Facebook, Twitter, Microsoft, Youtube schaffen globale Datenbank zur Terrorismus-Bekämpfung im Internet


(Washing­ton) Die „Gro­ßen“ im Bereich der sozia­len Netz­wer­ke – Face­book, Micro­soft, You­tube und Twit­ter - schaf­fen eine gemein­sa­me digi­ta­le Daten­bank, samt Fotos und Vide­os, ter­ro­ri­sti­scher Inhal­te. Damit soll nach Anga­ben der Unter­neh­men Dschi­had-Pro­pa­gan­da auf ihren Inter­net­platt­for­men schnel­ler erkannt und gelöscht wer­den kön­nen. Die Inter­net­rie­sen wol­len damit einen Bei­trag zur inter­na­tio­na­len Ter­ro­ris­mus­be­kämp­fung lei­sten. Die ent­spre­chen­de Auf­for­de­rung dazu war in den ver­gan­ge­nen Mona­ten von den USA, der EU und ande­ren Regie­run­gen erho­ben worden.

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Ter­ro­ri­sten nüt­zen das Inter­net zur Ver­brei­tung ihrer Pro­pa­gan­da, als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel und zur Rekru­tie­rung neu­er Dschi­ha­di­sten. Geheim­dien­ste, Ein­rich­tun­gen zur Ter­ro­ris­mus­ab­wehr und Poli­zei dräng­ten seit län­ge­rer Zeit auf Nut­zer-Ein­schrän­kun­gen und Zugriffs­mög­lich­kei­ten durch die Regierungen.

Um dem Miß­brauch durch Ter­ro­ri­sten ent­ge­gen­zu­wir­ken, sind Face­book, Twit­ter, Micro­soft und You­tube eine glo­ba­le Part­ner­schaft ein­ge­gan­gen. Die neue Daten­bank wird peri­odisch und manu­ell mit indi­zier­ten Inhal­ten gefüllt. Begon­nen wird mit er Indi­zie­rung von „extre­men und ekla­tan­ten“ Bil­dern. Die Über­ein­kunft sieht vor, daß kei­ne Inhal­te auto­ma­tisch gelöscht oder blockiert wer­den. Der jewei­li­ge Betrei­ber wird auf indi­zier­te Inhal­te auf­merk­sam gemacht. Die­ser hat unab­hän­gig eine Über­prü­fung durch­zu­füh­ren und eine Ent­schei­dung zu tref­fen, ob die betref­fen­den Inhal­te die fest­ge­leg­te „Selbst­re­gu­lie­rung“ ver­letz­ten oder nicht, und dem­entspre­chend zu handeln.

„Digitale Säuberung“: Sicherheit, nicht Zensur

Der Groß­teil der sozia­len Netz­wer­ke ver­bie­tet bereits heu­te aus­drück­lich For­men der Ver­herr­li­chung von Gewalt und Ter­ro­ris­mus. Die neue Über­ein­kunft sieht den Ein­satz ent­spre­chen­der Pro­gram­me vor. Es gebe zwar kei­nen „magi­schen“ Algo­rith­mus, der alles erfas­se, doch neh­me die Bereit­schaft der Nut­zer zu, „anstö­ßi­ge“ Inhal­te sofort zu melden.

Die Über­ein­kunft sieht vor, daß in Zukunft die ange­streb­te „digi­ta­le Säu­be­rung“ auch auf ande­re Inter­net­ak­teu­re aus­ge­wei­tet wer­den soll.

Twit­ter, der welt­größ­te Dienst­lei­ster im Sek­tor Kurz­bot­schaf­ten, wer­de beson­ders häu­fig von isla­mi­schen Ter­ro­ri­sten genützt, wie das Unter­neh­men erklär­te. Sinead McS­weeney, der Vize-Prä­si­dent mit dem Auf­ga­ben­be­reich Euro­pa, Naher Osten und Afri­ka gab bekannt, daß von Twit­ter allein in den ver­gan­ge­nen fünf Mona­ten mehr als 360.000 Zugän­ge wegen Ter­ro­ris­mus­ver­dachts gesperrt wurden.

Die Net­zerk­gi­gan­ten beto­nen, daß es ihnen mit den Maß­nah­men nicht um Zen­sur, son­dern um Sicher­heit gehe.

Text: Andre­as Becker
Bild: Cor­ri­spon­den­za Roma­na (Screen­shot)

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