Die 250-Millionen-Dollar-Klage eines 16-jährigen Lebensschützers

Die Lügenpresse und das Mainstream-Tabu Abtreibung


Junge Katholiken, die in Washington am „Marsch für das Leben“ teilnahmen, wurden zuerst von der Extremistengruppe Black Hebrew Israelites beleidigt, dann von Indianeraktivisten provoziert.
Junge Katholiken, die in Washington am „Marsch für das Leben“ teilnahmen, wurden zuerst von der Extremistengruppe Black Hebrew Israelites beleidigt, dann von Indianeraktivisten provoziert. Im Bild der 16jährige Nicholas Sandmann aus Covington.

(Washing­ton) Am 18. Janu­ar ver­sam­mel­ten sich Hun­dert­tau­sen­de haupt­säch­lich jun­ge US-Ame­ri­ka­ner in Washing­ton zum Marsch für das Leben, um gegen die Abtrei­bung zu demon­strie­ren. Die euro­päi­schen Leit­me­di­en schau­ten weg, wie sie es syste­ma­tisch tun, wenn es um das Lebens­recht der unge­bo­re­nen Kin­der geht. Einen Monat spä­ter berich­ten sie doch irgend­wie dar­über. War­um sie dar­über berich­ten und wie sie berich­ten, lie­fert ein Sit­ten­bild jour­na­li­sti­scher Ethik, das tief blicken läßt. Wer einen Fall sucht, der sowohl ein Bei­spiel für Lücken­pres­se als auch Lügen­pres­se ist, hat ihn gefunden.

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Der March for Life ent­stand 1974 als win­zig klei­ne Kund­ge­bung zum ersten Jah­res­tag des Urteils, mit dem der Ober­ste Gerichts­hof der USA „mit einer lächer­li­chen Begrün­dung“, so der Theo­lo­ge und Phi­lo­soph Wolf­ram Schrems, selbst akti­ver Lebens­recht­ler, die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der im Mut­ter­leib lega­li­sier­te. Aus dem jähr­li­chen Marsch für das Leben wur­de mit der Zeit aber eine macht­vol­le Kund­ge­bung. Sie demon­striert den Ent­schei­dungs­trä­gern, vor allem jenen, die es nicht hören wol­len, daß die Fra­ge kei­nes­wegs vom Tisch ist. Der March for Life ist eine kraft­vol­le Kund­ge­bung gegen das schänd­lich­ste Ver­bre­chen zivi­li­sier­ter Gesell­schaf­ten, das in sei­ner Grö­ßen­ord­nung in der Mensch­heits­ge­schich­te bei­spiel­los ist. Die durch­or­ga­ni­sier­te Mas­sen­tö­tung unge­bo­re­ner Kin­der, an der sich eine gan­ze Tötungs­in­du­strie berei­chert, gehört sogar zu den Export­pro­duk­ten west­li­cher Staa­ten, die Aus­druck eines ideo­lo­gi­schen Kolo­nia­lis­mus ist.

Wenn es den täg­li­chen Mas­sen­mord an unge­bo­re­nen Kin­dern noch immer gibt, dann auch des­halb, weil die „zivi­li­sier­ten“ Täter und mehr noch ihre Hin­ter­män­ner das The­ma in der Öffent­lich­keit erfolg­reich tabui­sie­ren. Damit sind wir schon mit­ten im The­ma. Zuvor aber ein kur­zer Rück­blick auf einen Vor­fall an jenem 18. Januar.

Die Fakten

Wolf­ram Schrems, der für die Zei­tung „Ja zum Leben“ von Human Life Inter­na­tio­nal – Öster­reich über den Marsch für das Leben berich­te­te, faß­te die Ereig­nis­se am 23. Janu­ar in einem Nach­trag zusammen:

„Pro-Life in den USA im Vor­marsch. Lügen­me­di­en het­zen gegen jugend­li­che Katholiken. 

Wie um die Lügen­dy­na­mik der fake news-Medi­en wie­der zu bewei­sen, hat­te der Marsch für eine Grup­pe von Schü­lern des katho­li­schen Coving­ton Col­lege (Ken­tucky) ein uner­freu­li­ches Nach­spiel. Die­se Jugend­li­chen, die Kap­pen mit dem Motiv ‚Make Ame­ri­ca Gre­at Again‘ tru­gen, wur­den beim War­ten auf ihren Bus beim Lin­coln Memo­ri­al von einer Grup­pe von afro­ame­ri­ka­ni­schen Sek­tie­rern der Black Hebrew Israe­li­tes kon­ti­nu­ier­lich belei­digt. Ein India­ner-Akti­vist, der an einem gleich­zei­tig statt­fin­den­den India­ner­marsch teil­nahm, trom­mel­te und sang knapp vor dem Gesicht eines der katho­li­schen Jugend­li­chen. Die­ser blieb aber ruhig, die ande­ren Schü­ler san­gen mit Erlaub­nis ihres Leh­rers Col­lege-Lie­der, um sich in der feind­se­li­gen Situa­ti­on zu wehren.

Was folg­te, war eine unglaub­li­che Hass­kam­pa­gne in den Medi­en und (un)sozialen Netz­wer­ken, die die katho­li­schen und meist wei­ßen Schü­ler als Ras­si­sten ver­leum­de­te und sie des­sen bezich­tig­te, sie hät­ten den India­ner ange­grif­fen. Auch Mord­dro­hun­gen wur­den aus­ge­spro­chen. Mitt­ler­wei­le wur­den zwar auf­grund des Video­ma­te­ri­als eini­ge Irr­tü­mer auf­ge­klärt und es wur­den Ent­schul­di­gun­gen aus­ge­spro­chen. Den­noch wird der Haß gegen Wei­ße und Katho­li­ken, ein­schließ­lich der betref­fen­den Jugend­li­chen, ihrer Fami­li­en und der Schu­le, wei­ter geschürt. Die erste Wel­le an Hass­exzes­sen hat­te aber ihre Wir­kung gezeigt. Sogar der zustän­di­ge Bischof war ein­ge­knickt und hat­te die Schü­ler vor­ver­ur­teilt, ohne sie anzuhören.

Die­se Ten­denz, eine Mischung aus anti­wei­ßem Ras­sis­mus und Chri­sten­feind­lich­keit, ist auch in Euro­pa vor­han­den und wird immer stärker.“

Anstatt die Infor­ma­ti­ons­pflicht zu erfül­len und fair zu berich­ten, wur­de der Marsch für das Leben von den Medi­en tot­ge­schwie­gen oder durch die Ver­leum­dung ver­dun­kelt. Die media­le Par­tei­nah­me war nicht nur ein­deu­tig und ein­sei­tig, son­dern lügenhaft.

Europäische Lückenpresse

In Euro­pa wur­den der Marsch für das Leben und der Vor­fall igno­riert. Öffent­lich-recht­li­che Rund­funk­an­stal­ten, Zei­tun­gen und Maga­zi­ne, die sich selbst mit der Bezeich­nung „Qua­li­täts­me­di­en“ rüh­men und über Kund­ge­bun­gen mit weni­gen Dut­zend Teil­neh­mern berich­ten, wenn sie poli­tisch ins Bild pas­sen, und die sich gegen­sei­tig dar­in über­bie­ten, die fabu­lie­ren­de Mei­nung eines schwe­di­schen Mäd­chens zur geof­fen­bar­ten (Klima-)Weisheit zu sti­li­sie­ren mit der Begrün­dung, daß sie jung ist, über­ge­hen pro­blem­los Mas­sen­kund­ge­bun­gen wie den Marsch für das Leben in Washing­ton mit bis zu einer Mil­li­on jun­ger Men­schen, weil deren Anlie­gen an einem Tabu rüttelt.

Wie ver­hält man sich über­haupt als 16-jäh­ri­ger Schü­ler, wenn man aus näch­ster Nähe von erwach­se­nen Agi­ta­to­ren pro­vo­ziert wird? Die Schü­ler aus Coving­ton zeig­ten Nerven. 

Inzwi­schen berich­ten die euro­päi­schen Medi­en doch über den 18. Janu­ar in Washing­ton, weil einer der ver­leum­de­ten Schü­ler aus Ken­tucky die Sache nicht auf sich sit­zen läßt. Der 16-jäh­ri­ge Nicho­las Sand­mann will die Washing­ton Post, neben der New York Times ein Zen­tral­or­gan des links­li­be­ra­len Estab­lish­ments, wegen Ver­leum­dung auf einen Scha­dens­er­satz von 250 Mil­lio­nen Dol­lar ver­kla­gen. Die Washing­ton Post hat­te die Haß­kam­pa­gne gegen die jun­gen Katho­li­ken los­ge­tre­ten. Die Absicht wird man nicht bewei­sen kön­nen, sie wird aber aus dem Zusam­men­hang erkenn­bar: Offen­bar woll­te die „Qua­li­täts­zei­tung“ den Marsch für das Leben und des­sen Anlie­gen, der Abtrei­bung ein Ende zu berei­ten, dis­kre­di­tie­ren. Zugleich soll­ten die Lebens­rechts­be­we­gung und US-Prä­si­dent Donald Trump, der durch das Motiv auf den Kap­pen der Jugend­li­chen ins Spiel gebracht wird, durch Nen­nung im Zusam­men­hang mit ras­si­sti­schen Vor­wür­fen geschwächt wer­den. Seit Trump ins Wei­ße Haus ein­ge­zo­gen ist, nimmt der US-Vize­prä­si­dent jedes Jahr per­sön­lich am Marsch für das Leben teil und Trump über­mit­telt eine Video­bot­schaft an die Teil­neh­mer. Das gab es zuvor nie, schon gar nicht unter den demo­kra­ti­schen Prä­si­den­ten Bill Clin­ton und Barack Oba­ma, die im Amt als erklär­te Abtrei­bungs-Ideo­lo­gen agierten.

Die poli­ti­schen Geg­ner Trumps, allen vor­an die Wahl­kampf­stra­te­gen der Demo­kra­ti­schen Par­tei, äußer­ten im Zusam­men­hang mit dem Marsch für das Leben die besorg­te Mei­nung, Trump wer­de im Wahl­kampf 2020 auf die Lebens­rechts­fra­ge set­zen, wäh­rend die Demo­kra­ten als Lebens­fein­de dastün­den. Das erklärt, war­um die Washing­ton Post ihre Haß­kam­pa­gne lostrat.

Der zustän­di­ge Bischof der Schü­ler, Roger Foys, nahm sei­ne medi­en­ge­lenk­te Vor­ver­ur­tei­lung zurück, nach­dem eine klä­ren­de Nach­prü­fung der Fak­ten „kein Fehl­ver­hal­ten“ der Schü­ler ergab.

Mainstream-Tabus

War­um aber for­dert der Schü­ler Nicho­las Sand­mann 250 Mil­lio­nen? Weil der heu­ti­ge Eigen­tü­mer der Washing­ton Post, der Ama­zon-Grün­der Jeff Bezos, 2013 genau die­se Sum­me bezahl­te, um die Zei­tung zu kaufen.

War­um berich­ten die euro­päi­schen Medi­en plötz­lich dar­über? Allein wegen der astro­no­mi­schen Scha­dens­er­satz­for­de­rung, die der cle­ve­re Schü­ler ver­langt. Nicht weil er Aus­sicht hät­te, sie zu erhal­ten, son­dern weil er ein Signal gegen die Dis­kre­di­tie­rung der Lebens­rechts­be­we­gung set­zen möch­te und die unter­schwel­li­ge Geld­gier auch in Jour­na­li­sten­köp­fen rich­tig ein­schätz­te. Wür­de er sich nur über die erlit­te­ne Ver­leum­dung bekla­gen, wür­de das kei­nen Jour­na­li­sten jucken, schon gar nicht dies­seits des Atlan­tiks. Die enor­me Geld­sum­me mit dem ein­kal­ku­lier­tem „Onkel-Dago­bert-Effekt“ ver­schaff­te dem jun­gen Lebens­schüt­zer Nicho­las Sand­mann mit einem Schlag die nöti­ge Aufmerksamkeit.

Donald Trump schrieb auf Twit­ter, die Washing­ton Post habe die „ele­men­tar­sten jour­na­li­sti­schen Stan­dards“ miß­ach­tet, weil sie ihre Anti-Trump-Agen­da ver­folgt. Und wört­lich an Nicho­las Sand­mann gerichtet:

„Coving­ton-Col­legg-Schü­ler ver­klagt die Washing­ton Post. Hol sie dir, Nick. Fake News!“

Was Nicho­las Sand­mann noch nicht über­win­den konn­te, jeden­falls nicht in Euro­pa, sind die tief­sit­zen­den Tabui­sie­rungs-Mecha­nis­men, mit denen Main­stream-Medi­en das blu­tig­ste Kapi­tel der Mensch­heits­ge­schich­te tot­schwei­gen. Selbst die Medi­en im deut­schen Sprach­raum berich­ten nun über den Vor­fall vom 18. Janu­ar und von Nicho­las Sand­mann und sei­ner „ent­schlos­se­nen Ver­tei­di­gung“. Sie sind jedoch imstan­de, mit kei­nem Wort den Anlaß zu erwäh­nen, den Marsch für das Leben, zu dem der Schü­ler nach Washing­ton gekom­men war. So funk­tio­niert in einer Demo­kra­tie die Kon­trol­le der Massen.

Text: Andre­as Becker
Bild: You­tube (Screen­shot)

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