„Die Kirche muß sich ändern!“ Aber warum? Und wer hat das beschlossen?

Was gläubige Katholiken nach Jahrzehnten nicht verstehen können


Papst Franziskus hat das Leitmotiv der Progressiven "Die Kirche muß sich ändern!" zu seinem Leitmotiv gemacht. Warum das aber so sein soll, will gläubigen Katholiken auch Jahrzehnte nach dem Konzil nicht einleuchten.
Papst Franziskus hat das Leitmotiv der Progressiven "Die Kirche muß sich ändern!" zu seinem Leitmotiv gemacht. Warum das aber so sein soll, will gläubigen Katholiken auch Jahrzehnte nach dem Konzil nicht einleuchten.

Von Cro­ni­cas de Papa Francisco

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Die katho­li­sche Kir­che muß sich ändern: Das ist das Leit­mo­tiv zahl­rei­cher Kir­chen­män­ner (und ‑frau­en) vom Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil bis heu­te. Papst Fran­zis­kus hat es zum Ziel sei­nes Pon­ti­fi­kats gemacht, des­halb besteht er so sehr auf der Syn­oda­li­tät, wie er auch in einem neu­en Inter­view bekräf­tig­te, in dem er auch erklär­te, wie die­ser Wan­del von­stat­ten gehen soll. Offen gesagt, ver­ste­hen wir nach all den Jahr­zehn­ten immer noch nicht, war­um sich die Kir­che unbe­dingt ändern muß, und vor allem, wer das beschlos­sen hat.

Fran­zis­kus gab der Jour­na­li­stin Ber­nar­da Llo­ren­te ein Inter­view für den argen­ti­ni­schen Fern­seh­sen­der Telam. Sie spra­chen über ver­schie­de­ne aktu­el­le The­men, aber wir möch­ten ins­be­son­de­re auf die Ant­wort des Pap­stes zum Wan­del der Kir­che hinweisen:

„Die Kir­che muß sich ver­än­dern. Den­ken wir dar­über nach, wie sie sich seit dem Kon­zil bis heu­te ver­än­dert hat und wie sie sich wei­ter­hin ver­än­dern muß, um eine unver­än­der­li­che Wahr­heit zu ver­kün­den. Das heißt, die Offen­ba­rung Jesu Chri­sti ändert sich nicht, die Dog­men der Kir­che ändern sich nicht, sie wach­sen und wer­den ver­edelt wie der Saft eines Bau­mes. Wer die­sen Weg nicht geht, geht einen Weg, der rück­wärts führt, einen Weg, der sich selbst ver­schließt. Die Ver­än­de­run­gen in der Kir­che voll­zie­hen sich inner­halb die­ses Iden­ti­täts­flus­ses der Kir­che. Und sie muß sich auf dem Weg wei­ter ver­än­dern, wenn die Her­aus­for­de­run­gen anste­hen. Des­halb ist der Kern des Wan­dels grund­le­gend pasto­ral, ohne das Wesen der Kir­che zu verleugnen.“

Es ist klar, daß Papst Fran­zis­kus einer­seits die klei­ne Her­de besänf­ti­gen will, die sich gegen den Wan­del sträubt, indem er sagt, daß es kei­ne Ände­run­gen in der Leh­re geben wird, aber er besteht dar­auf, daß der Wan­del unum­kehr­bar ist und nicht auf­ge­hal­ten wer­den kann. Nicht die Leh­re wird sich ändern, son­dern die Seel­sor­ge, d. h. die Art und Wei­se, wie sie gelehrt und gelebt wird.

Dies ist in Wirk­lich­keit die Täu­schung des Pro­gres­sis­mus, der Erbe und Wei­ter­ent­wick­lung des Moder­nis­mus ist.

Wäh­rend die Moder­ni­sten das Äuße­re der Kir­che unan­ge­ta­stet las­sen, aber ihre Sub­stanz ver­än­dern woll­ten, wol­len die Pro­gres­si­ven mit Hil­fe der Pasto­ral das Äuße­re der Kir­che ver­än­dern mit dem Schein, die Sub­stanz unan­ge­ta­stet zu lassen.

Die Seel­sor­ge besteht dar­in, der Her­de Nah­rung zu geben, d. h. die Leh­re und die Sakra­men­te, und nicht dar­in, exi­sten­ti­el­le Para­dig­men zu fin­den, die zeit­ge­mäß schei­nen, denn dann ver­fällt man dem Pri­mat der mar­xi­sti­schen Pra­xis.

Wie der Vati­ka­nist Edward Pen­tin fest­stell­te, ist die Argu­men­ta­ti­on von Fran­zis­kus in die­sem Inter­view sehr gefährlich:

„Der ver­stor­be­ne pol­ni­sche katho­li­sche Aka­de­mi­ker und Freund von Papst Johan­nes Paul II. Sta­nis­law Gry­giel hat­te wäh­rend der Fami­li­en­syn­oden 2014 und 2015 von Anfang an erkannt, daß die­se Ver­samm­lun­gen Ver­än­de­run­gen in der pasto­ra­len Pra­xis als Mit­tel zur Unter­gra­bung der Leh­re för­dern wür­den – ein Ansatz, den er mit einem zen­tra­len, aber feh­ler­haf­ten Prin­zip des Mar­xis­mus ver­glich, laut dem ‚die Pra­xis um jeden Preis ent­schei­det, was wahr ist, indem es zu dem führt, was nicht wahr ist‘.“

Papst Fran­zis­kus ist außer­dem ein Anhän­ger der Theo­lo­gie des Vol­kes, einer argen­ti­ni­schen Vari­an­te der mar­xi­sti­schen Befrei­ungs­theo­lo­gie, in der die Kir­che als ein Volk auf einer Rei­se durch die Geschich­te gese­hen wird, ohne ein genau­es Ziel zu haben. In der Tat ist die so ver­stan­de­ne Syn­oda­li­tät eine pro­zeß­haf­te Pra­xis ohne Ziel. Der Weg selbst ist das Ziel. Den­noch fra­gen sich die katho­li­schen Gläu­bi­gen nach all den Jahr­zehn­ten, war­um sich die Kir­che ver­än­dern muß. Den Hei­li­gen ging es nie dar­um, die Kir­che zu ver­än­dern, son­dern sie zu ver­tei­di­gen, sich selbst und ande­re zu heiligen.

Der erste Fran­zis­kus in der Geschich­te der Kir­che, der Hei­li­ge von Assi­si, wur­de von Gott gebe­ten, Sein Haus wie­der­her­zu­stel­len, nicht es zu ver­än­dern. Und wie hat der hei­li­ge Fran­zis­kus es wie­der­her­ge­stellt? Durch sein hei­li­ges und hei­li­gen­des Leben. Er hei­lig­te sich selbst und sei­nen Näch­sten, indem er das Evan­ge­li­um buch­sta­ben­ge­treu leb­te und nicht dar­an dach­te, es je nach Jahr­hun­dert oder per­sön­li­chen Umstän­den anzupassen.

Außer­dem fra­gen sich die katho­li­schen Gläu­bi­gen, wer denn ent­schie­den hat, daß sich die Kir­che unbe­dingt ändern muß.

Hof­fen wir, daß die Konziliaristen/​Synodalisten nicht die Drei­stig­keit besit­zen, zu ant­wor­ten: der Hei­li­ge Geist. Die drit­te Per­son der Hei­li­gen Drei­fal­tig­keit wird schon zu lan­ge mißbraucht.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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3 Kommentare

  1. „Papst Fran­zis­kus ist außer­dem ein Anhän­ger der Theo­lo­gie des Vol­kes, einer argen­ti­ni­schen Vari­an­te der mar­xi­sti­schen Befrei­ungs­theo­lo­gie, in der die Kir­che als ein Volk auf einer Rei­se durch die Geschich­te gese­hen wird, ohne ein genau­es Ziel zu haben. In der Tat ist die so ver­stan­de­ne Syn­oda­li­tät eine pro­zeß­haf­te Pra­xis ohne Ziel. Der Weg selbst ist das Ziel“
    Durch alle Sozia­lis­men, Mar­xis­men schim­mert natür­lich immer ein Kryp­to-Hege­lia­nis­mus durch, die­ser Pan­the­is­mus, wonach wie schon bei Hegels Vor­bild Mar­tin Luther, Gott und Satan iden­tisch sind und die Welt­ge­schich­te als die Welt­wer­dung Gotts zu begrei­fen sein soll. „Bevor Gott Gott wer­den kann muß er auch Teu­fel wer­den“ (M.Luther) Und Hegel bezieht sich völ­lig auf ihn sinn­ge­mäß: >Ich bin Luthe­ra­ner und will das auch blei­ben! Dies kann ich aber nur, wenn es mir gelingt, daß Kau­der­welsch Luthers um sein größ­tes Ver­dienst, näm­lich in Gott sel­ber das Böse zu sehen, in einem geord­ne­ten logi­schen System auf den Begriff zu brin­gen!“ Nach Hegel wird Gott erst durch die Welt­ge­schich­te. in die hin­ein er sich unge­ord­net, traum­haft ema­niert (1. „Negaa­ti­on“), sich sei­ner selbst bewußt mit allen Eigen­schaf­ten, und zwar im Höhe­punkt der Evo­lu­ti­ons­ge­schich­te in der Denk­fä­hig­keit des Men­schen. „Das Wis­sen des Men­schen um Gott ist das wis­sen Got­tes um sich selbst!“ laut Hegel und übeholt damit Luther, des­sen gan­zes „theo­lo­gi­sches“ System schon ein Kon­strukt ist, die Exi­stenz von jeg­li­cher mora­li­schen Schuld­fä­hig­keit zu wider­le­gen. „Nicht der arme Mensch ist schul­dig, son­dern der unge­rech­te Gott!.. Gott hat doch Adam assen fal­len! Gott hat Judas zum Ver­rä­ter vor­her­be­stimmt! … Das Vorr­aus­wis­sen Got­tes erschlägt den sog. „Frei­en Wil­len“ wie mit einem Blitz! … Der Mensch ist nur das arme Last­tier, auf des­sen Rücken ein­mal der gute Gott, ein ander­mal der böse Gott rei­tet als Teu­fel. Der Esel muß dahin, wohin ehn der Rei­ter jeweils lenkt!“ (M.Luther) In Hegels erwei­ter­tem Luther­sche­ma wird das­sel­be erreicht: Schuld kann es nicht geben! Wenn Alles, Objek­te, Sub­jek­te und alles Gesche­hen Dasein Got­tes und Hand­lung Got­tes sel­ber ist, dann „geschieht immer Gott selbst“, wie in dem Geschwa­fel der Pro­zeß­theo­lo­gie mit ihrem „Gott-ereig­net-sich“ .. Luther läßt noch Gott über sich sel­ber sagen: „Ego sum qui creo bonum et malum“. Hegel behaup­tet, Gott ist sowohl jeg­li­ches bonum et malum, wobei die­se nicht mehr als mora­li­sche Kathe­go­rien ver­stan­den wer­den, denn sie sind ja ein­fach nur tem­po­rä­re Erschei­nungs­for­men und ‑wei­sen Got­tes sel­ber. Gott träumt sich vor sich hin und ist wohl am Ende der Welt ganz über­rascht von Sei­ner im Men­schen statt­ge­fun­den haben­den Selbst-Erkennt­nis. Im Gang durch die Welt wird Er dadurch erst der wah­re Gott, dann kann er durch das Prin­zip des Fres­sens und Gefres­sen­wer­dens alles wie­der ein­sam­meln durch „Nega­ti­on die­ser ersten Nega­ti­on“. Des­halb ist Papa Fran­ces­cos Idee einer ste­tig sich evo­lu­tio­när ver­än­dern­den Kir­che ganz nach Karl­chen Rahner‚s Dok­trin, der ja auch schon in sei­nem „Grund­kurs des Glau­bens“ sei­ne Absicht bekun­det, „…mit Hegel den (Rest-)Katholizismus auf den Begriff brin­gen zu wol­len ! (natür­lich eben­falls unüber­biet­bar raf­fi­niert..) Logisch kon­se­quent inner­halb sei­ner Den­ke kann /​ muß Hegel zu dem Schluß kom­men: “..Wir müs­sen die Inkar­na­ti­on des Logos als die >Fak­ti­zi­tät der Inkar­na­ti­on des Logos­auf die Fak­ti­zi­tät der Ver­nunft brin­gen<“, so Hegel. D.h. nichts ande­res als zu zei­gen, mit wel­cher Not­wen­dig­keit Gott den Gang durch die Welt als Welt­ge­schich­te neh­men muß!! Also nicht etwa zu unse­rer Erlö­sung, oder anders aus­ge­drückt aus Lie­be zum Men­schen, son­dern um sel­ber vom Man­gel des Noch­nicht sich zu erlö­sen, sich zu befrei­en, also um ER Selbst zu wer­den, also um die Ganz­heit sei­ner Tei­le als Ein­heit zu erfas­sen! Somit ist Got­tes Gang durch die Welt Sei­ne Welt­wer­dungs­ge­schich­te! Gott wird nicht ein­fach­hin nur die­ser kon­kre­te Jesus, ein­ge­ni­stet im Kör­per des Mäd­chen Maria und aus ihrem Gen­pool schöp­fend kon­kre­te Kör­per­ge­stalt anneh­mend und gebo­ren im Stall zu Beth­le­hem im Jah­re „0“ usw. Nein! Eine sol­che Vor­stel­lung, dass da ein ganz beson­de­rer Kna­be gebo­ren wur­de nennt Hegel „naiv“ , es gilt statt­des­sen: „Gott wird Welt“ ganz prin­zi­pi­ell. Zuerst anor­ga­ni­sche Mate­rie, dann orga­ni­sche Mate­rie, dann Pflan­zen, Tie­re, dann der zunächst pri­mi­ti­ve, schließ­lich der höher ent­wickel­te Mensch, und resul­ta­tiv wird er Gott, kehrt er zu sich sel­ber zurück, ist er im homo sapi­ens selbst­be­wuß­ter Gott gewor­den , laut Hegel.

  2. Nein, die Kir­che muss sich nicht
    ändern.

    Die Hir­ten sol­len sich nicht von
    die­sen Papst in die Irre führen
    lassen.

    „Und end­lich mal widersprechen!“

    Man kann es schon gar­nicht mehr
    aushalten!

    Wo sind die Ver­tei­di­ger unserer
    wah­ren Kirche?

    Man muß Gott gehor­chen und
    nicht den Menschen!

    Als Laie, merkt man es schon
    lange,dass die­ser Papst ein andere
    Kir­che , ohne Maria und vieles
    was uns stärkt ver­drän­gen will.

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