(Lima) Wie gestern angekündigt, wurde Kardinal Juan Luis Cipriani Thorne als Erzbischof von Lima und Primas von Peru von Papst Franziskus emeritiert. Zugleich ernannte Franziskus den Nachfolger von Kardinal Cipriani.
Die Emeritierung und Neuernennung wurde heute vom vatikanischen Presseamt bekanntgegeben. Peruanische Tageszeitungen setzten das Bild des Nachfolgers bereits auf die Titelseiten ihrer heutigen Ausgaben.
Deutlicher als das Tagesbulletin des Vatikans formuliert es der spanische Kolumnist Francisco Fernandez de la Cigoña:
„Cipriani ist gefallen“.
Wie bei Erzbischof Aguer von La Plata, dem argentinischen Gegenspieler Bergoglios, hat Franziskus auch Kardinal Cipriani nach Vollendung des 75. Lebensjahres „nicht einen Monat der Verlängerung gewährt“.
Zum Nachfolger von Msgr. Aguer in La Plata ernannte Papst Franziskus seinen Ghostwriter, Erzbischof Victor Manuel Fernandez. „Der Nachfolger des Erzbischofs von Lima ist sogar noch schlimmer“, so Fernandez de la Cigoña.
Das Gegenteil von Cipriani
Zum neuen Erzbischof von Lima und Primas von Peru ernannte Papst Franziskus Carlos Castillo Mattasoglio, Priester des Erzbistums und Professor der Theologie an der Päpstlichen Katholischen Universität von Peru.
Er entspricht exakt der Beschreibung, die gestern von ihm veröffentlicht wurde.
„Es handelt sich um einen Diözesanpriester von Lima, Schüler von Gustavo Gutierrez und Freund der Führung an der Päpstlichen Katholischen Universität von Peru.
Und um auch die andere Seite der Medaille zusammenzufassen: Er ist total gegen die Linie von Cipriani.
Es ist ein Priester, der während der 20 Jahre von Cipriani in Lima gegen den Bischof rebellierte. Er nahm nie an den Exerzitien oder Priesterversammlungen mit dem Kardinal teil. Er nahm nie an liturgischen Zeremonien mit dem Kardinal teil, wie Fronleichnam, Chrisammesse usw.“
Fernandez de la Cigoña, ein sehr guter Kenner der Kirche in der hispanischen Welt, verwendet drastische Worte:
„Was heute in Peru geschehen ist, ist nicht beschreibbar. Es ist eine Schande. Niemals hätte ein Ungeeigneterer den Sitz des Primas von Peru erlangen können. Wobei man nicht weiß, wo der größere Fehler liegt, beim Ernannten oder bei dem der ernannt hat.“
Nähe zur Terrororganisation Leuchtender Pfad?
Die Ernennung erfolgt in einem ziemlich bewegten Moment für die Kirche in Spanisch-Amerika. Papst Franziskus hält sich in Panama auf. Die Kirche in Chile steckt in einer schweren Krise. Venezuela steht vor dem Abgrund, und die Kirche weiß nicht, auf welcher Seite sie steht. Die Kirche in Venezuela weiß es schon, gegen Maduro, aber Papst Franziskus scheint es nicht zu wissen. Peru war unter Kardinal Cipriani Thorne ein verhältnismäßig ruhiger Hafen, wenngleich die Befreiungstheologen ihre Wühlarbeit nie aufgegeben haben.
Laut InfoVaticana stand Carlos Castillo Mattasoglio dem maoistischen Partido Comunista del Perú – por el Sendero Luminoso de José Carlos Mariátegui (Kommunistische Partei Perus – auf dem Leuchtenden Pfad) nahe. Die Terroranschläge des „Leuchtenden Pfads“ von 1980 bis zur Verhaftung ihres Anführers Abimael Guzman 1992 kosteten mindestens 70.000 Peruaner das Leben. Die Terrororganisationen existiert noch heute, wenn auch in kleinerem Maßstab, und begeht weiterhin Verbrechen. Elena Iparraguirre, Kampfname „Camarada Miriam“, die langjährige Lebensgefährtin von Abimael Guzman, Kampfname „Presidente Gonzalo“, schrieb vor kurzem Papst Franziskus einen Brief und bat ihn, den Terrorführer im Gefängnis zu besuchen. Iparraguirre, die einen hohen Rang in der Terrororganisation innehatte, wurde 1992 mit Guzman verhaftet und ebenfalls zu lebenslanger Haft verurteilt. Guzman und Iparraguirre haben 2010 in Haft geheiratet.
Besonders unter dem kommunistischen Terrorismus zu leiden hatte das Gebiet des Erzbistums Lima, dessen Erzbischof Carlos Castillo nun wird.
Castillo und die Rebellen-Universität
Castillo, der 1984 zum Priester des Erzbistums Lima geweiht wurde, erwarb 1987 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ein Doktorat der Dogmatik. Sein Arbeitsschwerpunkt konzentrierte sich in den vergangenen Jahren auf die Päpstliche Katholische Universität von Peru, die Kardinal Cipriani eine Rebellen-Universität nannte. Castillo war dort bisher Universitätsprofessor und Berater der dortigen Hochschulseelsorge. Anders ausgedrückt, er „überwinterte“ während des Episkopats von Kardinal Cipriani Thorne an der Rebellen-Universität, mit der der Primas in einem langjährigen Streit lag. Nicht zuletzt, weil er der Universität vorwarf, Häresien zu verbreiten.
Unter Benedikt XVI. fand der Kardinal in Rom Rückhalt, wenngleich der Vatikan größte Geduld und Nachsicht mit den Rebellen zeigte. Papst Franziskus aber stellte sich auf die Seite der Rebellen und ließ den Kardinal im Regen stehen. Damit war für Peru die Entscheidung gefallen, und es war nur mehr eine Frage der Zeit, bis Kardinal Cipriani Thorne die Altersgrenze von 75 Jahren erreicht.
Mit der heutigen Ernennung hat Papst Franziskus die Verhältnisse in der Kirche von Peru radikal verändert. Fernandez de la Cigoña schrieb nach Bekanntwerden der Nachricht:
„Und Cipriani, ein außergewöhnlicher Erzbischof, dessen immense Arbeit sie zerstören wollen, weiß, daß man den dekretierten Tod im letzten Augenblick nicht durch beschämendes Jammern verhindern kann, wie manche meinten. Heute wurde gezeigt, daß es sinnlos war. Er wird nun mit Würde sterben, ohne den Dolch zu beklagen, der ihn niedersticht. Beim Opus Dei ist das so. Genau so.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana
Es war in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre, als ein Pater SJ in einem theologischen Gesprächskreis sich über den nach dem Attentat auf dem Petersplatz geschwächten Papst Johannes Paul II. lustig machte und selbstherrlich meinte, es würde Zeit, dass ein SJ-Mitglied endlich Papst würde. U.a. sagte er wörtlich:“… ‚der‘ (=namentlich genanntes SJ-Mitglied) würde in der Kurie ausmisten und ‚den Laden‘ in Schwung bringen etc.“ Inzwischen haben wir seit fast sechs Jahren eine Bergoglio-SJ- Herrschaft-
Tja, nicht nur in Kurven, selbst auf gerader Strecke kann zuviel Schwung äußerst schädliche Folgen zeitigen.
Vielleicht kommt irgendwann auch dem Bergoglio-Clan jene Erkenntnis, die laut Genesis Adam und Eva aufging, nachdem sie sich in überheblicher Selbstherrlichkeit über Gottes Gebot hinweggesetzt hatten: „Und sie erkannten, dass sie nackt waren!“(Vgl. Gen 3,7)
Es geht nun einmal nicht darum, die Substanz der Botschaft Gottes in eine ideologische Le(h)ere (!) zu transformieren, um dem jeweiligen Zeitgeist zu schmeicheln und so einen Strahl von dessen falschem Glanz machtgierig zu erhaschen.
Alles hat seine Zeit, so heißt es in der Bibel. Und wenn auch Papst Franziskus meinte, er wolle Prozesse anstoßen, die unumkehrbar sind, so sollte er sich doch besser der Vergänglichkeit alles Irdischen bewusst sein. Auch wenn er und seine Entourage sich noch so sehr ins Zeug legen und Bischöfe wie Spielfiguren emeritieren und durch eigene Gesinnungsgenossen ersetzen, so gilt auch für sie: NICHTS in dieser Welt ist ewig, und das letzte Wort werden nicht sie, sondern der Herrgott sprechen.
Ja, es ist schlimm, ja, ja, ja, aber was tut die konservative Seite in der Kirche ?
Nichts, gar nichts ausser jammern.
Das ist zu wenig!
Warum wechseln diese Herrschaften nicht scharenweise zur FSSPX ?
Dort könnten sie wahrhaft missionarisch an der Verkündigung der unverkürzten Lehre mitwirken.
Dieser Weg allerdings ist ein enger und steiniger, aber er lohnt sich.
Die Kirche des Konzils ist eine andere, da mag auch der gute Benedikt schreiben, was er will, vielleicht theoretisch, aber in der Praxis ist es eine Freimaurervereinigung mit Allerlösungs-Phantasie.
Wann wachen diese Konservativen Träumer endlich auf ?
Ein interessanter Satz von Kealani: Es geht nun einmal nicht darum, die Substanz der Botschaft Gottes in eine ideologische Le(h)ere (!) zu transformieren, um dem jeweiligen Zeitgeist zu schmeicheln und so einen Strahl von dessen falschem Glanz machtgierig zu erhaschen.Er spricht damit das Kernproblem an, das die heutige Kirche betrifft. Die Lehre der meisten, von den Pastören vor Ort, über die Prälaten bis zuseiner Heiligkeit betrifft nicht mehr Gott und den Gotteskult als Kernn der Religion, sondern die betrifft eine neue irdische Werteordnung. Die drückt ein Satz des Politikberaters des Papstes, Sanchez Sorondo aus. Er sagte, daß die Menschheit derzeit „einen magischen Moment“ erlebt, weil „zum ersten Mal das Lehramt des Papstes, das dem Evangelium folgt( besser folgen sollte), mit dem Lehramt der Vereinten Nationen übereinstimmt“. Wenn dem so ist, wie Sanchez Sorondo sagt, muss hier genau die Frage gestellt werden, gibt es dann noch eine vom Papst in Stellvertretung Christi geführte Kirche, die für die Wahrheit Gottes als Höchstes Gut eintritt und die auch nur die offenbarte und von der Kirche verteidigte Wahrheit als letzte Wahrheit lehrt? Wenn das Lehramt des Papstes mit dem Lehramt der Vereinten Nationen der vereinten Nationen übereinstimmen sollte, so muss dies überraschen.Denn das Lehramt der UNO lässt sich nur als das Lehramt von der Einen globalen Welt erkennen, einer Welt, die lehrt, dass im Synkretismus das Heil liegt und nicht in der Erkenntnis der Wahrheit. Diese Lehre aber ist für die Uno System- oder genauer Staatstragend in einer angestrebten globalen Welt. Für eine um die Wahrheit kämpfende Kirche ist in diesem System kein Platz.
Für Gläubige ist es in Analogie zu Sanchez Sorondo erkennbar, dass die kirchliche Lehre heute weitgehend nicht mehr existent ist, weil sie mit der staatlichen übereinstimmt oder besser unterordnet und die Übereinstimmung nur mehr auf mitmenschlicher Ebene und nicht mehr mit Gott gesucht wird. Was Sanchez Sorondo hier lehrt ist reine Ideologie und dient ausschließlich dem Machtgewinn für eine globale Welt.