Mil­lio­nen Gebur­ten geben, wo es 2021 noch 2,8 Mil­lio­nen waren. Die Stu­die zeigt für Süd­asi­en all­ge­mein eine Kur­ve in der Frucht­bar­keits­ra­te, die sogar unter die der west­li­chen Staa­ten fal­len wird. Dabei ist aller­dings zu berück­sich­ti­gen, daß ein nicht uner­heb­li­cher Teil der Gebur­ten im Westen auf Migran­ten zurück­zu­füh­ren ist.

Wie bei jeder in die Zukunft pro­ji­zier­ten Stu­die wer­den auch die Zah­len die­ser Stu­die durch die Fak­ten zu über­prü­fen sein, denn es fehlt, wie könn­te es der­zeit anders sein, nicht an ideo­lo­gi­schen Aus­sa­gen in der Stu­die. So befür­wor­tet die Stu­die, auch das ver­wun­dert nicht, denn schließ­lich wur­de sie von der Bill-Gates-Stif­tung finan­ziert, nicht nur eine Poli­tik der Ver­hü­tung und Abtrei­bung, son­dern betont, daß die­se nicht in Fra­ge gestellt wer­den soll­te, und behaup­tet rund­weg, daß eine gebur­ten­för­dern­de Poli­tik unwirk­sam sei.

Die Zah­len der Stu­die zei­gen jedoch, daß der demo­gra­phi­sche Win­ter, der zuerst den Wohl­stands-Westen und die kom­mu­ni­sti­schen Staa­ten erfaß­te, inzwi­schen durch eine radi­ka­le Anti-Nata­li­täts­po­li­tik auf die gan­ze Welt aus­ge­wei­tet wurde.

Wer­den die von Lan­cet ver­öf­fent­lich­ten Pro­gno­sen zutref­fen, wird 2100 in ganz Asi­en nur mehr Tadschi­ki­stan eine Gebur­ten­ra­te knapp über der Repro­duk­ti­ons­schwel­le haben.

Nach den tie­fen Wun­den, die die Ein-Kind-Poli­tik in Chi­na ver­ur­sacht hat, und der unauf­halt­sa­men Über­al­te­rung der Bevöl­ke­rung in Chi­na, Japan und Süd­ko­rea (um in Asi­en zu blei­ben) wird nun auch Süd­asi­en von die­ser Dyna­mik erfaßt. Die Reak­ti­on dar­auf wird dar­über ent­schei­den, wie das Gesicht Asi­ens mor­gen aus­se­hen wird. Die Ver­än­de­rung des Aus­se­hens in West­eu­ro­pa ist offen­sicht­lich und in vol­lem Gan­ge – von Bill Gates und vie­len Regie­run­gen so gewollt.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Asia­News

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