Die Burkes sind gute Katholiken, deshalb dürfen sie keine Kinder adoptieren

Wenn die Ideologie zuschlägt


Diskriminiert, weil Katholiken: Mike und Kitty Burke
Diskriminiert, weil Katholiken: Mike und Kitty Burke

(Washing­ton) Mike und Kit­ty Bur­ke sind ein frisch ver­hei­ra­te­tes Paar im Staat Mas­sa­chu­setts. Mike dien­te sei­nem Land als Mari­ne­sol­dat im Irak, Kit­ty hat ihr Leben der Pfle­ge und Betreu­ung von Kin­dern mit beson­de­ren Bedürf­nis­sen gewid­met. Sie kön­nen selbst kei­ne Kin­der haben, möch­ten aber Kin­der adop­tie­ren und bedin­gungs­los lie­ben. Für die staat­li­chen Behör­den sind sie dafür jedoch unge­eig­net, weil sie katho­lisch sind. Chri­sten­feind­lich­keit Anno Domi­ni 2023.

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Als sie sich 2022 für die Auf­nah­me in das staat­li­che Pro­gramm für ange­hen­de Adop­tiv­el­tern bewer­ben, geben sie nicht nur vor­schrifts­ge­mäß an, daß sie bereit sind, Kin­der jeder Ras­se, Kul­tur und eth­ni­schen Zuge­hö­rig­keit auf­zu­neh­men, son­dern auch kran­ke oder behin­der­te Kin­der. Eine Bereit­schaft, die eher sel­ten anzu­tref­fen ist.

Die bei­den neh­men stun­den­lang an Schu­lun­gen teil, und ihr Tutor atte­stiert ihnen, daß es außer­ge­wöhn­li­che Stun­den für alle Anwe­sen­den waren. Mikes und Kit­tys Anwe­sen­heit sei so posi­tiv gewe­sen, daß ihre Bei­trä­ge das Pro­gramm sehr berei­chert haben. Das ist es, was die Bur­kes aus­macht: zwei gute Men­schen, die nicht dem idea­len Kind nach­ja­gen, son­dern bereit sind, ech­te Kin­der unein­ge­schränkt anzunehmen.

Doch genau ihnen ver­wei­gert der Staat die Adoption.

Die Bur­kes sind jedoch kei­ne vor­be­straf­ten Ver­bre­cher, haben kei­ne psy­chi­schen Auf­fäl­lig­kei­ten, sind kei­ne Sata­ni­sten oder Pädo­phi­le. Sie sind ein­fach Katho­li­ken. Doch weil sie Katho­li­ken sind, gel­ten sie für den links-regier­ten Staat Mas­sa­chu­setts als nicht geeig­net, Kin­der zu adop­tie­ren. Das zustän­di­ge Behör­den­gre­mi­um kam zu dem Schluß, daß die Bur­kes „nicht in der Lage wären, ein Kind auf­zu­neh­men, das sich als LGBTQUIA iden­ti­fi­ziert“, genau die­ses Buch­sta­be­n­un­ge­tüm steht in der Begrün­dung. Der Antrag der Bur­kes wur­de abgelehnt.

Die zustän­di­ge Beam­tin des Mini­ste­ri­ums für Kin­der und Fami­li­en von Mas­sa­chu­setts, die den Bericht über die Bur­kes ver­faß­te, hat­te näm­lich – offen­sicht­lich ent­setzt – fest­ge­stellt, daß:

„Kit­ty und Mike gläu­bi­ge Katho­li­ken sind und nicht nur regel­mä­ßig zur Kir­che gehen, son­dern auch bei­de als Musi­ker für Kir­chen­ge­mein­den arbeiten“.

Frü­her, schrieb das Wall Street Jour­nal, wäre dies ein Ver­dienst gewe­sen. Heu­te ist es eine Ankla­ge. Die Bur­kes wur­den für unge­eig­net befun­den, Kin­der zu adoptieren.

Die Bur­kes kön­nen es kaum glau­ben, wie weit der Ein­fluß fana­ti­sier­ter Ideo­lo­gen in ihrem Hei­mat­staat reicht, bis hin­ein in die Fami­li­en. Sie haben vor einem Bun­des­ge­richt Beschwer­de ein­ge­reicht, in der sie aus­füh­ren, daß ihr Recht auf Reli­gi­ons­frei­heit, nicht nur auf den Glau­ben, son­dern auch auf die öffent­li­che Reli­gi­ons­aus­übung – garan­tiert in den USA durch den ersten Ver­fas­sungs­zu­satz – ver­letzt wur­de. Sie wer­den von der Kanz­lei Becket ver­tre­ten, die auf den Bereich Reli­gi­ons- und Rede­frei­heit spe­zia­li­siert ist. Die Kanz­lei ist über­zeugt, auch die­sen Fall zu gewin­nen. Den­noch bleibt die Tat­sa­che, wie der Fall zeigt, daß sich rasant eine lin­ke, men­schen­feind­li­che und daher chri­sten­feind­li­che Ideo­lo­gie aus­brei­tet und dort, wo sie Ent­schei­dungs­macht erhält, die­se rück­sichts­los mißbraucht.

Denn war­um wur­den die Bur­kes aus­ge­schlos­sen, obwohl sie doch wie­der­holt beteu­er­ten, daß sie jedes Kind lie­ben und will­kom­men hei­ßen wür­den? Aktu­ell sind im Staat Mas­sa­chu­setts gut 1.500 Kin­der ohne Fami­lie in Kran­ken­häu­sern „geparkt“, weil die zustän­di­gen Behör­den des Staa­tes nicht wis­sen, wohin mit ihnen, und es nicht genü­gend Heim­plät­ze, Pfle­ge- und Adop­tiv­fa­mi­li­en gibt. Den­noch wur­den die Bur­kes, die Besten ihres Kur­ses, ausgeschlossen.

Mike und Kit­ty ant­wor­te­ten den Behör­den, daß sie an ihren reli­giö­sen Über­zeu­gun­gen über Geschlecht und mensch­li­che Sexua­li­tät fest­hal­ten wür­den. Da die­se Über­zeu­gun­gen im super-libe­ra­len, fort­schritt­li­chen Staat Mas­sa­chu­setts, in dem das Mot­to #love­wins gilt, nicht genü­gen, wur­de den Bur­kes beschie­den, daß der Staat ihnen die Grün­dung einer Fami­lie verweigert.

Kon­kret ist damit gesche­hen, was die vier Rich­ter des Ober­sten Gerichts­hofs der USA vor­aus­ge­sagt hat­ten, als sie 2015 gegen die Aner­ken­nung der „Homo-Ehe“ stimm­ten: Die Bur­kes wer­den auf­grund des Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ge­set­zes diskriminiert. 

Die von der neu­en Staats­dok­trin geför­der­te Into­le­ranz in Bezug auf Sexua­li­tät, Ehe und Geschlecht ist durch staat­li­che Unter­stüt­zung in die Schu­len, Kran­ken­häu­ser, Sport­stät­ten und sogar in die Reli­gio­nen ein­ge­drun­gen und schlägt uner­bitt­lich zu, exe­ku­tiert durch ideo­lo­gi­sche Hel­fers­hel­fer. Die Spio­na­ge­ope­ra­tio­nen und FBI-Ermitt­lun­gen gegen tra­di­tio­na­li­sti­sche Katho­li­ken in den USA sind kein Zufall, son­dern die logi­sche Anwen­dung der in Geset­zes­be­stim­mun­gen gegos­se­nen Ideo­lo­gie. Wer sich dem staat­lich ver­ord­ne­ten Ein­heits­den­ken nicht unter­wirft, gilt als Fana­ti­ker und poten­ti­el­ler Ter­ro­rist und wird so behan­delt. Die Bur­kes wer­den nach dem Gesetz, das jeg­li­che Dis­kri­mi­nie­rung ver­bie­tet, dis­kri­mi­niert. Ein Para­dox? Nein, das ist Ideo­lo­gie, von Ideo­lo­gen gewollt.

Das Wall Street Jour­nal erin­nert dar­an, daß Kri­ti­kern des Ober­sten-Gerichts­hof­ur­teils, mit dem 2015 in den USA die Homo-Ehe ein­ge­führt wur­de, gern ent­ge­gen­ge­hal­ten wird, was es sie denn küm­me­re, daß die Homo-Ehe erlaubt wur­de, nach dem Mot­to, das betrifft dich doch nicht. Was schert es dich also? „Fra­gen Sie Mike und Kit­ty Bur­ke“, so die Wirtschaftszeitung.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Tem­pi

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