Nach Spuckaktion wurden fünf Juden festgenommen

Der vatikanische Außenminister wird im November Israel besuchen


Nachdem das Video verbreitet worden war, das ultraorthodoxe Juden zeigt, wie sie vor dem Kreuz und Christen ausspucken, wurden fünf Juden festgenommen.
Nachdem das Video verbreitet worden war, das ultraorthodoxe Juden zeigt, wie sie vor dem Kreuz und Christen ausspucken, wurden fünf Juden festgenommen.

(Jeru­sa­lem) Der vati­ka­ni­sche Außen­mi­ni­ster Msgr. Paul Gal­lag­her wird im Novem­ber nach Isra­el rei­sen. Dies berich­te­te die israe­li­sche Tages­zei­tung Jedi­ot Achro­not. Aus­lö­ser ist das jüng­ste Video, das welt­weit für Auf­se­hen sorg­te, auf dem ultra­or­tho­do­xe Juden zu sehen sind, die aus­spucken, als sie auf der Via Dolo­ro­sa christ­li­chen Pil­gern mit einem Kreuz begegnen.

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Zunächst hat­te Isra­els Mini­ster­prä­si­dent Ben­ja­min Netan­ja­hu das Ver­hal­ten der ultra­or­tho­do­xen Juden mit deut­li­chen Wor­ten ver­ur­teilt. In der Nacht auf Don­ners­tag kon­tak­tier­te Isra­els Außen­mi­ni­ster Eli Cohen sei­nen vati­ka­ni­schen Amts­kol­le­gen und es wur­de Gal­lag­hers Isra­el-Besuch ver­ein­bart, um die Hei­li­gen Stät­ten der Chri­sten­heit aufzusuchen.

Cohen beton­te gegen­über sei­nem vati­ka­ni­schen Amts­kol­le­gen, daß Isra­el der Reli­gi­ons­frei­heit ver­pflich­tet sei und die­se für alle Reli­gio­nen und deren Mit­glie­der garan­tie­re. Die Vor­fäl­le wür­den nicht die jüdi­schen Wer­te widerspiegeln.

Cohen hob auch die Kar­di­nals­kre­ierung des Latei­ni­schen Patri­ar­chen von Jeru­sa­lem Pier­bat­ti­sta Piz­za­bal­la OFM her­vor, die am ver­gan­ge­nen Sams­tag in Rom statt­ge­fun­den hat­te. Der ita­lie­ni­sche Fran­zis­ka­ner Piz­za­bal­la war, bevor ihn Papst Fran­zis­kus zum Latei­ni­schen Patri­ar­chen ernann­te, Kustos der Fran­zis­ka­ner­kus­to­die des Hei­li­gen Lan­des, der die Hei­li­gen Stät­ten anver­traut sind.

Cohen infor­mier­te den Vati­kan, daß von Isra­els Poli­zei­chef Gene­ral­leut­nant Yaa­kov Shab­tai Anwei­sung an die Poli­zei erteilt wur­de, Angrif­fen gegen Reli­gi­ons­ver­tre­ter und Gebets­stät­ten beson­de­re Auf­merk­sam­keit zu schen­ken. Shab­tai hat­te in den ver­gan­ge­nen Mona­ten per­sön­lich meh­re­re Kir­chen in Jeru­sa­lem und Hai­fa auf­ge­sucht und mit den dor­ti­gen christ­li­chen Ver­tre­tern gesprochen.

In Isra­el wird betont, daß es sich bei der demon­stra­tiv gezeig­ten Abnei­gung ultra­or­tho­do­xer Krei­se gegen das Kreuz, gegen Chri­sten und christ­li­che Orte um ein „neu­es Phä­no­men“ hand­le. Die Auf­merk­sam­keit, die sol­che Vor­fäl­le welt­weit nicht nur unter Chri­sten fin­den, wer­den von der israe­li­schen Staats­füh­rung als Scha­den für das Anse­hen des Lan­des wahr­ge­nom­men. Das israe­li­sche Straf­recht ermög­licht die Ahn­dung sol­cher Taten mit einem Straf­maß von bis zu zwei Jah­ren Haft, wenn Aggres­sio­nen gegen eine Per­son aus reli­giö­sen Moti­ven erfolgen.

Nach dem jüng­sten Vor­fall auf der Via Dolo­ro­sa wur­den am Mitt­woch, durch eine eigens gebil­de­te Poli­zei­ein­heit, fünf jüdi­sche Tat­ver­däch­ti­ge festgenommen. 

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Israe­li­sche Poli­zei auf X (Screen­shot)

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