(Rom) Nun ist es offiziell, auch für jene, die es bisher verdrängt haben. Die Amazonassynode will der Anfang vom Ende des priesterlichen Zölibats sein: Sie wird sich mit der Zulassung verheirateter Priester befassen. Und nicht nur damit.
Gestern wurde in Rom das Instrumentum laboris der Amazonassynode vorgestellt. Eine Überraschung dürfte das Dokument nur für jene sein, die vor unangenehmen Wirklichkeiten lieber die Augen verschließen. Nun liegt es schwarz auf weiß vor, daß die von Papst Franziskus einberufene Sondersynode über den südamerikanischen Regenwald über die Zulassung verheirateter Priester diskutieren wird.
Pantomimesynode mit vorgefertigtem Ergebnis?
Ausführlich berichtete gestern Philip Pullella, der Vatikan-Korrespondent der internationalen Presseagentur Reuters. Pullella gehört zu den überzeugten Bergoglianern und sichert durch seine Berichterstattung die weltweite Verbreitung eines päpstlichen Vorstoßes, für den er zugleich den Boden bereitet.
Reuters spricht bereits in der Meldungsüberschrift von einer „historischen Wende“:
„Ein Dokument des Vatikans vom Montag sagt, daß die Kirche die Priesterweihe von verheirateten Männern in Betracht ziehen muß.“
Es folgt der Zusatz: „in abgelegenen Gegenden des Amazonas“. Eine Einschränkung, die aber völlig wertlos ist, da es kein gespaltenes Priestertum in der lateinischen Kirche gibt. Was in einem entlegenen Winkel des Amazonas-Urwaldes oder auf einer abgelegenen Südseeinsel gilt, gilt auch für Osnabrück, Basel oder Graz.
Entsprechend schreibt Reuters:
daß es sich um „eine historische Wende“ handelt, „von der einige sagen, daß sie den Weg ebnen könnte, sie auch in anderen Gegenden einzusetzen, wo Priestermangel herrscht“.
Es kann kein Zweifel bestehen, daß Pullella nicht nur eine persönliche Einschätzung, sondern die Zielsetzung des päpstlichen Umfeldes wiedergibt.
Wie bereits bei den vorhergehenden Synoden, die von Papst Franziskus einberufen wurden, die beiden Familiensynoden und die Jugendsynode, ist es Franziskus selbst, der die Linie vorgibt und Motor der Aktion ist. Das Kirchenoberhaupt betont zwar, daß es sich um einen „Weg“ handle, als würde er ihn ergebnisoffen nur anstoßen. Tatsächlich spricht der Ablauf der Ereignisse dafür, daß Franziskus die Planung der Synoden bereits mit einem klaren Ziel beginnt. Das Ziel wird erst schrittweise enthüllt, vielleicht nie ganz. Dafür spricht, daß der erste konkrete Schritt für die Familiensynoden die Rede von Kardinal Walter Kasper im Februar 2014 war, mit der er die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener forderte. Franziskus hatte ihm den Auftrag zur Rede erteilt, und das – anders als üblich – nur ihm allein. Die Familiensynode hatte damit eine klare Vorgabe. Über das Ergebnis, verpackt in eine Fußnote, mit der die indirekte Zulassung von Scheidung und Zweitehe umgesetzt wurde, konnten sich nur jene wundern, die nicht wahrhaben wollen, was Sache ist.
Vergleichbar verläuft die Vorbereitung für die Amazonassynode. Deren Ursprünge lassen sich bis April 2014 zurückverfolgen, als Franziskus den befreiungstheologisch motivierten, österreichischen Missionsbischof Erwin Kräutler in Audienz empfing. Die Quintessenz der Begegnung faßte Kräutler damit zusammen, endlich einen Papst in Rom zu sehen, der die Aufhebung des Zölibats als Voraussetzung für das Priestertum angehen werde. Der Weg von der sogenannten „Amazonas-Werkstatt“, in der Kräutler und Kardinal Claudio Hummes schon damals am verheirateten Priestertum bastelten, zur Amazonassynode war dann nicht mehr weit. 2015 erklärte Franziskus, daß die Frage verheirateter Priester „auf meiner Agenda“ ist. Im Frühjahr 2017 bekundete er die Bereitschaft, über verheiratete Priester zu reden. Kurz darauf gab er im Herbst 2017 offiziell die Einberufung einer Synode über den Amazonas bekannt.
Der Stein war längst in den Teich geworfen und zieht seither seine Kreise.
Seit Jahresbeginn 2019 überschlagen sich die Ereignisse. Im Januar ließ Franziskus die Katze aus dem Sack mit einer seiner kryptischen, langatmig-gewundenen Spontanantworten. Er sagte zu verheirateten Priestern „Nein, außer…“. Kardinal Claudio Hummes, der Verantwortliche für die Synodenvorbereitung, erklärte unumwunden, daß die Synode über verheiratete Priester sprechen wird. Eine ganze Reihe von Bischöfen aus dem deutschen Sprachraum deponierten bereits ihren „Wunsch“ nach einem verheirateten Klerus. Das Stichwort Zölibat fällt weniger oft, um möglichst keine schlafenden Hunde zu wecken.
Um einer gesamtkirchlichen Debatte – und einem vorprogrammierten – Konflikt aus dem Weg zu gehen, berief Franziskus keine allgemeine Bischofssynode ein, sondern eine Sondersynode. Das Einzugsgebiet ist eingeschränkt auf die Diözesen, die Anteil am Amazonas-Tiefland haben. Diese Restriktion auf ein Gebiet, mit einem stark befreiungstheologisch geprägten Episkopat, besonders in Brasilien, das allein den größten Teil des Amazonas umfaßt, dient dazu, die „Öffnung“ leichter zu handhaben.
Die „entlegenen“ Gebiete des Amazonas, von denen seit 2014 die Rede ist, sind zwar territorial von gigantischen Ausmaßen. Konkret geht es aber nur um etwa 250.000 – 300.000 Indios. Wie viele davon katholisch sind, wurde bisher von keiner Stelle gesagt, die mit der Synodenvorbereitung befaßt ist.
Der weitaus größte Teil der mehr als 1,3 Milliarden Katholiken bleibt damit von der Synode und die epochale Entscheidung über den Zölibat und ein verheiratetes Priestertum ausgeschlossen. Pullella sagt es im Reuters-Bericht offen: Was unter Ausschluß der katholischen Öffentlichkeit für bestenfalls 0,02 Prozent der Katholiken eingeführt wird, gilt danach für alle. Das ist der Trick, anders kann man es nicht nennen. Der Amazonas ist lediglich der exotische, abgelegene Türöffner für eine Alt-68er-Forderung. Das Ziel ist die Beseitigung des westlichen, progressiven Kirchenkreisen unzugänglichen bis verhaßten Zölibats. Die Praxis in den orthodoxen Kirchen zeigt, daß der Zölibat im Weltklerus innerhalb kurzer Zeit vernichtet sein würde und sich nur mehr im Ordensklerus halten könnte. Selbst dort könnte, anders als in der Orthodoxie, der verheiratete Klerus in die sogenannten Neuen Geistlichen Gemeinschaften eindringen, die alle Stände umfassen.
Allerdings verweisen progressive Kreise im Zusammenhang mit der von ihnen immer neu entfachten Zölibatsdebatte zwar gerne auf den verheirateten Klerus der Orthodoxen, streben in Wirklichkeit aber das schrankenlose protestantische „Modell“ an. Die Orthodoxen wissen, trotz der seit Jahrhunderten geltenden Zölibatsaufweichung, daß sie damit nicht die eigentliche Vollform, wie sie Jesus Christus selbst vorlebte, durchgehalten haben. Zumindest einige Einschränkungen halten sie daher aufrecht: eine Eheschließung ist nur vor der Priesterweihe möglich; sobald die Weihe erfolgt ist, ist sie ausgeschlossen; ein verheirateter Mann, der zum Priester geweiht wird, kann daher, sollte er Witwer oder von seiner Frau verlassen werden, keine neue Ehe eingehen.
Grundsätzlich stellt sich damit die Frage: Warum sollte die römische Kirche einem „halben“ Modell folgen, wo sie selbst unter erheblichen Mühen zweitausend Jahre die Vollform bewahrt hat? Mehr noch: Die lateinische Kirche ist der einzige Teil der Christenheit, der sie durchgehalten hat. Darin bestätigt sich auf besondere Weise ihr Anspruch, die wahre Kirche Jesu Christi zu sein.
Es wird geradezu zum Rätsel, wie Teile der Kirche die Beseitigung eines solchen Beweises für ihre Fülle beseitigen wollen können. Es liegt daher nahe, daß rechtgläubige Teile der Kirche, darin einen Angriff auf die Wahrheit sehen, und eine bewußte oder unbewußte Schädigung der Kirche erkennen.
Das gilt um so mehr, als die Zölibatsgegner sich nicht am orthodoxen, sondern am protestantischen Modell orientieren, also an einem Modell, dem kein Verständnis eines sakramentalen Priestertums zugrunde liegt. Daran wird unübersehbar, daß die wirklichen Promotoren der amazonischen Zölibatsaufweichung nicht im Amazonas zu finden sind, sondern in den kirchlichen 68er-Kreisen des Westens, besonders im deutschen Sprachraum, der seit den 60er Jahren in eine neue, offene Unruhe getreten ist.
Der Paragraph 129 des Instrumentum laboris
Das Instrumentum laboris bildet das Arbeitspapier, auf dessen Grundlage die Synodenarbeiten stattfinden werden. Es gibt damit die Linie vor: eine eindeutige Linie. Sie ist im Paragraph 129 enthalten. Darin ist von „neuen Diensten“ die Rede. Im Punkt 129.a.2 heißt es (Verhandlungssprache der Synode wird Spanisch sein):
„Afirmando que el celibato es un don para la Iglesia, se pide que, para las zonas más remotas de la región, se estudie la posibilidad de la ordenación sacerdotal para personas ancianas, preferentemente indígenas, respetadas y aceptadas por su comunidad, aunque tengan ya una familia constituida y estable, con la finalidad de asegurar los Sacramentos que acompañen y sostengan la vida cristiana.“
Wörtlich:
„In der Bekräftigung, daß der Zölibat ein Geschenk an die Kirche ist, wird darum gebeten, für die entlegensten Gebiete der Region die Möglichkeit der Priesterweihe für ältere, vorzugsweise indigene Männer zu prüfen, die von ihrer Gemeinschaft respektiert und anerkannt werden, auch wenn sie bereits eine konstituierte und stabile Familie haben, um die Sakramente zu gewährleisten, die das christliche Leben begleiten und erhalten.“
Neben der Zulassung eines verheirateten Priestertums sieht das Arbeitspapier auch eine „stärkere, pastorale Rolle für die Frauen“ vor. Obwohl den Frauen mit 129.c ein eigener Bereich gewidmet ist, finden sie bereits im Bereich 129.a Erwähnung. Und das geschieht in eindeutig zweitdeutiger Form:
„Promover vocaciones autóctonas de varones y mujeres como respuesta a las necesidades de atención pastoral-sacramental.“
„Förderung von autochthonen Berufungen von Männern und Frauen als Antwort auf die Bedürfnisse einer pastoral-sakramentalen Aufmerksamkeit.“
Die verschwommene Formulierung verknüpft neue Dienste, Frauen und Sakramente. Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil war die Spendung aller Sakramente dem Weihepriestertum vorbehalten. Seither fand eine Aufsplitterung statt. Taufe und Eheschließung können seither auch verheiratete Diakone durchführen. Das Weihesakrament ist Bischöfen vorbehalten. Der Punkt 129.a.3 ist ganz den Frauen gewidmet:
„Identificar el tipo de ministerio oficial que puede ser conferido a la mujer, tomando en cuenta el papel central que hoy desempeñan en la Iglesia amazónica.“
„Die Art des offiziellen Dienstes identifizieren, der den Frauen übertragen werden kann, unter Berücksichtigung der zentralen Rolle, die sie heute in der Amazonaskirche spielen.“
Enthält das Arbeitspapier den Ansatz dazu, erstmals in der Kirchengeschichte Diakoninnen zu schaffen, also Frauen zum Weihesakrament zuzulassen? Auf der Pressekonferenz gestern blieb die Frage offen. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die „Diakoninnen“ im Instrumentum laboris keine Erwähnung finden. Dazu habe Franziskus bereits in seiner Rede an die Generaloberinnen Stellung genommen und gesagt, es brauche zum Thema noch eine weitere Vertiefung. Grund dafür war, daß die von ihm 2016 eingerichtete Studienkommission „zu keinem einhelligen“ Ergebnis gekommen ist, so Kurienbischof Fabio Fabene, von Franziskus 2014 ernannter Untersekretär der Bischofssynode, der zusammen mit Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode, und P. Humberto Miguel Yanez SJ, Professor der Moraltheologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana, die Pressekonferenz gab.
Archaisches Konzept: Den Dorfältesten zum Priester weihen
Laut dem Arbeitspapier wird in 129.a.1 das Bild von Dorfältesten skizziert, die – obwohl verheiratet – zu Priestern ihrer Gemeinschaft gewählt und geweiht werden sollen. Dieses archaische Konzept will einen exotischen Touch von Amazonas-Regenwald und Indio-Romantik vermitteln, das sich allerdings in Luft auflösen muß, wenn gleichzeitig die feste Absicht besteht, dasselbe Modell für alle Teile der Kirche einzuführen, wo ein Priestermangel herrscht (obwohl diese anderen Teile bei der Einführung nicht mitreden können).
Die Erwähnung im Arbeitspapier, daß der priesterliche Zölibat ein „Geschenk“ für die Kirche sei, gilt offenbar nur mehr mit Einschränkung, da sie nur als Einleitung dient, um im zweiten Teil des Satzes das eigentliche Ziel zu nennen: verheiratete Priester einzuführen.
Diese Begründung, um die Sakramentenspendung für das gläubige Volk sicherzustellen, ließe sich problemlos auf andere, vor allem westliche Gegenden übertragen, etwa die Bundesrepublik Deutschland, um dem herrschenden Priestermangel zu begegnen. Nicht thematisiert würde damit allerdings, warum es diesen Priestermangel überhaupt gibt. Dabei gilt wohl eher: Wer keine Priesterberufungen will, bekommt auch keine.
Übersehen wird, daß es auch im Herzen Europas das heute bekannte, kapillare Netz von Pfarreien und Seelsorgestationen die meiste Zeit der vergangenen 2000 Jahre so nicht gab. Das heutige Pfarrnetz ist überhaupt erst das Ergebnis des 19. Jahrhunderts, und die Dichte der Seelsorgestationen erst das Ergebnis der Neuzeit. Warum dieselbe Entwicklung für die Amazonas-Indios unzumutbar sein soll, erschließt sich nicht. Schon gar nicht, wenn man die zur Schau getragene Abneigung, manchmal sogar Feindseligkeit bestimmter lateinamerikanischer Kreise, auch in der Kirche, gegen das „kolonialistische“ europäische (westliche) Modell kennt. Genau dieses Modell soll aber in den Amazonasurwald exportiert werden, um einem „Sakramentennotstand“ zu begegnen. Dabei wurde auf der gestrigen Pressekonferenz zur Vorstellung des Instrumentum laboris ausdrücklich betont, daß der Amazonas von „neokolonialistischer Aggression und Ausbeutung befreit“ werden soll.
Dahinter werden unschwer taktische Überlegungen erkennbar, die in dialektischer Form beliebige Aspekte vermengen, um das angestrebte, eigentliche Ziel, die Aufhebung des Zölibats, zu erreichen.
Exotisches Amazonas-Modell für die ganze Weltkirche
Pullella betont daher gleich zweimal in seiner Reuters-Meldung, daß das Amazonas-Modell dann auch „in anderen Teilen der Erde als Antwort auf den Priestermangel“ dienen könnte. Zudem sondern erinnert er daran, daß es Franziskus selbst war, der im März 2017 in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit seine Bereitschaft erklärte, über die Zulassung verheirateter Priester zu sprechen. Derselbe Franziskus, der dann am 9. September 2017 in Kolumbien vor einem Massenpublikum, das weniger liberal als die Leserschaft der Zeit ist, ganz energisch, das Priestertum zu verteidigen schien – und auch den Zölibat. Daß es in der heutigen Zeit keine Berufungen gebe, sei ein „Märchen“, so Franziskus:
„Und kommt nicht her, um mir zu erzählen: ‚Nein, natürlich, es gibt nicht so viele Berufungen für eine besondere Weihe, weil – das ist klar – mit dieser Krise, die wir erleben…‘. Wißt Ihr, was das ist? Das sind Märchen? Ist das klar? Auch inmitten dieser Krise, beruft Gott.“
Die Gläubigen waren begeistert und gutgläubige Medien berichteten, der Papst habe damit einer möglichen Einführung verheirateter Priester eine Absage erteilt. Katholisches.info schrieb hingegen:
„Papst Franziskus ist bekannt für Aussagen, die in ihrer Unschärfe in direktem Widerspruch zu anderen von ihm getätigten Aussagen stehen oder zumindest zu stehen scheinen. Darüber, ob es sich dabei um Unachtsamkeit in einem improvisierten Redestil oder um bewußte Absicht handelt, gehen die Meinungen in Ermangelung offizieller Korrekturen, Dementis oder Interpretationen auseinander. Eine Aussage, die er am vergangenen Samstag vor großem Publikum in Kolumbien tätigte, scheint in der zentralen Frage des Priestertums Klarheit zu schaffen. Tut sie das aber wirklich?“
Inzwischen kann kein Zweifel bestehen, daß seine kolumbianische Rede zwar die Berufungen verteidigte, aber nicht das zölibatäre Priestertum. Als Jesuit ist er selbst ein glaubwürdiger Vertreter des Zölibats, doch die Frage dreht sich um den Weltklerus. Franziskus nahm zwar bereits auf vielgestaltige Weise zum priesterlichen Zölibat Stellung, ohne diesen bisher aber wirklich zu verteidigen. Seine Wortmeldung, persönlich „kein Problem“ mit dem Zölibat zu haben, kann eine wirkliche Verteidigung und Begründung nicht ersetzen.
Klare Schwerpunktsetzung: aggressiver Ökologismus und Angriff gegen den Zölibat
An der Sondersynode vom 6.–27. Oktober 2019 werden neben den Bischöfen des Amazonas-Tieflandes und den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen der Staaten, die Anteil am Amazonas haben noch von Franziskus ernannte „Vertreter, einschließlich der Indio-Völker“ teilnehmen, so Reuters. Sie werden am Ende über die verschiedenen Paragraphen des Schlußdokuments abstimmen und dann dem Papst übergeben: „der entscheiden wird, ob er sie in ein offizielles Apostolisches Schreiben umwandelt, das sich auf die Synodenversammlungen stützt“.
Erst im letzten von insgesamt dreizehn Absätzen spricht Pullella auch über anderes, über „eine starke Verteidigung für den Umweltschutz im Amazonas, gegen die Abholzung, den illegalen Bergbau und für die Entwicklungsprojekte zur Förderung der Eingeborenen-Kulturen und des für den Planeten delikaten, vitalen Ökosystems“. Die Gewichtungen sind eindeutig verteilt: Der zentrale Punkt der Amazonassynode ist der Angriff auf den priesterlichen Zölibat und die Zulassung verheirateter Priester. Nicht anders war es bei der Familiensynode mit der Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten. Der Rest war vor allem dekoratives und beschönigendes Beiwerk.
Da das zentrale Ergebnis der Synoden bereits vorab festzustehen scheint (das hatten dreizehn Kardinäle bereits am Beginn der zweiten Familiensynode kritisiert), könnte auch von Phantomsynoden gesprochen werden. Secretum meum mihi spricht von „Pantomimesynoden“.
Die Aussage ist gar nicht so gewagt, wenn man davon ausgeht, daß die Amazonassynode nicht nur die Regenwald-Indios zum Ziel hat, sondern vielleicht mehr noch die säkularisierte Bundesrepublik Deutschland. Der Amazonas wird damit lediglich zum Tarnbegriff für Deutschland. Der bundesdeutsche Episkopat, schwer im Verdacht, einer Form der Simonie zu frönen, ist bereits in den Startlöchern, um am Tag nach Synodenschluß den „Berufungsnotstand“ auszurufen und nach der Veröffentlichung des nachsynodalen Schreibens durch Franziskus verheiratete Männer zur Priesterweihe zuzulassen – auf der Grundlage der von ihm gewährten dezentralen Synodalität.
Das Szenario ist seit der Familiensynode und der Zulassung verheirateter Geschiedener oder protestantischer Ehepartner zur Kommunion hinlänglich bekannt. Es braucht dann nur mehr einen Mehrheitsbeschluß der Deutschen Bischofskonferenz und den ersten Bischof, der vollendete Tatsachen schafft. Das Rom von Papst Franziskus hat bisher nach dem Motto Qui tacet, consentire videtur dazu schweigen oder die Vorstöße sogar ausdrücklich begrüßt.
Die Amazonassynode vermittelt in Summe den Eindruck, lediglich ein Schaulauf zu ein, ein inszeniertes Theater, um – so ist anzunehmen – einen weiteren Punkt in der Agenda der Geheimgruppe von Sankt Gallen abzuarbeiten, von der Jorge Mario Bergoglio erfolgreich auf den Stuhl Petri gehoben wurde.
Die Zeit, sich Illusionen hinzugeben, ist knapp geworden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va/VaticanNews (Screenshots)
Ich kann nur sagen, an dem Tag, an dem der erste verheiratete Priester, und möglicherweise der erste geschiedene bzw. wiederverheiratet geschiedene Priester das hl. Messopfer feiert, hat mich der Novus Ordo das letzte Mal gesehen.
2019 wurden in ganz NRW, – das sind die riesiegen Bistümer Köln und Paderborn, nicht mehr als 10 Priester geweiht.
Schön herausgestellt wurde in dem Artikel die Unterscheidung zwischen orthodoxem und nachkonziliar-protestantisch-affinem Pseudopriestertum ohne rechtes Sakramentenverständnis.
Katholisches.info wird mit seiner Prognose wieder einmal ins Schwarze treffen resp. getroffen haben. Die Amazonassynode ist ein versteckter Türöffner für die Abschaffung des Zölibats.
Im Artikel wird auch geschildert, dass Franziskus der Kopf der ganzen Abbruchgeschichte ist. ER ist verantwortlich für den Totalabbruch. Sein größter Fan ist er selber. Er ist davon überzeugt, ein gewaltiges Charisma zu haben. Und so glaube ich, dass er Demut und Stolz nicht recht auseinander halten kann.
Die halbverdeckte Vorgehensweise legt zudem offen, dass er die klare Strategie eines Revolutionärs verfolgt. Besonders bewusst wird mir das nach der Lektüre des Buches ‚Revolution und Gegenrevolution‘ von Plinio Correa de Oliveira.
„Prozesse“ werden angestoßen, die mit Geduld und Ausdauer „schleichend“ zum Erfolg führen, da sie wie ein langsam wirkendes Gift den Korpus der Kirche lähmt.
Der jüngste Abschnitt der Revolution läuft von der Liturgiereform zur Abschaffung des Messopfers, hin zur protestatischen Mahlgemeinschaft, bis hin zu Happenings wie Lobpreis- und Gebetsevents wie Awakenig Europe.
Ich bin und bleibe Gegener solcher Events und bin überzeugt davon, dass auch Theologen wie Dr. Hartl mit Gebetshaus in Augsburg oder wie auch immer sie heißen, vielleicht ohne es zu wollen, mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Für die katholische Kirche gibt es nur eine Rettung: die Restauration der Tradition.
Und wenn ich der Letzte bin, der diese Auffassung hat; so bleibt es doch die Wahrheit. Niemand anderem bin ich verpflichtet.
Lieber Alfons,
ketzerische Frage: Warum erst bei der Abschaffung des Zölibates, Assisi war doch viel schlimmer(ein klarer Verrat an Jesus Christus)?
Weil wir alle auf Toleranz geprägt sind. Ich zum Beispiel musste erst lernen, was bestimmte Gesten bedeuteten. Das ging aber erst, nachdem ich mich selber zu erkennen begann.
Lebt man diffus, begrüßt man dies als Toleranz. Man wird sich auch sehr wohlwollend dem Protestantismus und jeder anderen laizistischen Weltanschauung gegenüber positionieren.
95% der Katholiken wissen gar nicht, was in Assisi überhaupt passiert ist. Bei Franz von Assisi macht es noch Klick und das wars.
Unsere katholische Kirche in Deutschland ist längst eine inkulturierte Nationalkirche. Da sich die Menschen in Deutschland vorbehaltlos dem Synkretismus hingegeben haben, leben alle Scharen von Geistern in ihnen, weshalb sie natürlich auch die Inkulturation und Verschmelzung von Schamanismus und Christentum nicht verstehen können.
Heute teile ich fast vorbehaltlos die Ansichten von ‚Frau Zeitschnur‘, die hier vor langer Zeit oft gepostet hat. Wir konnten sie nicht verstehen, da wir in der pastoral- und lehramtsgeschichtlichen Entwicklung nicht weit genug zurück geschaut haben.
Ich weiß trotzdem bis heute nicht sicher, wie Assisi vor Gott zu bewerten ist. Entwickungsgeschichtlich war es aus heutiger Perspektive sicherlich verheerend und hat dem Ökumenismus Tor und Tür geöffnet; situativ war Assisi vielleicht verständlich, wenn man bedenkt, dass P. Johannes Paul II. durch seine Riesenmessen mit Massen von Menschenaufläufen vielleicht in einem gewissen ‚Flow‘ war. Ratzinger hat sich davon immer distanziert; auch von der Masse der Heiligsprechungen.
Johannes Paul II. hat wirklich an ein neues Pfingsten geglaubt, darum hat er konkret mit Offenbarungen wohl auch in Assisi gerechnet. Ebenso hat er wohl auch die charismatische Erneuerung viel zu einseitig positiv gesehen und sah nicht, dass diese Bewegung durch Protestantanten und Wellen in die katholische Kirche hineingetragen worden ist.
Johannes Paul II. hat geglaubt, mit seiner Theologie des Leibes könne er die Menschen ‚reformieren‘, was aber offenbar nicht geklappt hat. Viele sind einfach bei der Fassade dieses charismatischen Papstes stehen geblieben und haben ihn protestantisch verstanden. Seine Theologie wurde nicht verinnerlicht.
Es kommt wohl darauf an, den Weg des Kreuzes selber zu gehen. Erst das ist Gnade und wahre Erweckung. Da zu wenige die Theologie von J.P. II. rezipiert worden ist, wird die Kirche immer heidnischer. Man hat alle Geister hereingelassen, was gegenwärtig unter P. Fransizkus klar unter Beweis gestellt wird. Es sind bei den meisten Menschen nur die Zeichen der „Verbrüderung“ hängen geblieben, was dramatisch und tragisch ist.
Es ist so, als habe Johannes Paul II. nicht zur Eindeutigkeit und zur Schärfung des katholischen Profils beigetragen. Zu uneindeutig, manchmal leider zu eindeutig, sind seine bisweilen synkretischen Aussagen. Schon er versteht Gott als den Vater aller Menschen. Schon er scheint die Hölle abgeschafft zu haben, wenn er die Allerlösung am Ende der Zeiten aufgreift.
Ich denke, es ist genauso wie beschrieben.
Deutschsprachige und europäische Politik zerstören bewusst (und blutig – ist zunehmend schon zu sehen) die Nationen, die Völker, die katholische und apostolische Kirche und damit das Leben der Menschen auf der Erde.
Deutschsprachige Anti-Theologen Kardinäle und Bischöfe und der freimaurerische Papst Franziskus zerstören bewusst das Priestertum, die Sakramente, machen aus sakralen Kirchen infantile Kindergarten-stuhlkreise, fördern Homosexualismus und Mohammedanismus und zerstören bewusst das ewige Leben der Menschen.
Warum machen diese das? Weil sie es können, weil die Gläubigen schlafen, sich manipulieren lassen, weil sie jeder Propaganda glauben, weil sie Gutmenschen sind – Gutmenschen sind immer dumm, weil sie die Realität nicht sehen wollen, so dumm, dass sie sich nie vorstellen können, dass ein Großteil unserer Politiker, Richter und ein Großteil unserer Kardinäle und Bischöfe, ja der Papst selbst, die katholische und apostolische Kirche zerstören wollen und die satanische Neue Weltordnung mit der satanischen Welteinheitsreligion errichten wollen.
Papst Franziskus will die schranken- und bedingungslose Migration besonders von Mohammedanern nach Europa, damit ist die katholische Kirche in Europa Geschichte, genauso, wie sie es in Nordafrika, im Libanon ist, in Südamerika herrscht die kommunistische Befreiungsideologie, in Asien herrscht der aggressive Hinduismus und der gewalttätige Mohammedanismus wie auch in Afrika, in China der die katholische Kirche zerstörende Kommunismus. In Deutschland vertreiben die Bischöfe gläubige Priester, verhindern die Priesterweihe von gläubigen Männern und lassen die Priesterseminare sich leeren, verweigern gläubigen Priestern aus dem Ausland die Seelsorge, der Papst lässt gläubige Orden zerstören, besonders die tridentinische Hl. Opfermesse wird gehasst, weshalb, weil sie die Menschen zu Gott führt, zur Anbetung?
Gott lässt Seiner nicht spotten.
Gott lässt seiner nicht spotten: Deshalb wird ER wohl auch zur rechten Zeit eingreifen.
Weil die Gläubigen schlafen: Die meisten getauften Christen in der Gemeinde schlafen nicht, ihnen ist es rundheraus alles egal.
Und ob Papst Franziskus wirklich der ist, der das alles zu verantworten hat? Nicht erst seit seinem Amtsantritt 2013 leeren sich die Priesterseminare, schon bei den Vorgängern war es doch so. Nicht erst seit 2013 leeren sich die Kirchen und Klöster, auch davor schon wurden Klöster und Kirchen geschlossen. Möglicherweise, ich weiß es nicht, ist es für das Leben der Kirche und der Gemeinden lebensfördernder, wenn das hl. Messopfer gefeiert werden kann, anstatt unter allen Umständen und zwanghaft am Zölibat festzuhalten. Die hl. Messe hält die Kirche am Leben, nicht der Zölibat. Wer weiß, warum die ganze Situation so ist, wie sie ist. Könnte nicht doch Gott daraus zu uns sprechen und das Ganze in seinem Plan liegen, uns zum Heil?
Entschuldigung, aber Papst Franziskus ist nur die Gallionsfigur von ganz bösen Mächten der Freimaurerei in Rom.
Vorbereitet durch das Konzil wurde scheibchenweise immer mehr Transzendentes durch Zeitgeist ersetzt. Nie viel und immer im völligen
Einklang mit der Tradition.
Damit wurden die sog. Konservativen ruhiggestellt während man die Agenda Eine-Welt Religion fleissig vorantrieb.
Die Pontifikate Paul 6 (Liturgiezerstörung) Joh.Paul II (Unterwerfung unter den Islam) Benedikt (Assisi) und Franziskus (alle beten denselben Gott an) sind voller schwerster Irrtümer und Häresien.
Zölibat und Frauenpriestertum, Homoagenda und andere Irrungen werden verdeckt unter dem Mantel der einmaligen Ausnahmeregelung durch die hinterste Hintertür bei Nacht und Nebel eingeführt.
Nachher war es schon immer so und wer nachfragt ist ein Fundamentalist ein Faschist und wird herausgeworfen.
Diese Mühle mahlt schon seit langem und Namen wie Kardinal Döpfner, Frings, Kasper, Marx fallen mir auf deutscher Seite spontan ein wenn es um die diabolischen Kräfte im Hintergrund geht.
Franziskus ist ein passender Machtmensch der brutal und ohne jede Rücksicht diese „Errungenschaften“ umsetzt.
Für mich ist die Kirche abgefallen und der Glaube ersetzt durch weltimmanentes Umweltgeschwafel.
Das die Religion als solche sich pervertiert wird in Kauf genommen, aber durch immer größere Unkenntnis der sog. Gläubigen begünstigt.
Stichwort: Kleine Herde
Antwort: Bischof Lebfevre
Alle Beiträge sind sehr wesentlich. Deswegen möchte ich über einige belastende Punkte sprechen:
1. Assisi, belastet meinen Glauben an die Lehre der katholischen Kirche am meisten. Der damalige Papst nahm die Figur des toten Buddha und stellte sie auf die Ebene des Sohnes des lebendigen Gottes. Er hatte vergessen, dass sein Vorgänger, Petrus, deswegen Stellvertreter Christi auf Erden wurde, weil er angesichts der heidnischen Götterverehrung in Caesaraia Philippi zu Christus sagte:
Du bist der Sohn des lebendigen Gottes. Christus ist nach diesem petrinischen Bekenntnis nicht einer der auf der Erde angebeteten, sondern er ist der Einzige, dem Anbetung gebührt. Jede Geste, die hinter die Aussage des Petrus (m.E. das erste Dogma) zurückgeht zerstört meinen Glauben an die heute so formulierte Kirche.
2. Jan Sie schreiben von den bösen Mächten der Freimaurerei und nach meiner Ansicht haben Sie recht. Der Einfluss wurde geplant in frühen 19. Jahrhundert und zu Papier gebracht mit der alta vendeta. Aber die direkte praktische Umsetzung lässt sich mit dem 26.10.1958 terminieren. In Konklave 1958 am zweiten Tag nach dem 4. Wahlgang quoll weißer Rauch aus dem Kamin der Sixtina, der nach ca. 10 Minuten schwarz wurde. Die Siri These gab Antwort. im vierten Wahlgang wurde mit klarer Mehrheit der genueser Kardinal Siri zuu Papst gewählt. Er wollte den Namen Gregor XVII annehmen. Vor der offiziellen Betragung, ob er anehmen werde, übergab ihm Kardinal Tisserant einen Brief, Siri wechselte Form und Gesichtsfarbe und nahm das Amt nicht an. Gewählt wurde im 11. Wahlgang Kardinal Roncalli, der im Rufe stand im Falle seinen Wahl, ein Konzil einzuberufen. Die Siri These ist mir von einem Zeitzeugen und späteren Konzilsbeobachter als wahr bestätigt. Hier begann erkennbar die Beeinflussung der Kirche durch äussere Mächte. Während des Konzils erhöhte sich der Einfluss von außen, viele mächtige Prälaten und Kardinäle waren Freimaurer. Wer zweifelt lese die Peccorelli Liste, welche Johannes – Paul I tief erschütterte. Bei seinem Amtantritt war er von Freimaurern vollkommen umgeben. Wen dies noch nicht überzeugt, der beantworte ehrlich die Frage nach Benedikts XVI Amtsniederlegung. Dieser hatte in großen Reden zuviel und dazu noch prophetisch gesprochen. Er war damit ein Hindernis für die, welche den Gang der Zeit bestimmen wollen.Vor diesem Hintergrund kommen wir mit der Amazonassynode an einen oder gar den entscheidenden Punkt der Kirchengeschichte. Es geht um mehr, als die Weihe von Viri probati zu Priestern.