Luxushotels, Limousinen, Privatjets

Das Luxusleben eines Bischofs, der des sexuellen Mißbrauchs beschuldigt wird


Michael Bransfield gehörte zum engsten Kreis von Ex-Kardinal McCarrick.
Michael Bransfield gehörte zum engsten Kreis von Ex-Kardinal McCarrick.

(New York) Luxus­ho­tels, Limou­si­nen, Pri­vat­jets – so sehe das Leben eines Bischofs aus, der im Zusam­men­hang mit dem sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal sein Amt auf­ge­ben muß­te und vom Prie­ster­tum sus­pen­diert wur­de. Dies berich­te­te am 13. Sep­tem­ber die Washing­ton Post.

Anzei­ge

Gemeint ist Msgr. Micha­el Joseph Brans­field, der ehe­ma­li­ge Bischof von Whee­ling-Charles­ton in den USA. Bischof Brans­field stand schon län­ger im Zwie­licht, in sei­nem Bis­tum eine homo­phi­le Günst­lings­wirt­schaft errich­tet zu haben. Offen­bar wur­den dadurch auch sexu­el­le Straf­tä­ter im Kle­rus gedeckt, wäh­rend der Bischof Homo­se­xua­li­tät aus­ge­lebt und sich ein Luxus­le­ben gegönnt habe. Kein Zufall: Brans­field gehör­te zum eng­sten Kreis von Ex-Kar­di­nal Theo­do­re McCarrick.

Papst Fran­zis­kus eme­ri­tier­te Brans­field am 13. Sep­tem­ber 2018, als die­ser die kano­nisch vor­ge­se­he­ne Alters­gren­ze von 75 Jah­ren erreicht hat­te. Dem zugleich ernann­ten Apo­sto­li­schen Admi­ni­stra­tor wur­de der Auf­trag erteilt, wegen finan­zi­el­ler Unre­gel­mä­ßig­kei­ten und sexu­el­ler Belä­sti­gung sowie sexu­el­lem Miß­brauch von Semi­na­ri­sten und jun­gen Prie­stern durch Brans­field zu ermitteln.

Im Juli 2019 wur­de Brans­field auf­grund der Ermitt­lungs­er­geb­nis­se von der Aus­übung sei­nes Epi­sko­pats und sei­nes Prie­ster­tums sus­pen­diert.

Es wird ver­mu­tet, daß Brans­field sich durch finan­zi­el­le Über­wei­sun­gen gezielt bei kirch­li­chen Per­sön­lich­kei­ten ein­zu­schmei­cheln ver­such­te, um als „Sym­pa­thie­trä­ger“ die Wahr­schein­lich­keit von Ermitt­lun­gen gegen ihn gering­zu­hal­ten. Genau so war auch Ex-Kar­di­nal McCar­ri­ck vor­ge­gan­gen, der über eine von ihm initi­ier­te Papst­stif­tung sich sogar in Rom Lieb­kind zu machen wuß­te. Kein Zufall: McCar­ri­ck hat­te Brans­field in sei­ne Papst­stif­tung geholt und zu sei­nem Nach­fol­ger als Stif­tungs­vor­sit­zen­den gemacht. McCar­ri­ck war 2005 Mit­kon­se­kra­tor bei Brans­fields Bischofs­wei­he. 25 Jah­re war Brans­field zudem am katho­li­schen Natio­nal­hei­lig­tum der USA in Washing­ton tätig, mit dem auch McCar­ri­ck eng ver­bun­den war, und das im Ver­dacht steht, vie­le Jah­re von McCar­ri­cks Homo-Seil­schaft als zen­tra­ler Stütz­punkt miß­braucht wor­den zu sein.

Die Washing­ton Post ent­hüll­te ver­gan­ge­ne Woche neue Details zum „Luxus­le­ben“ von Brans­field. Die Band­brei­te reicht von Auf­ent­hal­ten in Luxus­ho­tels über die Nut­zung von Luxus­li­mou­si­nen und Pri­vat­jets. Finan­ziert sei der luxu­riö­se Lebens­wan­del durch finan­zi­el­le Unre­gel­mä­ßig­kei­ten wor­den. Der Bischof habe sich an den Diö­ze­san­finan­zen ver­grif­fen und bei ver­schie­de­nen Gele­gen­hei­ten, die Gläu­bi­gen unver­hält­nis­mä­ßig zur Kas­se gebe­ten. Die Ermitt­lun­gen sei­nes Nach­fol­gers erge­ben, daß von Brans­field „Mil­lio­nen Dol­lars sei­ner Diö­ze­se“ für Rei­sen in den USA und ins Aus­land aus­ge­ge­ben wurden.

Laut Washing­ton Post unter­nahm Brans­field wäh­rend sei­ner 13 Jah­re als Diö­ze­san­bi­schof von Whee­ling-Charles­ton „150 Rei­sen mit dem Pri­vat­jet und 200 mit Limou­si­nen“. Er habe sich „in Washing­ton, Rom, Paris, Lon­don und der Kari­bik“ in Luxus­ho­tels einquartiert.

„2018 ver­brach­te er um 9.336 Dol­lar eine Woche im Pent­house eines Hotels in Palm Beach, Florida.“

Gegen­über der Pres­se erklär­te Brans­field, der „Urlaub“ sei eine ver­dien­te Erho­lung von sei­nen bischöf­li­chen Ver­pflich­tun­gen gewe­sen, und mach­te sei­nen Mit­ar­bei­ter ver­ant­wort­lich, ihm die­ses Quar­tier gebucht zu haben.

12.386 Dol­lar gab Brans­field laut Washing­ton Post bei­spiels­wei­se für einen Pri­vat­jet aus, der ihn an die Ost­kü­ste nach New Jer­sey flog, um sich „mit dem Bot­schaf­ter von Papst Fran­zis­kus zu treffen“. 

Der Groß­teil sei­ner Luxus­rei­sen, so die Tages­zei­tung, erfolg­te in sei­ner Funk­ti­on als Vor­sit­zen­der der Papst­stif­tung. In die­sem Amt war Brans­field Ex-Kar­di­nal McCar­ri­ck nach­ge­folgt, auf des­sen Initia­ti­ve die Stif­tung gegrün­det wor­den war.

Am 22. August 2019 erfolg­te die Amts­ein­füh­rung von Msgr. Mark Edward Brennan, dem vor­ma­li­gen Weih­bi­schof von Bal­ti­more, als neu­er Bischof von Whee­ling-Charles­ton. Bischof Brennan droh­te sei­nem Vor­gän­ger, soll­te er nicht an der Auf­klä­rung der Vor­wür­fe mit­ar­bei­ten und den Ver­bleib von ver­sicker­tem Geld auf­klä­ren, wer­de er ihn auf Scha­den­er­satz klagen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Washing­ton Post (Screen­shot)

Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

1 Kommentar

  1. Der Nach­fol­ger Bischof Brennan muß nicht dro­hen, son­dern sei­nen Vor­gän­ger unmit­tel­bar zu tota­lem Scha­dens­er­satz verklagen.
    Und alle Akten total öffent­lich machen.
    Alet­heia : die Wahr­heit = a(alpha-privativa: „nicht, ohne“) und lath (indo­ger­ma­ni­scher Wort­stamm: lath: „ver­stecken, bedecken, „, beson­ders von Kri­mi­nal­ta­ten und Sün­den (cfr. Latei­nisch: „late­re“ /​ Sanskrit:“~lad^h :„dun­kel, schwarz, auch : böse“) ;
    das Nicht-vrsteck­te, das Nicht-vertuschte.
    Hier liegt wie­der ein­mal das gan­ze 2. Vati­ka­num in Scherben

Kommentare sind deaktiviert.