(Paris) In Paris wurden zwei Priester wegen Nicht-Einhaltung der Corona-Maßnahmen in der Liturgie der Osternacht festgenommen. Ein beispiellos schwerwiegender Vorfall. Der französische Staatsschutz war nach einer Denunziation aktiv geworden. Es handelt sich um einen Einzelfall, allerdings wird das Eindringen der Polizei in Kirchen, auch während der Zelebration, aus verschiedenen Ländern gemeldet. Die Hygiene-Diktatur zeigt ein immer häßlicheres Gesicht, wie man es in Europa seit Menschengedenken nur vom KGB oder dem MfS und heute von den kommunistischen Diktaturen in Nordkorea und der Volksrepublik China kennt.
Das Irritierende daran, das so viele verstört: Es geschieht in westlichen Demokratien. Wenn die Polizei Priester verhaftet, weil sie die heilige Liturgie zelebrieren, spielt es keine Rolle, unter welchem Vorwand das geschieht, ob im Namen von „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, im Namen der Diktatur des Proletariats oder im Namen einer Hygiene-Diktatur.
Irritabel ist, daß der demokratisch erzogene Mensch gegen die aktuelle Situation nicht gewappnet ist und orientierungslos wirkt. Ihm wurde anerzogen, daß eine parlamentarisch-repräsentative Demokratie aufgrund systemimmanenter Schutzmechanismen, vor allem der Gewaltenteilung, gegen autoritäre Abirrungen immun sei. Durch einen linken Kulturkampf, der allein der eigenen Herrschaftsdurchsetzung dient, wurden die Menschen darauf getrimmt, als Frühwarnsystem nach Hakenkreuz und Hitler-Bärtchen Ausschau zu halten, um eine Gefahr rechtzeitig zu erkennen und abzuwehren. Eine fatale Irreleitung.
Die Wirklichkeit sieht nämlich anders aus. An dieser Stelle wollen wir uns auf kirchliche Aspekte beschränken: Wenn Menschen nicht mehr zur heiligen Messe dürfen oder Priester Angst vor der Polizei haben müssen, wenn Gläubige nicht mehr zur Beerdigung eines nahen Verwandten können, weil der Staat durch Ausgangssperren und Reiseverbote sie zu Gefangenen macht, dann ist das Abtriften in die Diktatur längst Wirklichkeit geworden. Der Vorwand, unter dem es geschieht, kaschiert nur die Fehlentwicklung.
In unseren Breiten, die Schweiz und Liechtenstein ausgenommen, entstanden die Medien nach dem Zweiten Weltkrieg als alliierte Lizenzpresse, weil die Rückkehr einer Diktatur ein für allemal unmöglich gemacht werden sollte. 76 Jahre später lebt kaum mehr jemand, der sich noch aus eigener Erfahrung an den Nationalsozialimus erinnert. Die Grundabsicht der Alliierten realisiert sich dennoch auch heute, wenn auch auf erschreckend andere Weise: Die Medien sind das entscheidende Instrument der Meinungskontrolle. Doch sie schützen nicht mehr vor autoritären Fehlentwicklungen, sondern führen die Menschen am Nasenring in diese hinein. Das Versagen der Medien macht die Pseudo-Pandemie erst möglich, um es zurückhaltend zu formulieren. Wahr ist vielmehr, daß sie ihre Macht mißbrauchen, um die Hygiene-Diktatur zu unterstützen. Anstatt den Menschen sachliche Information zu bieten, schüren sie seit 16 Monaten irrationale Ängste, die den Regierungen erst die Hygiene-Diktatur ermöglichen, die in Paris zur Festnahme der Priester führte.
Die Denunziation
Die Pariser Pfarrei Saint-Eugène-Sainte-Cécile ist birituell und eine der Kirchen, in denen im Erzbistum Paris die heilige Liturgie im überlieferten Ritus zelebriert wird. Sie wird von Diözesanpriestern betreut. Wegen der Corona-Einschränkungen werden die Zelebrationen auch im Internet übertragen. Wie auch immer die Denunziation erfolgte, nach der Osternachtliturgie am 3. April leitete die Pariser Staatsanwaltschaft am 6. April, dem Osterdienstag, Ermittlungen gegen die beiden Priester der Kirche wegen des Verstoßes gegen die Corona-Maßnahmen ein. Konkret lautet der Verdacht auf „Gefährdung des Lebens anderer“. Der durch Videomaterial dokumentierte „Skandal“, der zu den Ermittlungen führte, läßt sich wie folgt zusammenfassen: Die Priester zelebrierten bzw. assistierten ohne Maske und spendeten die Mundkommunion. Zudem hätten die Gläubigen die „Sicherheitsabstände“ nicht eingehalten. Ein 31jähriger namens Étienne, der möglicherweise der Denunziant ist, wurde von der Tageszeitung Le Parisien zitiert:
„Ich dachte, ich sehe nicht richtig, als ich an dieser Messe teilnahm. Die Kirche war überfüllt. Es gab nur sehr wenige Menschen mit Maske, nicht einmal die Priester. Zu keinem Zeitpunkt wurden die Abstände eingehalten.“
Abbé Marc Guelfucci und sein Kaplan Abbé Gabriel Grodziski wurden von der Staatsanwaltschaft zu einer Anhörung geladen, um sie zu den Verdachtsmomenten zu befragen. Anstatt die Priester gegen die unangemessene Einmischung durch den Staat zu verteidigen, distanzierte sich das Erzbistum Paris noch am selben Tag von ihnen. Die Presseverantwortliche des Erzbistums, Karine Dalle, betonte, man sei „fassungslos“.
„Wir sind erstaunt über die offensichtliche Nichteinhaltung der grundlegenden Anweisungen zum Abstandhalten und dem Tragen einer Maske und distanzieren uns von jeglichem Verhalten, das die schwierige Gesundheitslage nicht respektiert.“
Man werde mit den Verantwortlichen sprechen, so Dalle. „Die große Mehrheit der Pariser Pfarreien halten sich glücklicherweise an die zahlreichen Gesundheitsanweisungen der vergangenen Monate.“
Die Beschuldigten
Abbé Gabriel Grodziski, Jahrgang 1961, ist seit 2019 Kaplan in Saint-Eugène-Sainte-Cécile. Er ist polnischer Abstammung, seine Großeltern kamen 1930 nach Frankreich. Zwei seiner Schwestern sind Ordensfrauen, ein Bruder Salesianerpater. Nach dem Studium im Erzbistum Genua unter Kardinal Giuseppe Siri trat er in die Benediktinerabtei Solesmes ein. Als er 2008 das Klosterleben verließ, wurde er im Erzbistum Paris aufgenommen und 2012 von Kardinal Vingt-Trois inkardiniert. Neben seiner Pfarrseelsorge leitet er Einkehrtage und wirkt als Exerzitienmeister.
Abbé Marc Guelfucci, seit 2015 Pfarrer von Saint-Eugène-Sainte-Cécile, ist alles andere als ein verantwortungsloser Hasardeur, sondern ein bekannter Kirchenrechtler. 2000 wurde er zum Priester des Erzbistums Paris geweiht. Er wurde, nach dem Studium beider Rechte in Paris, in Privatrecht promoviert und spezialisierte sich anschließend an der Päpstlichen Universität Gregoriana im kirchlichen Eherecht. Er lehrt neben seiner Tätigkeit als Seelsorger am erzbischöflichen Priesterseminar. In seiner Kirche werden die Seminaristen des Erzbistums im Namen des Erzbischofs mit dem überlieferten Ritus vertraut gemacht. Seit 2010 ist er zudem Bischofsvikar des Erzbistums Paris für Ehe und Dispensen und als Kanonikus Mitglied des Domkapitels.
Dennoch ließ Erzbischof Michel Aupetit die Priester im Regen stehen, obwohl sie nichts anderes getan hatten, als ihre Aufgabe zu erfüllen und der Wahrheit und Wirklichkeit mehr Rechnung zu tragen als einem fiktiven Narrativ. Sie haben Christus, der die Wahrheit ist, gedient und nicht der Unwahrheit einer Pseudo-Pandemie gehuldigt, deren Irrationalität längst götzenhafte Züge angenommen hat. Als Priester haben sie bezeugt, daß in der Kirche Gott regiert und nicht die französische Regierung. Im überlieferten Ritus gibt es nur die Mundkommunion, was dem Erzbistum natürlich bekannt ist. Auch im Novus Ordo ist die Mundkommunion die ordentliche Form des Kommunionempfangs.
Die beigeordnete Ministerin für Staatsbürgerschaft Marlène Schiappa, Feministin und Sozialistin aus trotzkistischem Elternhaus, die der Macron-Partei LREM angehört, empörte sich noch am selben Tag auf Radio France Info über das Verhalten der Priester, das sie als „absolut unzulässig“ bezeichnete.
Darauf reagierte Erzbischof Aupetit am 7. April mit einem weit schwerwiegenderen Signal. Er ließ die Eröffnung eines kanonischen Verfahrens gegen die Priester der Pfarrei Saint-Eugène-Sainte-Cécile ankündigen.
„In Erwartung des Abschlusses dieses kanonischen Verfahrens wird verlangt, die Einhaltung der Hygienemaßnahmen in dieser Kirche strikt durchzusetzen und am Wochenende eine Mitteilung des Erzbischofs von Paris an die Pfarrangehörigen weiterzuleiten, um sie erneut an die Regeln zu erinnern, die für alle gelten.“
Die Presseagentur AFP meldete, daß das kanonische Verfahren „zu Sanktionen“ führen werde.
Am 8. April waren die beiden Priester von der Staatsanwaltschaft zu einer Anhörung vorgeladen, dann aber bei dieser Gelegenheit festgenommen worden, wie die Staatsanwaltschaft bekanntgab. Die Priester hätten in der Osternachtsliturgie, so der Vorwurf, „absichtlich das Leben anderer gefährdet“, „keine Maske getragen“ und zudem sollen sich „mehr als sechs Personen versammelt haben, ohne die Abstände zu beachten“.
Le Forum Catholique rief darauf zu einer Novene für die Priester auf und beklagte die „beschämende Entscheidung des Erzbischofs von Paris, nach einer verleumderischen Denunziation und einer Medienhetze ein kanonisches Verfahren gegen Abbé Marc Guelfucci und Abbé Gabriel Grodziski einzuleiten“.
Am Abend desselben Tages wurden sie wieder aus der Haft entlassen, was nichts an der Schwere des Vorfalls ändert. Offenbar wollte die Staatsanwaltschaft Paris, die unter der Leitung von Rémy Heitz steht, ein Exempel gegen die Kirche statuieren. Die Tragweite der beispiellosen Entscheidung legt nahe, daß sie von Heitz selbst kam. Dessen Ernennung zum Staatsanwalt von Paris erfolgte im November 2018 durch direkte Intervention von Staatspräsident Emmanuel Macron. Sie zog eine öffentliche Polemik nach sich, in der sich die Richterschaft über eine „politische Übernahme der Staatsanwaltschaft“ beklagte. In einem Brief an die Presseagentur AFP schrieb ein ehemaliger Kollege von Heitz, daß er „den Mächtigen gehorsam“ sei.
Viele Gläubige sind empört über den „Mißbrauch der Institutionen, die für Recht und Ordnung einzutreten haben“, und beklagen die „Rückkehr der Tyrannen“ und die „Wiederkehr von Robespierre, Marat, Fouquier-Tinville und ihrer Akolythen“ aus der Zeit der jakobinischen kirchenfeindlichen und antichristlichen Grande Terreur, der Terrorherrschaft der Revolution. Es fließe „noch kein Blut“, doch in schnellen Schritten rücke man der Verfolgung näher, schreiben Kommentatoren auf der Seite der 2004 gegründeten katholischen Internet-Zeitung Le Salon beige.
Der Vorfall von Paris ist eine Herausforderung an die Weltkirche. Es geht um die Frage, ob die Kirche, indem sie das Corona-Narrativ der Regierungen unhinterfragt übernimmt, dem Wahrheitsgebot entspricht. Kann die Kirche so tun, als gäbe es eine Corona-Pandemie, weil die Regierung das so verordnet, auch wenn es keine gibt? Alles Theater, weil die weltliche Macht es so will?
Text: Giuseppe Nardi
Bild: saint-eugene.net (Screenshots)
Respekt vor Gott? Respekt vor der Kirche? Viele Priester, Bischöfe, inkl. oberste römische Spitze haben sich von vorne herein als untertänigste Diener der irdischen Macht erwiesen. Für ein paar Minuten im Rampenlicht bei öffentlichen Veranstaltungen, bis hin zur „Ehre“, vor der UNO stehen und reden zu „dürfen“, hat auch ein Herr Bergoglio seinen eigentlichen Auftrag, den Glauben der Christusgläubigen zu stärken offensichtlich gerne auf ein Minimum eingeschränkt. Wer sich als „moralischer Impfapostel“ aufführt, sich für alle anderen einsetzt, aber die eigenen Glaubensbrüder und Glaubensschwestern weitgehend im Regen stehen lässt, wenn sie der Hilfe der Gesamtkirche, als deren Erster er nun einmal gilt, besonders bedürftig sind, der darf sich nicht wundern, wenn immer mehr „echte Christusgläubige“ „diesem zunehmend veräußerlichten Verein“ die rote Karte zeigen.
Denn diese müssen es letztlich auch alleine ausbaden, wenn sie ‑um ihrem Glauben treu bleiben zu können- es ablehnen, gewisse Erwartungen und Forderungen, die von irdischen Mächtigen an sie herangetragen werden, zu erfüllen.
Warum sollten irdische Mächtige denn heute noch Respekt vor Gläubigen haben? Wenn selbst die „Hirten und Hüter“ dieser Gläubigen den irdischen Mächtigen im übertragenen Sinne die Füße küssen?
Fazit: Die Propheten des Alten Bundes würden sich wohl wundern, kämen sie zurück und sähen, dass sie heute im Grunde dieselben Probleme vorfinden würden, die sie damals kritisierten und oft genug mit Verfolgung und letztlich dem Tod dafür bezahlen mussten?
Meine Bewunderung und Achtung den mutigen Priestern und Bischöfen, die ihren Auftrag ernst nahmen bzw. nehmen.
Meine Ablehnung und Verachtung all denjenigen, die sich Geistliche nennen, aber letztlich nur den „Irdischen Mächtigen“ dienen, um selber „zum erlauchten Club“ dazugehören zu dürfen, sich als „Großer“ fühlen zu dürfen.
Danke ihr mutigen Priester und Gläubigen, denen das Gedächtnis des Opfers unseres Herrn Jesus Christus und das Empfangen seinen für uns geopferten Leibes in der heiligen Hostie in der allerheiligsten Osternacht wichtiger war als der Coronaterror!
Herr, Jungfrau und Gottesmutter Maria, zeig Ihnen sofort, in diesen Tagen und in aller Deutlichkeit wie sehr es sich lohnt, für Dich dieses Opfer zu bringen.
Amen