
Am erzpriesterlichen Hof von Kardinal Mauro Gambetti OFM Conv. gibt es Grund zu feiern. Der medial sehr umtriebige Erzpriester des Petersdoms und Leiter der Dombauhütte von St. Peter konnte in den vergangenen Tagen einige Erfolge verbuchen. Zuerst gelang ihm von Papst Franziskus die Ernennung mehrerer Kanoniker seiner Wahl für das Kapitel des Petersdoms, dann die Ernennung seines Ordensmitbruders und Freundes P. Enzo Fortunato.
Die neuen Kanoniker des Kapitels der Patriarchalbasilika von Sankt Peter
Während Kardinal Gambetti Vorbereitungen für Homo-Segnungen im Petersdom treffen läßt, erfolgte die Ernennung neuer Kanoniker weitgehend nach seinem Wunsch:
- Msgr. Cosimo Leone, Diözese Cefalù
- Don Valerio Di Palma, Diözese Rom
- Don Pasquale Panaro, Diözese Cosenza-Bisignano
- Don Giuseppe Puppo, Diözese Teggiano-Policastro
- Don Pablo Enrique Suarez, Diözese Rom
- P. Agnello Stoia OFM Conv., Pfarrer der Pfarrei von St. Peter im Vatikan
- P. Jafet Ramón Ortega OSA, em. Direktor der Julianischen Kapelle
Don Suarez war Generalökonom der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX). Er verließ 2019 die von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründete Gemeinschaft, absolvierte an der Päpstlichen Universität Gregoriana ein Studium des Kirchenrechts und wurde in der Diözese Rom inkardiniert. In wenigen Tagen wird er als Domherr an den Petersdom berufen, aus dem der überlieferte Ritus seit 2021 verbannt ist. Diese Entscheidung geht zwar nicht auf Kardinal Gambetti zurück, sondern wurde kurz vor seiner Ernennung durch das gar nicht zuständige Staatssekretariat getroffen, doch hatte Gambetti daran nichts auszusetzen. Das dürfte auch für den neuen Kanonikus Suarez gelten. Gambetti setzt die Verbannung vielmehr konsequent um.

Im Herbst 2021 installierte Gambetti seinen Ordensmitbruder P. Agnello Stoia als Pfarrer der Pfarrei von St. Peter im Vatikan, nicht zu verwechseln mit dem Petersdom. Der Vatikan selbst ist kirchenrechtlich gesondert als eigene Pfarrei konstituiert. P. Stoia zog in seinem Einstandsinterview mit VaticanNews alle Register des bergoglianischen Mainstream, besonders die Betonung einer „synodalen Kirche“ und der Migranten. Nun wird auch er, auf Wunsch Gambettis, zum Kanoniker des Kapitels.
Die Ernennung der neuen Kanoniker erfolgt für fünf Jahre. Die kanonische Investitur wird am Sonntag, dem 28. Januar, nach der zweiten Vesper am Cathedra-Altar von St. Peter stattfinden.
Der neue Kommunikationsdirektor des Petersdoms
Vergangene Woche wurde Kardinal Gambetti von Papst Franziskus noch ein weiterer Personalwunsch erfüllt. P. Enzo Fortunato, ein weiterer Ordensmitbruder Gambettis, wurde zum Kommunikationsdirektor des Petersdoms ernannt. Er ist damit der „Sprecher“ der bedeutendsten Kirche der Christenheit. Ein Amt, das in dieser Form neu geschaffen wurde. Bisher wurde die Pressearbeit von Laien erledigt. Die Verantwortung dafür hatte seit 2021 die ehemalige Pressesprecherin des italienischen Ministeriums für Gleichstellung und Familie.
Im vatikanischen Staatssekretariat sträubte man sich lange, wann immer der Name des Minoritenpaters Enzo Fortunato auftauchte. Man störte sich an seinem lockeren Umgang mit sozialen Medien. Sobald der Franziskaner-Konventuale eine Neuigkeit erfährt, so hieß es, läßt er sie auch schon über Facebook die ganze Welt wissen. Diese Indiskretion mache ihn ungeeignet für höhere Aufgaben.

Aus diesem Grund wurde P. Fortunato vor einigen Jahren aus der Pressestelle des Heiligen Konvents von Assisi entfernt. Nun hat er diese Position an weit höherer Stelle wieder. In Assisi sei man froh über beide Abgänge, weshalb man die (Weg-)Beförderung Gambettis auch tatkräftig unterstützte.
Im Februar 2021 ernannte ihn Papst Franziskus zum Generalvikar der Vatikanstadt und zum Erzpriester von St. Peter. Mit ihm kam auch P. Fortunato nach Rom, allerdings bisher ohne Auftrag, da das Staatssekretariat alle Bemühungen zurückwies, ihm einen solchen zu erteilen. Doch Kardinal Gambetti ging schließlich direkt zu Papst Franziskus und hatte Erfolg.
Dank seines Mitbruders Gambetti hat nun auch Fortunato einen offiziellen Auftrag in Rom. Mit diesem scheint er die Leidenschaft der öffentlichen Aufmerksamkeit zu teilen. Fernsehkameras ziehen beide magisch an, wie es in Rom heißt. In der Tat putzten die beiden Minoriten, oft gemeinsam, die Türklinken der Mächtigen. Beide werden auch weiterhin gemeinsam auftreten, nun allerdings im Petersdom.
Unangenehm fallen verschiedene enge Kontakte von beiden auf, darunter jener zu Angelo Chiorazzo, einem Geschäftsmann, der das große Geschäft mit sogenannten Flüchtlingsheimen machte und nun für die politische Linke auch gleich noch Ministerpräsident der Basilikata werden möchte.
Die Stimmung im Petersdom ist derzeit nicht die beste. Kardinal Gambetti wird vorgeworfen, alle Entscheidungen im Alleingang zu treffen, wie jene im vergangenen November, die Chorkleidung für das Stundengebet abzuschaffen, und das Kapitel nicht einzubeziehen.
Kardinal Gambetti, um Ideen nicht verlegen, würde auch gerne einen externen Aufzug auf die Peterskuppel bauen, holte sich damit aber eine unzweideutige Abfuhr durch Kardinal Fernando Vérgez Alzaga, einen Legionär Christi, der seit 2021 Präsident des Governatorats, der Regierung des Staates der Vatikanstadt, ist.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: governo.it/MiL/Silere non possum (Screenshots)
Das erinnert mich an das deutsche Parlament, viel zu viel „Personal“ und dazu noch links vernetztes.