Warum spucken (manche) Juden auf Nichtjuden?

Konferenz über ein ungustiöses Phänomen


Am kommenden Freitag findet in Jerusalem eine Tagung zu einem ungustiösen Phänomen statt, das das friedliche Zusammenleben in Jerusalem strapaziert.
Am kommenden Freitag findet in Jerusalem eine Tagung zu einem ungustiösen Phänomen statt, das das friedliche Zusammenleben in Jerusalem strapaziert.

Das Bespucken von Prie­stern und Ordens­leu­ten auf den Stra­ßen Jeru­sa­lems ist unver­ant­wort­lich und ver­stößt gegen die Tora, schreibt der sephar­di­sche Groß­rab­bi­ner von Jeru­sa­lem Shlo­mo Mos­he Amar. Das ungu­stiö­se und äußerst despek­tier­li­che Ver­hal­ten bestimm­ter Juden, mit denen sie ihre Ver­ach­tung gegen­über Chri­sten zum Aus­druck brin­gen, hält bereits seit Jah­ren an.

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Im ver­gan­ge­nen April ging ein Video um die Welt, das Tal­mud-Schü­ler zeig­te, wie sie vor einer Kir­che vor­bei­ge­hen, an deren Ein­gang zwei katho­li­sche Ordens­frau­en ste­hen, und des­halb auf den Boden spucken.

Der sephar­di­sche Ober­rab­bi­ner von Jeru­sa­lem, Shlo­mo Mos­he Amar, der bereits einer der bei­den Groß­rab­bi­ner von Isra­el war, ver­öf­fent­lich­te in den ver­gan­ge­nen Tagen eine kur­ze Erklä­rung auf hebrä­isch und eng­lisch, in der er jun­ge Juden ermahnt, Chri­sten, ins­be­son­de­re Prie­ster und Ordens­leu­te sind davon betrof­fen, auf den Stra­ßen Jeru­sa­lems nicht zu belei­di­gen und zu bespucken. Wört­lich heißt es in der Erklärung:

„Wir waren betrübt, von nicht­jü­di­schen Geist­li­chen zu hören, daß eine Rei­he jun­ger Juden und eini­ge, die behaup­ten, got­tes­fürch­tig zu sein, sie mit Flü­chen, Got­tes­lä­ste­run­gen und mehr ver­fol­gen, wenn sie durch die Stra­ßen der Stadt gehen. Zwei­fel­los ist ein sol­ches Ver­hal­ten unver­ant­wort­lich und ent­spricht in kei­ner Wei­se der Tora und ihren Wegen. Wir erklä­ren, daß ein sol­ches Ver­hal­ten streng­stens unter­sagt ist. Es ist uns nicht erlaubt, irgend­ei­ne Per­son zu ver­un­glimp­fen, die nach dem Bild Got­tes geschaf­fen wurde.“

Zu den „nicht­jü­di­schen Geist­li­chen“, die das unwür­di­ge Ver­hal­ten anpran­gern, gehört Niko­de­mus Schna­bel, der neue Abt der Dor­mi­tio-Abtei des Bene­dik­ti­ner­or­dens auf dem Berg Zion. Schon seit Jah­ren wird über die jüdi­sche Unsit­te gespro­chen, wenn auch sel­ten etwas den Weg in die Medi­en oder gar die inter­na­tio­na­le Öffent­lich­keit fin­det. Geän­dert hat sich aber nichts, viel­mehr ver­schlim­mer­te sich die Sache. Die Zahl der Spucker und die Aggres­si­vi­tät gegen­über erkenn­ba­ren Ver­tre­tern der christ­li­chen Gemein­schaf­ten nah­men zu.

Abt Schna­bel wird selbst fast täg­lich Ziel­schei­be die­ses respekt­lo­sen Ver­hal­tens, wie er beklagt, und sieht dar­in eine Fol­ge des Haß­kli­mas, das in Tei­len der israe­li­schen Gesell­schaft geschürt wird. Nun sei das zwar kei­nes­wegs das schlimm­ste der Ver­bre­chen, die im Hei­li­gen Land gegen die Men­schen­wür­de began­gen wer­den, so der Abt, doch wäre es eben­so wenig rich­tig, es ein­fach zu ignorieren.

Die Täter gehö­ren vor allem bestimm­ten Jeschi­was, jüdi­schen Tal­mud-Schu­len, an.

Am kom­men­den Frei­tag, dem 16. Juni, wird im Muse­um in der David­s­zi­ta­del­le eine Kon­fe­renz zum The­ma: „War­um spucken (man­che) Juden auf Nicht­ju­den?“ statt­fin­den. Im Titel der Ver­an­stal­tung heißt es „Gen­ti­les“, was wört­lich Hei­den meint, eben Nichtjuden. 

Ver­an­stal­ter sind das gast­ge­ben­de Tower of David Jeru­sa­lem Muse­um, das der Geschich­te Jeru­sa­lems gewid­met ist, das Cen­ter for the Stu­dy of Chri­stia­ni­ty an der Hebräi­schen Uni­ver­si­tät, die Open Uni­ver­si­ty of Isra­el und das Hai­fa Labo­ra­to­ry for Reli­gious Stu­dies an der Uni­ver­si­tät Hai­fa. Im Vor­feld gab es bereits Unmut und Wider­stand gegen die Kon­fe­renz, obwohl von jüdi­schen israe­li­schen Insti­tu­tio­nen orga­ni­siert. Beson­ders mas­siv ist der Unmut im israe­li­schen Außen­mi­ni­ste­ri­um, wie Barak Ravid am 31. Mai in Axi­os schrieb. Das Außen­mi­ni­ste­ri­um boy­kot­tiert die Veranstaltung.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Pixabay/​Youtube (Screen­shot)

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