Der Umschwung in Davos … und der Vatikan ist mit dabei

Pessimistische Stimmung statt Great Reset


Klaus Schwab mit dem zugeschalteten ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim Weltwirtschaftsforum 2022 in Davos.
Klaus Schwab mit dem zugeschalteten ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim Weltwirtschaftsforum 2022 in Davos.

Gedan­ken von Giu­sep­pe Nardi

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Am 22. Mai begann in Davos das dies­jäh­ri­ge Welt­wirt­schafts­fo­rum (WEF). Glo­ba­li­sti­sche Eli­ten, dar­un­ter Geor­ge Sor­os und Bill Gates, geben sich bis zum 26. Mai ein Stell­dich­ein und las­sen ihre Adla­ten antan­zen – und der Vati­kan unter Papst Fran­zis­kus ist mit dabei.

Das Welt­wirt­schafts­fo­rum ist eine 1971 gegrün­de­te Pri­vat­in­itia­ti­ve des Bun­des­deut­schen Klaus Schwab und der Hin­ter­män­ner, die er ver­tritt. Finan­ziert wird das WEF von einem exklu­si­ven Klub von Unter­neh­men, die jeweils einen Min­dest­um­satz von fünf Mil­li­ar­den Dol­lar haben müs­sen, von Regie­run­gen und übli­chen Bekann­ten, den Mil­li­ar­därs­stif­tun­gen. Jüngst wur­de bei­spiels­wei­se bekannt, wie vie­le Mil­lio­nen Kana­das Pre­mier­mi­ni­ster Justin Tru­deau, der selbst dem Glo­bal Young Lea­ders Pro­gram des WEF ent­springt, in den ver­gan­ge­nen zwei Coro­na-Jah­ren dem WEF zusteckte.

Eröffnungsrede von Selenskyj, doch die wirkliche Botschaft…

Die Eröff­nungs­re­de durf­te der ukrai­ni­sche Staats­prä­si­dent Wolo­dym­yr Selen­skyj hal­ten. Soweit kei­ne Über­ra­schung, auch nicht Schwabs Aus­sa­gen dazu. Über­ra­schend ging es aller­dings wei­ter. Die Stim­mung in Davos ist auf­fal­lend pes­si­mi­stisch bis gedrückt. Bereits das Mot­to „Working Tog­e­ther, Resto­ring Trust“ (Zusam­men­ar­bei­ten, Ver­trau­en wie­der­her­stel­len) hat wenig von dem Tri­um­pha­lis­mus, den Klaus Schwab noch 2020 mit sei­nem Buch „The Gre­at Reset“ ver­sprüh­te. Der Ukrai­ne­krieg, von Washing­ton und Lon­don gewollt, scha­det mit sei­nen Sank­tio­nen zwar Ruß­land, doch dem Westen noch mehr. Jeder Tag Krieg kommt die EU-Län­der, aber auch die USA, teu­er zu stehen. 

Putin ist es am Beginn des Krie­ges nicht gelun­gen, mit einem schnel­len Vor­stoß vor die Tore Kiews, die Regie­rung Selen­skyj zu stür­zen. Was die Erobe­rung der „rus­si­schen“ Ukrai­ne betrifft, ist er auf dem Schlacht­feld aller­dings erfolg­reich. Von einem „Sieg der Ukrai­ne“, wie es US-Prä­si­dent Joe Biden zum Mot­to erklär­te, ist kei­ne Rede mehr. Lei­se ist es des­halb auch um die Paro­le „Kampf bis zum Sieg der Ukrai­ne“ gewor­den, die bei den stän­dig gei­fern­den Grü­nen so in Mode kam, die selbst den Wehr­dienst ver­wei­gert haben, aber es kaum erwar­ten konn­ten, die Söh­ne ande­rer Eltern in den Krieg zu het­zen. Auch vom Gre­at Reset ist in Davos nicht mehr viel zu hören.

Jene Kräf­te, die eine „Kri­se“ nach der ande­ren her­bei­ge­re­det, in Wirk­lich­keit mit erzeugt haben, um Kon­trol­le aus­üben und die Geschicke der Staa­ten in die von ihnen gewünsch­te Rich­tung len­ken zu kön­nen, sind selbst in der Kri­se ange­kom­men. Sie haben Wind gesät und ern­ten Sturm. Die Haupt­ze­che bezahlt aller­dings wie­der ein­mal die unschul­di­ge Bevöl­ke­rung, die ihren vom WEF und ver­gleich­ba­ren Insti­tu­tio­nen durch­setz­ten Regie­run­gen geglaubt hat. Weil es ihnen die Main­stream-Medi­en so vor­ge­setzt haben. Das gilt für das ukrai­ni­sche Volk eben­so wie für die Völ­ker im Westen.

Kli­ma­hy­ste­rie, Migra­ti­ons­wahn, Coro­na-Fana­tis­mus und Kriegs­trei­be­rei haben zusam­men mit dem 24-Stun­den­be­trieb der Geld­druck­ma­schi­nen der Euro­päi­schen Zen­tral­bank EZB und der Fede­ral Reser­ve Bank FED, die bei­de zwei sehr son­der­ba­re Kon­struk­te sind, die Wirt­schaft im Westen in eine gefähr­li­che Kri­se gestürzt. Teue­rungs­ra­te, Infla­ti­on, Wirt­schafts­kri­se, Arbeits­lo­sig­keit bedeu­ten sozia­le Span­nun­gen. Die Eli­ten packt im Augen­blick die regel­rech­te Angst vor einer nicht mehr kon­trol­lier­ba­ren Eigen­dy­na­mik. Um es pla­stisch zu sagen und nur einen Aspekt her­aus­zu­grei­fen: Nicht jeder lebt wie Nan­cy Pelo­si, die mäch­ti­ge Frau der US-Demo­kra­ten hin­ter Joe Biden, in einer Gated Com­mu­ni­ty, einer her­me­tisch abge­si­cher­ten pri­va­ten Wohn­ge­gend, in der sich die wirk­lich Rei­chen und Mäch­ti­gen ihre Sicher­heit schaf­fen. Klaus Schwab erklär­te nun in Davos, das kom­men­de Jahr wer­de schlech­ter wer­den, als es das jet­zi­ge schon ist. Die Infla­ti­ons­ra­te kratzt gera­de an der 10-Pro­zent-Mar­ke und die Ener­gie- und Lebens­mit­tel­ver­sor­gung ist unsi­cher gewor­den. Nicht auf­grund höhe­rer Gewalt, auch nicht wegen des Ukrai­ne­krie­ges, son­dern wegen Fehl­ent­schei­dun­gen in den west­li­chen Staa­ten. Sie betref­fen in erster Linie die Regie­rung, aber auch Unter­neh­mens­ma­na­ger. Was er nicht dazu­sag­te, wel­che Mit­ver­ant­wor­tung Schwab & Co. dabei tra­gen. Man den­ke nur an die Mei­nungs­be­ein­flus­sung durch das Pro­ject Syn­di­ca­te von Geor­ge Soros.

Kissinger ließ die Bombe platzen

Die eigent­li­che Bom­be in Davos ließ jedoch Hen­ry Kis­sin­ger plat­zen. Der 98jährige US-Sicher­heits­be­ra­ter deutsch­jü­di­scher Her­kunft erklär­te einer schockier­ten, da pro­pa­gan­di­stisch auf­ge­la­de­nen Zuhö­rer­schaft, was wirk­lich Sache ist. Er gab dem Westen den Rat, Selen­skyj so schnell als mög­lich an den Ver­hand­lungs­tisch zurück­zu­schicken, und Selen­skyj den Rat, die Ukrai­ne sol­le Gebie­te an Ruß­land abge­ben, um den Krieg so schnell als mög­lich zu been­den. Kis­sin­ger woll­te damit sagen: Das Kräf­te­mes­sen ist ver­tagt, aber vor­erst ist es vom Tisch. Der Scha­den wer­de unbe­re­chen­bar. Anders aus­ge­drückt: Nicht nur Putin habe sich ver­rech­net, wie west­li­che Medi­en nim­mer­mü­de wie­der­ho­len, son­dern auch die west­li­chen Kriegs­trei­ber in Washing­ton und Lon­don haben sich ver­rech­net. Kis­sin­ger sag­te damit das, was Isra­els Mini­ster­prä­si­dent Naf­ta­li Ben­nett bereits Anfang März Selen­skyj emp­foh­len hat­te. Der Zuruf aus Washing­ton war für den ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten aber wichtiger.

Dumm läuft die gan­ze Sache vor allem für die EU-Staa­ten. Deren Reprä­sen­tan­ten, die stets die Muster­kna­ben sein wol­len, spie­len in Wirk­lich­keit neben den US-Inter­es­sen kei­ne ernst­zu­neh­men­de Rol­le. Und jeder kann es sehen. Sie dür­fen zuhö­ren und müs­sen schlucken. Ernst­ge­nom­men wer­den sie nur, beim Bezah­len, schließ­lich wol­len die US-Waf­fen­lie­fe­run­gen bezahlt sein und auch der „Wie­der­auf­bau der Ukrai­ne“, von dem Ursu­la von der Ley­en spricht – übri­gens auch in Davos. Die Abfol­ge kennt man vom israe­lisch-palä­sti­nen­si­schen Kon­flikt: EU-Staa­ten lie­fern Waf­fen an Isra­el, das damit palä­sti­nen­si­sche Infra­struk­tur zer­stört, die dann von den Euro­pä­ern, wegen ihres schlech­ten Gewis­sens, mit EU-Geld wie­der­auf­ge­baut wird. Der euro­päi­sche Steu­er­zah­ler wird für Expe­ri­men­te, rea­li­täts­frem­de Phan­ta­sien und Pre­sti­ge­pro­jek­te sei­ner regie­ren­den Klas­se zur Kas­se gebe­ten. Die Kas­sen sind jedoch nicht unend­lich gefüllt, da zugleich durch eine traum­tän­ze­ri­sche Poli­tik, vor allem der Grü­nen, der Mit­tel­stand aus­ge­dünnt wird. Der ist es aller­dings, der die Haupt­last am Erhalt des Gemein­we­sens trägt. Das ist die Wirklichkeit.

Wie immer der Ukrai­ne­krieg am Ver­hand­lungs­tisch auch enden wird, Selen­skyj hät­te es viel bil­li­ger haben kön­nen, vor allem hät­te er sei­nem Land vie­le Tote und Zer­stö­run­gen erspa­ren kön­nen, hät­te er sich nicht in die Abhän­gig­keit der fal­schen Hän­de bege­ben – jener Kräf­te, die ihn zuerst in den Krieg gedrängt haben und ihm nun zuru­fen, Gebie­te abzu­ge­ben, um nicht alles zu verlieren. 

Selen­skyj scheint immer­hin für sich und sei­ne Fami­lie vor­ge­sorgt zu haben. Ihre Zukunft dürf­te also so oder anders rosig sein. Dar­in spie­gelt sich ein Sit­ten­bild der aktu­el­len Poli­ti­ker­ge­nera­ti­on wider. Nicht weni­ge schei­nen in die Poli­tik zu drän­gen, um auf „ihren Moment“ ech­ter Macht zu war­ten und sich unter den Nagel zu rei­ßen, was nur geht, denn mor­gen kann die Macht schon wie­der ver­lo­ren sein. Wer die­ser raff­gie­ri­gen Ver­ro­hung neue, sau­be­re Maß­stä­be ent­ge­gen­zu­set­zen weiß, hat gute Aus­sich­ten, mor­gen Wah­len zu gewinnen. 

Auch der Vatikan ist in Davos dabei

Was schon nicht mehr wirk­lich erstaunt, ist die Tat­sa­che, daß auch der Vati­kan beim Welt­wirt­schafts­fo­rum in Davos dabei ist. Seit Papst Fran­zis­kus sei­nen Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Pie­tro Paro­lin zum Tref­fen der Bil­der­ber­ger 2018 nach Turin schick­te, ist der Hei­li­ge Stuhl im exklu­si­ven Kreis der Mäch­ti­gen angekommen.

In das Welt­wirt­schafts­fo­rum ist er durch den Glo­ba­len Soli­da­ri­täts­fonds (GSF) ein­ge­bun­den. Der Glo­ba­le Soli­da­ri­täts­fonds soll den „sozia­len Sek­tor“ zusam­men­füh­ren, so die Inten­ti­on des Hei­li­gen Stuhls, auf des­sen Initia­ti­ve hin er gegrün­det wur­de. Seit Sonn­tag dis­ku­tie­ren (bis heu­te abend) auch Ver­tre­ter die­ser kir­chen­na­hen Ein­rich­tung im Namen des Hei­li­gen Stuhls in Davos über „Füh­rungs­qua­li­tä­ten und sozia­le Ein­glie­de­rung auf der Welt­büh­ne“, wie es Vati­can­News eupho­risch nann­te. Über­haupt über­schlägt sich das Nach­rich­ten­por­tal des Vati­kans in täg­li­chen Jubel­mel­dun­gen über Davos, die aller­dings die dor­ti­ge Stim­mung nicht widerspiegeln.

Vati­can News mel­de­te auch, daß „der dra­ma­ti­sche Wan­del in der euro­päi­schen Sicher­heits- und Ver­tei­di­gungs­po­li­tik und die glo­ba­len Aus­wir­kun­gen des Krie­ges auf die Ener­gie- und Nah­rungs­mit­tel­ver­sor­gung das dies­jäh­ri­ge Welt­wirt­schafts­fo­rum in Davos domi­nie­ren“. Das inter­na­tio­na­le Bünd­nis Glo­bal Soli­da­ri­ty Fund (GSF) habe füh­ren­de Ver­tre­ter der katho­li­schen Welt zur Teil­nah­me am Welt­wirt­schafts­fo­rum in der Schweiz eingeladen.

In den Gesprä­chen wer­den bewähr­te Stra­te­gien zur sozia­len Ein­glie­de­rung der Schwäch­sten vor­ge­stellt und Erfah­run­gen aus­ge­tauscht. Ziel sei es, sicher­zu­stel­len, daß der glo­ba­le Auf­schwung allen Men­schen in allen Sek­to­ren zugu­te kommt, so die GSF-Alli­anz in einer Erklä­rung, die aller­dings schon zu einem Zeit­punkt ver­öf­fent­licht wur­de, als man noch kei­ne Ahnung vom pes­si­mi­sti­schen Grund­te­nor hat­te, der beim Glo­ba­li­sten­tref­fen herr­schen würde.

Gestern fand eine Podi­ums­dis­kus­si­on zum The­ma „Muti­ge Füh­rung“ statt, wäh­rend heu­te, Diens­tag, am 24. Mai, über die Schaf­fung von Arbeits­plät­zen für Migran­ten und Flücht­lin­ge dis­ku­tiert wird. Bei­de The­men schei­nen aus aktu­el­ler Sicht ziem­lich welt­frem­de Initia­ti­ven, sind jedoch Teil der Part­ner­schaft Goal 17 des WEF und bil­den den Höhe­punkt der GSF-Teil­nah­me in Davos. Goal 17 bezieht sich auf die Agen­da 2030 der UNO „für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung“, bei deren Beschluß­fas­sung Papst Fran­zis­kus im New Yor­ker Glas­pa­last der UNO die Festrede hal­ten durfte.

Was aber genau ist der Globale Solidaritätsfonds?

Der Glo­ba­le Soli­da­ri­täts­fonds (GSF) „ist von der Füh­rung und der ehr­gei­zi­gen Visi­on von Papst Fran­zis­kus inspi­riert und kon­zen­triert sich auf die Stär­kung der Schwäch­sten im Ein­klang mit der Agen­da 2030 für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung. Die Zie­le des GSF ste­hen im Ein­klang mit dem Auf­trag, den Wer­ten und der Sozi­al­leh­re der römisch-katho­li­schen Kir­che“, heißt es auf des­sen Inter­net­sei­te.

Dar­über hin­aus argu­men­tiert der Fonds, daß „wir gemein­sam neue Part­ner­schaf­ten und Inno­va­tio­nen für eine ganz­heit­li­che, inte­gra­ti­ve und nach­hal­ti­ge mensch­li­che Ent­wick­lung für alle frei­set­zen. Um die Zie­le für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung zu errei­chen, müs­sen alle Berei­che der Gesell­schaft ihre beson­de­ren Stär­ken ein­brin­gen. Durch die För­de­rung von Part­ner­schaf­ten, die den pri­va­ten Sek­tor, phil­an­thro­pi­sche Orga­ni­sa­tio­nen, inter­na­tio­na­le Orga­ni­sa­tio­nen, Regie­run­gen, katho­li­sche Gemein­schaf­ten und Män­ner und Frau­en im Ordens­le­ben ein­schlie­ßen, för­dert der Glo­ba­le Soli­da­ri­täts­fonds Syn­er­gien und syste­mi­sche Ver­bin­dun­gen, um Maß­nah­men für die am mei­sten gefähr­de­ten Men­schen in Gang zu setzen.“

Kurz­um, es ist eine eigens geschaf­fe­ne Ein­rich­tung, um den Hei­li­gen Stuhl in den glo­ba­li­sti­schen Thinktank‑, Coun­cils- und Tagungs­rei­gen ein­zu­pas­sen. Sicher, dabei­sein ist grund­sätz­lich rich­tig und wich­tig, doch soll­te auf zwei zen­tra­le Bedin­gun­gen geach­tet wer­den: mit wem und wofür.

Zu den wich­tig­sten GSF-Initia­ti­ven gehö­ren laut Eigen­an­ga­ben: „Sor­ge für die Erde“, „Inno­va­ti­ons­la­bor zur Schaf­fung von Arbeits­plät­zen für Migran­ten und Flücht­lin­ge“ und „Impf­stof­fe für alle“, natür­lich die unsi­che­ren und neben­wir­kungs­rei­chen Covid-Prä­pa­ra­te gegen die Pseu­do­pan­de­mie, die den­sel­ben Zir­keln ent­sprun­gen ist.

So kann man an der Wirk­lich­keit vor­bei­le­ben und vor­bei­den­ken – auch im Vatikan.

Die Ereig­nis­se zei­gen, daß die von man­chen all­mäch­tig geglaub­te Glo­ba­li­sten-Agen­da kei­nes­wegs unauf­halt­sam vor­drin­gen kann. Es gibt uner­war­te­te Hin­der­nis­se, Schwie­rig­kei­ten und ech­te Pro­ble­me. Dar­auf gibt es zwei Ant­wor­ten, die eine ist das Gebet, das Ber­ge ver­set­zen kann, wie jeder Christ weiß und nicht der Ver­trö­stung dient, son­dern dazu, die rich­ti­ge Grund­la­ge zu schaf­fen, auf der auf­ge­baut wird (Chri­stus sagt: Ich bin der Weg, die Wahr­heit und das Leben, und wah­rer Frie­den, „den die Welt nicht kennt“, kommt nur durch Ihn). 

Die ande­re Ant­wort ist die Bereit­schaft der Men­schen guten Wil­lens, sich dar­an zu machen, eine neue poli­ti­sche Kul­tur zu schaf­fen, die auf den Trüm­mern von öst­li­chem Sozia­lis­mus und west­lich-kapi­ta­li­sti­scher Olig­ar­chie, bei­de mit einem ver­gleich­ba­ren Hang zu Dik­ta­tur, Repres­si­on, Hybris und Men­schen­feind­lich­keit, bei­de nann­te Kar­di­nal Mül­ler vor weni­gen Tagen in sei­ner Pre­digt in Rom gott­los, eine neue men­schen­ge­rech­te Form des Zusam­men­le­bens und der Zukunfts­ge­stal­tung auf­baut, die das Gemein­wohl in den Mit­tel­punkt stellt und daher nüch­tern die Wirk­lich­keit aner­kennt und dar­auf auf­baut: auf den natür­li­chen Ein­hei­ten, deren klein­ste die Fami­lie aus Vater, Mut­ter und Kin­dern ist, über die grö­ße­ren Gemein­schaf­ten bis hin­auf zu Volk und Staat mit ihren spe­zi­fi­schen Iden­ti­tä­ten, ihrer Geschich­te und ihren Gege­ben­hei­ten, die Gemein­schaft, Ein­heit und Halt stif­ten. Das Gemein­sa­me gegen das Ein­zel­ne, die Über­win­dung der zer­set­zen­den Hyper­in­di­vi­dua­li­sie­rung, die pri­mär nur dazu dient, jeden Zusam­men­halt zu unter­mi­nie­ren, um leich­ter Kon­trol­le und Herr­schaft aus­üben zu können.

Die Wen­de ist möglich.

Der Glo­ba­le Soli­da­ri­täts­fonds GSF wur­de auf Initia­ti­ve von Papst Fran­zis­kus gegründet.

Bild: Youtube/globalsolidarityfund.org (Screen­shots)

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2 Kommentare

  1. Frü­her sand­te ein König eines Lan­des, dem das Her­an­na­hen einer feind­li­chen Armee in über­mä­ßi­ger Stär­ke und/​oder bes­se­rer Bewaff­nung gemel­det wur­de, recht­zei­tig Bot­schaf­ter aus und bat um Frie­den, weil er wuss­te, es ist bes­ser, Reich­tü­mer dahin­zu­ge­ben, als das gan­ze Land zer­stö­ren und plün­dern und sei­ne Bewoh­ner töten zu lassen.
    Heu­te wird ein Land durch Land­frem­de in frem­den Inter­es­se desta­bi­li­siert und stär­ke­re und mit bes­se­ren Waf­fen aus­ge­rü­ste­te Armeen ande­rer Län­der zum Angriff pro­vo­ziert. Man wiegt sich in der Sicher­heit, mit Hil­fe vie­ler Land­frem­der den Angrei­fer besie­gen zu kön­nen. Die eige­nen Bewoh­ner wer­den zu Kano­nen­fut­ter miss­braucht, um mäch­ti­gen Land­frem­den die Macht in Stell­ver­tre­ter­krie­gen zu erhal­ten oder zu stärken.
    Krie­ge sind teu­er und sel­ten hat­ten die Köni­ge frü­her oder die Mäch­ti­gen heu­te das Geld dazu. Sie haben es sich „gelie­hen“ von rei­chen Kauf­leu­ten, rei­chen Bür­gern und heu­te von den Steu­er­zah­lern meh­re­rer Gene­ra­tio­nen. Wenn nun die Land­frem­den nicht mehr finan­zie­ren wol­len, weil sie den Scha­den für sich selbst zu groß sehen, muss der Stell­ver­tre­ter­krieg been­det wer­den und auch um Frie­den gebe­ten wer­den, nur dass das Land jetzt zu Tei­len zer­stört und geplün­dert und vie­le Bewoh­ner getö­tet oder trau­ma­ti­siert wur­den und ihr Hei­mat­land ver­las­sen haben.
    In die­sem Fall stim­me ich Hen­ry Kis­sin­ger zu.
    Beten wir für alle Opfer die­ses und ande­rer Krie­ge und für die Bekeh­rung aller Schuldigen.

  2. Schon län­ge­re Zeit bewegt mich der Gedan­ke, daß die Kir­che „für die fal­sche Rich­tung“ betet. Wenn alle Rei­chen, die mit dem Nadel­öhr gemein­ten, in den Him­mel kämen, dann gäbe es kei­ne Not auf der Erde. Ich wünsch­te mir vom Vati­kan den Beweis, daß 0,04 % CO2 in der Atmo­sphä­re tat­säch­lich schäd­lich sind.

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